Jetzt fehlt nur noch der Märchenprinz“
Mechernich feiert seine Weltmeisterin Bettina Wiegmann
Da ist sie soeben Fußball-Weltmeisterin geworden, hat ihre Karriere nach 154 Länderspielen mit dem größtmöglichen Triumph beendet, den Jetlag und einen Feiermarathon hinter sich:
Und was macht Bettina Wiegmann am Tag der Rückkehr in ihre Heimat? Sie geht joggen. So geschehen Mittwochvormittag in Mechernich.
"Sie ist halt so eisern“, beschreibt die stolze Brigitte Wiegmann ihre Tochter. Und die staunte am Nachmittag nicht schlecht, als für sie im Hause Wiegmann eine Spontan-Party organisiert wurde. Der Ortsvorsteher war da, Verwandte und Freunde ebenfalls.
Es gab Schnittchen, Kuchen und Kölsch. Hier ein Foto mit Mutter Brigitte (52), da eines mit Vater Hartmut (53) und Bruder Stehphan (33), die beide zum WM-Finale nach Los Angeles geflogen waren.
Da lehnte sich dann auch die Rekord-Nationalspielerin (vier Länderspiele mehr als Lothar Matthäus) zurück.
Am Montag hat sie der Alltag wieder. Dann fährt die 32-Jährige zur Sportschule Hennef, wo sie als Trainerin und Koordinatorin für den Fußball-Verband Mittelrhein tätig ist. Der aktive Fußball gehört der Vergangenheit an. „Es ist vorbei“, hat die Mittelfeldspielerin ihre Nationalelf- und Klubkarriere (zuletzt Pulheim-Brauweiler) ad acta gelegt. Was bleibt, sind die Erinnerungen.
So an den Montagmorgen, als die Nationalspielerinnen bei ihrer Ankunft in Frankfurt von knapp 8000 Fans am Römer gefeiert wurden. „Wir hatten mit 300 bis 500 gerechnet. Dass es so viele waren, hat uns überwältigt“, schildert Wiegmann, die sich nun einen Boom für den ganzen Frauenfußball erhofft.
Den kennt sie sonst nur aus den USA, wo sie bis Ende 2002 mit Teamkollegin Maren Meinert eine WG bildete und für die Boston Breakers in der Profiliga WUSA spielte.
Jetzt wohnt sie bei den Eltern. Vorübergehend, bis ihr Neubau in Mechernich bezugsfertig ist. „Das klappt gut, da sie unkompliziert ist“, sagt Vater Hartmut,
„jetzt fehlt nur noch der Märchenprinz.“
Bettina sieht dies locker, lacht:„Och, eine Zeitung hat ja sogar geschrieben, das ich vergeben sei. Dem ist nicht so.“
Mal sehen, vielleicht ist ja ein Herzensbrecher unter den 70 Glückwunsch-Faxen und ungezählten E-mails, die bis gestern die DFB-Zentrale erreichten.
Also-Tempo Leute!!