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Ab dem 1. Dezember übernimmt der Geschäftsführer der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH das Amt des Vorstandschefs beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt.
Nach einem Gespräch mit Ligaboss Werner Hackmann am Rande des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich (0:3) in Gelsenkirchen einigte sich der DFL-Geschäftsführer auf eine vorzeitige Vertragsauflösung. Bei den Hessen wird Bruchhagen einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnen, der ihm pro Jahr rund 300.000 Euro zusichern soll.
'Ja, ich gehe zur Eintracht. Das ist jetzt keine Staatslimousine mehr. Ich habe mich mit Werner Hackmann auf eine Auflösung des Vertrags verständigt. Bis zum 1. Dezember werde ich meine Geschäfte bei der DFL aber noch abwickeln', sagte Bruchhagen dem Sport-Informations-Dienst (sid). Ursprünglich hatte Bruchhagen bei der DFL noch einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2004. Die DFL hatte dem Oberstudienrat a.D. zuletzt aber nur noch eine Vertragsverlängerung zu verringerten Bezügen angeboten.
Wirtschaftliche Situation im Vordergrund
Der 55 Jahre alte Ex-Manager der Bundesligisten Hamburger SV und Arminia Bielefeld will sich in der Bankenmetropole primär mit der äußerst prekären wirtschaftlichen Situation des Aufsteigers beschäftigen. Noch immer hat der deutsche Meister von 1959 keinen Betreiber für das neue Waldstadion gefunden, der zudem als Investor 'frisches Geld' für Neuzugänge in der Winterpause bereitstellen soll. Die Gespräche mit dem Vermarkter Sportfive sollen aber nach Eintracht-Angaben derzeit in die heiße Phase gehen.
'Die Gespräche mit dem möglichen Vermarkter werden meine erste Aufgabe sein. Dann werde ich mit dem Trainer über die sportliche Situation sprechen, und wir werden sehen, was während des offenen Transferfensters im Januar noch möglich ist', sagte Bruchhagen. Zumindest einen neuen Stürmer will der aktuelle Tabellen-16. in der Winterpause an den Main locken.
Christoph Preuß zufrieden
Während sich die Vereinsführung am Sonntag trotz der offiziellen Bestätigung durch Bruchhagen zunächst mit Statements zurückhielt, freute sich Frankfurts U 21-Nationalspieler Christoph Preuß bereits öffentlich über die Verpflichtung des zweifachen Familienvaters. 'Es ist unheimlich wichtig, dass jemand den Job übernimmt, der direkt aus der Branche kommt. Bruchhagen wird uns mit seinem Beziehungen auf jeden Fall weiterbringen', sagte Preuß dem sid.
Wie schon bei Arminia Bielefeld wird Bruchhagen, der sein Verhältnis zu dem zuletzt umstrittenen Trainer Willi Reimann als 'normal' bezeichnete, von Beginn an engen Kontakt mit der Mannschaft haben. 'In Bielefeld habe ich noch jeden Sonntagmorgen mit der Mannschaft trainiert, das geht mit 55 jetzt leider nicht mehr. Aber ich liebe den Fußball so sehr, dass es ungewöhnlich wäre, wenn ich keinen Kontakt zu den Spielern hätte. Auch wenn ich heutzutage vielleicht nicht mehr mit dem Mannschaftsbus mitfahre', meinte Bruchhagen.