Raus aus den Betten, rein in die Wehen...-Partie. Eine Waldfee namens Holla hätte ihre helle Freude an dem aktuellen Tagesgeschehen. Unsere Arminia erscheint aktuell als die am hübschesten geschmückte Braut auf dem Dorffest namens Fußball-Profiliga. Als ob der ungewohnte Höhenflug nebst niemals erhofften 1:0 Dusel-Sieg gegen Aachen nicht schon surreal genug anmutet. Jetzt spielt uns auch noch die Konkurrenz in die Karten und patzt in schöner Regelmäßigkeit.
Schon am Dienstag können unsere Bravo-Starschnitt-Boys ihre Erfolgswelle weiter absurfen - oder absaufen, doch daran mag momentan niemand glauben. Damit Vorhang auf für den
32. Spieltag: Arminia Bielefeld - SV Wehen Wiesbaden
Der Gegner
steht im vielzitierten Niemandsland der Tabelle. Der Vorjahres-Absteiger knappste lange mit im Aufstiegsrennen, verlor jetzt aber doch den Anschluss. Nach dem samstäglichen 2:2 gegen Becker`s Buben aus Mannheim stehen die Hessen mit 42 Punkten auf Platz 10 der Tabelle. Es wäre mehr drin gewesen im Saisonverlauf. Verfügen die Wehener doch mit Kaya und Flotho über zwei "10 Tore plus"-Torjäger in ihren Reihen, die sich perfekt ergänzen. Flotho, der kopfballstarke Schlaks vorne drin, Kaya der technisch starke "Drecksack" daneben.
Doch 48 Gegentreffer bei der in die Jahren gekommene Ü30-Abwehr rund um Keeper Stritzel und Urgestein Mockenhaupt sind zu viel für höhere Ansprüche. Auf zwei Schlüsselspieler im Mittelfeld müssen die Hessen am Dienstag verzichten. Sowohl der defensive Abräumer Taffertshofer als auch Top-Vorbereiter Bätzner sahen am Samstag zum fünften Mal den gelben Karton. Aufpassen sollte die Arminia insbesondere auf zwei Flügelspieler: Goppel galoppiert rechts über die Koppel, schlägt scharfe Flanken und kommt so gleichermaßen auf sechs Tore und Assists. Auf links beherrscht Johansson den "Arjen-Robben-Gedächtnis-Lauf" und zieht gerne von außen in die Mitte und dann ins Tor. So geschehen am letzten Samstag wie auch schon in der letzten Saison gegen die Arminia. damals noch in Diensten von SC Freiburg 2.
Obacht: mit 21 Punkten holte Wehen ebenso viele Punkte auswärts wie zu Hause.
Die Arminia
wird uns langsam unheimlich. Nach dem Sensations-Sieg gegen die Bayer-Schlaftabletten konnten auch die selbsternannten Kartoffelkäfer aus Aachen aufgefressen werden. Die Abwehr steht in den letzten beiden Spielen wieder besser. Großer gab sein Siegtor vom Dienstag deutlich Auftrieb, er dürfte sich erstmal wieder in die Stammelf zurück gekämpft haben. In der Offensive ist der Trumpf das Kollektiv. Zwei Joker machten am Samstag den Sieg perfekt. Nach Traumpass von Kunze traf Biankadi wuchtig durch die Hosenträger des Torwarts. Auch der dritte offensive Joker Sarenren Bazee hatte seinen Anteil am Erfolg, indem er durch seinen Turbo-Antritt die rote Karte des Gegner-Keepers erzwang. Qual der Wahl also für den Erfolgstrainer Kniat, der scheinbar momentan seine Ersatzbank gut moderieren und motivieren kann.
"Wir haben es selbst in der Hand" ist eine vielzitierte Fußball-Floskel. Mit dem Erobern des Relegationsplatz 3 trifft das jetzt auch auf die Arminia zu. Da nach einem etwas schwächeren Heimspiel zumeist ein gutes kam, dürfen sich die Fans nach dem 2:2 gegen Hannover2 morgen auf einiges einstellen.
Vergesst den warmen Hoody nicht, abends wird es frisch auf der Alm.
"Auf geht`s Arminia - kämpfen und Siegen !"