Hallo allerseits!
Wieder einmal möchte ich das allseits beliebte Spielchen mit der Analyse des Restprogrammes anstoßen. Eines vorweg: Wir brauchen noch acht Punkte - und die können wir nach menschlichem Ermessen auch holen. Allerdings sollte man trotz der Siegesserie in den vergangenen Spielen dennoch auf dem Teppich bleiben und nicht verfrüht in übermäßige Euphorie verfallen. Hier der Versuch einer sachlichen Analyse - aber das wird ja vermutlich sowieso jeder auf seine eigene Weise sehen.
Über Nürnberg brauchen wir wohl nicht mehr allzu viel zu diskutieren. Die Franken können aus den verbleibenden Spielen gegen Aachen, in Bielefeld, in Osnabrück, gegen Oberhausen und in Ahlen noch locker 12 bis 13 Punkte holen und wären damit mit mindestens 64 Punkten natürlich durch.
Was Arminia angeht, so möchte ich - wie gesagt - vorsichtig sein und keine überzogenen Erwartungen anstellen. Jede Siegesserie geht irgendwann einmal zu Ende, und nach den Leistungen von Wismut Aue in den letzten Wochen kann man nicht per se davon ausgehen, daß wir nach Cottbus auch noch dort gewinnen. Das ist eher so ein typisches Spiel, wie wir es auch bei den letzten Aufstiegen immer wieder kurz vor dem Saisonende hatten: Fernab im Osten, gerade Erfolge gefeiert, auf denen man sich auszuruhen droht - solche Spiele haben wir meistens verloren. Deshalb plane ich das auch diesmal mit ein. Für die beiden noch folgenden Heimspiele warne ich davor, diese beiden schon vorher als sichere Siege abzuhaken. Das könnte nach hinten losgehen. Daher rechne ich lieber mal nur einen Sieg und ein Unentschieden (und zwar gegen Nürnberg) mit ein. Bleiben die beiden Auswärtsspiele in Fürth und in Osnabrück. Auch hier würde ich nicht davon ausgehen, daß wir diese beide gewinnen. Fürth ist zuletzt wieder stärker geworden, und Benno Möhlmann kennt unsere Spieler noch zu genau. Und darin, sich kurz vor Toresschluß in Spielen wie dem in Osnabrück zu blamieren, ist Arminia auch schon immer ganz groß gewesen. (Remember Chemnitz?) Rechnen wir mal einen Sieg und ein Unentschieden (eher Fürth) aus diesen beiden Partien ein, so kommen wir in der Endabrechnung auf 59 Punkte.
Cottbus hat noch drei relativ leichte Heimspiele und spielt dazu noch auswärts in Duisburg und Unterhaching. Rechnen wir konservativ und billigen den Lausitzern dort jeweils ein Unentschieden zu, kommen sie am Ende auf 58 Punkte und damit auf einen weniger als Arminia. Schaffen sie jedoch einen Sieg, landen sie vor uns, außer wenn sie das andere dieser beiden Auswärtsspiele verlieren sollten - dann hängt es von der Tordifferenz ab. Aber Nürnberg und Cottbus hatte ich vor der Saison sowieso als Aufsteiger auf der Rechnung, insofern würde mich das nicht sonderlich wundern.
Oberhausen dürfte die beiden nächsten Spiele gegen Trier und bei Union Berlin wohl gewinnen. Am vorletzten Spieltag bekommen sie in Nürnberg einen auf die Mütze, die dann zu Hause ihren endgültigen Aufstieg feiern. Das letzte Heimspiel gegen Osnabrück dürfte nur noch Formsache sein. Der Knackpunkt für Oberhausen ist aber das Heimspiel gegen Aachen am drittletzten Spieltag. Gewinnen sie dieses ebenfalls, kommen sie auf 58 Punkte. Anderenfalls ist der Zug abgefahren.
Aachen hat ein sehr hartes Restprogramm mit drei schweren Auswärtsspielen. In Nürnberg dürfte nichts zu holen sein, Oberhausen haben wir eben schon erwähnt, und am letzten Spieltag geht es zum Karlsruher SC. Unterstellen wir einmal, daß sie dieses Spiel gewinnen und auch aus den beiden Heimpartien gegen Osnabrück und Ahlen die volle Punktzahl holen. Somit hängt es für die Alemannia ebenfalls vom Ausgang des Spieles in Oberhausen ab, ob sie noch ganz oben mit eingreifen können. Gewinnen sie in Oberhausen, holen sie 58 Punkte. Sonst ist der Ofen aus. Bei einem Unentschieden sind beide mit 56 Punkten weg vom Fenster.
Über Aue hätte man noch vor ein paar Wochen gar nicht zu diskutieren gewagt. Jetzt aber erscheint es sogar durchaus möglich, daß die Truppe aus dem Erzgebirge ihre letzten fünf Saisonspiele alle gewinnt. Außer gegen uns müssen sie gegen kein Spitzenteam mehr antreten - sie spielen danach noch in Fürth und Lübeck sowie zu Hause gegen Duisburg und Unterhaching. Aber selbst mit fünf Siegen aus den letzten fünf Partien käme Aue nur auf 57 Punkte. Das reicht nicht.
Und was ist mit Mainz? Der Karnevalsverein hat seine eigenen Ambitionen auf den Aufstieg zu Recht selbst schon abgeschrieben. Sie spielen zwar gegen keinen der Aufstiegsanwärter mehr, haben sogar drei eher leichte Heimspiele und zwei machbare Auswärtspartien in Lübeck und Regensburg, aber auch bei maximaler Ausbeute käme Mainz nur noch auf 56 Punkte - das reicht diesmal nicht einmal zum üblichen Platz 4.
Der Form halber sollte man hier vielleicht auch noch Duisburg mit aufführen, da diese ebenso viele Punkte wie Mainz haben. Die Zebras spielen allerdings in den letzten fünf Spielen noch dreimal auswärts und insgesamt viermal gegen Spitzenteams (und dazu gegen Fürth), haben also eines der schwersten Restprogramme der Liga. Mithin werden sie selbst nichts mehr zu melden haben und können höchstens noch dem einen oder anderen Aufstiegskandidaten in die Suppe spucken. Meine Prognose: 46 Punkte und damit am Ende weit abgeschlagen.
Fazit: Setzt man einmal meine bewußt nicht zu euphorisch gestaltete Prognose für die Ergebnisse von Arminia voraus, sollte der Aufstieg zu packen sein, zumal sich die unmittelbaren Konkurrenten gegenseitig noch einige entscheidende Punkte wegnehmen werden (siehe Aachen und Oberhausen). Acht Punkte aus den verbleibenden fünf Spielen sind zu schaffen und reichen gerade so aus. Unter Umständen sind sogar sieben Punkte genug, da wir gegenüber den Teams, die auch auf 58 Punkte kommen könnten, derzeit eine wesentlich bessere Tordifferenz haben. Allein darauf sollte man sich allerdings lieber nicht verlassen.
Ciao, Toto