Presse Alemannia - Arminia

  • Aachener Nachrichten


    Bernd Rauw kommt erstmals mit Bielefeld an den Tivoli


    Die Rückkehr der Ex-Alemannen, Teil 2


    Von Nachrichten-Mitarbeiter Thomas Fuchs


    Aachen/Bielefeld (an-o) - Die Ex-Alemannen passen sich derzeit am Tivoli die Bälle zu. Vor neun Tagen war es Andrè Lenz mit 1860 München, am Sonntag kommt Bernd Rauw mit der Bielefelder Arminia. Doch mit einem "rauwen" Ostwestfalen-Wind von Beginn an ist nicht zu rechnen.

    Denn die Zeit des Bernd-Gerd Rauw bricht in der zweiten Fußball-Bundesliga derzeit meist erst zwischen der Minute 70 und 80 an. Nach der Auftaktpleite gegen Oberhausen stand der Ex-Alemanne nicht mehr in der Startelf von Trainer Benno Möhlmann und ist seitdem neunmal eingewechselt worden. "Unter Jörg Berger habe ich in Aachen immer zu den ersten Elf gehört, hier auf der Alm muss ich weiter hart an mir arbeiten", gibt sich der Mittelfeldspieler kämpferisch.


    Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Benjamin Lense hat sich Bernd Rauw am Montag die Partie der Alemannia in Berlin im Fernsehen angeschaut. Sein Fazit fällt eher nüchtern aus. "Ein Punkt war drin. Solche Spiele hat man immer mal wieder."


    Heiße Stimmung


    Weniger nüchtern aber dürften seine Erzählungen über die Tivoli-Atmosphäre sein. Denn die Meinung des Profi-Kickers zum nächsten Auswärtsgegner der Arminen ist rund um die Alm derzeit natürlich sehr gefragt. Erst am vergangenen Mittwoch hat sich der 23-Jährige noch von der heißen Stimmung auf dem Tivoli beim Pokalspiel gegen 1860 München höchstpersönlich überzeugen können. "Wenn die Aachener zu ihrem Spiel finden und vom Publikum nach vorne getrieben werden, ist es für jede Mannschaft auf dem Tivoli schwer zu gewinnen." Mit seinem trockenen Humor legt der gebürtige Belgier gleich nach. "Man munkelt aber, dass Aachen derzeit Probleme auf der rechten Abwehrseite haben soll."


    Bei den Fans, die das Team von Trainer Jörg Berger regelmäßig beim Training beobachten, werden natürlich immer noch eben jene Fehler auf der rechten Abwehrseite diskutiert, die zur Pleite bei Union heiß geführt haben, doch sie blicken auch nach vorne. Gerade nach den unschönen Szenen gegen den jetzigen 1860-Keeper Andrè Lenz ist auch Bernd Rauw als Heimkehrer ein Thema. "Niemand sollte am Sonntag vergessen, dass der Bernd fünf Jahre bei uns gespielt hat, außerdem wären ohne seinen Transfererlös am Tivoli schon lange die Lichter aus", kündigte beispielsweise Jürgen aus Eschweiler einen wärmeren Empfang für den Ex-Alemannen Rauw an, als er dem Aachener Aufstiegstorhüter im DFB-Pokal zuteil wurde.


    18 Bundesliga-Einsätze


    Im Sommer 2002 war Bernd Rauw vom Tivoli zum damaligen Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld gewechselt und durfte dort 18-mal in Liga 1 auflaufen. Nach dem Abstieg kehrt er jetzt am Sonntag als Vierter der zweiten Liga zurück an seine alte Wirkungsstätte. Dort ist man derzeit stolz auf Platz 2. Noch, denn wenn es nach Bernd Rauw geht, "kann sich das ja nach 90 Minuten schon wieder geändert haben".

  • Aachener Zeitung


    Sportdirektor Jörg Schmadtke: «Ich bin überrascht»


    Aachen. Die Aussage steht. «Die Chance zum Aufstieg in dieser völlig ausgeglichenen Liga war selten so groß», hatte Tim Hammer, Vizepräsident von Alemannia Aachen, am Donnerstag in der AZ erklärt. Und damit ein Fass aufgemacht.


    «Ich bin überrascht», sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke. «Die Saison ist relativ jung, gerade mal ein Drittel liegt hinter uns. Zwischen Tabellenplatz 3, der zum Aufstieg berechtigt, und dem viertletzten Rang, der zum Abstieg berechtigt, beträgt die Differenz nur sieben Punkte. Da muss man gehörig aufpassen, wann man was von sich gibt und wie man es formuliert.»


    Um der jetzt öffentlich plakatierten neuen Erwartungshaltung am Tivoli gerecht zu werden, will Hammer einen Sonderetat zur personellen Nachrüstung des Kaders aufstellen.


    «Anders geht es auch gar nicht» sagt Jörg Schmadtke. «Mal schauen, was unsere Marketing-Abteilung und der dafür zuständige Tim Hammer hinbekommen. Dann können wir darüber nachdenken, wie wir uns in der Winterpause sinnvoll ergänzen.»

  • Grenz-Echo


    Bernd Rauw will das Etikett »Edelreservist« ablegen


    Fünf Jahre war der Aachener Tivoli seine sportliche Heimat,
    morgen Nachmittag kehrt Bernd Rauw für 90 Minuten an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück. Der Büllinger Fußballprofi gastiert am zwölften Spieltag der 2. Bundesliga mit seinem Arbeitgeber Arminia Bielefeld in der Kaiserstadt, wo durch den zweiten Tabellenplatz Euphorie herrscht.


    Von den bisherigen elf Begegnungen hat der Ostbelgier zehn bestritten, kam jedoch meist erst in der Schlussphase zum Einsatz. Somit hat er in Bielefeld den Titel »Edelreservist« erworben - ein Etikett, das er so schnell wie möglich ablegen möchte. »Nachdem ich in der Vorbereitung und am ersten Spieltag in der Anfangsformation gestanden habe, hat der Trainer von einer Vierer- auf eine Dreierkette umgestellt. Diesem taktischen Wechsel bin ich zum Opfer gefallen«, analysierte der 23-Jährige seine Situation, die so neu für ihn nicht ist.


    Schon dreimal in seiner noch jungen Karriere hatte er in der Hinrunde einen schweren Stand und war dann in der zweiten Saisonhälfte Stammspieler geworden: »Es ist in der Tat ein Phänomen, dass ich stets schwer ins Rollen komme. Eine Erklärung hierfür habe ich nicht.«


    Zwei Niederlagen


    Da es auf der Alm bislang recht vielversprechend lief, hatte Trainer Benno Möhlmann kaum Anlass, die Mannschaft zu verändern. Nach Niederlagen in Berlin und gegen Cottbus ist nicht ausgeschlossen, dass Rauws Stunde morgen unweit seiner Heimat schlägt: »Ich kann nicht in den Kopf des Trainers schauen. Wir erfahren erst immer 2,5 Stunden vor Spielbeginn, wer spielt und wer nicht.« Dass er einen Bonus hat, weil es gegen seinen ehemaligen Klub geht, glaubt er nicht: »Das spielt für den Trainer keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass ich nach meinen Einwechslungen ordentliche Leistungen abgeliefert und gut trainiert habe. Für mich wäre dies aber schon ein besonderes Spiel. Dennoch darf man nicht übermotiviert sein. Vielmehr geht es darum, kühlen Kopf zu bewahren.«


    Als Tabellenvierter liegt die Arminia nur einen Punkt hinter der Alemannia, die Bernd Rauw durch ihre starke Leistungen nicht überrascht hat: »Mit ihrer Erfolgsserie im vergangenen Jahr hatte ich weniger gerechnet. Jetzt hat sich die Mannschaft gefestigt und ist gut verstärkt worden. Wenn Aachen so weitermacht, erwarte ich es genauso wie Bielefeld im oberen Drittel der Tabelle.«


    Die direkte Rückkehr in die Bundesliga ist nicht unbedingt das Ziel: »Der Aufstieg ist noch ganz weit weg. Ich persönlich verspüre auch nicht den Druck, dass wir unbedingt nach oben müssen«, sagte Rauw, dessen Dreijahresvertrag im Juni 2005 ausläuft. Vor der Spielzeit 2003/2004 hatte er sich nach 18 Einsätzen in der höchsten Spielklasse vorgenommen, zum Stammspieler zu avancieren: »Es kann ja auch noch in dieser Saison klappen. Es gibt Spieler, die haben größere Sorgen als ich. Ein Benjamin Lense ist beispielsweise seit vier Monaten mit einem komplizierten Armbruch außer Gefecht.« Erfahrene Stammspieler muntern ihn in diesen Wochen auf, weiter an seine Chance zu glauben, da er an die Tür zur Anfangsformation klopft. Auch Trainer Möhlmann hat weiter Vertrauen in seinen Belgier: »Er hat alles, was ein guter Fußballer braucht. Er muss nur konstanter in seinen Leistungen werden«, wird der Fußball-Lehrer in dieser Woche im Kicker-Sportmagazin zitiert.


    Durch zwei Niederlagen in Folge hat Bielefeld die Tabellenspitze verloren: »In Berlin hat der Torwart eine Weltklassepartie geliefert und Cottbus hat bei uns ganz einfach überragend gespielt«, erklärte der ehemalige U21-Nationalspieler die beiden jüngsten Pleiten. Im Hexenkessel an der Krefelder Straße wollen die Arminen auf keinen Fall leer ausgehen: »Der Tivoli ist schon außergewöhnlich. Dort gibt es drei Viertel Stehplätze. Dann kommt schon eine andere Atmosphäre auf als bei uns, wo das Verhältnis zwischen Sitz- und Stehplätzen umgekehrt ist.«


    »Chance nutzen«


    2005 läuft sein Vertrag aus. Gespräche mit der Arminia über eine vorzeitige Verlängerung hat es noch keine gegeben. »Lediglich gewisse Andeutungen«, sagte der Büllinger, der nach wie vor auf sein junges Alter verweisen kann: »Ich möchte daher die Bundesliga nicht aus den Augen verlieren, zumal ich bewiesen habe, dass ich dort bestehen kann.« Zunächst will er sich in den nächsten Wochen in Bielefeld behaupten: »Ich gebe im Training Vollgas. Wenn ich meine Chance bekomme, will ich sie auch nutzen.«


    http://www.netecho.info

    jaja, deine mudder.

  • Aachener Zeitung


    Zwischen Last und Lockerheit: Mit der Sieger-Elf gegen Bielefeld


    Aachen. Man trifft sich wieder: Alex Klitzpera mit Arminia, Quido Lanzaat mit seinem Ex-Gladbach-Kumpel Marco Küntzel, Bernd Rauw mit Alemannia. Die Tabelle gibt ein Spitzenspiel her.



    «Und mit der fantastischen Unterstützung unserer Zuschauer», sagt Jörg Berger, «wollen wir wieder attraktiven und erfolgreichen Fußball zeigen.» Trotz der Niederlage in Berlin also entspannte Lage am Tivoli - könnte man meinen.


    Doch Alemannias Trainer hat, ebenso wie Sportdirektor Jörg Schmadtke, ein Problem. «Natürlich wollen wir alle das Optimale. Jeder will Erfolg. Aber ich glaube nicht, dass es uns bekommt, hier über Dinge zu sprechen, die im Mai sind.»


    Berger ist «not amused» über das Ei, das ihm Haus-intern ins Nest gelegt wurde: die in der AZ geäußerten «Aufstiegs»-Hoffnungen von Vizepräsident Tim Hammer. «Das ist absolut verfrüht. Ich muss es akzeptieren - meine Meinung ist eine andere. Ich hatte eigentlich gedacht, dass das klar ist, mit solchen Äußerungen nicht mehr so weit vorzupreschen.»


    Der Trainer verweist auf die vergangene Saison. «Da waren wir allerdings schon in der Rückrunde und hatten drei Heimspiele in einer Woche.» Statt neun holte Alemannia nur vier Punkte...


    «Wer lange im Fußballgeschäft dabei ist, Trainer, Jörg Schmadtke, die Spieler, der ist weit davon entfernt, vom Saisonende zu reden», sagt Jörg Berger.


    «Wir dürfen uns nicht unter Druck setzen, wir sollten unbeschwert weiterspielen. Ich mache mir schon Gedanken, dass völlig unnötig die Lockerheit verloren geht. Wir müssen aufpassen, dass die Geschichte nicht auf eine Schiene gerät, wo's zur Last wird.»


    Wie rasant sich die Dinge ändern können, «da gibt's kein besseres Beispiel als uns. In sechs Wochen von 16 auf 1. Und umgekehrt geht es womöglich auch sehr schnell.»


    Im Duell bester Angriff gegen beste Verteidigung stellt Berger wieder die Elf hin, die für den 6-Siege-Lauf sorgte. «Auch eine psychologische Entscheidung», sagt der Coach zur Rückkehr von Willi Landgraf.


    Ob Kai Michalke (Rückenverletzung aus dem Training) zum Kader gehört, wird sich am Samstag weisen. «Fitter als alle anderen» kehrt Quido Lanzaat, in Berlin gesperrt, auf seinen Posten zurück.


    In dieser Saison ist vieles möglich, wir können weit kommen», sagt der Niederländer. «Aber in der Mannschaft denkt noch keiner an die Bundesliga. Sechs Spieltage vor Schluss könnten wir mal drüber reden.»


    http://www.aachener-zeitung.de

    jaja, deine mudder.

  • Zitat

    Original von tobsi
    Grenz-Echo


    "Grenz-Echo"?!?? Muahahaha. Wenn sie cool wären, würden Sie eine Beilage o.ä. unter dem Titel "Enz" veröffentlichen. :oD


    Gruß
    Hein M

  • Im Zweifelsfall sind für mich immer die Gütersloher schuld. Warum nannten sie ihren Würstchenbudenverein früher auch DJK Gütersloh...

  • Aachener Zeitung


    Pflipsen & Co. legen sich die Arminia schön zurecht


    Aachen. Als zwei Minuten vor dem Abpfiff der Spieler mit der Rückennummer 10 zur Auswechslung gebeten wurde, gab es eine eher seltene Auszeichnung: Das Publikum auf der Haupttribüne erhob sich aus den Sitzschalen.


    Fast 16.000 Zuschauer (Saisonrekord) klatschten und johlten und feierten Kalle Pflipsen. Angeführt vom überragenden Kapitän, meldete Alemannia Aachen sich - zumindest bis Montag Abend - zurück an der Tabellenspitze der 2. Liga.


    «Taktisch eins der souveränsten Spiele», sagte Stefan Blank nach dem 2:0 über Arminia Bielefeld. Und Trainer Jörg Berger registrierte zufrieden: «Zum x-ten Mal hat sich die Mannschaft nach einer Niederlage zusammengerauft...und sich nicht von Dingen aus dem Umfeld anstecken lassen.» Stichwort Aufstiegschance.


    Zehn, 15 Minuten Findungsphase brauchte Alemannia, um sich die Ostwestfalen zurecht zu legen. Alex Klitzpera und Quido Lanzaat organisierten eine feine Defensivarbeit, Ivo Grlic hielt den Reißverschluss für die Bielefelder Offensive dicht. Und Kalle Pflipsen zauberte nicht nur, dass es eine Augenweide war; er lief und grätschte auch im Akkord.


    Das Gesamtwerk des Ensembles bescherte Bielefelds Keeper Hain einiges an Arbeit: Erst durch einen Kopfball des Kollegen Dammeier, dann folgten zweimal Grlic und Pflipsen. Zur fälligen Aachener Führung hielt allerdings «Handarbeit» hin, als Gabriel einen Schuss von Krontiris blockte.


    «Gegen Aue hatte ich verschossen, in Regensburg der Kalle - diesmal habe ich mich sicher gefühlt und gedacht: Den machst du jetzt»: Grlic hämmerte den Ball aus elf Metern unter die Latte (28.).


    Wenig später setzte Klitzpera mit dem Kopf dazu an, sein Vorhaben zu verwirklichen - ein Tor gegen «Matze» Hain. Doch der Ex-Kumpel spielte nicht mit. «Wir Abwehrspieler hatten immer Möglichkeiten, uns vorne einzuschalten.»


    Es war ganz nett anzuschauen, was Bielefeld probierte, mehr als Dammeiers Prüfung für Stephan Straub (38.) resultierte daraus nicht.


    «Wir waren heißer», sagte Jörg Berger, auch wenn es in der zweiten Halbzeit etwas zurückhaltender zuging. Kalle Pflipsen: «Für meinen Geschmack schon zu passiv. Aber wir haben gut gestanden und durch einen schönen Konter für die Entscheidung gesorgt.»


    Eingeleitet vom Kapitän, fortgeführt von Erik Meijer, vollendet von Daniel Gomez mit seinem ersten Pflichtspiel-Tor für Alemannia (87.). Die bis dahin knappe Führung, «das war schon gefährlich», sagte Stephan Straub. «Doch insgesamt haben wir das sehr souverän hinbekommen. Kämpferisch und spielerisch.»


    Im Sonntags-Gipfel beklagte Arminen-Coach Benno Möhlmann einen Mangel an Mut. «Da tut man sich natürlich schwer gegen eine selbstbewusste Aachener Mannschaft.» Bilanz nach der dritten Niederlage in Folge: «Wir haben unsere Grenzen, wenn's in der Tabelle nach ganz oben geht.»


    Den größten Frust schob Ex-Alemanne Bernd Rauw, der endlich mal von Anfang an dabei sein durfte, aber bereits in der Pause das Trikot wieder ausziehen musste. «Es war schön, noch mal die Atmosphäre auf dem Tivoli zu spüren. Aber die Auswechslung kann ich nicht nachvollziehen. Ich musste hier für andere etwas ausbaden.»


    Durchatmen vor der nächsten Party gegen Nürnberg


    Für Bielefeld gibt es in Aachen nichts zu holen: Alemannia gewann auch das sechste Zweitliga-Duell in Serie.


    Jörg Berger honorierte den überzeugenden Auftritt und gab frei bis Mittwochnachmittag. «Das und die zwei Wochen Pause bis zum nächsten Spiel wird einigen gut tun.»


    So arbeitete Erik Meijer trotz grippalen Infekts «wie ein Tier» - zum Auslaufen nach dem Spiel reichte die Kraft nicht mehr.


    Durchatmen vor der nächsten Party: «Gegen Nürnberg, Montagabends, das wird noch mal ein Highlight», sagt Berger. Kalle Pflipsen ist allerdings auch davon überzeugt: «Das wird eine schwierigere Aufgabe als gegen Bielefeld.»


    Von Klaus Schmidt (09.11.2003 | 22:00 Uhr)

  • Aachener Zeitung


    «Emu» verletzt, trotzdem zur U21: Stimmen zum Spiel


    «Eine Vorsichtsmaßnahme», sagte Emmanuel Krontiris, «ich denke, es ist nichts Schlimmeres.» Wegen einer Zerrung im rechten Oberschenkel musste der Jung-Stürmer nach 45 Minuten passen.


    Am Montag wird «Emu» untersucht und am Dienstag auf jeden Fall zum U21-Nationalteam stoßen. Trainer Uli Stielike hatte Krontiris für die EM-Achtelfinal-Spiele gegen die Türkei (Freitag in Leverkusen, 18. November in Istanbul) nachnominiert. Damit ist die Chance gestiegen, dass der Alemanne nicht zur U20-WM in die Vereinigten Arabischen Emirate (27. November bis 19. Dezember) muss.


    «Ein gutes Spiel zweier guter Mannschaften», sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke. Alemannia ganz cool: «Natürlich wollen wir möglichst lange da oben stehen. Aber die Tabelle ist brutal», verweist Kalle Pflipsen auf nur vier Punkte Differenz zwischen Spitzenreiter und Platz 8.


    Trainer Jörg Berger propagiert «Konzentration von Woche zu Woche - alles andere ist egal».


    (sch) (09.11.2003 | 22:00 Uhr

  • Aachener Nachrichten


    Das Wort "Aufstieg" ist am Tivoli zu hören, immer öfter!


    Angriff der Lebkuchen


    Von Nachrichten-Mitarbeiter Wolfgang Schumacher


    Aachen (an-o) - Das bislang fast unaussprechbare Wort nistet sich langsam ein - in und leuchtend gelb sichtbar auf den Köpfen der Fans. Jetzt, nach dem Sieg über Bielefeld sind die Euphorie-Rückhaltebecken zum Bersten voll - die Aufstiegs-Dämme brechen langsam beim Spitzenreiter.

    Was ist das ein Gottvertrauen bei den Alemannia-Fans! Die unglückliche Niederlage bei den "Eisernen" von Union Berlin hinterließ kaum sichtbare Kratzer. Die Fans waren bestens drauf, notorischen Zweiflern wurde Angst und Bange.


    Die kleinen Fans im Junior-Block zum Beispiel zockten richtig hoch mit ihren Sieg-Tipps - von 2:0 über 3:0, 3:1 bis zum mutigen 4:1 für die Schwarzgelben war alles drin. Wer ist schon Bielefeld, ein Bundesliga-Absteiger mit Ex-Alemanne Bernd Rauw aus dem nahen belgischen Grenzland im Mittelfeld, war zu hören.


    Was bei vielen Fans im Kopf drin ist, präsentierte ein schwarzgelbes Paar deutlich auf demselben. Das passende Motto zum Spitzenspiel der 2. Liga am Tivoli trugen Jolyma und Michael Gutenbruck als deutlich sichtbaren Kopfschmuck: "Bundesliga - wir kommen!" prangte da unter zwei lustigen, ein wenig hin und her wackelnden schwarzgelben Kartoffelkäfchern.


    Das Alemannia-Maskottchen ist zwar ein wenig antiquiert, aber bei vielen älteren Fans oftmals aus dem Eifeler Umland ein noch ein hoch geschätztes Symbol-Knuffeltierchen. Der Motto-Kopfschmuck der Gutenbrucks erregt Medien-Aufmerksamkeit, die Fotografen knipsten eifrig, die Fernsehkameras schnitten mit.


    Beim Pokalspiel gegen die 60er aus München trugen sie einen schwarzgelben Alemannia-Bären auf dem Hut. Der hatte einen Münchener Löwen im Schwitzkasten - und der bekam tatsächlich im Elfmeterschießen dann endgültig gar keine Luft mehr.


    In der Halbzeit tippte Bauingenieur Gutenbruck (aus Aachen und seit ewig Alemannia-Fan) lächelnd ein lockeres 3:1, schaute kurz nach seinem Vierjährigen, der zwischen den Rolli-Fahrern herumtollte (der Tivoli ist eben familientauglich).


    Welcher Kopfputz beim nächsten Liga-Spitzenspiel in 14 Tagen das Rennen macht, ist tendenziell bereits klar: "Irgendwas mit Printen", meint der Öcher. Dann kann man ja die Nürnberger Lebkuchen so richtig zwischen die Beißer nehmen!

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