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Zuschauerpotenzial des DSC

  • So - diesen Thread mach ich jetzt mal auf, weil mich Eure Meinung dazu wirklich interessiert.


    Ich denke, dass so einige von Euch gestern das 2.liga-Montagsspiel auf DSF (Köln vs. Frankfurt) geschaut haben. Vielleicht habt Ihr Euch dann genauso wie ich die Augen gerieben: 42.000 Zuschauer! In der 2. Liga! Am Montag! Und bei uns auf der ALM? 18.500 gegen einen unserer ärgsten Rivalen - davon nur 15.000 Arminen.


    Bielefeld hat sicherlich Zuschauerpotenzial - man denke nur an das Hinterland. Potenzielle Konkurrenten sind weiter weg und unterklassig (Prxn, Osna, Paderborn) - und OWL ist die Heimat von mehr als 1,5 Mio Menschen - das birgt ein riesen Fan-Potenzial. Ende der 70er, Anfang der Achtziger sind dann auch locker über 30.000 zu den Arminen Heimspielen gekommen. Aber auch damals waren die ostwestfälischen Fans schon launisch... ich erinnere mich an ein 1.Liga Spiel in einer Phase wo es bei Arminia mal nicht so gut lief (Saison 82/83) - gegen Kaiserslauten vor nicht einmal 8.000... .


    Man kann also schon mal festhalten: Der Ostwestfale an sich bestraft schlechte Leistungen des DSC sofort. Entweder durch seine schnelle Neigung, die Mannschaft auszupfeifen - oder durch Fernbleiben. Dieses steht im Widerspruch zu den vielen, vielen Fans aus OWL die regelmäßig nach Dortmund oder auf Schalke fahren. Man kann also auch notieren: Viele Ostwestfalen unterstützen gar nicht die Mannschaft aus ihrer Region sondern pilgern lieber in die großen Stadien weiter im Westen... .


    Auch die Marketing-Aktivitäten des Vereins in Richtung "verwurzelt mit der Region" (Dein Herz, Dein Club etc.) haben da leider wenig gefruchtet. Das Kernstück an wahren Fans sind die etwa 8-10.000 Leute, die auch zu unattraktiven Zweitligaspielen pilgern. Komischerweise sind es aber in der 1. Liga nicht einmal doppelt so viel.


    Wie seht Ihr das? Wo seht ihr die Gründe? Kann man das ändern?

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    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

  • a) Sag es ruhig, in OWL leben ziemlich genau 2 Mio. Menschen.


    b) Leider zählt das nicht um mit einer Mio. Stadt,wie Köln z.B. mit zu halten, die haben auch ein gewisses Umfeld mit vielen Einwohnern (mit Leverkusen z.B.)


    c) Und schau dir den Zuschauerschnitt in den 80zigern mal an. Ist genausoviel wie heut zu tage in der BL und das trotz eines jetzt kleineren Stadions. Also sind die Gründe für die Stimmung wo anders zu suchen.


    d) Aber dennoch könnte unser Potential sehr viel größer sein, wenn wir nicht die Nummer 4 in OWL wären ... (Stichwort OWL-Idioten)



    Schlussfolgerung: Auch wenn Bi vermutlich nie an Köln Hamburg etc. heranreichen kann, so birgt OWL ein dennoch Bundesligataugliches Potential, was von Schlacke, Dortmund und sogar Bayern abgegraben wird. Sicher sind das nicht alles stimmgewaltige Stadiongänger (die wenigsten Vermutlich), aber auch solche Leute bringen Geld in die Kassen und einige Sups sind sicher auch dabei ...

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Gönner
    Ich wollte diesen Thread gar nicht mal so sehr auf die Stimmung beziehen ...

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  • Das Problem sind die Ruhrpottvereine zu denen viele Ostwestfalen pilgern. :(
    Diese nehmen uns einfach zu viele Fans "weg". Die paar Mann, die lieber zum FC Gay oder nach Paderborn gehen, sind ja nicht der Rede wert.


    Würde man weiter weg vom dreckigen Kohlenpott wohnen, wäre die Hütte auf jeden Fall besser gefüllt. Man sieht es ja an Regionen wie der Pfalz, wo weit und breit kein anderer Verein als der FCK zu finden ist. Und der Betze ist immer gut besucht.

  • Hallo,


    * die Identifikation der Region mit dem Verein lässt teilweise zu wünschen übrig. Wie oft hört man von hier in Bielefeld wohnenden Leuten auf dem Fussrückweg blöde Kommentare, wenn man Schal um und/oder Trikot an hat, das sehe ich als deutlichen Beleg dafür.


    * die ostwestfälische Mentalität (gibt es sowas überhaupt?) oder was auch immer sorgt dafür, dass sich manche Leute gleich persönlich beleidigt fühlen, wenn Arminia ausgerechnet in dem Spiel schlecht spielt, bei dem man sich die teure Karte vom Mund abgespart und auf den beschwerlichen Weg zur Alm gemacht hat. Diese Leute gehen dann erst wieder auf die Alm, wenn sie ein paar Monate geschmollt haben, aber dann wiederum passiert typischerweise das gleiche. Man kann das an so manchen Leserzuschriften an die hiesigen Zeitungen erkennen.


    * wenn Ihr von 2 Mio Menschen sprecht, vergesst bitte nicht, dass OWL eine Zuwandererregion ist. Man nimmt an, dass die allgemeine in Deutschland vorherrschende demographische Entwicklung ("Altern" der Bevölkerung und Bevölkerungsrückgang) in Gesamt-OWL um gut 10 Jahre verzögert auftreten wird, weil der Bevölkerungsrückgang durch die Zuwanderung mehr als ausgeglichen wird. (Für Bielefeld selbst nimmt man aber eine "normale" demographische Entwicklung an.) Das alles kann man irgendwo auf den Seiten der Bezirksregierung Detmold nachlesen.
    Das schafft natürlich zusätzliche Integrationsprobleme, wobei ich hier nicht gezielt oder ausschliesslich von Ausländern spreche, denn das wäre nur die halbe Wahrheit. Eine Identifikation mit dem neuen Zuhause kann möglicherweise nur sehr langsam wachsen, was Arminias Potential auch nicht unbedingt positiv beeinflussen würde, wenn ich mit dieser Mutmaßung recht hätte.

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Zitat

    Original von VerlerBauer
    Würde man weiter weg vom dreckigen Kohlenpott wohnen, wäre die Hütte auf jeden Fall besser gefüllt.


    Ey, wie weit weg vom Pott willst du denn noch sein? Noch 50 Kilometer weiter und die Leute fahren lieber nach Hannover oder Bremen, dann biste auch wieder am Jammern.


    Nee, als einer der von Renne erwähnten "Zuwanderer" kann ich mich echt nur wundern, bessere Voraussetzungen kann man eigentlich nicht haben, um ein vergleichsweise kleines Stadion wie die Alm dauerhaft aus allen Nähten platzen zu lassen. Es ist WEIT UND BREIT keine Konkurrenz da, Leute die in schwarz-gelb oder blau-weiß rumlaufen, hast du auch in Hamburg, dem gesamten Osten oder in der Pfalz. Was sollen denn Vereine wie Duisburg oder Bochum sagen? Die sind noch näher dran und leben auch vergleichsweise gut.

    [align=center]Babyboom in Deutschland nach der Fußball-WM - kein Wunder!
    Franz Beckenbauer war ja mit dem Hubschrauber kreuz und quer in Deutschland unterwegs.

    Stefan Raab

  • Bei Bochum gebe ich Dir recht. Aber bei Duisburg sehe ich das etwas anders. Gut, im Vergleich zu RWO haben die "wahre Horden". Aber insgesamt gibts da wohl ein ähnliches Problem wie hier, habe mich da mal mit einem von denen unterhalten.

  • Zitat

    Original von Renne
    Aber bei Duisburg sehe ich das etwas anders. Gut, im Vergleich zu RWO haben die "wahre Horden". Aber insgesamt gibts da wohl ein ähnliches Problem wie hier, habe mich da mal mit einem von denen unterhalten.


    Okay, im Moment isses da etwas flau, aber was muß ein Duisburger auch seit dem letzten Abstieg für grauenhaften Fußball ertragen? Jedes Jahr überhöhte Ablösen für abgehalfterte Stars und der Meier macht nie ne Mannschaft draus. Sobald es in der 1. Buli mal halbwegs läuft und das neue Stadion fertig ist (oder isses das schon?) ist da auch wieder mehr los.

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    Stefan Raab

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  • Arminia hat im Grunde eine gute Lage. Tradition ist auch da, was nie verkehrt ist. Was fehlt, ist die Steigerung von Tradition, nämlich Erfolgstradition. Auch ein Verein wie der SC Freiburg war im Vergleich zum traditionsreicheren Freiburger FC ein laues Lüftchen, aber der SCF hat sich in den letzten 25 Jahren eine für Freiburger Verhältnisse gute Erfolgstradition aufgebaut. Gleiches kann Arminia auch schaffen. Die Chancen dafür sind eigentlich sogar besser als in Bochum. Aber in einer Region, die nicht so intensiv wie der Ruhrpott den Fußball "lebt", müssen erst die Erfolge her, dann kommen die Zuschauer. Eine Erfolgstradition in Bielefeld kann man sich in zehn Jahren aufbauen, schätze ich. Das sind zehn harte Jahre, wenn man davon maximal ein, zwei Jahre "nur" Zweite Liga spielen darf. Aber es ist auch nicht unmöglich, sich vom Einzugsgebiet Schalkes und Dortmunds zum Verein mit eigenem relativ großen Einzugsgebiet zu wandeln. Die Frage ist nur, wann kommt diese Epoche? Erlebt es z.B. ein Bennobarkeeper noch oder erst sein Kind oder Enkelkind? :)

  • Zitat

    Original von KSV-Jens
    Erlebt es z.B. ein Bennobarkeeper noch oder erst sein Kind oder Enkelkind? :)


    Nu hackt doch nicht immer alle gleich auf Bennos Alter ein. :D

  • Ich glaube auch, dass die Leute vom ständigen Auf und Ab die Nase voll haben. Das hat man beim letzten Aufstieg gesehen - eine richtige Euphorie ist nicht ausgebrochen; die Aufstiege vorher waren irgendwie fetziger.


    KSV-Jens: Gute Theorie, die Du da aufgebaut hast... "Erfolgstradition" - das ist es. Von Tradition alleine kann man sich auch nicht mehr viel kaufen... siehe auch Westfalia Herne.


    Zitat


    dass sich manche Leute gleich persönlich beleidigt fühlen, wenn Arminia ausgerechnet in dem Spiel schlecht spielt, bei dem man sich die teure Karte vom Mund abgespart und auf den beschwerlichen Weg zur Alm gemacht hat. Diese Leute gehen dann erst wieder auf die Alm, wenn sie ein paar Monate geschmollt haben


    Renne
    *LOL* :lol: genau so ist es wohl. Und der Ostwestfale an sich jammert ja auch ganz gerne ;)


    Hoffen wir mal, dass der Verein die richtiige Strategie fährt - ich bin im Grunde guter Dinge, die Nachwuchsarbeit passt und vielleicht kann man sich wirklich mal wieder ein paar Jahre in Liga 1 halten. Ansonsten müssen wir uns wohl in Richtung "Kultklub" ausrichten.


    Mir isses eh egal - für mich gibt's eh nur Arminia.

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    (Justus Jonas)

    Einmal editiert, zuletzt von Hitchcock ()

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  • Die lage ist, wie von Thomy beschrieben schon ok. Genau 50/50 zwischen Hannover und Dortmund.


    Dennoch glaube ich das in OWL überdurchschnittlich viele in den Pott fahren zum Fußball. Das hat sich wohl anfang der 90ziger so eingebürgert. Zumindest kommt es mir so vor, wenn ich so an manche Leute (Nachbarn usw.) denke.


    Das es kleinen Clubs im Pott selbst noch schlechter geht ist klar, wobei es auch wieder Gegenbeispiele gibt, die vielleicht aus trotz bei ihrer Stadt bleiben. Essen fällt mir da spontan zu ein. Also ich denke da spielen wohl viele Faktoren zusammen.




    @ Renne


    Das mit der Bev. entwicklung ist interessant, kennst dich wohl wirklich aus in solchen Dingen, stichwort "Autobahn" :D

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Bevölkerungszuwachs gab's in den 90ern übrigens auch durch viele Zugezogene, die gerade in den großen Konzernen Ostwestfalens arbeiten (Bertelsmann, Miele, Oetker...). Von denen sind sicher die wenigsten überzeugte Arminen geworden... aber zumindest ich habe auch schon welche bekehrt ;)

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    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

  • Also ich denke ich kann behaupten hier auf der Alm in den 30 Jahren auch andere Phasen erlebt zu haben, nämlich Phasen wo man blaue Flecken auf den Oberseiten seiner Füße feststellen konnte, weil die Alm aus allen Nähten geplatzt ist.


    Viel an Zuschauerpotential ist zu unseren Oberligazeiten verloren gegangen und das lange dümpeln in unteren Ligen, womit sich der Kreis zu KSV wieder schliesst, nämlich dem Erflogspotential, bzw. die Erfolgsgarantie.


    Allerdings bin ich doch guter Hoffnung, das ich diese Phase noch erleben werde, wenn vielleicht auch in einem Rollstuhl, aber immerhin! ;) :arminia:



    SWB Gruß
    Bennobarkeeper

    Behandel jeden so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.

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  • Die zu geringe Identifikation der Gross-Region Bielefeld zeigt sich meines Erachtens auch im enttäuschend schwachen Dauerkarten-Verkauf von nur 8000 Einheiten für diese Saison (immerhin 1. BL).
    Ich kann mir vorstellen, dass wir mit diesen 8000 Dauerkarten-Einheiten in der 1. BL den oder einen Schlussrang einnehmen.
    Zum Vergleich: der SC Freiburg verkauft Jahr für Jahr zirka 20 000 Dauerkarten und hat ein wesentlich kleineres Einzugsgebiet als wir.


    An der Einwohnerzahl von Bielefeld und Umgebung kann es also nicht liegen, da müsste die Alm Spiel für Spiel proppenvoll sein. :(


    Ich kann mir vorstellen, dass das totale Abseitsstehen der Gross-„Industrien“ Oetker und Bertelsmann auch einen Einfluss auf die geringe Verbundenheit der Ostwestfalen mit ihrem Fussballverein hat. Wären diese beiden potenten Wirtschaftsunternehmen Sponsoren der Arminia hätten auch viele Mitarbeiter dieser Firmen ein „familiäreres“ Verhältnis zu Arminia Bielefeld, sprich wären vermehrt mögliche Dauerkarten-Käufer. :)

  • @ Thomi: In der Geografiestunde wohl gefehlt, was :)


    Bielefeld 323 000 Einwohner, Freiburg 208 000 (Stand im Jahr 2002)


    Ausserdem heisst kleineres Einzugsgebiet, dass in der Umgebung von Freiburg weniger grosse Städte oder Orte sind als in der Umgebung von Bielefeld (z.B. Herford gehört noch zum Einzugsgebiet von Bielefeld). In der Umgebung von Freiburg liegen nur einige kleine Schwarzwalddörfer.

    Einmal editiert, zuletzt von Homer ()

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