Ich muss hier tatsächlich Terrier zustimmen. Mich nerven, ähnlich wie Richie, die ständigen Sicherheitspässe und die Spielverschleppung von Corboz auch ziemlich. Es ist aber schon öfter durchgeschienen, dass das den Vorgaben des Trainers entspricht. Kersken hat im Interview nach dem Spiel explizit gesagt, dass das Team "geduldig bleiben muss", weil man glaubt, dass das "zu viel wollen" uns in der letzten Saison Spiele gekostet hat. Ähnlich hat Kniat nach dem Cottbus-Spiel gesagt, "Egal wie es steht, wir müssen weiter unseren Stiefel herunterspielen." Das ist alles so auf der HP nachzulesen unter den Stimmen zum Spiel. Die Mannschaft spielt - auch im eigenen Spielaufbau - sehr stark auf Sicherheit, dazu passt auch das Betonmittelfeld aus Corboz, Kunze und Russo während mit Wörl und Boujellab zwei Spieler mit mehr Offensivdrang auf der Bank sitzen. Man geht wohl davon aus, dass diese Sicherheit der Schlüssel zum Sieg ist und vorne schon irgendwann ein Ball reinrutscht, wenn man das Schema F einfach nur oft genug durchexerziert. Ich finde diese Herangehensweise auch ziemlich unkreativ und befürchte, dass dabei schnell eine Nullnummer oder bei individuellem Fehler (wie in Cottbus) ein 0:1 bei Herumkommen kann, aber bisher hat es funktioniert.
Das Ding ist halt, dass wir unter Saibene und Neuhaus gelernt haben, es geht beides. Auch andere Mannschaften in der Liga spielen bei stabiler Abwehr viel besseren Fußball - teilweise mit wesentlich geringeren Mitteln. Das kann erstens nicht der Anspruch sein, zweitens steigt man so in meinen Augen nicht auf und drittens ist der Fußball auf Dauer nicht dem Zuschauer zu verkaufen.