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Düsseldorf - Führende Politiker von SPD und Union haben Kritik an den Steuerpraktiken einiger Fußball-Bundesligisten geübt und eine Gesetzesänderung gefordert.
Weil mit Hilfe von Steuervergünstigungen für Sonntags- und Nachtarbeiter Kosten für die Gehälter von Fußball-Profis gespart werden, sprach Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) von einem "eklatanten Missbrauch einer Regelung, die für hart arbeitende Bürgerinnen und Bürger geschaffen wurde".
Stoiber fordert Konsequenzen
In der "Bild am Sonntag" forderte er Konsequenzen: "Nacht- und Feiertagszuschläge sind für Kleinverdiener wie Krankenschwestern oder Taxifahrer da - und nicht für Fußball-Millionäre. Wir müssen das Gesetz ändern, um solchen Missbrauch künftig auszuschließen."
Dass Borussia Dortmund seinen Spielern einen Teil der Gehälter als Sonntags-, Feiertags- und Nachtzuschläge auszahlt, hatte BVB-Manager Michael Meier bereits vor Tagen bestätigt, zu Details der Regelung jedoch keine genauen Angaben gemacht.
"Alle neuen Verträge werden so ausgestattet"
Darüber hinaus kommen laut "Bild" auch die Profis von Werder Bremen in den Genuss dieser Steuervorteile.
"Alle neuen Verträge werden bei uns so ausgestattet. In anderen Sportarten wie Basketball und Eishockey wird das längst praktiziert", sagte Werder-Sportdirektor Klaus Allofs der Zeitung.
Für die Zustimmung des Finanzamtes werden Trainings- und Spielpläne vorgelegt, die Nacht- und Feiertagsarbeit der Fußball-Profis dokumentieren.
Kritik auch von Beck
Auch Stoibers Amtskollege Kurt Beck (SPD) aus Rheinland-Pfalz sprach sich gegen diese Steuerpraktiken aus:
"Ich kann die Bundesliga-Manager und Spieler-Millionäre nur dringend mahnen, die Verbindung zu den normalen Menschen nicht völlig zu verlieren. Nacht- und Feiertagszuschläge stehen den Menschen zu, die wirklich hart arbeiten müssen."
Neue Gesetzgebung absehbar
Laut "BamS" zeichnet sich ab, dass der Gesetzgeber reagieren wird. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Joachim Poß sagte der Zeitung:
"Wenn sich herausstellen sollte, dass die Praxis der Borussia und möglicherweise auch anderer Vereine von den Finanzämtern akzeptiert werden muss, dann wird sich der Gesetzgeber überlegen müssen, diese steuerlichen Spielräume enger zu machen."
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Düsseldorf - Die Diskussion über Steuerpraktiken in der Fußball-Bundesliga spitzt sich zu. Auf die jüngsten Vorwürfe führender Politiker von SPD und Union haben Vereinsvertreter höchst unterschiedlich reagiert.
"Jeder Steuerbürger ist gleich zu behandeln", sagte Borussia Dortmunds Manager Michael Meier mit Verweis auf Verfassungsrechte und bezeichnete die Schelte der vergangenen Tage als "populistisch".
Meier sauer
Den Vorwurf unmoralischen Verhaltens, der aus den Kritiken herauszuhören ist, bezeichnete er in der "Süddeutschen Zeitung" als "größte Schweinerei, die es gibt".
Weil Borussia Dortmund seinen Spielern einen Teil der Gehälter als Feiertags- und Nachtzuschläge zahlt und andere Bundesligisten in Zukunft ähnlich verfahren wollen, hatten Politiker ihren Unmut bekundet.
Kritik von Stoiber
So hatte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) von einem "eklatanten Missbrauch einer Regelung, die für hart arbeitende Bürgerinnen und Bürger geschaffen wurde" gesprochen und eine Gesetzesänderung gefordert, "um solchen Missbrauch künftig auszuschließen".
Wie eine Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" ergab, gehen die Meinungen zu diesem Thema innerhalb der Bundesliga weit auseinander.
HSV prüft Zahlung von Schichtzulagen
Bernd Hoffmann, Vorstands-Chef des Hamburger SV, prüft derzeit die Zahlung von Schichtzulagen und argumentiert ähnlich wie BVB-Manager Meier:
"Wenn der Gesetzgeber mit zweierlei Maß messen will, muss er das sagen, dazwischen braucht man keine moralische Instanz einziehen. Wenn der Vorstand im Zuge notwendiger Konsolidierungsmaßnahmen nicht auch diese Möglichkeit prüfen würde, wäre das fahrlässig."
Allofs: "Niemand hat sich aufgeregt"
Auch Werder Bremens Sportdirektor Klaus Allofs kann der Kritik aus der Politik wenig abgewinnen: "Jetzt den moralischen Zeigefinger zu heben, ist verwunderlich, im Eishockey und Basketball werden die Möglichkeiten des Paragrafen 3b längst genutzt. Niemand hat sich aufgeregt."
Franz Beckenbauer, Aufsichtsratschef des Branchenführers Bayern München, erteilte im Abo-Sender "Premiere" seinen kaiserlichen Segen: "Wenn man solche steuerlichen Vorteile nutzen kann, sollte man das auf jeden Fall versuchen."
Hoeneß gegen Schichtzulagen für Fußballer
Allerdings wird Beckenbauer selbst im eigenen Verein widersprochen. "Wir sind der Meinung, dass dieses Gesetz oder diese Lücke nicht für Fußballspieler oder Großverdiener gemacht worden ist. Sondern um kleinen, einfachen Leuten Vorteile zu verschaffen, wenn sie schon bis nachts arbeiten", kommentierte Bayern-Manager Uli Hoeneß die Angelegenheit.
Martin Kind, Präsident von Hannover 96, sieht es ähnlich: "Meine Empfehlung an die Bundesliga ist, sehr genau nachzudenken, ob man sich dieses Paragrafen wirklich bedient. Wir haben im Fußball auch moralische Anforderungen zu erfüllen."
Bundestag wird sich mit dem Thema befassen
Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, appellierte an die Vereine, in einem freiwilligen Ehrenkodex auf die Inanspruchnahme der Steuererleichterungen zu verzichten.
"Sonst werden wir Politiker aktiv", sagte er dem "Mannheimer Morgen". Hermann kündigte an, dies kommende Woche im Sportausschuss des Bundestages zum Thema zu machen.
Also so langsam reicht es! Was wollen diese Millionäre denn noch alles??
Ich, als einer der alle 14 Tage das gesamte Wochenende arbeiten muss, und das im auch noch im Wechsel, Frühdienst (6 -14 Uhr) und Spätdienst (13 - 21 Uhr) und auch noch gewissen Nachtwachen schieben muss fühle mich da auch verarscht. Ich bekomme keine 2000000 €uro im Jahr bei denen ich dann noch sehen muss wie ich sie am besten an der Steuer vorbeibekomme. Klar spielen die jedes Wochenende aber die haben ja wohl mehr als genug Freizeit. Ich bon froh wenn ich nach 11 oder 12 Tagen Dienst mal 3 bzw 4 Tage frei habe.
Wenn ich sowas lese könnte ich durchdrehen!