ZitatAlles anzeigenStuttgarter Labor findet Krebs erregende Substanzen in Kondomen
Stuttgart - Die meisten der handelsüblichen Kondome erhalten nach einer Studie des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart Krebs erregende Substanzen. Nur 3 der 32 getesten Verhütungsmittel seien frei von Nitrosaminen gewesen, sagte Laborleiter Werner Altkofer am Freitag. Diese stammten vom selben Hersteller. Weil es für Kondome keine Grenzwerte gebe, werde kein Produkt vom Markt genommen.
Über die Schleimhaut in den Körper
Bei der Studie waren die Kondome eine Stunde lang in Kontakt mit einer künstlichen Schweißlösung gebracht worden. Geprüft wurde, welche Substanzen in die Flüssigkeit übergingen. "Teilweise haben wir sehr große Mengen nachgewiesen", sagte Altkofer. Die höchste nachgewiesene Menge habe bei 660 Mikrogramm je Kilogramm Gummi gelegen. Das sei das 66fache der maximal zugelassenen Werts für Baby-Schnuller. Es gebe keinen Schwellenwert, unter dem die Krebs erregende Wirkung nicht eintreten könne. Die Krebs erregenden Substanzen geraten über die Schleimhaut in den Körper.
Sozialministerium informiert
Die Nitrosamine sind in Mitteln enthalten, die für die Elastizität der Kondome sorgen. Nach Altkofer gibt es Ersatzstoffe, die jedoch teurer seien. Jetzt seien die Hersteller am Zuge, die Stoffe zu vermeiden, sagte der Laborleiter. Sein Amt habe das Sozialministerium als zuständige Behörde über die Ergebnisse informiert. Es solle beim Bund auf Grenzwerte drängen. (sa/dpa)
Von wegen Safer Sex.