Spielabbruch in der spanischen Primera División am Sonntagabend: Die Partie des Rekordmeisters Real Madrid gegen den baskischen Traditionsverein Real Sociedad aus San Sebastian wurde wenige Minuten vor dem Abpfiff nach einer Bombendrohung abgebrochen. Am Samstag hatte der FC Barcelona durch ein 2:1 in Albacete seine Spitzenposition untermauert.
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Geordneter Rückzug: Zuschauer beim Verlassen des Bernabeustadions.Ronaldo und Nihat - so hießen die Torschützen im "Bernabeu" am Sonntagabend bis zur 87. Minute, ehe die Partie plötzlich von Schiedsrichter Lizondo Cortés abgebrochen wurde. Was war geschehen? Ersten Angaben zu Folge erreichte ein Anruf die Redaktion der Zeitung "Gara", die in der baskischen Großstadt Bilbao erscheint. Von einer in der Fußball-Arena deponierten Bombe war die Rede. Diese solle um 21 Uhr zur Explosion gebracht werden.
Die rund 70.000 Zuschauer wurden aufgefordert, das Stadion in Ruhe zu verlassen. In den spanischen Medien war von geordneten Verhältnissen unter den Besuchern die Rede, von denen viele die Spielstätte über den Rasen verließen. Auch die Spieler gingen zügig vom Platz. Die Leiter der Sicherheitskräfte erlaubten es den Akteuren beider Teams sowie den Schiedsrichtern, sich in die Umkleideräume zu begeben und sich zu duschen. Einige Profis zogen es jedoch vor, sich auf direktem Weg nach Hause zu begeben.
Nach Angaben des spanischen Innenministeriums sei der Anruf von der baskischen Terrororganisation ETA abgegeben worden, die in den letzten Wochen wieder mehrere Bombenanschläge verübt hatte. Das Stadion wurde etwa eine halbe Stunde lang nach dem verdächtigen Gegenstand durchsucht, ehe Entwarnung gegeben wurde.
Die Heimat von Real Madrid war bereits am 1. Mai 2002 Ziel eines ETA-Anschlags. Seinerzeit explodierte eine Autobombe während des Halbfinales zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona in der Champions League. Dabei waren 17 Menschen leicht verletzt worden.
Quelle: kicker