Auch wenn ich mich ( für einige wenige unter Euch ) aus bekanntlichen Gründen nicht aktiv im Forum beteilige, möchte ich schon gerne ´mal das Thema "Defintion Fan" ansprechen. Ich wußte nur nicht, in welchen Bereich des Forums ich dieses Thema anschneiden sollte.
Wieso, weshalb, warum? In den letzten 10 Jahren ist in Bielefeld, aber auch allg. in Deutschland, der Trend zu beobachten, dass immer mehr Fans sich nicht mehr mit dem Verein identifizieren können, da der Kommerz, sprich das liebe Geld, Steuerelement der Bundesligavereine ist. Das man gegen diesen Trend nicht großartig etwas unternehmen kann, ist mir wohl bewußt. Trotzdem muß ich an dieser Stelle deutlich machen, dass das Bild der Fans in Bielefeld sich in den letzten 10 Jahren einfach zu schnell und zu stark gedreht hat.
Was meine ich damit? Die Mehrheit der sog. Arminia-Anhänger beschäftigt sich eher damit, dass aktuelle Trikot zu tragen bzw. nach dem Motto zu leben, je mehr Utensilien ich vom DSC besitze desto besser bin ich als Fan. Schaut Euch ´mal auf der Alm um, da tragen Leute Trikots von Spielern, die es zum größten Teil nicht einmal verdient haben, dass man seinen Namen in der Öffentlichkeit trägt. Dazu kommen alle kommerziellen Fanartikel, die einen Sponsor beinhalten. Für kein Geld der Welt würde ich ein Trikot tragen, dass ich wohlgemerkt auch noch bezahlen muss, damit ich ein namenhaftes oder nicht-namenhaftes Unternehmen zum Imagegewinn verhelfe. Es gibt noch andere Beispiele.
In den letzten Jahren erkennt man auch ganz deutlich, dass es anscheinend neben der Arminia aus Bielefeld noch andere Vereine gibt, denen Einige ihr Herz geschenkt haben. Da laufen auf der Bielefelder Alm Leute an mir vorbei mit einem St. Pauli, Dortmund oder Liverpool-Schal um den Hals. So ´was hat´s früher nicht gegeben. Eine Verbundenheit zum DSC ist rigoros, eindeutig, da gibt es keine andere Liebe, zumindest für den Spiel(TAG). Da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn die älteren Hasen laut werden und mit Schläge drohen, sollte der Schal nicht verschwinden. Ganz zu schweigen von den Jeans-Lappen-Trägern, die es früher auch schon gegeben hat, die allerdings nur eigene Utensilien bzw. Anti-Utensilien getragen haben. Ich kann nicht eine Kutte tragen auf der ein 1. FCN Aufnäher prahlt und darunter einen Scheiß-Schalke Aufnäher tragen. Das passt nicht! Ich habe das Gefühl, dass Einige heutzutage sich mit dem Geschehen auf den Tribühnen, den Verhältnissen der einzelnen Fangruppen und insgesamt über die Fanszene in Deutschland kein Bild machen können, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt sind, sich selbst ins Rampenlicht zu stellen; Auffallen um jeden Preis! Diese Selbstdarsteller gehören nicht in die Fankurve; bei allem Respekt!!
Wenn ich einige Beiträge in diversen Foren lese, stellt man doch sofort fest, wieviele von Euch wirklich Ahnung haben bzw. bereit sind bestimmte Dinge anzuerkennen. Wenn z. B. jemand bereit ist, sich für seinen Verein zu opfern, sei es Stunden damit zu verbringen Fahnen auszuarbeiten, Choreographien zu erstellen, eine eigene Homepage zu erstellen, sich für den Verein zu prügeln, dann muss man, auch wenn es einem nicht gefällt, die Art und Weise akzeptieren. Die Definition eines Fans ist demnach nicht einfach und niemand von uns wird es schaffen, dies so zu beschreiben ( in Worten ), dass am Ende sich jeder in dieser Beschreibung irgendwo wiederfindet.
Eines steht jedoch fest - jeder von uns sollte sich öfter ´mal Gedanken darüber machen, ob er wirklich alles für die Fankurve tut, und nicht für den Verein, die Spieler und schon gar nicht für sich selbst. Ich hoffe, ich habe hiermit ein schwieriges, aber in meinen Augen wichtiges Thema angeschnitten. Mir ist allerdings auch bewußt, dass ich über das Internet nicht viel erreichen kann.
P.S. Diejenigen von Euch, die die Auswärts- und Heimspiele erst seit wenigen Jahren verfolgen, bzw. öfters Zeit finden sich dem Internet zu widmen als alles auf sich nehmen um den DSC vor Ort zu unterstützen, diejenigen die lieber vor dem Fernseher sitzen und sich vielleicht sogar Premiere leisten, die sollten sich ´mal fragen, ob ich recht habe.