Der Absturz des Ex-Idols Paul Gascoigne
ZitatAlles anzeigenVor wenigen Monaten erst wählten die Briten das Bild
zum denkwürdigsten Moment ihrer Sportgeschichte:
Paul Gascoignes Tränenausbruch im WM-Halbfinale 1990
gegen Deutschland. Der bullige Mittelfeldspieler war gerade verwarnt
worden und wäre dadurch für das Finale gesperrt gewesen.
[Blockierte Grafik: http://www.gmx.net/images/732/694732,h=184,pd=4,w=232.jpg]
Der "Mythos Gascoigne" war geboren. Es folgte ein beispielloser Absturz,
der nun, 15 Jahre später, seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat.
Völlig abgemagert, gezeichnet von Depressionen, unzähligen Drogen-
und Alkoholeskapaden ist "Gazza" nur noch ein Schatten seiner selbst.
Mit Bangen wartet er dieser Tage auf das Ergebnis eines HIV-Tests,
der auf Anraten seiner Ärzte durchgeführt wurde. Nach Informationen
des "Mirror" sind die Mediziner mit ihrem Latein am Ende, finden keine
Erklärung, warum der 37-Jährige so ausgemergelt durchs Leben schleicht.
Über Weihnachten hatten sie ihm nach einer gefährlichen Lungenentzündung
wieder einmal das Leben gerettet.
Nicht zum ersten Mal. Im vergangen Juli war er dem Tod nur knapp
von der Schippe gesprungen, als er mit einem Magengeschwür in die
Klinik eingeliefert wurde. Wenige Tage zuvor erst hatte er das
Krankenhaus nach einer Lebensmittelvergiftung verlassen.
Dokumentiert sind außerdem zwei Drogenentzugskuren (1998 und 2003),
Behandlungen gegen Alkoholsucht (2001) und Depressionen (2003).
"Ich wollte nicht mehr leben. Ich sah nur noch zwei Möglichkeiten:
Sofort zu sterben oder mich zu Tode trinken. Ich wollte mich selbst umbringen."
Mit offenen Geständnissen wie diesem im vergangenen Jahr ließ
"Gazza" stets die ganze Nation teilnehmen an seinem Niedergang.
Die Engländer litten mit ihrem einstigen Idol, so wie sie ihm früher
auf dem Fußballplatz bewundernd zugejubelt hatten.
Gascoigne verpasste einen würdigen Abgang als Sportler. Als ihn im
englischen Profifußball kein Verein mehr wollte, brachte er sich sogar
beim FC St. Pauli ins Gespräch und heuerte verzweifelt beim chinesischen
Zweitligisten Gansu Tianma an. Bis vergangenen Oktober kickte der
57fache Nationalspieler noch als Spielertrainer beim Viertligaclub
Boston United.
[Blockierte Grafik: http://www.gmx.net/images/078/691078,h=179,pd=1,w=238.jpg]
Als er danach offiziell seine Karriere für beendet erklärte, wollte er auch
seine ruhmlose Vergangenheit abseits des Platzes ablegen:
"Ich heiße ab sofort nicht mehr Paul Gascoigne, ich bin auch nicht
mehr 'Gazza'", verkündete er im Fernsehen. Ab sofort möge man
ihn "G8" rufen: "Das klingt irgendwie groß."
[URL=http://www.gmx.net/de/themen/sport/fussball/international/691076,cc=0000001785000069107616upJI.html]GMX.DE[/URL]