EINWURF: Warten auf ein Zeichen
RAINER KLUSMEYER kommentiert Arminias Lage
Die Banken verzichten, wenn auch nur vorübergehend, auf 750.000 Euro; die Fans kaufen binnen weniger Tage an die 1.000 Dauerkarten für die nächste Saison; und nun verkündet der DFB auch noch Freiheit für Torhüter Mathias Hain – fast scheint es, als schwappe eine Welle der Hilfsbereitschaft über den DSC Arminia Bielefeld.
Jede einzelne der drei Meldungen mag geeignet sein, wieder etwas mehr positive Grundstimmung rund um die Alm zu verbreiten. Die entscheidenden Personal-Nachrichten aber, die Anlass zu optimistischer Betrachtung der Zukunftsperspektive des Bundesligaabsteigers gäben, lassen quälend lange auf sich warten.
Ein Quartett an Leistungsträgern (Wichniarek, Diabang, Reinhardt, Hansén) hat den Verein verlassen. Weitere Stützen sind kaum zu halten (Dabrowski) oder werden wie Hain (1860), Brinkmann (Osnabrück), Cha (Duisburg) und Vata (Ahlen) trotz gegenteiliger DSC-Bekundungen mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Mega-Flops wie Bogdanovic und Sinisterra belasten nach wie vor die Gehaltsliste. Gerade erst verpflichtete Talente (Janic) werden kostenlos der Konkurrenz überlassen. Vielversprechende Jungspieler aus der Region (Verls Kirch nach Gladbach, Heithölter von VfB Fichte zu Unterhaching) dürfen ihr Können demnächst in der Fremde zeigen.
Auf der Habenseite ist allein die Verpflichtung des Trierers Roland Benschneider zu verbuchen. Sowie Dutzende von Erklärungen des Arminia-Sportchefs Thomas von Heesen, er habe bei seinen Reisen durch halb Europa zahllose Talente entdeckt, aus finanziellen oder sportlichen Erwägungen einen Transfer aber (noch) nicht realisiert. Eine Leistungsbilanz, die gut zwei Wochen vor Start in die neue Saison wenig Gutes verheißt und alle Positivtendenzen schwer belastet.
Dieser Kommentar trifft das derzeitige Problem. Das einige Spieler gehen hat jeder erwartet (zwar nicht zu mickrigen Ablösesummen, aber ok). Aber langsam wird es Zeit, dass neue Spieler verpflichtet werden. Ständig werden irgendwelche Namen genannt. Und auch das die Talente in der Region zu anderen Vereinen wechseln, lässt irgendwie den Eindruck entstehen, dass unser MAnagement schläfmützig und inkompetent ist. So langsam muss einfach was passieren.