ZitatAlles anzeigenRapolder: Mit System zum Erfolg
Die Neuen
Die Transferbilanz erscheint fast schwarz-weiß: Torjäger Delron Buckley und Ideengeber Ervin Skela erwiesen sich als Volltreffer. Auch der solide Markus Schuler als linker Verteidiger merzte eine Schwachstelle aus. Marijo Maric (wechselte im Winter nach Trier), Claudiu Raducanu und Vanco Trajanov floppten hingegen. Einzig Klodian Duro als Teilzeitkraft und Talent Michael Fink besetzen die Grauzone. Jetzt sollen der Kameruner Jean-Francois Bell (23, AC Bellinzona) für die Innenverteidigung, der Spanier Diego León Ayarza (20, Real Madrid B-Team) für die Offensive und der Portugiese Roberto Pinto (26, zuletzt Hertha BSC) für beide offensiven Flügelpositionen den dünn besetzten Kader zumindest in der Breite verstärken.
Gewinner und Verlierer
Buckley stieg vom Reservisten in Bochum zum Top-Torjäger auf, Patrick Owomoyela vom unerfahrenen Zweitligakicker gar zum Nationalspieler. Matthias Langkamp (20), für die Regionalliga eingeplant, wurde Stammkraft in der Viererkette. Fatmir Vata erlebt mit 33 Jahren im Sturmzentrum seinen ersten richtigen Bundesliga-Frühling. Petr Gabriel, vor eineinhalb Jahren in Kaiserslautern ausgemustert, bewährt sich als Abwehrchef und Leithammel. Verlierer? Die Sommer-Transfers Raducanu und Trajanov sind schon jetzt ohne Perspektive, können gehen. Für die Dauerverletzten Marcio Borges, der als Ersatz für Schuler (Meniskus-OP) sofort gefragt sein dürfte, und Isaac Boakye ist die Rückrunde die Chance zum zweiten Anlauf.
Stärken und Schwächen
Uwe Rapolders Konzeptfußball greift. Arminia steht defensiv kompakt, entnervt damit oft die Gegner und spielt exzellente Konter. Bielefeld, taktisch stark, überzeugt durch Pressing und schnelles Kombinationsspiel. Als Schwachpunkt stellten sich die Standardsituationen dar. Bei diesen ist der Aufsteiger besonders im Kopfballspiel anfällig. Die Hauptlast des Toreschießens muss Buckley (zehn von 19 Treffern) alleine tragen.
Trainer und Umfeld
Durch den Aufstieg und die starke Vorrunde hat Uwe Rapolder seine Position gestärkt. Folgerichtig wurde sein Vertrag bis 2007 verlängert. Fachlich steht der 46-Jährige außerhalb jeglicher Kritik. Doch es bestehen Spannungsfelder im Klub. Auch Geschäftsführer Thomas von Heesen weiß um die Kritiker in den eigenen Reihen, die ihm nicht mehr als ein weiteres Jahr in den eigenen Vertragsverhandlungen zugestanden. Brennpunkte in Krisenzeiten sind somit vorgezeichnet. Durch die Erfolge in Liga und DFB-Pokal (Viertelfinale erreicht) hat sich die wirtschaftliche Zwangsjacke wenigstens etwas gelockert.
Fazit und Prognose
Bleibt Arminia von Verletzungen seiner Leistungsträger, besonders in der Offensive, verschont, und geht der Start mit Gastspielen in Gladbach, Bochum und Mainz sowie zu Hause gegen Hannover und München nicht völlig in die Hose, hält der Aufsteiger souverän die Klasse.
Stimme ich voll zu und hoffe, dass sich der Kicker erneut als kompetent erweist.