Letztlich wird ein Artikel niemals eine Hauptversammlung realistisch wiedergeben können. Die Dynamik und die Emotionen im Laufe der Veranstaltung passen einfach nicht in das Format, es bleibt immer etwas auf der Strecke.
Und ich finde diese Tendenz der Presse per se zum kotzen, Mitgliederversammlungen immer sofort mit Attributen wie "turbulent", "chaotisch" oder "skandalös" zu versehen , sobald der Abend nicht mehr die Atmosphäre eines SED-Parteitages mit 99,49%-Ergebnissen ausstrahlt.
Demokratie heisst eben auch, dass es unterschiedliche Meinungen und Differenzen geben kann - wichtig ist nur eine vernünftige Streitkultur, die sich aber erst gar nicht entwickeln kann, wenn die Journalie sofort eins mit der "Chaos"-Keule drüberzieht.