Ist doch nett von Matze
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Matze Hain löst Wette ein
Torhüter von Arminia Bielefeld leitet Schladener Nachwuchstraining
Von Jörg Kleinert
Für die F-Jugendfußballer des SV Schladen gab es seit Tagen kein anderes Thema: Mathias Hain, Torhüter und Kapitän des Bundesligisten Arminia Bielefeld, hatte sich angekündigt, um ein Training der jüngsten SV-Kicker zu leiten. Und die 7- bis 9-Jährigen putzten sich entsprechend heraus.
Dino hatte sein altes Bayern-Trikot mit dem Ballack-Schriftzug übergestreift, Timon kam als kleiner Schweinsteiger auf den Rasen, andere präsentierten sich in Eintracht Braunschweig- oder VfL Wolfsburg-Trikots. Ganz bunt stellte sich Torhüter Simon zwischen die Pfosten: Oben ein Trikot des HSV-Spielmachers Rafael van der Vaart, unten eine Hose von Werder Bremen.
Klare Ansagen helfen sehr
Zwölf Spieler hörten in gespannter Stille der Begrüßung des Schladeners Hain zu, der klare Trainingsregeln aufstellte: "Ich will keinen meckern hören, jeder konzentriert sich auf die Übungen", sagte der 34-Jährige. Die Nachwuchskicker nickten kurz. Die Ansage saß. "Es ist wie bei den Großen: Gibt es keine klaren Ansagen, dann macht jeder, was er will", sagte Hain schmunzelnd.
Sein Auftritt hatte einen Hintergrund: Im Fachmagazin "Kicker" kündigte der Arminia-Profi Ende Januar bei einer Umfrage unter 18 Verantwortlichen und Spielern aller Bundesligisten an, dass seine Bielefelder in der Rückserie mehr Punkte sammeln werden als in der Hinrunde. Als Wetteinsatz bot der Torhüter an, ein Jugendtraining in seinem Heimatverein SV Schladen zu leiten. Hain verlor die Wette. Nach 22 Punkten in der Hinrunde standen bei Arminia am Saisonende nur 42 Zähler zu Buche. "Ich wäre aber auch ohne die verlorene Wette gekommen", erzählte Hain, der die Übungsstunde mit den jungen Fußballern als Herzensangelegenheit bezeichnete.
Laufschulung durch den Stangen-Parcours, einige Koordinationsübungen, Flanken, Torschüsse – mit Eifer waren die Nachwuchskicker am Werk. "Ich bin sehr zufrieden mit euch", lobte Hain seine Schützlinge zwischendurch immer wieder. Hain legte die Bälle nach kurzer Ansage der Spieler – links oder rechts – passgenau auf. "Egal welche Seite – ich habe zwei starke Füße", rief Felix seinem Profitrainer zu und erntete die Lacher seiner Mitspieler. Keeper Simon zischten die Bälle nur so um die Ohren.
Hains doppelter Einsatz
Nach einer Stunde war Schluss. Die Kicker klatschten sich gegenseitig Beifall. "Ich war heute viel konzentrierter als sonst im Training", sagte Felix. Für Hain endete der Trainerjob aber noch nicht. Im Hintergrund warteten bereits 20 D-Jugendkicker auf ihren Teilzeittrainer.
Naja, es ist halt Sommerloch