Die Frage dieses Threads war: ob sich mit dem faschistischen Gruß von DiCanio in Italien ein "kleines Problem" offenbart hat.
Einer hat von dem Römer Derby und dem Drumherum berichtet, weil er selbst dort war.
Dann ging es um die Situation in deutschen Stadien bzgl. rassistischer und rechtsextremer "Artikulation".
"Bielefelder" hat unmißverständlich mitgeteilt, das er Politik betreibt, die rassistisch und rechtsextremistisch ist.
Weil auch der Fußball als ein Betätigungsfeld von rechtsextremen Gruppen genutzt wird, ist das Auftreten von Leuten wie "Bielefelder" sicher nicht der Einzelfall.
Eigentlich kein Problem - auch nicht hier im Forum: er hat sich durch seine Statements selbst entlarvt.
Positiv ist daran, das solche Statements wieder die Sinne schärfen für die z.T. subtile sprachliche Propaganda von Rechtsextremen.
Bedenklich ist für mich, das einige weitere Äußerungen Rechtsextremismus verharmlosen, sei es aus Unwissenheit, Gedankenlosigkeit oder eigenem latenten Rassismus.
Beispiele für Verharmlosung:
- Politik gehört nicht ins Stadion - egal ob von rechts oder links.
Man kann ja über Linksextremisten diskutieren, aber um die geht es hier nicht.
Dieses Wunschdenken läßt sich 100 mal wiederholen, trifft die Realität nicht.
- was bitte ist der Sinn, im Zusammenhang mit Rechtsextremismus völlig undifferenziert für "Nationalstolz" zu werben... jeder sollte... .
Wenn Leuten ein Begriff wie Nationalstolz wichtig ist, dann schließt das notwendig das Wissen auf das Erbe des 3. Reiches mit ein.
- wie kommt man dann zu einer vielfältigen sozialen Bewegung unter dem Schlagwort "die 68er" oder gar zu Joschka Fischer?
Der Nationalsozialismus steht für sich und ist nicht vergleichbar mit irgendeinem anderen Verbrechen.
Verharmlosung ist, wenn man versucht, den Nationalsozialismus zu relativieren, und z.B. sagt, ja war schlimm, aber..., die Linken, die Engländer, die Amerikaner mit den Indianern damals.
Verharmlosung und Relativierung des Faschismus aber ist ein Stilelement von faschistischer/rechtsextremer Politik und dient dazu, eben diese Politik wieder hoffähig zu machen - das sollte zumindest ungefähr auch in einem Fußballforum bekannt sein.
Allen, die Bedenken haben, das Linke zu gut wegkommen, sei gesagt, das unser Staat mit linken Bewegungen immer wenig zimperlich umgegangen ist.
Das sagte z.B. der Chefredakteur der Bild von 1968 aus Anlaß des 25. Jahrestages der Ermordung von H.M. Schleyer.
Wer etwas über die sozialen Bewegungen und der Folgen von 1968 berichtet, sollte differenzieren, etwas genauer hinschauen.