arminia gewinnt in münchen
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jaja , wenn ..... momentan siehts echt beschissen aus , da muss dringenst was passiern
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FC Bayern
"Bei uns ist alles bestens"Felix Magath predigt Wasser, wohl wissend, dass sie beim FC Bayern mindestens Wein, wenn nicht Sekt und am allerliebsten Champagner trinken - und das bei jedem Spiel, auch gegen Nobodies wie die noch sieglosen Bielefelder. Von Thomas Becker
Als Teetrinker kennt sich Felix Magath aus mit heißem Wasser. An einem bestimmten Punkt beginnt es zu kochen, dass der Kessel nur so pfeift. Es ist ein Prozess, der sich ankündigt: mit einem Grummeln, ein paar ersten Schnaufern, bis er richtig losbricht, der Lärm. Ganz ungefährlich ist die Sache auch nicht: Man kann sich ordentlich die Finger verbrennen. Bislang blieb Magath in seinen ersten Monaten beim FC Bayern von Brandblasen verschont - noch. Doch in der dritten Halbzeit nach dem Jammersieg gegen Arminia Bielefeld war zu besichtigen, was passiert, wenn ein Fußballtrainer kurz davor ist, den Aggregatzustand zu ändern.Die Fragen zum enttäuschenden Spiel waren schnell abgehandelt, bald ging es um Grundsätzliches: um Magaths Fußball-Philosophie. In den Köpfen der Spieler sei diese schon angekommen, hatte Tobias Rau zuvor bekannt, allein mit der Umsetzung auf dem Rasen harpere es halt noch. Magath schätzt die Lage beim FCB so ein: "Die Stimmung ist okay, die Reaktion auf das 0:4 in Leverkusen war gut, wir haben im Training wunderbar gearbeitet, bei uns ist alles bestens." Komisch nur, dass die Fans nach dem Schlusspfiff wie 48.000 höchst erhitzte Wasserkessel klangen und trotz eines 1:0 für ein selten deftiges Pfeifkonzert sorgten. Magath sagt: "Ich habe Verständnis, dass die Zuschauer unzufrieden sind. Aber in unserer Situation war es erforderlich, erfolgreich zu sein." Und das waren die Bayern als Gewinner dieses Spieltags, analysiert Magath: "Vor 14 Tagen haben uns alle noch in Schutt und Asche geschrieben, jetzt haben wir genauso viele Punkte wie Leverkusen." Selbst in dem Trauerspiel gegen Bielefeld, an dem das Schönste noch die zwei Tore in Mainz waren, will er Fortschritte erkannt haben: "Wir müssen uns noch zusammenraufen, aber wir sind auf einem guten Weg."
Wie ein Mantra wiederholt er dies schon seit Wochen, und als die ewigen Fragen der Reporter immer wieder in der selben Wunde bohren, muss dieser so selbstbehrrschte Mann doch mal Dampf ablassen, erkennt jedoch die Gefahr und wettert urplötzlich und lautstark über - die Regelung beim passiven Abseits. So, das tat gut, jetzt wieder ruhig und kontrolliert zurück zum Thema: "Ich guck ja am dritten oder vierten Spieltag nicht so oft auf die Tabelle. Ich weiß ja, dass es am Schluss wichtig ist."
Der Hitzfeld-Nachfolger predigt Wasser, wohl wissend, dass sie beim FC Bayern mindestens Wein, wenn nicht Sekt und am allerliebsten Champagner trinken - und das bei jedem Spiel, auch gegen Nobodies wie die noch sieglosen Bielefelder. Allein mit der kernigen Defensivtaktik der Gäste und den Belastungen der Nationalspieler ist das kraft- und lustlose Rückpassspektakel nicht zu erklären. Deisler und Schweinsteiger durften erstmal von der Bank aus zuschauen, Görlitz spielte gegen Brasilien nur ein paar Minuten, Ballack und Frings zählten noch zu den Besten.
Comebacker Rau wurde vom Caoch als "Aktivposten" gelobt, Neuling Hashemian mühte sich sichtlich, aber erfolglos und Makaay machte mal wieder den Unterschied aus: Ballack-Pass, Dribbling, Antritt, Schuss: einsnull, drei Punkte. Im 36.Bundesligaspiel gelang ihm der 25. Treffer - so viel wie Roque Santa Cruz, nur, dass dieser 115 Spiele dafür brauchte. Das ewige Talent wird nach einer Meniskusoperation für eine Weile ausfallen - ausgerechnet jetzt, wo es für die Bayern in die erste englische Woche geht: Champions-League-Auftakt am Mittwoch in Tel Aviv, am Samstag das Duell beim Lieblingsfeind Dortmund. Höchste Zeit, dass Pizarro seine Kopfverletzung auskuriert hat, denn gegen die Arminia saß als einziger Stürmer der 20-jährige Paolo Guerrero vom Regionalliga-Team auf der Bank.
Spannende Wochen stehen Magath & Co. bevor: Bald kommt Ajax Amsterdam, dann geht's nach Bremen. Bis dahin sollte sich der Geburtstagswunsch des Kaisers erfüllt haben: "Ich wünsche mir, dass Felix Magath die Kurve kriegt und dass die Mannschaft kapiert, was er will." Seinen 59.Jubeltag verbrachte Franz Beckenbauer neben Söhnchen Joel und Ministerpräsident Stoiber auf der Ehrentribüne, natürlich nicht ohne mit ein paar Sätzen die Stimmung anzuheizen: "Wir haben zwei Jahre lang im Schongang gespielt. Da hat sich jeder zurückgelehnt und demjenigen, der unglücklicherweise den Ball haben musste, zugeschaut und viel Glück gewünscht." Schönen Gruß auch an Ottmar Hitzfeld!
Felix Magath möchte man solch üble Nachrede natürlich nicht wünschen. In eher untypischer Diktion sagt er: "Ich fühle mich sauwohl in München." Es wird einiges passieren müssen, damit das so bleibt. Mit Abwarten und Teetrinken wird sich Felix Magath nicht begnügen.
http://www.sueddeutsche.de/spo…kel/69/39030/article.html -
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