Über Pömpel, Pölter und Chrüüühnkohl...
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Zitat
Original von Suomi
Ne, bei Amazon haben die dafür kein Bild zur verfügung gestellt...
Was ist das für ein Buch? Auch so ein Buch mit lustigem Ostwestfälisch?genau, das ist zwar schon etwas älter... aber hat auch absoluten Kultcharakter
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Und hier der ultimative Beweis, daß Ostwestfälisch eine Wissenschaft für sich ist
Quelle: http://home.wxs.nl/~obd/obo/platt/dia.htm#ostwestfaelisch
ZitatDie ostwestfälische Mundartgruppe
Mittelniederdeutsches ê und ô
Die Weiterentwicklung des mittelniederdeutschen ê und ô im Ostwestfälischen wird aus folgender Tabelle ersichtlich:
Entstanden aus Ostwestfälisch
ê(1) umgelautetem westgermanischen â 'ai' wie z.B. in Kaise (Käse).
ê(2) germanischem 'ai' 'ai' und 'äi' wie z.B. in Klaid (Kleid) und Raip (Strick) bzw. Stäin (Stein) und äin (ein).
(Das 'äi' wird in einigen Mundarten als oe oder oi ausgesprochen.)
ê(3) umgelautetem germanischen 'ai' 'äi' wie z.B. in kläin (klein).
(Das 'äi' wird in einigen Mundarten als oe oder oi ausgesprochen.)
ê(4) germanischem 'ê(2)' und germanischem 'eo' 'äi' wie z.B. in däipe (tief) und Däiw (Dieb).
(Das 'äi' wird in einigen Mundarten als oe oder oi ausgesprochen.)
ô(1) germanischem 'ô' 'ou' wie z.B. in Fout (Fuß), Bouk (Buch) und Bloud (Blut).
(Das 'ou' wird in einigen Mundarten als eo ausgesprochen.)
ô(2) germanischem 'au' 'au' wie z.B. in Baum (Baum), Daud (Tod), Braud (Brot) und laupen (laufen).
(Das 'au' wird in einigen Mundarten als äo ausgesprochen.)
Umlaut zu ô(1) 'öü' wie z.B. in Föüte (Füße) und Böüker (Bücher).
(Das öü wird in einigen Mundarten als oi oder oö ausgesprochen.)
Umlaut zu ô(2) 'ai' wie z.B. in Baime (Bäume), Braie (Brote) und Laiper (Läufer).
(In einigen Mundarten wird oü, in anderen Mundarten wird oi gesagt.)(Das Ostfälische des Weserberglandes und des oberen Leinetales (Mundart von Göttingen-Grubenhagen) stimmt in der Weiterentwicklung des mittelniederdeutschen ê und ô vollständig mit dem Ostwestfälischen überein.)
Spaltung des mittelniederdeutschen ê(2) im Ostwestfälischen
ê(2) wird im Ostwestfälischen teils zu 'ai', teils zu 'äi' bzw. 'oe' oder 'oi' weiterentwickelt wie z.B. in Klaid (Kleid) und äin (ein). Das Ostwestfälische unterscheidet sich hierin von allen anderen westfälischen Mundartgruppen. Anhand der Weiterentwicklung des mittelniederdeutschen ê(2) lässt sich darum eindeutig feststellen, ob eine westfälische Mundart zum Ostwestfälischen zu rechnen ist oder nicht.
Weitere Merkmale des Ostwestfälischen
* Weiterentwicklung von 'al' zu 'ol' wie z.B. in ol (schon), os (als), ollerwiägen (überall), oltiet (immer) und olle (alle).
Als Folge davon ist das 'aol' vor altem d im Ostwestfälischen zu 'aul' weiterentwickelt worden wie in z.B. auld, aule (alt, alte), haulen (halten), baule (bald), faulen (falten), kauld (kalt) und Wauld (Wald). Einige Mundarten haben anschließend 'aul' in äol verwandelt.* Hiattilgung auch in einsilbigen Wörtern wie z.B. in Blig [sprich: Blich] (Blei), Eg [sprich: Ech] (Ei), Meg [sprich: Mech] (Mai), Kleg [sprich: Klech] (Klei, Lehm), frig [sprich: frich] (frei), Hag [sprich: Hach] (Heu) und Dow [sprich: Doff] (Tau).
* Dehnung des ursprünglich kurzen 'i' vor 'nd' wie z. B. in finen (finden), binen (binden). In Zusammenhang damit funen (gefunden), bunen (gebunden), faun (fand) und baun (band). Ebenso: Kiend (Kind). Aber: Kinner (Kinder).
* Dehnung des ursprünglich kurzen 'e' in Faild (Feld).
* ô(2) vor r, das in den übrigen Mundarten monophthongisch geblieben ist, erscheint im Ostwestfälischen häufig als au wie z.B. in Auer (Ohr), Kauern (Korn), aber Kaiern (einzelnes Korn) und hauerd (gehört) aber haiern (hören). In diese Kategorie gehören wohl auch die Wörter Tauern (Turm) und dauer (töricht).
* Besonderheiten im Wortschatz wie z.B. Lüüt, Lütens (Mädchen), ninn(e) (kein(e)), wacker (schön, hübsch, nett, munter), Saut (Brunnen), Piëk, Miek (Regenwurm), täin (ziehen), töüben (warten), tänger maken (sich beeilen), swanke (schnell).
* Endung zahlreicher weiblicher Substantive im Singular auf n wie z.B. Kiärken (Kirche), Säipen (Seife), Klocken (Glocke), Wiäken (Woche), token Wiäken (nächste Woche), Stuaben (Stube, Zimmer), Wellen, Wellens (Quelle, Quellen), Müssen (Mütze).
Es lassen sich Mundarten unterscheiden die alle oder fast aller der genannten Merkmale aufweisen und Mundarten, die weniger für das Ostwestfälische charakteristische Merkmale haben.
Diphthongierung
Neben dem mittelniederdeutschen ê und ô hat das Ostwestfälische noch eine Reihe anderer Längen wie z.B. î und û diphthongiert (wie auch das Südwestfälische). Umfang und Intensität der Diphthongierung unterscheiden sich von Landschaft zu Landschaft, wodurch erhebliche regionale Unterschiede in der Aussprache des Ostwestfälischen (wie auch des Südwestfälischen) entstehen.
î û ü ô(1) ö(1) ô(2) ê(2b,3,4)
I. Tiet (Zeit) Huus (Haus) Füür (Feuer) Fout (Fuß) Föüte (Füße) Braut (Brot) äin (ein)
II. Têit (Zeit) Hous (Haus) Föür (Feuer) Fout (Fuß) Foite (Füße) Braut (Brot) äin (ein)
III. Tuit/Tüit (Zeit) Hius(e) (Haus) Fuür (Feuer) Feot (Fuß) Foöte/Foite (Füße) Braut/Bräot (Brot) oen, oin (ein)(I. = wenig Diphthongierung ; II. = mäßige Diphthongierung ; III. = starke Diphthongierung)
Mundarten des Ostwestfälischen
Das Ostwestfälische unterteilt sich in verschiedene regionale Mundarten. Folgender Übersicht liegt die Einschätzung der Sprecher, wie sie aus den gängigen Veröffentlichungen hervortritt, zugrunde sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl der einheimischen Bevölkerung.
* Osnabrückisch-Tecklenburgisch
Wenig diphthongierende Mundart.
(Wörterbücher und Grammatiken)* Gütersloh-Wiedenbrücker Mundart
Mäßig diphthongierende Mundart. Westlich der Ems sowie um Harsewinkel/Marienfeld Übergang zum Münsterländischen.
(Wörterbücher und Grammatiken)* Ravensbergisch
Stark diphthongierende Mundart, die sich durch die Aufweichung des zwischenvokalischen 'p' und 't' auszeichnet: uaben (offen) und Wader (Wasser).
(Wörterbücher und Grammatiken)* Lippisch
Stark diphthongierende Mundart. Kennzeichnet sich durch das Fehlen der Brechung der alten Kurzvokale. Enge Verwandtschaft mit dem Ravensbergischen, mit dem es wohl früher eine Einheit gebildet hat.
(Wörterbücher und Grammatiken)* Paderbornisch
Stark diphthongierende Mundart mit weniger stark ausgeprägter Diphthonierung des alten î und ê: meyn (mein) und eyn (ein).
(Wörterbücher und Grammatiken)* Geseker und Störmeder Mundart
Stark diphthongierende Mundart. Kennzeichnet sich durch eine besondere Diphthongierung des alten î: weu (wir).
(Wörterbücher und Grammatiken)* Waldeckisch
Mäßig diphthongierende Mundart.
Kennzeichnet sich durch die Bewahrung des Unterschieds von Dativ und Akkusativ in den Personalpronomen: mêi (mir), mik (mich) und dêi (dir), dik (dich).
(Wörterbücher und Grammatiken) -
Stimmt. Aber da gehts ums ostwestfälische Platt, das ja leider kaum noch aktiv gesprochen wird. Viele Wörter in der aktuellen lokalen Umgangssprache (wie z.B. Pölter) kommen aber daher.
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Übrigens: Es gibt da bei einigen Wörtern durchaus Meinungsverschiedenheiten: Heißt es nun Pinöckel - oder doch Pinörkel?
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Zitat
Original von Hitchcock
Übrigens: Es gibt da bei einigen Wörtern durchaus Meinungsverschiedenheiten: Heißt es nun Pinöckel - oder doch Pinörkel?PinöRKEL????
Es heißt PinöCKEL! Ganz klar... !
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"Unser Omma is schon wieder auf Schlüa! Die is am Schlafwandeln und nur Mit'm Pölter an zugange!"
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Zitat
Original von Hitchcock
"Unser Omma is schon wieder auf Schlüa! Die is am Schlafwandeln und nur Mit'm Pölter an zugange!"schlüa?????
nee, nee, nee, was heißt DAS denn jetzt...??? -
Schlüa bedeutet soviel wie, unterwegs sein.
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das erinnert mich doch alles stark an nen thead bei foros.de
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hat gestern jemand WDR LOKALZEIT gesehen
ich habe nur den schluss vom bericht gesehen,
da sind sie in gütersloh unterwegs gewesen und haben
gefragt was ein pömpel ist, so 60% der befragten wussten die antwortinteressant auch, das das wort PÖMPEL 5 wörter aus dem DUDEN ersetzen kann
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dann wären da noch....
der Bockermann, dameln, dicke sein, das Gedöns, die Mauken, rumnöhlen, der Pöter, Schmodder, verklüngeln... usw.
Dabei dachte ich immer, diese Wörter würde man überall kennen...
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am schlimmsten ist:
"ich bin der, wo der größte arminia-fan ist"
oder:
"ich bin ein größerer arminia-fan, als wie du"
achja: kennt denn hier noch wer den ausdruck "pölter" (heißt: schlafanzug/nachthemd)???
nämlich der, wo vor mir geschrieben hat, ist der, wo diesen ausdruck nicht kennt!MfG
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Zitat
Original von Floppy
am schlimmsten ist:"ich bin der, wo der größte arminia-fan ist"
oder:
"ich bin ein größerer arminia-fan, als wie du"
achja: kennt denn hier noch wer den ausdruck "pölter" (heißt: schlafanzug/nachthemd)???
nämlich der, wo vor mir geschrieben hat, ist der, wo diesen ausdruck nicht kennt!MfG
Das ist aber nicht unbedingt ostwestfälisch.
und zum Pölter guck ma in den Threadtitel
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hier kann man echt viel lernen
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Ich persönlich finde ja auch das Wort "Pinöppel" sehr schön.
Oder "Pinnchen" für ein kleines Schnappsglas. Das ist auch nicht überall bekannt.
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Zitat
Original von Jumboletto
Ich persönlich finde ja auch das Wort "Pinöppel" sehr schön.PiNÖPPEL?? Das heißt PINÖCKEL!
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Zitat
Original von Hitchcock
PiNÖPPEL?? Das heißt PINÖCKEL!
Ich glaube, ihr meint Nippel
Nee, aber wir Ostwestfalen haben echt schon manch witzige Redensarten .
Ich glaube jedoch, dass uns die meisten aus Deutschland verstehen. Schließlich sprechen wir immernoch Hochdeutsch ... zumindest die meisten von uns . Sächsisch oder Fränkisch ist da doch wesentlich schwieriger für Aussenstehende zu verstehen..
Cu, Fichte!
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Ich denke mal es ist ja auch ganz normal, daß sich einige Worte und Redensarten einfach in der Sprache der Region halten. Eine "Umstellung" von Platt auf Hochdeutsch ist bestimmt auch nicht von heute auf Morgen gegangen. Im Grunde haben wir uns in OWL sogar noch recht wenig erhalten, wenn man mal in so manch andere Gebiet schaut.
Aber ich habe auch noch etwas:
"Hüben wie drüben" - weiß nicht ob das auch für uns typisch ist, aber ich kenne Leute die damit nichts anfangen konnten.
"Wiehen Gebierge" - Schaut doch fast aus "Wie ein Gebierge"
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Das ist ja der totale Sittenverfall!
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