Was können wir nach 19 Spieltagen 3. Liga festhalten?
Grundsätzliches:
Mit Tabellenplatz 13 und einer Bilanz von 6/7/6 (S/U/N) stehen wir im unteren Mittelfeld der Liga. Der Abstand von jeweils 8 Punkten zu Platz 3 (SSV Ulm) bzw. zu Platz 17 (Waldhof Mannheim) zeigt eher eine Tendenz nach oben. So fehlen auf Rang 8 (Unterhaching) „nur“ 3 Punkte.
Das Torverhältnis von 32:30 fällt leicht positiv aus, die geschossenen Tore bedeuten sogar den geteilten 3. Rang. Bei den Gegentoren sind allerdings nur 6 Vereine schlechter.
Verlauf:
Der Auftakt beim Liga-Favoriten Dresden ging mit 1:3 daneben, auch wenn die neu formierte Mannschaft nicht derart unterging, wie von machem vermutet.
Das folgende 4:0 gegen Mxxxter war Balsam auf die DSC-Fanseele.
Es folgte eine Phase, in der sich unnötige Niederlagen und Unentschieden an dreckige Siege aneinander reihten, mit leider zwei absoluten Tiefschlägen zwischendurch (hintereinander 2:6 zu Hause gegen Saarbrücken und 1:3 in Verl).
Anschließend an mehrere Spiele mit Punkten auf der Habenseite blies Arminias Führungsriege zum Angriff auf die vorderen Plätze, dies blieb allerdings bedingt durch 4 Unentschieden in Folge ein Luftschloss. Spieltag 19 brachte dann einen kämpferischen 2:0 Arbeitssieg gegen 1860.
Mannschaft:
Der zunächst durch ein Aufbauspiel „hinten rum“ stark unter Druck stehenden und durch damit einhergehende Fehler (bis hin zu Gegentoren) oft gescholtene Kersken stabilisierte sich zusehend, was sicherlich auch dem Umstand geschuldet ist, dass man nicht mehr auf Teufel komm raus den TW ins Kurzpassspiel einbindet. Gerade zum Hinrunden-Ende war er Garant für Punkte durch einige herausragende Paraden.
Die nicht immer sattelfeste Abwehr bestand nach einigen Positionswechseln letztendlich aus der Viererkette Oppie, Großer, Schneider und Lannert. Dieses Quartett wirkte immer eingespielter und lies zum Ende weniger Tore zu, auch wenn so mancher Treffer zu vermeiden gewesen wäre. Ein Umstand, den man auch der fehlenden Kaltschnäuzigkeit zum Verteidigen enger Spiele zuschreiben kann.
Auffällig viel Gegenwind bekommt der DSC über Oppies linke Seite. Gefühlt eher eine Mischung aus Unerfahrenheit, ungewohnter Position und mangelnder Absicherung durch die Vorderleute, als aufgrund mangelnder Qualität.
Im Mittelfeld gibt es eine Mischung aus Konstanz (Schreck, Wörl) und häufigen Wechseln (Mizuta, Yildirim, Boujellab, Biankadi, Shipnoski, Sarenren Bazee). Die beiden letztgenannten auch als Außenstürmer eingesetzt.
Die Wechsel hier sind sicherlich den Umständen „taktische Ausrichtung, Sperre, Verletzungsfreiheit“ einzuordnen.
Der „echte“ Sturm besteht im Prinzip nur aus Klos und Wintzheimer. Erstgenannter liefert nach wie vor solides Sturmspiel und ist Garant fürs Bälle festmachen, Kopfbälle holen und Tore schießen. Zwei Elfmeter gingen daneben, hier wird wohl der Zweitgenannte Wintzheimer demnächst ran dürfen. Dieser zeigte zuletzt eine stark verbesserte Formkurve, wohin gegen anfangs bis Mitte der Saison nicht viel zusammen lief.
Nachwuchs-Knipser Koch kommt immer wieder zu kurzen Einsatzminuten.
Ausfälle:
Mit Kreuzbandriss (Sarenren Bazee) und OP (Gohlke) fallen wichtige Anker in Sturm/OM und IV weg - schmerzliche Verluste. Ein Comeback von Gohlke, zumindest auf der Bank, ist aber abzusehen.
Pokal:
Im Bereich DFB zwei super Auftritte gegen die Klassenbesseren Bochum und HSV. Einmal mit Glück im Elferschießen, einmal mit Pech. Fazit hier - gern gesehene Zusatzeinnahmen.
Der Westfalenpokal ist eine lästige Pflichtaufgabe, hier lief es nach schleppendem Beginn besser, inklusive einem souveränen 4:0 auf der heimischen Alm gegen 4. Ligist Rödinghausen. Die größeren Brocken warten allerdings noch.
Trainer:
Weder Fisch, noch Fleisch. Die Gefahr „Abstieg in Liga 4“ scheint zunächst gebannt, der geplante Angriff auf die Tabellenspitze aber ebenso unrealistisch. Kniat scheint noch Zeit zu brauchen, zeigt sich aber lernfähig und wirkt bei der Mannschaft vollauf akzeptiert.