hier ein artikel zu balitsch, da sollten wir auch nochmal angreifen:
Der Club und seine Argumente im Kampf um Balitsch
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Ende November war es, als der Name Hanno Balitsch beim 1. FCN zum ersten Mal fiel. Hier, der 23-Jährige, der bei Leverkusen keinen Stammplatz mehr hatte, dort der Aufsteiger, der im Winter nachlegen wollte.
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Mit einem, der laut Manager Martin Bader den Kader "in der Spitze" verstärkt. Mit einem, der im defensiven Mittefeld zu Hause ist. Und am liebsten mit einem, der, weil jung, sein Potenzial noch lange nicht ausgereizt hat.
Ein hohes Anforderungsprofil, das Hanno Balitsch zu hundert Prozent erfüllt - dennoch schienen die beiden nicht zusammenkommen zu können. Der Club, finanziell arg begrenzt, strebte eine Ausleihe an, Bayer einen Transfer, und schon war die Sache vom Tisch. "Balitsch wird erst im Sommer ein Thema sein", meinte Martin Bader noch vor gut einer Woche.
Nur, im Sommer ist es zu spät. Denn: Hanno Balitsch will jetzt wechseln, um sich weitere Monate als Teilzeitarbeiter zu ersparen. Acht Bundesliga-Einsätze, kein Tor, kein Assist bei einem kicker- Notendurchschnitt von 3,92 weist seine Vorrundenbilanz aus. Hinzu kommen fünf Spiele in der Champions League, wovon er vier Mal lediglich gegen Ende zum Zuge kam.
Zu wenig, viel zu wenig für einen, der sich die Teilnahme bei der WM 2006 zum Ziel gesetzt hat. Was Wunder, dass der einmalige Nationalspieler "in der Rückrunde unbedingt spielen will". Dass dies keine leeren Worte sind, beweist der Umstand, dass er zu gewaltigen Gehaltsabstrichen bereit ist. Der siebenstellige Bereich, in dem er sich bei Bayer bewegt hat, wäre für Nürnberg Utopie.
Gleiches würde auch für die von Bayer geforderte Ablöse von rund 600 000 Euro gelten, müsste der Aufsteiger sie sofort bezahlen. Nur: Jetzt wären rund 50 000 Euro fällig, der Rest im Sommer bei Klassenerhalt. Und das könnte, wenn auch mit einigen finanziellen Kunstgriffen, der Aufsteiger stemmen.
Allerdings ist er laut Bader "nicht alleine an Balitsch interessiert". Mag sein. Der Club kann aber mit breiter Brust in den Ring steigen, denn seinen Argumenten mangelt es nicht an Schlagkraft. Da ist zum Beispiel sein ausbaufähiger Kader. Oder sein begeisterungsfähiges Umfeld. Nicht zu vergessen Trainer Wolf, dessen Vorliebe für junge Spieler hinlänglich bekannt ist.
Chris Biechele