Stadt Bielefeld -> Stolz oder Schande ?

Zitat

Original von 4SUBSTANCE
ich habe das mal ein wenig bearbeitet...
die ganze sache etwas gerade gemacht und so
und ein wenig verändert...

guckt es euch in der vollen bildgrösse an...

[Blockierte Grafik: http://www.by98.de/images/bi-skyline.jpg.bmp]

hab ich grad bei ebay gefunden!

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…7136&item=5140609025&rd=1

Ich wohne zwar nicht in Bielefeld.Gehe dort aber zur Arbeit und Berufsschule. Habe halt nen recht langen weg. Aber von der Schule aus gehe ich lieber durch Bielefeld als mit dem Bus zum Jahnplatz zu fahren. Ist einfach irgendwie angenehm durch Bielefeld zu laufen. Nicht unbedingt ne superschöne Stadt. Aber halt das Bielefeld-Feeling. Und es gibt auch schöne Ecken. Und ich war noch lange nicht Überall in Bielefeld. Wobei ich sagen muss, das für mich die nördlichen Stadtteile alle so ein bisschen unbekannt sind. So wie etwa, Schildesche, Baumheide oder Milse

Die Innenstadt gehört zu einer der besten die ich kenne. Köln zu einer der schlechtetsen.

Ich bin nach gut 2 Jahren immer noch in der Gewöhnungsphase. Nach 10 Jahren Hamburg, 10 Jahren Marl und 10 Jahren Recklinghausen muß ich mich wohl noch auf weitere 8 Jahre in Bielefeld einstellen So schlimm isses nun wirklich nicht, kein Grund für Minderwertgkeitskomplexe. Man hat hier alles, was man zum Leben braucht.

Was mich etwas stört: Die Zentralität, was man in der Innenstadt nicht findet, muß man woanders eigentlich gar nicht suchen. Ein größeres Shopping- Center an anderer Stelle, etwa in Brackwede oder Babenhausen, würde einer Großstadt wie Bielefeld gut zu Gesicht stehen. So gibt es nur vereinzelte Märkte mit Anhängseln und das war's.

Ach ja, und das mit der fahrradfreundlichen Stadt is'n Witz, jedes Mal wenn ich das Schild sehe, möchte ich die Hose öffnen und dagegen pinkeln Spätestens wenn man mal die Herforder Straße parallel zur Linie 2 entlang radeln will, kriegt man im Sattel das Kotzen. Und die beiden Burger Kings sind ohne Auto äußerst schäbig zu erreichen, in meiner Welt ein schlimmes Manko

Zitat

Original von Thomy71
Was mich etwas stört: Die Zentralität, was man in der Innenstadt nicht findet, muß man woanders eigentlich gar nicht suchen. Ein größeres Shopping- Center an anderer Stelle, etwa in Brackwede oder Babenhausen, würde einer Großstadt wie Bielefeld gut zu Gesicht stehen. So gibt es nur vereinzelte Märkte mit Anhängseln und das war's.

Das ist aber beabsichtigt und aus meiner Sicht auch verständlich. Shopping Malls auf der grünen Wiese sind nicht gerade gut für die Innenstadt. Da eben die in Bielefeld schon reichlich von auswärtigen Einkäufern lebt und man durch ein Einkaufszentrum nur in geringem Maße mehr Leute nach Bielefeld locken würde, wäre das ganze hauptsächlich eine Verlagerung. Deswegen ist dergleichen im Flächennutzungsplan nicht ausgewiesen. Das Programm greift auch: Wenn man beispielsweise nach Brackwede in die Hauptstraße guckt, so findet man dort zu einem guten Teil noch die gleichen Geschäfte wie vor 10-15 Jahren.

Kleinere Städte können das z.T. etwas cleverer lösen: In Lemmer (NL) gibts z.B. direkt neben der Altstadt ein großes Einkaufszentrum. Das ist natürlich nicht mit Städten hierzulande vergleichbar, zum Einen aufgrund der Größe, zum Anderen, weil dort aufgrund der Ijsselmeerschleuse die meisten Besucher wohl per Boot kommen und die natürlich keine Lust haben, erst noch 20 Minuten mit dem Bus zum Einkaufen zu fahren, aber auf diese Weise kann die Stadt sogar noch von einem Einkaufszentrum profitieren.

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Original von Thomy71
Ach ja, und das mit der fahrradfreundlichen Stadt is'n Witz, jedes Mal wenn ich das Schild sehe, möchte ich die Hose öffnen und dagegen pinkeln Spätestens wenn man mal die Herforder Straße parallel zur Linie 2 entlang radeln will, kriegt man im Sattel das Kotzen. Und die beiden Burger Kings sind ohne Auto äußerst schäbig zu erreichen, in meiner Welt ein schlimmes Manko

Das ist richtig. Fahrradfahren in Bielefeld verdient für meine Begriffe stellenweise das Prädikat "lebensgefährlich". Die Beurteilung, ob eine Stadt "fahrradfreundlich" ist, bezieht sich meines Wissens allerdings auf die Ausweisung von Fahrradrouten, und entsprechende Schilder gibts hier ja reichlich.

In HF ist das besser gelöst, dort gibts für die Hauptrouten Fahrradwege abseits der Straßen, die Hauptstraßen kann man sogar planfrei kreuzen, wodurch man schneller und sicherer unterwegs ist. In Bielefeld hatte man für die Hauptverkehre andere Pläne, die sollten durch anbaufreie vierspurige Straßen bedient werden, was die Detmolder Str. und Herforder Str. hinreichend verkehrsarm gemacht hätte, so dass Fahrradfahrer dort sicher unterwegs gewesen wären. Stadtautobahnen waren in den 60ern state of the art, was man heute verständlicherweise anders sieht. Fahrradfahrer schauen aber deswegen in Bielefeld heute in die Röhre.

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Original von Renne
Das Programm greift auch: Wenn man beispielsweise nach Brackwede in die Hauptstraße guckt, so findet man dort zu einem guten Teil noch die gleichen Geschäfte wie vor 10-15 Jahren.

Hmm, das kann ich nicht beurteilen Aber allein in den 2 Jahren, wo ich hier wohne, sind mir dort schon 2 große Wegzüge aufgefallen. Daß man auch ohne Konkurrenz in der Innenstadt verhungern kann, hab ich neulich in der Zeitung mitbekommen: Demnach gab es irgendwo dort eine Filiale von "Subway", ich hab sie aber nie gesehen. Hätte die Sandwiches bestimmt mal getestet...

Und daß ein Shopping- Center nicht zwingend das Ende der althergrachten Innenstadt sein muß, haben andere Städte erfolgreich bewiesen, Bielefeld könnte da ruhig mehr Mut zeigen. Aber da hat man ja lieber Dauerstau zwischen Brackwede und dem Zentrum und setzt darauf, eines fernen Tages mal die Linie 4 bis in die Senne zu verlängern...
Mal so zum Vergleich, auch wenn er vielleicht etwas hinkt: Hamburg ist einwohnermäßig knapp 6mal so groß wie Bielefeld, dort überleben neben der eigentlichen Innenstadt bereits rund ein Dutzend größerer "Malls" ohne nennenswerte Leerstände, außerdem diverse Fußgängerzonen und sie bauen immer noch neue und vergrößern die vorhandenen.

Zitat

Original von Renne

Das ist aber beabsichtigt und aus meiner Sicht auch verständlich. Shopping Malls auf der grünen Wiese sind nicht gerade gut für die Innenstadt. Da eben die in Bielefeld schon reichlich von auswärtigen Einkäufern lebt und man durch ein Einkaufszentrum nur in geringem Maße mehr Leute nach Bielefeld locken würde, wäre das ganze hauptsächlich eine Verlagerung. Deswegen ist dergleichen im Flächennutzungsplan nicht ausgewiesen. Das Programm greift auch: Wenn man beispielsweise nach Brackwede in die Hauptstraße guckt, so findet man dort zu einem guten Teil noch die gleichen Geschäfte wie vor 10-15 Jahren.

Kleinere Städte können das z.T. etwas cleverer lösen: In Lemmer (NL) gibts z.B. direkt neben der Altstadt ein großes Einkaufszentrum. Das ist natürlich nicht mit Städten hierzulande vergleichbar, zum Einen aufgrund der Größe, zum Anderen, weil dort aufgrund der Ijsselmeerschleuse die meisten Besucher wohl per Boot kommen und die natürlich keine Lust haben, erst noch 20 Minuten mit dem Bus zum Einkaufen zu fahren, aber auf diese Weise kann die Stadt sogar noch von einem Einkaufszentrum profitieren.

In Magdeburg haben sie gleich 2 solche Centren in der Innenstadt und ich finde das auch gut so. Man braucht nur nach Oeynhausen gucken und sieht was ein solches Zentrum auf der Grünen Wiese mit der eigendlichen Stadt macht.

Sicher würde so ein "Teil" der Stadt gut zu Gesicht stehen, wenn dann aber wohl nur als Ergänzung zur Innenstadt. Neben dem Neuen Bahnhofsviertel z.B. .

wer bielefeld kennt, der lernt es auch lieben.

Ich bin mittlerweile seit ca. 3 Jahren als Student hier in Bielefeld und habe die Stadt echt lieben gelernt.
Für mich ist Bielefeld die perfekte MIschung auf Großstadt und familiärer Atmosphäre. Ich kann mir gut vorstellen auch nach Ende meines Studiums hier zu bleiben und mir nen Job in der Umgebung zu suche.

ARMINIA macht diese Stadt noch unwiderstehlicher...

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Original von Thomy71
Aber da hat man ja lieber Dauerstau zwischen Brackwede und dem Zentrum und setzt darauf, eines fernen Tages mal die Linie 4 bis in die Senne zu verlängern...

Also das die Linie 4 in die Senne verlängert wird is ja eigentlich unsinn
Denn von Senne aus fährt doch die 1 ins Zentrum. Bis zum HBf. Und da kann man ja problemlos umsteigen in die 4, wenn man denn in Richtung Uni will. Ich fände es besser mal die Linie 1 bis Sennestadt zu verlängern oder ne Sinnvollere Busverbindung bis Oerlinghausen/Lipperreihe

Es geht wohl eher darum, auf diese Weise den Takt Richtung Senne zu erhöhen. Damit das klappt, müssen aber die Bahnsteige der Linie 1 erstmal verlängert werden, sonst paßt die Linie 4 mit ihrem Studenten- Waggon da nicht dran

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Original von balalaika
Aber uns wurde heute die Bio-Tonne geklaut

Das wird nach Hartz IV noch schlimmer werden mit dem Hunger...

Im GEP Bielefeld (einfach mal googlen) lässt sich u.a. sehen, dass die Linie 4 bis nach Ummeln gebaut werden soll und sich dabei natürlich einen Teil der Strecke mit der Linie 1 teilt. Auch die Verlängerung der Linie 1 bis zur Sennestadt ist dort enthalten.
Zusätzlich gibts noch ein Nahverkehrskonzept des Landes, das diese (und andere) ÖPNV-Maßnahmen in Bielefeld ebenso enthält.

Das ganze ist einerseits eine Frage der Finanzierung, andererseits eine Frage der Politik. Die Stadt Bielefeld müsste wahrscheinlich erst mal die Planungen anwerfen (und bezahlen) und dann um Landesmittel betteln. Weil es eine Frage der Finanzierung ist, die Planungen zu bezahlen, hat sich die bürgerliche Mehrheit leider etwas gesträubt, die Dinge voranzutreiben. Da darf man bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen vielleicht auf mehr hoffen.

Aber abgesehen von den beiden Verlängerungen der Linie 3 nach Theesen und Hillegossen sowie der Verlängerung der Linie 2 um zwei weitere Haltestellen Richtung Milse ist wohl nicht auf kurzfristige Maßnahmen zu hoffen.

@Thomy: Welchen Dauerstau meinst Du denn? In Bezug auf den MIV sollten sich mit dem Bau der A33 die gröbsten Verkehrsprobleme in einigen Jahren erledigt haben.

Zitat

Original von Renne
Im GEP Bielefeld (einfach mal googlen) lässt sich u.a. sehen, dass die Linie 4 bis nach Ummeln gebaut werden soll und sich dabei natürlich einen Teil der Strecke mit der Linie 1 teilt. Auch die Verlängerung der Linie 1 bis zur Sennestadt ist dort enthalten.

Okay, in Hamburg stehen auch noch Flächen für eine Linie drin, deren Planung seit den frühen 70ern als beerdigt gilt Was man hat, das hat man Wenn man allerdings die Kosten z.B. für die Stadtbahn von der Uni zum Lohmannshof im Vergleich zum Gesamthaushalt betrachtet, kann man sich schon fragen, warum das eine oder andere nicht etwas flotter vorangetrieben wird. In Zeiten knapper Kassen scheint der ÖPNV nur hauchdünn hinter dem Bau gemeindlich finanzierter Moscheen zu rangieren

Der GEP ist kürzlich überarbeitet worden. Einige steinalte Verkehrsprojekte sind dort z.B. nicht mehr drin. Obgleich der Horizont bis 2015 angegeben ist, darf man natürlich nicht erwarten, dass sich bis dahin alle Ideen bereits in der Bauplanung befinden, weil die Mühlen in Bezug auf diesen Kram halt sehr langsam mahlen. Aber ich würde den Plan durchaus als realistisch bezeichnen.

Etwas anders stehts mit dem Flächennutzungsplan der Stadt Bielefeld, doch auch hier ist eine Überarbeitung vorgesehen.

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Original von Renne
Der GEP ist kürzlich überarbeitet worden. Einige steinalte Verkehrsprojekte sind dort z.B. nicht mehr drin. Obgleich der Horizont bis 2015 angegeben ist, darf man natürlich nicht erwarten, dass sich bis dahin alle Ideen bereits in der Bauplanung befinden, weil die Mühlen in Bezug auf diesen Kram halt sehr langsam mahlen. Aber ich würde den Plan durchaus als realistisch bezeichnen.

Etwas anders stehts mit dem Flächennutzungsplan der Stadt Bielefeld, doch auch hier ist eine Überarbeitung vorgesehen.

Mein lieber Schwan, ein Mann vom Fach! Ich gratuliere zu so hochqualifizierten Statements hier. Bist Du etwa auch Stadtplaner oder ähnliches? Dann jedenfalls einen kollegialen Gruß. Die Bielefelder Details sind mir jetzt nicht so bekannt, weil ich schon seit 9 Jahren in Berlin lebe. HIer muss man sich natürlich auch jede Menge Spott über Bielefeld anhören, aber ich reagiere darauf mit einem offensiven Lokalpatriotismus. Ehrlich gesagt liebe ich Bielefeld aus der Ferne allerdings mehr, als wenn ich denn mal zu Hause bin.