Bürger über Bush-Besuch verärgert
ZitatAlles anzeigenGeorge W. Bush kommt nach Deutschland und mit ihm das Chaos:
Wenn der US-Präsident am 23. Februar in Mainz Bundeskanzler
Gerhard Schröder trifft, mag das zwar gut sein für die transatlantischen
Beziehungen, aber schlecht für Bewohner und Pendler im Rhein-Main-Gebiet.
Die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen schränken die Bewegungsfreiheit
zu Lande, zu Wasser und in der Luft teilweise erheblich ein. So droht
der gesamten Region wegen Vollsperrungen von Autobahnen ein Verkehrschaos.
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Für einige Unternehmen ist der Bush-Besuch vermutlich mit Sonderausgaben
verbunden. Einzelhändler fürchten Umsatzeinbußen. Betriebe, die ihren
Sitz in unmittelbarer Nähe der geplanten Route des Präsidenten haben,
müssen alle "Gefahrenquellen" 150 Meter rechts oder links der Autobahn
entfernen, ordnete etwa die Polizei in Rüsselsheim an. Dazu gehören
große Container ebenso wie schwere Lastwagen. Auf den Kosten
werden die Betroffenen wohl sitzen bleiben. Das "Rüsselsheimer Echo"
zitiert den Chef eines Dachdeckerbetriebs, dem Polizisten auf seine
Frage nach der Übernahme der geschätzten Kosten von bis zu 10.000
Euro antworteten, er solle doch klagen.
Privathaushalte bleiben ebenfalls nicht verschont: In den Wiesbadener
Stadtteilen Amöneburg, Kastel und Kostheim macht die Polizei derzeit
Hausbesuche auf der Suche nach möglichen Verstecken für Sprengfallen.
Anwohner werden deshalb aufgefordert, ihre Fahrzeuge umzuparken,
Garagen leer zu räumen und offen stehen zu lassen. Andernfalls würden sie
überprüft und polizeilich versiegelt. Selbst große Briefkästen sollen abmontiert,
Kanaldeckel zugeschweißt werden, berichtet der "Wiesbadener Kurier".
Und all das nur weil die Kolonne des Präsidenten auf dem Weg nach Mainz
sehr wahrscheinlich die eine oder andere Straße passiert. Viele Bürger
sind wegen des enormen Aufwands sehr verstimmt und machen ihrem
Ärger in Online-Foren lokaler Zeitungen Luft.
Die größten Behinderungen gibt es im Straßenverkehr. Wichtige Verkehrsachsen
im Rhein-Main-Gebiet werden voraussichtlich in der Zeit von sieben bis
elf Uhr und von 15 bis 19 Uhr voll gesperrt. Im Einzelnen sind das: Die
A3 vom Flughafen Frankfurt bis zum Wiesbadener Kreuz, die A66 vom
Wiesbadener Kreuz bis zum Schiersteiner Kreuz, die A 60 vom Autobahnkreuz
Mainz bis zur Anschlussstelle Mainz-Süd sowie die A 67 vom Rüsselsheimer
Dreieck bis zum Mönchhofdreieck.
Die Polizei empfiehlt dem Schwerlastverkehr, die Region an diesem Tag
weiträumig zu umfahren. Autofahrern wird nahe gelegt, auf nicht
zwingend notwendige Fahrten zu verzichten oder auf Busse und
Bahnen umzusteigen. Die Mainzer Innenstadt wird zur Sicherheitszone
erklärt und teilweise gesperrt. Auch Fußgänger müssen mit Einschränkungen
rechnen. Auf dem Rhein bei Mainz dürfen am Besuchstag keine Schiffe
verkehren, für alle Boote gilt ein Liegeverbot. Zudem wird der Luftraum
über der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt für Klein- und Sportflug-
zeuge in einem Radius von etwa 60 Kilometern gesperrt. Für weitere Informationen
hat die Polizei in Hessen und Rheinland-Pfalz ein Bürgertelefon eingerichtet
(0800 - 000 28 41 und 0800 - 123 5 123).