die spinnen, die amis...

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Der US-Dokumentarfilmer Michael Moore ("Fahrenheit 9/11") hat am Freitag auf seiner Website (http://www.MichaelMoore.com) einen Offenen Brief an US-Präsident Bush zur Flutkatastrophe in den Südstaaten veröffentlicht, hier nu die deutsche Übersetzung:



    Michael Moore (ddp)


    Lieber Mr. Bush,


    wissen Sie zufällig, wo all unsere Hubschrauber sind? Es ist der Tag fünf nach dem Hurrikan Katrina und Tausende sitzen in New Orleans fest und warten auf die Evakuierung aus der Luft. Wo um Himmels Willen haben Sie denn all unsere Militär-Helikopter hingeschickt? Brauchen Sie Hilfe, sie wiederzufinden? Ich habe mal mein Auto auf einem Parkplatz von Sears nicht mehr wiedergefunden, das war vielleicht ein Ärger.


    Und noch was: Wissen Sie zufällig, wo all unsere Soldaten der Nationalgarde sind? Wir könnten sie jetzt wirklich gut für das gebrauchen, wozu sie eigentlich da sind, nämlich bei nationalen Katastrophen zu helfen. Wie kommt es eigentlich, dass sie nicht da waren, um genau das zu tun?


    Letzten Donnerstag war ich im Süden Floridas und saß draußen, während das Auge des Hurrikans Katrina über mich hinwegzog. Zu dem Zeitpunkt war es nur ein Kategorie-eins-Sturm, aber es war schon ziemlich böse (...) In jener Nacht sagte der Mann vom Wetterbericht, dass der Sturm auf dem Weg nach New Orleans war. Das war am Donnerstag! Hat Ihnen jemand Bescheid gesagt?


    Ich weiß, Sie wollten Ihren Urlaub nicht unterbrechen und ich weiß, dass sie schlechte Nachrichten nicht so mögen. (...)


    Besonders gut gefallen hat mir, dass Sie am Tag nach dem Hurrikan, statt nach Louisiana zu fliegen, nach San Diego geflogen sind, um dort mit Geschäftsleuten zu feiern. Lassen Sie sich bloß deswegen nicht kritisieren - schließlich war der Hurrikan vorbei und was zum Teufel hätten Sie tun können, vielleicht den Finger in einen Deich stecken?


    Und hören Sie auch nicht auf die, die in den kommenden Tagen aufdecken, dass Sie in diesem Sommer im dritten Jahr in Folge genau den Etat des für New Orleans zuständigen Armee-Ingenieurskorps zusammengestrichen haben. Sagen Sie den Kritikern einfach, dass, auch wenn Sie den Etat zur Befestigung der Dämme nicht gekürzt hätten, es einfach nicht genug Army-Ingenieure gegeben hätte, um die Dämme zu befestigen. Denn die Army-Ingenieure hatten einen viel wichtigeren Wiederaufbau-Job: den Demokratie-Aufbau in Irak!


    Am dritten Tag nach dem Hurrikan, als Sie schließlich Ihr Urlaubsquartier verließen, war ich doch beeindruckt, wie schnell die Piloten Ihrer Air-Force-One-Präsidentenmaschine über New Orleans durch die Wolken gestoßen sind, damit Sie einen schnellen Blick auf die Katastrophe werfen konnten. Hey, ich weiß doch, dass Sie nicht Stopp machen konnten (...)


    Es wird diejenigen geben, die versuchen werden, die Tragödie zu politisieren und sie gegen Sie zu verwenden. Ihre Leute sollen bloß immer wieder darauf hinweisen. Gehen Sie auf nichts ein! Auch nicht auf die nervtötenden Wissenschaftler, die vorausgesagt haben, dass so etwas passieren würde, weil das Wasser im Golf von Mexiko wärmer und wärmer wird, so dass ein solcher Sturm unweigerlich kommen musste. Ignorieren Sie sie einfach und auch die Treibhauseffekt-Angsthasen. Es ist überhaupt nichts Ungewöhnliches an einem Hurrikan, der so groß war wie ein Tornado der Stärke 4, der von New York nach Cleveland reicht.


    Nein, Mr. Bush, halten Sie Kurs! Es ist nicht Ihre Schuld, dass 30 Prozent der Bürger von New Orleans in Armut leben oder dass Zehntausende kein Transportmittel hatten, um aus der Stadt rauszukommen. Na kommen Sie, es sind doch Schwarze. Was ich sagen will: Es ist doch nicht so, dass sich das ganze in Kennebunkport (Ferienort im US-Ostküstenstaat Maine, wo auch Bush-Senior Urlaub machte, d.Red.) abspielt. Können Sie sich vorstellen, Weiße fünf Tage lang auf ihren Dächern sitzen zu lassen? Spaß beiseite! Die Rassenfrage hat überhaupt nichts damit zu tun.


    Halten Sie durch, Mr Bush! Versuchen Sie nur, ein paar Armee-Hubschrauber aufzutreiben und hinzuschicken. Sagen Sie einfach, New Orleans und die Golf-Küste lägen nahe Tikrit.


    Ihr Michael Moore

  • Zitat

    Original von mark
    Michael Moore is a fat a****hole.


    Moore hat Recht.......
    Nur leider hat er einen sehr polemischen Schreibstill....die Antworten bzw. Fakten muss man sich dazu denken.......
    Aber, und da lege ich sehr großen Wert drauf, er hat Recht.


    Vielleicht ist er ein Arschloch......aber hast du mal seine Filme gesehen?
    Da würdest du es wissen, dass er zu dem kleinen Haufen Amerikaner gehört der noch Vernünftig ist..........


    Moore ist ein Gesellschaftskritiker und Amerikas Gesellschaft ist eine die sehr stark kritisiert werden muss. Ich sage dir nur ein Beispiel:
    (Bei uns in der Schule war ein Referendar aus Kalifornien der uns mal erzählt hat wie das in Amerika läuft.....)
    In manchen Bars ist es immer noch so das Schwarze 2 Drinks kaufen müssen um zu bleiben, während weiße nichts kaufen müssen.........

  • Zitat

    Original von mark
    Michael Moore is a fat a****hole.


    Ja, das ist er aber bestimmt nicht wegen seiner Bush-Anfeindungen.


    Eher aufgrund solch kranker Äußerungen, die man aus seiner Schrift "Querschüsse" entnehmen kann:


    "Daß die Juden Palästina bekamen, tat den Deutschen überhaupt nicht weh. Aber wenn diese Schweinehunde Bayern an die Juden verloren hätten, das hätten sie wirklich gespürt... Leider ist es vermutlich zu spät, um diesen Fehler noch zu korrigieren."


    Des weiteren hält er die bewaffnete Jagd auf deutsche Rentner in Florida für angebracht. :pillepalle:

  • Haha, der Sack hat keine Ahnung, jetzt mal ehrlich, wer würde Bayern nachweinen?;)

    EWALD, NIMM DEN ZETTEL IN DIE HAND!!! Es muss was passieren...


    My drinking team has a Rugby problem

  • [quote]Original von Der kleine Armine



    vielleicht ist er ein Arschloch......aber hast du mal seine Filme gesehen?
    Da würdest du es wissen, dass er zu dem kleinen Haufen Amerikaner gehört der noch Vernünftig ist..........



    Ja, das hab ich und daswegen ist er ein fat Arsehole. Vernunftig? :nein:

    :arminia:British Arminia Fans :arminia:


    Ngati Tumatauenga

  • Ich persönlich finde Michael Moore nicht schlecht. Aber da die Überschrift ja Hello Mr. President heißt, hätte ich da noch ein interessantes, wenn auch älteres Interview mir Larry Hagmann. Es geht u.a. auch um Mr. President. Es ist wirklich amüsant und kurzweilig.


    Larry Hagman über Amerika
    Ein Interview von Alexander Gorkow
    Süddeutsche Zeitung, 24.08.2002


    Süddeutsche Zeitung: Mr.Hagman, in Ihrer Autobiografie „Hello Darlin’“. ..


    Larry Hagman: Ist Ihnen nicht zu warm? Lassen Sie das Sakko an?


    Süddeutsche Zeitung: Ja, ich würde das Sakko gerne anlassen. In Ihrer Autobio...


    Larry Hagman: Ich wundere mich, dass Ihnen nicht zu warm ist. Mir wäre es zu warm.


    Süddeutsche Zeitung: Gott, Sie haben immer noch diesen Blick, Mr.Hagman. Immer noch zum Fürchten. Sie haben die Leute damit berauscht wie mit einer Droge.


    Larry Hagman: Es gibt gefährlichere Drogen als mich, da bin ich Spezialist. Aber „Dallas“ war eine Droge, ja. Hypnotisch. Heute könnten Sie das so nicht mehr drehen. Zu lange Einstellungen, zu lange Dialoge, kein einziger bewundernswerter Charakter. Die Figuren waren entweder Schwächlinge oder Höllenhunde. Wunderbar war, wie die Höllenhunde die Schwächlinge quälten. Heute würden die Leute schnell weiterzappen, fürchte ich. Sie haben meine Autobiografie gelesen?


    Süddeutsche Zeitung: Ja, und mich ein bisschen gewundert. Sie waren in den Sechzigern offenbar gegen den Vietnamkrieg.


    Larry Hagman: Wieso wundert Sie das?


    Süddeutsche Zeitung: Womöglich hat man ein anderes Bild von Ihnen. Es gab zu Beginn der Achtzigerjahre zwei amerikanische Schauspieler, die Angst verbreitet haben: Der eine hieß Reagan, der andere Hagman.


    Larry Hagman: Vor Larry Hagman musste sich noch kaum wer fürchten. Bei Reagan sieht die Sache anders aus. Die Leute hatten allen Anlass, vor ihm Angst zu haben.


    Süddeutsche Zeitung: Wieso?


    Larry Hagman: Reagan war die Quintessenz eines gekauften Politikers. Er gehörte der Firma General Electric. Ronald Reagan war ein totaler Idiot.


    Süddeutsche Zeitung: Wie bitte? Redet man so als Amerikaner, noch dazu als Texaner?


    Larry Hagman: Ja, wenn man gefragt wird. Ich werde das nur selten gefragt.


    Süddeutsche Zeitung: Ich dachte, Sie seien Republikaner.


    Larry Hagman: Jeder hält mich für einen Republikaner. Ich habe eine ganze Dekade lang einen Ölmulti gespielt, ich trage einen Stetson, wenn ich Lust dazu habe, und ich bin Texaner. Das ist alles. Die Republikaner schicken mir heute noch Briefe, ob ich nicht Werbung für sie machen will. Ich sage denen jedes Mal: „Lasst mich in Ruhe mit eurer gottverdammten Bullenscheiße!“ Die Republikaner waren und sind dafür verantwortlich, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Sie sind dafür verantwortlich, dass die soziale Balance in Amerika zerstört ist. Vielleicht können wir auch noch ein bisschen über den religiösen Fanatismus reden, mit dem sie das Land überziehen?


    Süddeutsche Zeitung: Selbst viele Demokraten unter Ihren Landsleuten sagen heute, dass Reagan ein starker Präsident war.


    Larry Hagman: Schauen Sie, er war wirklich ein gefährlicher Mann. Er hatte sich selbst gehirngewaschen: Er war der Überzeugung, dass sein lifestyle the absolute one and only way of life sei. Er konnte gut Witze erzählen, gut reden und die Leute gut einseifen. Dumm war er nicht. Aber er stand schon als Chef der Schauspielergewerkschaft in Hollywood auf der Seite der Film- Multis, nicht auf der Seite der Schauspieler. Als Präsident stand er dann auf der Seite der Strom- und Öl-Multis, nicht auf der Seite der einfachen Menschen.


    Süddeutsche Zeitung: Wen haben Sie bisher gewählt?


    Larry Hagman: Keinen Republikaner und keinen Demokraten. Die Demokraten sind nur das etwas kleinere Übel. Wenn Sie heute etwas werden wollen als Politiker in Amerika, müssen Sie nur eins haben: Geld. Sie müssen sich Werbezeit fürs Fernsehen kaufen. Und wer gibt Ihnen das Geld? Und was müssen Sie ihm dafür versprechen? Lauter dumme Fragen, eh? Das Zwei-Parteien-System in den USA ist eine Katastrophe.


    Süddeutsche Zeitung: Gründen Sie doch eine eigene!


    Larry Hagman: Ich bin seit den Sechzigerjahren Mitglied der Peace And Freedom Party. Die wurde während des Vietnamkriegs gegründet.


    Süddeutsche Zeitung: Nie davon gehört.


    Larry Hagman: Sie hat nur noch vier Mitglieder. Mich und drei andere. Sollen wir über den amtierenden Präsidenten auch reden?


    Süddeutsche Zeitung: Wenn Sie möchten, aber wir sollten gleich auch ...


    Larry Hagman: Während der Idiot Reagan gefährlich, aber nicht eigentlich dumm war, sieht die Sache bei dem Idioten George W.Bush schon anders aus: Das Land wird heute von einem Menschen regiert, der gefährlich und dumm ist. George W. Bush fällt komplett aus dem Rahmen dessen heraus, was Sie und ich unter einem sozialisierten Menschen verstehen. Er kann nicht reden. Er kann nicht lesen. Er ist Legastheniker. Und, jetzt kommt das Beste: Er ist unser Präsident.

    Frieden für Lampukistan!

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Süddeutsche Zeitung: Sieht ein Land anders aus, wenn es von einem Texaner regiert wird?


    Larry Hagman: Wie meinen Sie das denn?


    Süddeutsche Zeitung: Sieht es simpler aus?


    Larry Hagman: Sie haben ein falsches Bild von Texas. Texas ist ein dynamischer Staat, voller kluger Menschen. Fallen Sie nicht auf dieses Texas-Klischee herein. Die ganze Sippschaft von George W.Bush treibt sich sowieso eher in Maine herum als in Texas. Er inszeniert dieses Texas-Ding, weil die Leute es urig finden. Bullshit!


    Süddeutsche Zeitung: Waren Sie schon so wütend auf Ihr Land, als Sie in den Fünfzigerjahren erste Bühnenerfahrungen sammelten? Damals hatten es Ihre farbigen Kollegen noch schwerer als heute.


    Larry Hagman: Als ich in den Fünfzigern durch New York zog, hatten es alle Arten von Minderheiten in Amerika deswegen schwer, weil man sie schlicht nicht beachtet hat. Die einzige Minderheit, die sich langsam durchsetzte und heute mehr oder weniger sozialisiert ist, sind die Latein- und Südamerikaner. Aber das ist auch kein Wunder. Kalifornien besteht inzwischen zu 48 Prozent aus Hispanics.


    Süddeutsche Zeitung: Der beliebteste Name für neugeborene Jungen in Kalifornien ist heute José.


    Larry Hagman: Wissen Sie, warum? Weil man im Ernstfall aus dem Namen José den Namen Joe machen kann. Bequem in allen Lebenslagen. Aber um auf Ihre Frage von eben zurückzukommen: Ich war in den Fünfzigern noch nicht sehr politisch.


    Süddeutsche Zeitung: Sie wurden es in den Sechzigern?


    Larry Hagman: Natürlich. Vietnam. Der gewöhnliche Amerikaner kreischte damals herum: „Jesus! Wir werden die verdammten Schlitzaugen doch nicht in Dallas einmarschieren lassen?!“ Diese Einstellung war von der Propaganda aus dem Zweiten Weltkrieg übrig geblieben. Da haben sie Hiroshima und Nagasaki vernichtet. Die Menschen, die dort lebten, waren im Verständnis der gehirngewaschenen Masse in Amerika keine Menschen. Eher Tiere. Meine Landsleute standen auf der Straße und sagten: „Hey, die Schlitzaugen glauben nicht an Jesus, sondern an Shindurindubindu, fucking hell!“ Vietnam war nichts als purer Wahnsinn.


    Süddeutsche Zeitung: Verteidigungsminister McNamara hat sich später entschuldigt.


    Larry Hagman: Nett von ihm. Da hatte außer ihm natürlich keiner was davon. Das nutzt unseren toten Jungs nichts mehr, und den vielen Asiaten, die wir weggeblasen haben, hilft es auch nicht. Und: Was ist mit Henry Kissinger? Wieso sitzt Kissinger nicht im Knast? Er ist ein Kriegsverbrecher.


    Süddeutsche Zeitung: Er versucht sich immerhin auch in der Aussöhnung mit...


    Larry Hagman: Bullshit!


    Süddeutsche Zeitung: Gibt es Amerikaner, die Ihre Gnade finden?


    Larry Hagman: Hören Sie mal, ich habe viele Freunde, und fast alle sind Amerikaner. Einer meiner engsten Freunde ist Gore Vidal...


    Süddeutsche Zeitung: ... der Ihre Ansichten teilt.


    Larry Hagman: Ich liebe ihn. Gore ist ein wunderbarer Schriftsteller und Essayist. Er ist unbestechlich. Er erkennt Amerika als das, was es ist: ein wunderbares Land, das von korrupten Politikern und Geldhaien zerstört wird.


    Süddeutsche Zeitung: Sind Sie ein Patriot?


    Larry Hagman: Natürlich! Ich meine, was für eine Frage! Sind unsere Politiker Patrioten? Sind die, die das Land regieren, Patrioten? Schauen Sie, ich spende Jahr für Jahr einen Haufen Geld für Entwicklungsprojekte, eines davon fördert alternative Energien. Amerika könnte, wenn die Politik dies wollte, in fünf oder sechs Jahren zu einem sehr großen Teil von alternativen Energien versorgt werden. Wir wären nicht mehr abhängig von den Öl exportierenden Ländern, wir wären dann auch nicht mehr abhängig von den verfickten Öl-Multis im eigenen Land...


    Süddeutsche Zeitung: Mr.Hagman, reden wir über lustigere Dinge. Es gibt zwar traurige Geschichten über Ihre inzwischen überwundene Alkoholsucht. Aber stimmt es, dass Sie Ihre Frau im Marihuana-Rausch mal fast im Pool ertränkt hätten?


    Larry Hagman: Das stimmt. Finden Sie das lustig?


    Süddeutsche Zeitung: Sie lachen doch selbst gerade.


    Larry Hagman: Also gut: Das war in den Sechzigern. Ich wäre später mal besser bei Marihuana geblieben. Der Alkohol hatte mich fast schon gekillt, so, wie er meinen Freund Keith Moon von den Who gekillt hat. Ich wollte Maj, mit der ich seit 48 Jahren sehr glücklich verheiratet bin, damals in Acapulco übrigens nicht ertränken. Ich rauchte mit ein paar Kollegen zum ersten Mal Gras. Circa zehn Mal sagte ich: „Ich spür nix, wann wirkt das Zeug?“ Ein Kollege antwortete: „Das fragst du jetzt zum so und so vielten Mal! Es wirkt schon, Larry!“ Ich wieder: „Ich spür nix, wann wirkt das Zeug?“ Darauf er: „Larry, du ruinierst meine Nerven. Geh vor die Tür, geh an den Pool.“ Also ging ich an den Pool. Da schwamm Maj herum. Sie war so schön.


    Süddeutsche Zeitung: Und dann?


    Larry Hagman: Ich vermute, es hatte Züge von einer Vergewaltigung. Aber es war lieb gemeint. Ich riss ihr den Bikini runter und wollte Unterwasser-Sex mit ihr. Ich hatte vergessen, dass man unter Wasser nicht atmen kann. Sie strampelte rum wie eine Irre. Das war sehr lustig. Wenn ich die Geschichte heute erzähle, rutscht Maj immer noch unter den Tisch vor Lachen. Wir haben immer gerne Marihuana geraucht. Ich habe immer gerne Drogen ausprobiert. Und was Marihuana angeht: Ich meine, jeder raucht Marihuana, Sie rauchen Marihuana, ich rauche Marihuana, und wenn es endlich legal wäre, könnten auch die Leute Marihuana rauchen, die im Krankenhaus liegen und Schmerzen haben. Marihuana wächst im Garten. Es macht dich nett, es...


    Süddeutsche Zeitung: ... es ist verboten. Aber Sie müssen nicht wieder über Ihr Land schimpfen, es ist auch in Deutschland verbo...


    Larry Hagman: Angenommen, es wäre verboten zu vögeln – was würden die Menschen tun?


    Süddeutsche Zeitung: Wie?


    Larry Hagman: Sie würden weiter vögeln! Ich meine, man kann nicht ein Kraut verbieten, das die meisten Menschen in Kalifornien in ihren Gärten wachsen lassen und das ihnen gut tut. Keiner sollte deswegen ins Gefängnis gehen. Die Gefängnisse in Amerika sind überfüllt mit Menschen, die wegen der Illegalität von Marihuana da sitzen. Sie nehmen dir dein Haus, deine Familie, deinen Job, wenn du mit Marihuana erwischt wirst.



    Süddeutsche Zeitung: Leben Sie in einem hysterischen Land?


    Larry Hagman: Was für eine sehr orginelle Frage! Natürlich. Es ging vollends los mit der Clinton-Lewinsky-Sache. Großes Entertainment der religiösen Rechten. Da haben sich Typen zum Richter aufgespielt, die es sich wirklich nicht hätten erlauben dürfen. Und seit dem 11.9. 2001 hat sich Amerika in Sachen Ideologie und Gehirnwäsche zu einem Land entwickelt, das einem totalitären Staat in der Prägung der ehemaligen Sowjetunion sehr ähnelt.


    Süddeutsche Zeitung: Wie äußert sich das?


    Larry Hagman: Sie nehmen den Leuten fast sämtliche Rechte, die Polizei erhält im Gegenzug auf eine Art und Weise freie Hand, die vollkommen wahnsinnig ist. Dann ist die Gedankenkontrolle der religiösen Rechten in Amerika ein Thema, das ihr Europäer gerne unterschätzt. Sie sind überall unterwegs, in den Firmen, in den Schulen, überall. Sie mögen mich für paranoid halten. Aber es gibt viele klar denkenden Menschen in Amerika, die davor Angst haben, was diese Leute aus unserem Land machen.


    Süddeutsche Zeitung: Sie haben selbst in zwei großen Filmen mitgespielt, die sich kritisch mit Ihrem Land befassten – „Primary Colors“ und „Nixon“. Solche Filme würden in einem totalitären Land nicht gedreht.


    Larry Hagman: Da haben Sie Recht. Aber Sie vergessen nicht, dass beide Filme in Amerika nicht wenige gute Kritiken bekamen, aber ziemliche Flops waren. Unsere Leute wollen keine Filme mehr sehen, in denen der Präsident schlecht abschneidet.


    Süddeutsche Zeitung: Viele Ihrer Kollegen wie Richard Gere oder Patrick Duffy, der in „Dallas“ den Bobby spielte, haben sich dem Buddhismus zugewendet. Ist das eine Flucht vor diesem religiösen Fanatismus?


    Larry Hagman: Nein. Oder: ja, womöglich. Der Buddhismus ist eine friedliche Form der Weltanschauung. Wir sollten uns darüber nicht lustig machen. Auch wenn es bei Patrick am „Dallas“-Set immer wieder zu lustigen Ausbrüchen kam.


    Süddeutsche Zeitung: Wie sahen die aus?


    Larry Hagman: Er hatte diesen Tick, vom ersten Drehtag an. Unsereiner stritt sich mit der Crew am Set herum, da hörten wir immer wieder aus einem Nebenzimmer seltsames Gemurmel: „ Rabindranat-rabindradindra-radindabindra-rabindranat.“ So in der Art. Da saß Patrick und meditierte. Unansprechbar. Vollkommen weggetreten. Als er fertig war, kam er mit seiner netten Art angelaufen. Ich fragte ihn einmal: „Hey Pat, was war heute das Thema deiner Meditation?“ Darauf er, ganz ernst: „Geld“.


    Süddeutsche Zeitung: Mr. Hagman, glauben Sie, Sie können mit dem, was Sie mir über Ihr Land gesagt haben, auch in ein paar Stunden noch gut leben?


    Larry Hagman: Reinsten Gewissens. Ich bin über 70 Jahre alt. Zweite Leber. Das Leben ist großartig. Warum sollte ich Sie voll lügen?


    Süddeutsche Zeitung: Was machen Sie als Erstes, wenn Sie wieder daheim sind?


    Larry Hagman: Ich fahre nach Santa Monica, wo ich wohne. Zumindest bis jetzt. Mal sehen, ob Ihr Interview bis dahin reicht. Ich werde es wissen, wenn plötzlich die Polizei vor der Tür steht. Great fun. Sollte ich nicht verhaftet werden, geht es dann für zehn Tage nach Texas, wo Maj und ich Freunde besuchen.


    Süddeutsche Zeitung: Freuen Sie sich auf Texas?


    Larry Hagman: Halb, halb.


    Süddeutsche Zeitung: Wieso?


    Larry Hagman: Es gibt zwei Namen, die Maj und ich in Texas nicht in den Mund nehmen dürfen: Bush und Jesus. Wenn wir davon anfangen, gehen die Streitereien mit unseren Freunde wieder los. Maj soll sich eher den Mund zunähen, als über Politik oder Religion zu reden. Letztes Mal, als wir in Texas waren, haben wir mit unseren Freunden nur noch über die vielen, vielen reizenden Enkelkinder geredet.


    Süddeutsche Zeitung: Ist doch auch ganz nett.


    Larry Hagman: Junger Mann, wenn Sie mal so alt sind wie ich, wissen Sie, wie verdammt langweilig das werden kann.

    Frieden für Lampukistan!


  • Anscheinend hast du sie nicht gesehen sonst würdest du wissen das man selbst beim Frisör Kugeln kaufen kann.... Und überhaupt wer braucht vollautomatische Gewehre für die Jagd ? Du weißt doch hoffentlich wieviele Menschen in den Usa im Jahr an Schusswaffen Sterben?.......Aber nein ich schiesse halt so gerne mit meinem Maschienengewehr rum...... :pillepalle:


    Wenn du mir jetzt noch sagst das du das toll findest.....und das der böse Moore gegen sowas vorgeht........ :pillepalle: :wall: :wall: :wall:
    .....dann ist dir nicht mehr zuhelfen.....

  • [

    Zitat

    Original von Der kleine Armine


    Wenn du mir jetzt noch sagst das du das toll findest.....und das der böse Moore gegen sowas vorgeht........ :pillepalle: :wall: :wall: :wall:
    .....dann ist dir nicht mehr zuhelfen.....


    Moore was an overweight unpopular child, he was an unpopular student.............
    He blames his unpopularity and the hurt he went through on the American culture, not on his own character faults. Instead of looking long and hard at his own personality defects he seeks to blame everything on, "Wicked America". :rolleyes:
    You should bear in mind that he does not make, "documentaries", they are films showing his point of view - I would call it propoganda.
    Every society has a Michael Moore. We/he should be thankful that we live in a Democratic one.


    " I might not agree with everything you say, but I will fight to the death for your right to say it"

    :arminia:British Arminia Fans :arminia:


    Ngati Tumatauenga

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Michael Moore ist ein Satiriker. Es liegt im Wesen der Satire, daß dort Sachverhalte pointiert, überspitzt und durchaus auch einseitig dargestellt werden.
    Der Satiriker als solcher will gerade provozieren und Personen der Lächerlichkeit preisgeben, um deren Charakterschwächen jedermann deutlich zu machen.
    Keinesfalls will und kann er in seinen Beiträgen ausgewogen und harmonisch über Personen und Sachverhalte schreiben.
    Satire muß per se weh tun, sonst wäre es eben keine Satire...


    Im Gegensatz zu Mark denke ich nicht, daß der Satiriker dankbar sein sollte, in einer Demokratie zu leben (zumindest nicht mehr als jeder Bürger), sondern die Gesellschaft dankbar sein sollte, daß ihr durch Schreiber wie Michael Moore ein Spiegel vorgehalten wird, in dem etwas anderes zu erkennen ist, als das, was üblicherweise in den Medien dargestellt wird.
    Gerade der USA (mit ihren völlig oberflächlichen und fast schon "gleichgeschalteten" Massenmedien) kann so etwas nur gut tun.

    :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :ball: :arminia:


    SCHWARZ-WEISS-BLAU - Ein Leben lang - SINCE 1960

  • Zitat

    Original von mark
    You should bear in mind that he does not make, "documentaries", they are films showing his point of view - I would call it propoganda.
    Every society has a Michael Moore. We/he should be thankful that we live in a Democratic one.
    " I might not agree with everything you say, but I will fight to the death for your right to say it"


    Of course his films also show his point of view. Usually everybody has a different point of view to sth. But that doesn't mean he lies in his movies. He is free to show whatever he wants with his movies as long as he doesn't lie. Watch the movies and draw your own conclusions. I guess you can blame Michael Moore for the one or other thing. But to asume that he is criticising the States cause he is moping is childish.
    Unfortunately the way you argue gives me the strong impression that you didn't see his movies and that you were influenced through some propaganda.

    Frieden für Lampukistan!

    Einmal editiert, zuletzt von Suomi ()

  • Zitat

    Original von Suomi
    But to asume that he is criticising the States cause he is moping is childish.

    Unfortunately the way you argue gives me the strong impression that you didn't see his movies and that you were influenced through some propaganda.


    I don't necessarily disagree with all his views, I do disagree with his Sensationalist methods.
    Moping?. I wouldn't use such a weak word to describe his attitude to the USA.
    Childish? No. A little concerned that intelligent people, as you obviously are, take such biased citisism from Moore for fact.


    Quite the opposite. I found, "Bowling for Columbine" informative, but it influenced me about as much as an NRA, (National Rifle Association) film would have done. Two different points of view.
    Farenheit 9/11 was weak, unsubjective and too biased.



    We live in a time when the so called minority have much to say , it's just a shame that most of them don't say anything worthwhile.

    :arminia:British Arminia Fans :arminia:


    Ngati Tumatauenga

    2 Mal editiert, zuletzt von mark ()

  • Zitat

    Original von mark
    Moping?. I wouldn't use such a weak word to describe his attitude to the USA.


    Well, excuse me for not finding the right English word. :rolleyes: ;)
    But I think you mix up his attitude towards the US with his attitude towards the government of the US.

    Frieden für Lampukistan!

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