Congstar Freundschaftswerbung

Die Größenwahn-AG

  • Ein, wie ich finde interessanter Artikel zum Zustand der Doffmunder Borussia. Es ist schon klasse, daß Bayern denen 2Mio € überweist, damit die Gehälter bezahlt werden können. Wofür gibt es denn überhaupt das Lizensierungsverfahren? Doch damit der Verein die Saison übersteht und nicht während der Saison platt macht!


    Ich vermute, das Bayern im Juni gebürgt hat. Der Fringstransfer war dafür die Gegenleistung.


    Ach ja, RW Essen wurde die Lizenz mal wegen fehlender 30.000 DM entzogen. Nur so zum Vergleich...




    die neutrale sicht der dinge zur größenwahn-ag aus dem hamburger-abendblatt:


    Im Strudel des Größenwahns
    Bundesliga-Krise: Borussia Dortmund, die erste deutsche Fußball-AG, legt heute eine verheerende Bilanz vor: 150 Millionen Euro Schulden. Droht der Profiliga eine Pleitewelle?


    Von Jens Meyer-Odewald


    Dortmund - Es sollte ein leuchtendes Beispiel für die Zukunft des deutschen Profifußballs werden. Es wurde ein Fanal für Mißwirtschaft - mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Bundesliga. Heute wird die erste und bislang einzige Aktiengesellschaft unter den Fußballklubs, BV Borussia Dortmund von 1909, auf einer Bilanzpressekonferenz Zahlen präsentieren, die alles Bisherige der an Katastrophen reichen Fußball-Oberklasse in den Schatten stellen. 22 Millionen Euro hat die Geschäftsführung des Tabellen-Neunten im abgelaufenen Geschäftsjahr minus gemacht, hinzu kommen Abschreibungsverluste von 44 Millionen Euro. Unter dem Strich stehen die Borussen mit fast 150 Millionen Euro in der Kreide.


    Das Zauberwort hieß Fußball-AG: Mit der Umwandlung ihrer Profiabteilungen in Aktiengesellschaften sollten die Vereine fit für die Zukunft gemacht werden. Und Dortmund wollte die Pionierarbeit leisten. Auch in Frankfurt, Leverkusen, Stuttgart, Gelsenkirchen, Bremen und Hamburg lagen schon Börsenpläne bereit. Verlockend schien die Aussicht, auf dem Kapitalmarkt Geld in bisher unerreichbarer Größenordnung einnehmen und investieren zu können. Mehr ausgeben als haben - das tut schließlich auch der Bundesfinanzminister. Immer schneller dreht sich die Spirale: Sehr viel Geld bringt sehr gute Spieler, und nur mit sehr guten Spielern ist das Volk bei Laune zu halten.


    Gerade im Kohlenpott mit fast 20 Prozent Arbeitslosigkeit ist die Sehnsucht nach der Fußballsonne besonders groß. Von den Anhängern umjubelt, offerierten die BVB-Bosse Gerd Niebaum und Michael Meier dem Sportvolk Brot und Spiele im großen Rahmen. Die Fußballer Amoroso, Koller und Rosicky kosteten zusammen 96 Millionen Euro. Immer teurer wurde die Mannschaft, immer gigantischer das Stadion, immer aufwendiger die Geschäftsstelle. Wie im Rausch wurden in Dortmund noch 1997 Triumphe in Champions League und Weltcup zelebriert; die Deutsche Meisterschaft 2002 war da fast schon Alltag. "Königin aus dem Revier", jubelten die Fans.


    "Kommerz mit Herz", lobten sich Dortmunds Macher selber. Mahnende Stimmen gingen in der Orgie aus Bier, Tränen und Selbstgefälligkeit unter. Hier verschwand eine Million, dort die nächste. Allein Gerd Niebaum, einst ehrenamtlicher Präsident, soll als Geschäftsführer der Borussia Dortmund KGaA (Kapitalgesellschaft auf Aktien) pro Jahr mehr als eine Million Euro kassieren. Für solche Summen laufen die meisten Profis nicht auf; und so addierten sich immer höhere Ablösesummen und Gehälter zu immer mehr Verbindlichkeiten. Bis nun alles zu kollabieren droht. Genüßlich dokumentierte der "Spiegel" Details über eine Zwei-Millionen-Euro-Notüberweisung vom September, ohne die beim BVB keine Gehaltszahlungen mehr möglich gewesen sein sollen. Absender: ausgerechnet Erzrivale Bayern München.


    Existenzangst macht sich breit. "Größenwahn-AG" titelte die "Zeit". Ein Grund für die Misere: Die Borussia kickte weit miserabler als auf dem Papier geplant, floppte in Meisterschaft wie Pokal und darf beim Europacup, dem Spiel um Millionen, nur zusehen.


    "Seit dem Börsengang im Oktober 2000 sind mehr als 250 Millionen Euro ausgegeben worden", errechnet der Düsseldorfer Rechtsanwalt Stefan ten Doornkaat (40). "Das ist eine Katastrophe, der Boden der Seriosität wurde längst verlassen." Vor vier Jahren betrug der Ausgabekurs der BVB-Aktien elf Euro, gestern waren sie nur noch 2,69 Euro wert.


    Investoren und Fans verloren rechnerisch mehr als 160 Millionen Euro. Viele Sportfreunde, die aus Liebe zur Borussia Aktien kauften, stehen nun mit leeren Händen da. "Beschämend!" sagt ten Doornkaat dem Hamburger Abendblatt. Und: "Borussia Dortmund hat seine Zukunft längst verpfändet." Er spricht für die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK), einem Ableger des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen.


    Rettung verspricht sich der Verein durch zwei "Notoperationen": Nummer eins ist eine Kapitalaufstockung; 9,75 Millionen neue Wertpapiere kommen auf den Markt. Hauptkäufer soll ein nicht allzugut beleumundeter Börsenspekulant namens Florian Homm sein. Das Manager-Magazin bezeichnete ihn unwidersprochen als "Kurskiller", "Plattmacher" und "Aasgeier". Unlängst mußte er sogar ein Bußgeld wegen "erwiesener Kursmanipulation" zahlen. Homm gehören schon mindestens elf Prozent der BVB-Aktien.


    Notplan zwei ist eine Anleihe in Höhe von sage und schreibe 120 Millionen Euro, die der Finanzmakler Stephen Schechter aus London vermitteln will. Damit sollen Liquidität gesichert und das Westfalenstadion zurückgekauft werden. Angeblich für 100 Millionen Euro. 2002 war die Arena für 75,4 Millionen Euro an den Commerzbank-Fonds "Molsiris" veräußert worden. Seither muß der Klub 17 Millionen Euro Miete zahlen - pro Jahr!


    Damit die Sanierung des Vereins aber überhaupt klappen kann, muß er in dieser Saison den UEFA-Cup und 2006 die Champions League erreichen. Werden diese Ziele verfehlt, haben gegnerische Fans wohl recht, wenn sie höhnen: "Bye-bye, Borussia."


    Der "Fall Borussia" könnte eine Lawine in Gang setzen. Denn auch andere Klubs stehen verheerend da. So wird Spitzenreiter Wolfsburg von 15 Millionen Euro Schulden geplagt. Schalke 04 mußte sich 75 Millionen Euro borgen (ebenfalls von Finanzier Schechter): Zukünftige Einnahmen wurden auf Jahrzehnte verpfändet. Hertha BSC (17 Millionen Schulden) und Hannover 96 (knapp zehn Millionen) haben kaum Luft zum Leben; Kaiserslautern konnte die Lizenz zum Spielen erst durch den Verkauf des Stadions sichern.

    see twelve monkeys!

  • Was mich ein wenig beruhig ist das unser Verein nicht in der Auflistung auftaucht. Die Chancen auf eine Deutsche Meisterschaft steigen also. Doofmund, Schalke und Berlin spielen demnach ja nächste Saison nur noch in der Oberliga, Lauter und Hannover steigen sowieso ab! :lol:

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Ne, Bayern,Bielefeld und Aaachen.:) In Burghausen wurde doch auch schon ne Razia gemacht.*lol*


    Alle haben uns belächelt wegen unserem Sparkurs, jetzt zahlt es sich aus.JUHU!!!!!!!!!!!!!!!

    Wenn dem Fußball die Fans egal sind, wird den Fans der Fußball egal!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!