04.06.2003: Wettlauf mit der Zeit http://www.nw-news.de
Kentsch sucht nach Finanzierungswegen
Bielefeld (rk). Alle Wege führen nach Rom, nach Frankfurt nur einer – der allerdings auf vier Nebenstrecken. Roland Kentsch hat die Aufgabe, den DSC Arminia bis zum 11. Juni, Punkt 14 Uhr, ans Ziel zu führen, das da heißt Lizenzerteilung für die Zweite Liga.
Auf welche Art er in Frankfurt bei der Zentrale der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ein Ja zu den Planungen erwirken wird, lässt der Finanz-Geschäftsführer der Arminia eine Woche vor Ablauf der Deadline offen. Transfererlöse, Vermarktung des Stadionnamens, Streckung der Tilgung von Bankbürgschaften oder neue Darlehen sind die vier Möglichkeiten, die Kentsch auf seinem Konsolidierungskurs hat.
„Die Mannschaft hat versagt, also muss sie auch ihren Teil zur Sanierung beitragen“, meint der DSC-Geschäftsführer, damit andeutend, dass der Posten Spielerverkäufe (samt entsprechender Gehaltseinsparung) am ehesten geeignet scheint, das Etatloch zu verkleinern. Garantiert ist eine Einnahme von 250.000 Euro für den Wechsel von Bastian Reinhardt, der unter vier Interessenten auswählen kann. Christoph Dabrowski, Rüdiger Kauf, Torjus Hansén und Ansgar Brinkmann sind weitere, bereits bekannte Wechselkandidaten. In der Schlange der Bewerber um die Gunst Du-Ri Chas steht neuerdings Zweitliga-Konkurrent MSV Duisburg ganz vorn.
Die Zahl der abzugebenden Spieler wird sich verkleinern, sollten sich Signale seitens der Stadt Bielefeld bestätigen, dass bei der Tilgung der Stadion-Raten Entgegenkommen zu erwarten ist. „Wir werden unsere Pläne nicht öffentlich machen, aber insgesamt bin ich optimistisch, dass wir die DFL-Vorgaben erfüllen werden“, sagt Kentsch: „Aber wenn ich kein Dauer-Optimist wäre, säße ich auch nicht auf diesem Posten.“
Ich bin ehrlich gesagt verhalten optimistisch, was die Erteilung der Zweitliga-Lizenz angeht. Aber wehe da geht was in die Hose, das wäre ja nicht zu ertragen.