Giovane Elber sagt ja zu Monaco
Abschied naht: Giovane Elber ist nicht mehr erste Wahl.Wie der kicker vor einer Woche exklusiv gemeldet hatte, bemüht sich der AS Monaco um den Stürmer des FC Bayern. Doch Elber lehnte zunächst ab: Monaco, nein danke!
Doch dann folgten Gespräche mit den französischen Kollegen beim FC Bayern. Willy Sagnol tat im Fürstentum von 1997 bis 2000 seinen fußballerischen Dienst, ehe er nach München wechselte. Sagnol weiß, wie schön das Leben dort ist und hat auch Elber davon erzählt. Genauso positiv äußerte sich Bixente Lizarazu. Aus einem weiteren Grund: Sein bester Freund, Didier Deschamps arbeitet als Cheftrainer in diesem Klub. Und er will den Bundesliga-Torschützenkönig 2003 unbedingt in seiner Mannschaft haben. Lizarazu rühmte die sportlichen und menschlichen Qualitäten Elbers.
Plötzlich dachte der 15-malige Nationalspieler Brasiliens um. Wo er kürzlich noch einen vorzeitigen Abschied abgelehnt hatte und das Duell mit Neuzugang Roy Makaay sowie Claudio Pizarro annehmen wollte, sagt er jetzt ja zu Monaco. Beim Meisterschaftszweiten 2003 kann er - eine wichtige Voraussetzung für ihn - in der Champions League spielen.
Zu klären sind nun noch die wesentlichen Details. Der AS Monaco bietet einen Zweijahresvertrag, Elber möchte für drei Spielzeiten unterschreiben. Auch um die Transferentschädigung geht es noch. Am Geld solle eine sofortige und vorzeitige Freistellung des Profis Nummer neun nicht scheitern, sagt Vorstandsvorsitzender Karl- Heinz Rummenigge, stellt aber auch klar, dass es die kostenlose Lösung wie jüngst bei Niko Kovac oder im Vorjahr bei Ciricao Sforza nicht gebe. Zur Diskussion stehen angeblich drei Millionen Euro.
Rummenigge indes sagt, er befasse sich mit dieser Kostenfrage derzeit noch nicht. Die zahlreichen Anrufer habe er allesamt weitergeleitet zu Elbers Berater Giovanni Branchini. Mit dem Spieler selbst habe er wegen einer unmittelbaren Trennung noch kein Gespräch geführt. "Der FC Bayern wird nicht aktiv", betont der Münchner AG- Chef, "wir haben noch zwei Wochen Zeit" - weil dann die Frist abläuft für die Anmeldung zur Champions League, am 1. September um 12 Uhr. "Wir harren, was da kommt", sagt Rummenigge, "wenn nichts passiert, bleibt er eben hier."
Es wird etwas passieren. Zwar buhlen weitere Vereine wie Olympique Lyon, Betis Sevilla, Galatasaray Istanbul, Sporting Lissabon und zwei englische um Elber, doch die größten Chancen hat Monaco. Elber wird den FC Bayern nach sechs Jahren ein Jahr vor Vertragsende verlassen, eine echte Chance auf den gewohnten Stammplatz hat er ohnehin nicht mehr. "Wir haben es im Verein diskutiert", erzählt Trainer Ottmar Hitzfeld, das einmütig erzielte Ergebnis ist, dass Elber gehen darf, wenn er es wünscht - weil es obendrein noch Ablöse gibt, in einem Jahr nicht mehr. Und weil eben andere, jüngere Kräfte da sind. "Bei uns ist der Konkurrenzkampf größer", sagt Hitzfeld. "Und Giovane will immer spielen." Also hätte auch Ärger gedroht. Und wenn der Transfer doch nicht klappt? "Wenn er hier bleibt", so Hitzfeld, "dann bleibt er hier."
Er wird es höchstwahrscheinlich nicht.
Quelle: kicker.de!