Blutgrätsche: Der Vorstand- Warum sich nichts ändert

  • So gelesen bei blutgraetsche.de:


    http://www.blutgraetsche.de/he/318/31800220040220.php


    20.02.2004 Wie es ein Vorstand schaffte, mir den Spaß an meinem Verein zu nehmen


    Es ist nicht neu, dass Vereinsvorstände für viele Fußballfans oft rote Tücher sind.
    Klar, es ist schwer, gerade bei einer so variablen Anhäufung von Charakteren wie es bei einer Fangemeinschaft eines Fußballclubs der Fall ist, es jedem recht zu machen und immer zur allgemeinen Zufriedenheit die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Da hagelt es auch schon mal Kritik. Begrüßenswert ist hierbei besonders, wenn es in einem Vereinsumfeld konstruktive Kritiker gibt - sozusagen eine Opposition zur Vereinsführung - denen es nicht hauptsächlich darum geht, polemisch alles in den Schmutz zu ziehen, was die Verantwortlichen machen, sondern vielmehr darum, nach der besten Lösung zu suchen – zum Wohle des Vereins!
    Bei vielen Profivereinen in Deutschland ist das auch der Fall, und auf so mancher Jahreshauptversammlung fliegen nicht selten die Fetzen. Solange ein solch reinigendes Gewitter dazu beiträgt, den Verein einer Katharsis zu unterziehen, in deren Verlauf wirklich die grundlegenden Probleme beseitigt oder zumindest angegangen werden, ist dies für jede Vereinsstruktur förderlich.
    Bei dem Verein allerdings, von dem ich euch jetzt berichten möchte, verhält sich alles ein wenig anders. Da gibt es bei der alljährlichen Entlastung des Vorstands im Höchstfall drei Gegenstimmen, auf deren Auszählung man sogar noch bestehen muss, da sie ansonsten bei der feucht fröhlichen Grob-über-den-Daumen-Peilung gerne auch mal übersehen werden. Konstruktive Kritiker gibt es zwar zuhauf, jedoch melden sich diese nur auf offiziellen oder inoffiziellen Webseiten dieses Vereins zu Wort – bei einer Mitgliederversammlung hört man sie nie.
    Gut, mag da der eine oder andere nicht involvierte Beobachter denken, bei diesem Club scheint ja alles in Ordnung zu sein!
    Sie hören Gelächter?
    Ja richtig, denn wir sprechen über die Vereinsführung des DSC Arminia Bielefeld!
    Ich könnte jetzt sehr weit ausholen, denn im Grunde hat sich hier in Bielefeld in puncto Vereinsführung sehr wenig in den letzten Jahrzehnten geändert, auch wenn in all den Jahren von einem Extrem ins andere verfallen wurde.
    Mit wenig geändert verbinde ich, dass in Bielefeld nie mit einem langfristigen, realistischen Konzept gearbeitet wurde. Wenn es Menschen mit Visionen gab, waren diese zumeist größenwahnsinnig (Ära Lamm) oder wirtschafteten am Ende lieber in die eigene Tasche (Dr. Norbert Müller). Vorprogrammiert war in jedem Fall verbrannte Erde. Wenn in Ostwestfalen nicht gerade solche Leute damit beschäftigt waren, Arminia in die Championsleague zu führen, gab es in Bielefeld das andere Extrem auf der Kommandobrücke: Leute wie Roland Kentsch, derzeit Geschäftsführer von Arminia Bielefeld, die gelinde gesagt von Fußball soviel Ahnung haben wie Mike Tyson von Yoga, und die in absurden Sparmaßnahmen das Allheilmittel sehen!
    Sie lassen leider dabei jegliches Fingerspitzengefühl vermissen, demotivieren mit unsensiblen Finanzentscheidungen Mannschaft und Trainer, aber wundern sich am Ende noch, warum das Team nicht vollen Einsatz zeigt, wenn ihm anfangs ohne nähere Absprache 20 Prozent vom Gehalt gekürzt wird.
    Egal welches Extrem auch in Arminias Vorstandsetage regiert, hinzu kommen in Bielefeld immer – unabhängig von jeweiliger Zukunftsdevise - eine Reihe Kleinunternehmer, die sich gerne im Führungsumfeld präsentieren, sich dort geradezu im Vereinsglanz sonnen und es genießen, an Personalentscheidungen bezüglich Mannschaft und Trainer teilzuhaben.
    Aber ich möchte jetzt zum Titel meines Beitrages zurückkommen, warum mir ein Vereinsvorstand den Spaß an meinem Verein nehmen konnte.
    Ich gehöre zu der Generation Arminiafans, die damals in der Pubertät den dramatischen Relegationsabstieg gegen Saarbrücken Mitte der 80er miterlebte, was für uns Jugendliche fast schon traumatische Ausmaße hatte. Es folgte später der Abstieg aus dem Profifußball, und damit verbunden lange triste Jahre in der Drittklassigkeit. Dort haben wir Fans uns aber nie unterkriegen lassen und eine Nähe und Identifikation zu diesem Verein aufgebaut, die auch nach einigen Renaissance-Jahren im Profigeschäft immer noch von dieser Zeit geprägt sind. In Bielefeld ist die Unbeständigkeit seitdem zur einzigen Beständigkeit geworden, im Zeichen einer Berg- und Talfahrt, eines ständigen Auf- und Abstiegs. Langfristige Konzepte von Vorstandsseite gab es immer noch nicht, meist nur Stückwerk und Flickschusterei, was anscheinend beim Vorstand schon Methode hat, so als wolle man potentielle Reformer bereits im Vorfeld abschrecken, indem man die Desolatheit dieses Vereins nach außen transportiert.
    Was aber den Ausschlag für mich gab, keine Hoffnungen mehr in die Zukunft dieses Vereins zu setzen, begann bei aller Resignation über fehlende kompetente und ausgeglichene Leute in Arminias Führungsetage erst konkret mit dem Abstieg in der vergangenen Saison aus der Ersten Liga. Nach einer sehr erfolgreichen Hinrunde wurde völlig unnötig ein Stammspieler (Erhan Albayrak) aus dem Mannschaftsgefüge gerissen und dieser für eine Gewinnspanne von 150.000 Euro gegen einen anderen Spieler (Marek Heinz) getauscht. Mit diesem Geschäft brüsteten sich damals Geschäftsführer Kentsch und Manager Thomas von Heesen, ohne dabei auf die Kritik des Trainers Benno Möhlmann zu hören, der dieses Transfergeschäft strikt ablehnte. Es kam wie es kommen musste: Die Leistung stimmte im Team nicht mehr, Heinz war nicht mal Statist auf dem Platz, Präsidium und Trainer hatten sich ihre Ansichten nur noch über die Presse mitzuteilen – wobei sich gerade die Vorstandsseite in diesem Punkt nicht zurückhielt - und trotzdem hätte man vier Spieltage vor Schluss noch den Klassenerhalt schaffen können. Diese Chance wurde leichtfertig vertan! Mit einem Schlag war alles zerstört, alles mühsam Aufgebaute zunichte gemacht. Mit dem verpassten Klassenerhalt eine langfristige Chance verpasst, sich in Liga Eins gesund zu wirtschaften und zu etablieren, befand man sich völlig unerwartet plötzlich eine Klasse tiefer.
    Auf einmal war man in Liga Zwei, und es fehlte an allem: kein leistungsfähiger Kader, kein Geld für die Gehälter – was unehrlicherweise den Spielern erst sehr spät mitgeteilt wurde – vor allen Dingen fehlte wieder mal ein Konzept der Vereinsführung. Vermarktungsrechte wurden schon in den Jahren zuvor an dubiose Marketingagenturen abgetreten, die jahrelang nur Gelder einstrichen, aber keine Sponsoren auftaten. Was aber nicht fehlte, war das Anspruchsdenken beim Vorstand, woran es – auch bei den Fans - in Ostwestfalen ja noch nie gemangelt hat, mit einem geschwächten Kader, der zudem durch Gehaltsstreichungen auch noch demotiviert wird, den direkten Wiederaufstieg anzupeilen. Wohl dem, der angesichts des Henkers optimistisch bleibt!
    Trainer Benno Möhlmann war aber Realist, sagte, dass hier nur Mittelmaß möglich sei, weil bestimmte Schlüsselpositionen im Team nicht besetzt werden könnten – aus finanziellen Gründen. Der Vorstand, allen voran Geschäftsführer Kentsch und Präsident Schwick, will aber nicht nur aufsteigen, sondern auch sparen, und er ließ hierzu sogar schon mal aus Kostengründen die Rasenheizung an verschneiten Spieltagen ausgeschaltet, frei nach dem Motto: Stolpern für die Sparmaßnahmen! Was sind schon drei Punkte gegen tausend Euro gesparte Heizkosten.
    Aber aufsteigen, ja aufsteigen, dass wollen sie trotzdem, die Herren Vorstand.
    Und da stören Nestbeschmutzer wie Benno Möhlmann nur, der ja nicht aufsteigen will und diese Mannschaft nur schlecht redet. Da stören unwillige Spieler nur, die – keiner kann’s verstehen – nicht mehr die volle Leistung bei gekürzten Gehältern bringen. Da stören Fans nur, die mehr Transparenz fordern und fragen, warum der Verein so klamm ist, obwohl er den höchsten Etat der Liga vor Saisonbeginn anführte.
    Trainer Benno Möhlmann hat bereits den Anfang gemacht, er ist gegangen! Bleibt nur zu hoffen, dass in Bielefeld die Kritiker in Zukunft auch auf Mitgliederversammlungen ihren Mund aufkriegen, und dass die Mitglieder, die durch allerhand Zugeständnisse des Vorstands ihren Mund bis jetzt ebenfalls gehalten haben, mal aufwachen und zum Wohle des Vereins entscheiden.
    Zu sehr erinnert das Vorstandsgebaren an des „Kaisers neuen Kleider". Vielleicht erlange ich ja auch meine Lust an diesem Verein zurück, wenn ich nicht der einzige bliebe, der sagt: „Seht mal, die sind ja nackt!"

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    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

  • Dazu gibt es einen traumhaften Beitrag bei Blutgräsche (http://www.blutgraetsche.de/he/318/31800220040220.php:(


    Ich stelle ihn hier mal rein, im off. kann man ihn auch nachlesen.



    Hinweis vom Moderator: Ich habe den Artikeltext bei Richie entfernt, weil er identisch mit dem von Hitchcock ist. Erspart doppeltes Lesen für alle.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Richie ()

  • super teil, hier trifft mal einer des "pudels kern"

    oemmes


    "Am Ende wirkte alles wie eine Demonstration der Tradition gegen die moderne Fußballindustrie. Als wollten die Fans eines alten Bundesligastandorts den modernen Parvenüs aus den Retortenklubs zeigen wie sich echte Stimmung anhört."

    (BZ am 30.04.2015 nach dem Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg)

    Einmal editiert, zuletzt von oemmes ()

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  • Wenn man von den Punkten mit Rasenheizung und höchsten Etat absieht, dann ist es ein klasse Beitrag!

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • 1. Mir kann keiner den Spaß an meinem Verein nehmen, selbst wenn Gerland und Abbruchhagen wiederkämen, und Arminia in der Oberliga landen würde. Habe hier schon viel schlimmeres erlebt.


    2. Der Verfasser des Blutgrätsche-Artikels mokiert sich über das Abstimmungsverhalten bei Mitgliederversammlungen, dass da nur sehr wenige Gegenstimmen abgeben würden etc. Im Kern richtig. Es sind aber nicht nur sehr wenige Gegenstimmen, die letzten Jahre war es immer nur EINE (!), meine. Vielleicht sollte der Verfasser selber mal seinen Hintern zu JHV's bewegen, anstatt dieses nur von anderen zu erwarten. Dagewesen war er offenbar nicht, und wenn doch hat er entweder Schwick gewählt/entlastet oder sich lediglich enthalten ... toll.


    3. Ich kann diese Vorstandsnörgeleien nicht mehr lesen. Haben zwar alle irgendwo Recht, aber dann muss man auch Alternativen haben. Trainer fallen uns ja Tausende ein, für den Vorstand kein einziger!! Außerdem hat der Vorstand zu 99% Rückhalt bei den Mitgliedern. Die sind nicht wegzubekommen, da könnt ihr im net rumheulen wie ihr wollt, und euch auf die Pöbeleien einen keulen. Das ist Fakt. Vielleicht sollte jeder erstmal bei sich selber anfangen ... und Mitglied werden.


    4. Sind wir hier überhaupt im richtigen Forum? ;)

  • Ich finde andererseits dieses neue Thema auch gar nicht so schlecht - und irgendwie passt dieser Beitrag auch hier her.

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    (Justus Jonas)

  • schon tragisch, das jemand außenstehendes die situation derartig auf den punkt bringen muß, aber vielleicht fehlt dem einheimischen fanvolk nur die distanz, vielleicht aber auch manchmal der blick übern tellerrand.


    der inhalt des artikels ist vollkommen richtig, und vor allem entgegen jeglichen wirtschaftsdenken ala kentsch auch mal fundiert... es kann doch nicht logik in arminischen vorstandsköüfen sein, das wenn ich nicht mehr investiere, oder die investitionen zurückschräube, man wieder vorankommt.!
    ich wiederhole mich auch, wenn ich sage, das ein Rüdiger Lamm vielleicht kein realist war, dennoch aber weiter als heute schauen konnte und visionen entwickeln. es ist klar, wenn man jemanden nach de hälfte der verrichteten arbeit rausschmeißt, das da nur noch ein haufen und ein gerüst übrig bleibt....
    danke bulldozer, abbruchhagen ist das richtige wort gewesen! wobei kerstingjohänner nun den schrott wegräumt und kentsch nur der straßenkehrer ist.... und was bleibt am ende übrig....richtig! Nix! paßt doch!
    und wenn an einer deratigen politik weitergarbeitet wird, wird sich auch kein neuer trainer finden, die sind doch auch nicht so blöd, in ein schiff zu steigen, wo sie nix zu sagen haben (wissen sie ja spätestens seit Möhlmann) oder wo der kahn schon marode ist!

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Hinweis: Ich habe die identischen Blutgrätsche-Artikel von Hitchcock und Richie zusammengeführt. Hitchcock war eher und hat es in einem Presse-Thema gepostet, Richie hat ein eigenes Thema aufgemacht. Ich denke, als eigenes Thema ist es besser aufgehoben, weil eine Einschätzung eines Arminia-Fans auf Blutgrätsche kaum als Pressebericht angesehen werden kann. Dann wären wir alle Presse... ;)


    Insofern habe ich mich Richies Version angeschlossen und alles in ein neues Thema gepackt plus eure Kommentare.


    Und weiter geht´s... :)

  • @ Bulldozer



    Gerade das es keine Alternative zu geben scheint macht vermutlich diesen hohen Rückhalt aus! Wenne s wirklich kompetente Opposition geben würde, wären deren Karten so schlecht nicht. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß nach dem ganzen Rauf und Runter Schwick noch großartig Rückhalt genießt, auch wenn er uns aus der 3. klassigkeit geführt hat. (Wobei man über seinen Anteil streiten kann!)




    @ Superstar


    Was lernen wir daraus, lassen wir Kentsch und Lamm mal nen Kind machen und wir haben nen tollen Mann am Ruder! :lol:

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Zitat

    Original von Superstar Arminia
    schon tragisch, das jemand außenstehendes die situation derartig auf den punkt bringen muß, aber vielleicht fehlt dem einheimischen fanvolk nur die distanz, vielleicht aber auch manchmal der blick übern tellerrand.


    der inhalt des artikels ist vollkommen richtig, und vor allem entgegen jeglichen wirtschaftsdenken ala kentsch auch mal fundiert... es kann doch nicht logik in arminischen vorstandsköüfen sein, das wenn ich nicht mehr investiere, oder die investitionen zurückschräube, man wieder vorankommt.!
    ich wiederhole mich auch, wenn ich sage, das ein Rüdiger Lamm vielleicht kein realist war, dennoch aber weiter als heute schauen konnte und visionen entwickeln. es ist klar, wenn man jemanden nach de hälfte der verrichteten arbeit rausschmeißt, das da nur noch ein haufen und ein gerüst übrig bleibt....
    danke bulldozer, abbruchhagen ist das richtige wort gewesen! wobei kerstingjohänner nun den schrott wegräumt und kentsch nur der straßenkehrer ist.... und was bleibt am ende übrig....richtig! Nix! paßt doch!
    und wenn an einer deratigen politik weitergarbeitet wird, wird sich auch kein neuer trainer finden, die sind doch auch nicht so blöd, in ein schiff zu steigen, wo sie nix zu sagen haben (wissen sie ja spätestens seit Möhlmann) oder wo der kahn schon marode ist!


    Warum wird Lamm von einigen hier noch als der große Visionär hingestellt. Handelt es sich schon um eine Vision, wenn ich Spielern horrende Gehälter in den Hintern schiebe, ohne dass ich das Geld überhaupt besitze. Wenn er wirklich über das Heute hinausschauen konnte, hätte er doch eigentlich halbwegs erkennen können oder müssen, dass sein Kartenhaus irgendwann zusammenfallen würde, wie das bei etlichen Vereinen der Fall war, als die Kirch-Krise kam. Das Hauptproblem war doch, dass lange Zeit viel zu viel Geld in Spieler gesteckt wurde, immer in der Hoffnung das Geld vom Fernsehen wird weiterhin zahlreich fließen. Es stimmt ja, dass unter Lamms Zeit Arminia wirder in den Profi-Fußball gekommen ist. Aber für mich ist es keine große Leistung, viel fremdes Geld in die Hand zu nehmen und einen Starspieler nach den anderen zu holen. Für mich ist es viel mehr eine Leistung, mit Mitteln, die in etwa den Strukturen eines Vereines entsprechen, die Mannschaft erfolgreich im bezahlten Fußball zu etablieren. Man sieht an Dortmund, wohin eine "Vision", immer mehr Geld in eine Mannschaft zu stecken, auf längere Sicht führen kann, wenn der erste schwere Gegenwind kommt.

  • Zitat

    Original von Superstar Arminia
    schon tragisch, das jemand außenstehendes die situation derartig auf den punkt bringen muß, aber vielleicht fehlt dem einheimischen fanvolk nur die distanz, vielleicht aber auch manchmal der blick übern tellerrand.


    Das stimmt nicht - der Autor des blutgraetsche.de Beitrages ist übrigens kein Außensteher. Da steht nämlich:


    Zitat

    Ich gehöre zu der Generation Arminiafans, die damals in der Pubertät den dramatischen Relegationsabstieg gegen Saarbrücken Mitte der 80er miterlebte, was für uns Jugendliche fast schon traumatische Ausmaße hatte.


    ... das nur so nebenbei ;)

    ---
    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

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  • Zitat

    Original von jögi
    Warum wird Lamm von einigen hier noch als der große Visionär hingestellt. ... Für mich ist es viel mehr eine Leistung, mit Mitteln, die in etwa den Strukturen eines Vereines entsprechen, die Mannschaft erfolgreich im bezahlten Fußball zu etablieren. Man sieht an Dortmund, wohin eine "Vision", immer mehr Geld in eine Mannschaft zu stecken, auf längere Sicht führen kann, wenn der erste schwere Gegenwind kommt.


    Volle Zustimmung. Es nötigt einem schon Respekt ab, was mit begrenzten Mitteln Clubs wie z.B. Freiburg, Rostock und sogar auch Bochum (!) schaffen. Nämlich Mannschaften zusammenzustellen, die oft recht erfolgreich in der 1. Liga mitspielen - und bei denen vor allem auch ein Abstieg nicht gleich alles in sich zusammenfallen lässt. Das ist langfristig geplante, seriöse Arbeit in kleineren Vereinen, ohne immer zwischen Größenwahn und Weltuntergang hin und her pendeln zu müssen.


    Gruß
    Hein M

  • Zitat

    Original von jögi


    Warum wird Lamm von einigen hier noch als der große Visionär hingestellt. Handelt es sich schon um eine Vision, wenn ich Spielern horrende Gehälter in den Hintern schiebe, ohne dass ich das Geld überhaupt besitze. Wenn er wirklich über das Heute hinausschauen konnte, hätte er doch eigentlich halbwegs erkennen können oder müssen, dass sein Kartenhaus irgendwann zusammenfallen würde, wie das bei etlichen Vereinen der Fall war, als die Kirch-Krise kam. Das Hauptproblem war doch, dass lange Zeit viel zu viel Geld in Spieler gesteckt wurde, immer in der Hoffnung das Geld vom Fernsehen wird weiterhin zahlreich fließen. Es stimmt ja, dass unter Lamms Zeit Arminia wirder in den Profi-Fußball gekommen ist. Aber für mich ist es keine große Leistung, viel fremdes Geld in die Hand zu nehmen und einen Starspieler nach den anderen zu holen. Für mich ist es viel mehr eine Leistung, mit Mitteln, die in etwa den Strukturen eines Vereines entsprechen, die Mannschaft erfolgreich im bezahlten Fußball zu etablieren. Man sieht an Dortmund, wohin eine "Vision", immer mehr Geld in eine Mannschaft zu stecken, auf längere Sicht führen kann, wenn der erste schwere Gegenwind kommt.



    tja jögi...das ist doch die große kunst der wirstschaft in diesem land, viel geld was sie nicht hat, auszugeben und hinterher von allen bejubelt zu werden, sie hätten so mächtig viel erreicht.... streich doch mal in diesem Land die Kreditlinien, und jedes 2te Unternehmen (mind.) wäre pleite....
    sicher hat Lamm auf die Tube gedrückt, manchmal auch soviel, daß etwas zuviel vorn rauskam, andererseits kannst du heute mit solider Wirtschaftlichkeit nichts mehr erreichen...
    ohne Risiko keine Wirtschaftlichkeit, die heute noch hervorsticht, oder man geht ganz andere Wege, aber man hat ja auch Lamm da gestoppt.... bin immer noch für den Lila Rasen...!


    quintessenz ist, das Lamm nicht nur mal hier angepackt hat, und mal da, sondern er wollte alles anpacken und nach vorn bringen, ob er es wirklich geschafft hätte, vermag ich nicht zu beurteilen, fakt dennoch ist, daß durch die Intervention / Rauswurf das ganze in sich zusammenbrach... siehe mein erster text.


    die Kunst ist aber auch nicht, wie du es so schön anhand der Kirch Krise darstellen willst, kontinuirlich die Luftblasen aufzupumpen, sondern im richtigen Augenblick das System da wieder auszufangen und ihm damit eine neue Basis geben. Bin kein bedingungsloser Anhänger Lamms Politiks gewesen, dennocherwarte ich von einem Traditions- Verein wie Arminia mehr Erfolgspolitik, als im Vergleich z:b. einem Vorstadtclub ala U´´haching.... und das nicht nur aufgrund der voraussetzungen...

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
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    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Zitat

    Original von heinm


    Volle Zustimmung. Es nötigt einem schon Respekt ab, was mit begrenzten Mitteln Clubs wie z.B. Freiburg, Rostock und sogar auch Bochum (!) schaffen. Nämlich Mannschaften zusammenzustellen, die oft recht erfolgreich in der 1. Liga mitspielen - und bei denen vor allem auch ein Abstieg nicht gleich alles in sich zusammenfallen lässt. Das ist langfristig geplante, seriöse Arbeit in kleineren Vereinen, ohne immer zwischen Größenwahn und Weltuntergang hin und her pendeln zu müssen.


    Gruß
    Hein M


    hein... dann sollteste dich mal mit der entwicklung von bochum, rostock oder freiburg auseinandersetzen, .... und wenn die hintergründe bekannt mal mit mit bielefelder vereinspolitik vergleichen... wirst schnell merken, das gerade bochum nach dem aufstieg brutal investieren mußte, sowie auch die jahre davor etliche male wieder abgestürzt ist.... manchmal muß es eben mehr sein... siehe christiansen!

    "Das ist mein Verein" (FK9)
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    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Tschuldige, dass ich ma zitieren muss *g*


    Zitat

    Original von Bulldozer
    1. Mir kann keiner den Spaß an meinem Verein nehmen, selbst wenn Gerland und Abbruchhagen wiederkämen, und Arminia in der Oberliga landen würde. Habe hier schon viel schlimmeres erlebt.


    Och, doch, den SPASS können bewußte Personen einem schon nehmen. Was aber nicht heißt, dass ich nicht weiter mit LEib und Seele gleichen Verein unterstützen würde, selbst, wenn der Trainer 'n Bochumer und der Manager 'n Gütersloher ist (war schon heftig diese Konstellation). Oder auch YOU CAN TEAR ME DOWN, YOU CAN LEFT ME AS PAWN BUT YOU NEVER BREAK MY HEART...


    Zitat

    2. Der Verfasser des Blutgrätsche-Artikels mokiert sich über das Abstimmungsverhalten bei Mitgliederversammlungen, dass da nur sehr wenige Gegenstimmen abgeben würden etc. Im Kern richtig. Es sind aber nicht nur sehr wenige Gegenstimmen, die letzten Jahre war es immer nur EINE (!), meine. Vielleicht sollte der Verfasser selber mal seinen Hintern zu JHV's bewegen, anstatt dieses nur von anderen zu erwarten. Dagewesen war er offenbar nicht, und wenn doch hat er entweder Schwick gewählt/entlastet oder sich lediglich enthalten ... toll.


    Hmm...


    Zitat

    3. Ich kann diese Vorstandsnörgeleien nicht mehr lesen. Haben zwar alle irgendwo Recht, aber dann muss man auch Alternativen haben. Trainer fallen uns ja Tausende ein, für den Vorstand kein einziger!! Außerdem hat der Vorstand zu 99% Rückhalt bei den Mitgliedern. Die sind nicht wegzubekommen, da könnt ihr im net rumheulen wie ihr wollt, und euch auf die Pöbeleien einen keulen. Das ist Fakt. Vielleicht sollte jeder erstmal bei sich selber anfangen ... und Mitglied werden.


    Zustimmung, aber viel bringen wird's nicht, da ZUM BESPIEL die JHV für auswärtige Mitglieder zu Arbeitszeiten abgehalten werden. Nein, ich meine welche, die RICHTIG weit weg wohnen...


    Zitat

    4. Sind wir hier überhaupt im richtigen Forum? ;)


    Ja!

  • Zitat

    Original von Eddie666


    Zustimmung, aber viel bringen wird's nicht, da ZUM BESPIEL die JHV für auswärtige Mitglieder zu Arbeitszeiten abgehalten werden. Nein, ich meine welche, die RICHTIG weit weg wohnen...


    Wenn die auswärtigen Mitglieder diejenigen sind, die am meisten Kritik zu vermelden haben, würde dies aber nicht unbedingt für sie sprechen. Ich kann zwar verstehen, wenn jemand sich als Auswärtiger ärgert, daß er nicht zu Versammlungen kann, aber mehr mitkriegen von den allgemeinen Abläufen tun doch wohl eher die Leute vor Ort. Das müßten dann also auch diejenigen sein, die am ehesten konstruktive Kritik äußern könnten, oder sehe ich das falsch?

  • Ja, sicher, KSV, aber laut Bulldozer gab's ja auf der letzen HV nur eine Gegenstimme. Wer das war ist klar, von daher frage ich mich, warum ALLE aber ausnahmslos ALLE Mitglieder aus dem nahen Einzugsgebiet sich auf Seite des Vorstandes stellen. Dürfte dennoch die Mehrheit sein. Der Mitglieder jetzt.


    Meine Kritik ging auch nur in die Richtung, dass der Verein die HVs immer so legt, dass noch weniger dran teilnehmen können. Und die aus dem Einzugsgebiet sind ihnen ja (scheinbar) sicher. Ist für mich Verarsche.


    Wieviele Wochen vorher habt ihr die "Einladung" bekommen? Also ich 2 Wochen vorher. Super.

  • Naja, das ist aber bei eigentlich allen Vereinen so üblich, dass Mitgliederversammlungen unter der Woche sind. Kann ich dem Vorstand so nicht vorwerfen. UND wer Montags in der Lage ist zu einem Heimspiel zu fahren, der sollte eine Versammlung an einem Montag auch besuchen können... Kurioserweise haben die Leute speziell bei Versammlungen keine Zeit oder keine Eier in der Hose. Vermutlich letzteres. Schade.

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