Hallo
Den Artikel habe ich von nw-news.de! Dieser erscheint in der heutigen Ausgabe der Zeitung! Lest euch das einfach mal durch!
02.01.2004: Aachener schenken Arminia den Titel
Ein satirischer Ausblick auf die Zweitliga-Rückrunde
VON RAINER KLUSMEYER
Bielefeld. Schafft der DSC Arminia den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga? Diese Frage bewegt die Fußballfreunde in Ostwestfalen. Wir versuchen in einer nicht allzu ernst zu nehmenden Prognose, den Rückrundenverlauf zuanalysieren.
JANUAR: Wie erwartet bekommt Arminia die Punkte aus dem 0:2 verlorenen Spiel bei Alemannia Aachen zugesprochen, da Aachens Stürmer Daniel Gomez des Dopings überführt wird. Die Alemannia findet nicht genügend Augenzeugen für ihre Behauptung, die Spritze bei Gomez habe in Wirklichkeit der als Belgier verkleidete DSC-Vereinsarzt Dr. Günter Neundorf gesetzt. Arminia ist also mit 30 Punkten nachträglich Zweitliga-Herbstmeister.
FEBRUAR: Das erste Pflichtspiel des neuen Jahres endet mit einer unglücklichen 0:1-Niederlage bei Rot-Weiß Oberhausen. Der Treffer fällt bereits nach drei Sekunden: Unmittelbar vom Anstoß will Isaac Boakye den Ball zu Mathias Hain zurückspielen, hat aber übersehen, dass der Torwart noch damit beschäftigt ist, sich zum Schutz vor der Eiseskälte im Niederrheinstadion die Pudelmütze über beide Augen zu ziehen. Die anschließenden Versuche, wenigstens den Ausgleich zu schaffen, bringen außer einem Eckballkonto von 23:0, vier Lattenschüssen und zwei Abseitstoren nichts ein. Da auch Cottbus, Nürnberg, Aachen und Mainz verlieren. behauptet der DSC souverän den zweiten Tabellenplatz.
MÄRZ: Nach klaren Heimsiegen über Regensburg (4:3) und Trier (3:2) sowie überraschenden Auswärtserfolgen in Karlsruhe und Burghausen (jeweils 0:0, aber immerhin einmal aufs gegnerische Tor geschossen) muss zum Monatsabschluss beim FSV Mainz 05 eine 0:1-Niederlage quittiert werden. Wieder hat der DSC Pech: Ein Abstoß von Mathias Hain prallt in der zweiten Minute vom Hinterteil von Petr Gabriel zurück ins eigene Tor. Beide Trainer sind zufrieden. FSV-Coach Jürgen Klopp schwärmt: "Solche Situationen haben wir im Training oft genug einstudiert." Benno Möhlmann: "Immerhin haben wir die kritische erste Minute ohne Gegentor überstanden."
APRIL: Um alle Kräfte für den Aufstieg zu bündeln, bezieht die Arminia vor den Spielen im Osten ein vierzehntägiges Trainingslager im Thüringer Wald. Eine Maßnahme, die sich auszahlt: Sowohl bei Energie Cottbus als auch bei Erzgebirge Aue werden 0:0-Unentschieden erkämpft. Bei der Rückkehr stellt DSC-Manager Thomas von Heesen fest, dass er bei den Planungen das zwischenzeitliche Heimspiel gegen Aachen übersehen hat. Auf der ausverkauften Alm gewinnt die Alemannia deshalb kampflos mit 2:0. Arminia fällt mit nun 43 Punkten hinter Aachen (60), Mainz (49), Nürnberg, Aue, Cottbus, Lübeck, Karlsruhe, Ahlen und Fürth (alle 44) auf Rang zehn zurück.
MAI: Der Monat der Entscheidung setzt ungeahnte Kräfte frei. Nach 0:0 in Fürth und 1:0 über Nürnberg gelingen beim Nachbarn VfL Osnabrück sogar die ersten Auswärtstore der Rückrunde: Marco Küntzel gelingt zwischen der 4. und 11. Minute der schnellste doppelte Hattrick der Fußball-Geschichte zum 6:0-Sieg. So reicht ein abschließendes 1:1 gegen den MSV Duisburg, um mit 51 Punkten die Vizemeisterschaft hinter Aachen (64) und damit den Wiederaufstieg perfekt zu machen.
Die Suche nach dem dritten Aufsteiger gestaltet sich schwierig: Mit Mainz, Nürnberg, Burghausen, Aue, Regensburg, Union Berlin, Fürth, Cottbus, Ahlen, Oberhausen, Lübeck, Karlsruhe und Duisburg sind 13 Mannschaften punkt- (50) und torgleich (50:50). Aufgrund der besten direkten Vergleiche dürfen Fürth, Lübeck, Aue, Oberhausen und Burghausen eine zusätzliche Aufstiegsrunde bestreiten. Leider wieder etwas Pech haben Jürgen Klopp und der FSV Mainz 05: Ein Eigentor in letzter Sekunde des Spiels gegen die bereits als Absteiger feststehenden Trierer kostet nicht nur den sicher geglaubten Aufstieg, sondern besiegelt letztlich wegen des schlechtesten direkten Vergleichs sogar den Abstieg.
JUNI: Arminia bekommt nachträglich die Meisterurkunde ausgehändigt. Fernsehaufnahmen beweisen, dass Alemannia Aachen in den Spielen gegen Bielefeld, Nürnberg, Trier, Osnabrück und Unterhaching jeweils mit zwölf Spielern auf dem Feld war. Willi Landgraf hatte sich noch ein wenig kleiner gemacht und war so vom Schiedsrichter übersehen worden. Bisswunden in den Waden der Gegenspieler hatten auf die Spur des Aachener Verteidigers geführt. Die fünf Aachener 2:0-Siege werden am grünen Tisch in 0:2-Niederlagen verwandelt. Die Folgen: Aachen ist neben Trier, Osnabrück und Unterhaching, denen auch die Zusatzpunkte nicht mehr helfen, vierter Absteiger; Nürnberg feiert mit Arminia den Wiederaufstieg; Jürgen Klopp und der FSV Mainz 05 bleiben der Zweiten Liga erhalten.
Die Suche nach dem dritten Aufsteiger geht weiter: Alle 20 Spiele der ersten Aufstiegrunde enden 1:1.
Bei der Bielefelder Aufstiegsfeier wird ein Sketch des früheren Osnabrücker Trainers Frank Pagelsdorf, der inzwischen als Nachfolger von Benno Möhlmann verpflichtet wurde, mit Doc Günter Neundorf bejubelt. Als "Der Dicke und der Belgier" glänzt das Duo mit dem Stück "Dr. Seltsam - oder wie wir lernten, den Aufstieg zu sichern".
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SWB-Gruß
Arminia-Star