Ich habe erst ab Seite 2 gelesen, aber war durchaus interessant. Man merkt, daß dieses Bochumer Forum gut moderiert wird.
Meine Meinung zu dem Thema.
1. Sportliche Entwicklung bei Arminia: Buckley ist das Beste, was je aus Bochum zu uns kam. Bisher wichtigster Armine der Saison. Ersetzt momentan alle fehlenden Stürmer in einem Abwasch.
2. Die Bochumer ärgern sich natürlich über jedes Tor, was Buckley für Arminia schießt. Ich selbst würde schon ein bißchen gefrustet sein, wenn Diabang, Janic & Co. woanders total aufblühen würden. Tun sie aber nicht.
3. Mein Trost an die Bochumer: Buckley hätte bei einem Bleiben in Bochum jetzt bestimmt nicht annähernd so viele Tore geschossen wie in Bielefeld. Da sind die eher dürftigen Vergangenheitswerte wohl realistischer. Der Mann brauchte einfach eine Luftveränderung, und er paßt sehr gut in das System von Rapolder. Die linke Seite mit Buckley und dahinter die Absicherung Schuler funktioniert bemerkenswert gut, dafür daß sie total neu ist.
4. Zukunft von Buckley: Niemand von uns weiß, wie es mit Buckley weitergeht. Er wird sicher nicht die Trefferquote so hoch halten können wie bisher, aber diese Saison können wir schon mal einen Stern hinter seinem Namen machen. Ich hatte vielleicht eine Handvoll Treffer für möglich gehalten, mehr nicht.
Ein User namens "Sense" hat im Bochumer Forum einen interessanten Artikel über Buckley aus der Süddeutschen auszugsweise abgetippt.
ZitatAlles anzeigenSense schrieb
Wie ein neues Leben
Die Süddeutsche Zeitung (Christoph Biermann, wer sonst) hat heute einen Artikel über Delron Buckley. Alles abtippen mag ich nicht, daher hier nur ein paar Auszüge:
Liebesgeschichten, und dazu können durchaus auch die zwischen einem Klub und zwischen einem Spieler gehören, habe stets etwas mit gegenseitigem Erkennen zu tun. So saß Delron Buckley gelegentlich vor dem Fernseher und schaute dabei zu, wie Zweitligist Arminia Bielefeld um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfte. Irgendwann dämmerte ihm: „Da passe ich rein.“
„Delron Buckley hatte falsche Vorstellungen von seinem Spiel“ sagt Uwe Rapolder heute. Zu früh etwa sei der Linksaußen mit dem Ball in die Mitte gezogen; oder bei Angriffen über die rechte Seite des Spielfeldes sei er von links nicht nah genug ans gegnerische Tor herangerückt. Zwei Wochen nach Saisonstart hätte es darüber im Training einen ordentlichen Streit gegeben, das sei der Knackpunkt gewesen, erklärt Rapolder.
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In diesem Fall sprechen jedoch allein die Zahlen dafür, das Rapolder richtig lag. Der Stürmer erzielte in 110 Bundesligaspielen für den VfL Bochum gerade mal zehn Tore – für Arminia Bielefeld sind es sieben Treffer in nur elf Bundesligapartien, dazu noch zwei im DFB-Pokal. Man könnte also sagen: Rapolder hat Buckley ein neues Leben im Fußball geschenkt.
„Ich war zu lange in Bochum“, sagt Buckley, 26. Ist er dort falsch gesehen worden? „Das ist in vielen Ehen leider auch nicht anders“, sagt Rapolder. Neun Jahre spielte Buckley beim VfL, seit er 17-jährig aus Südafrika kam. Immer wieder gab es spektakuläre Spiele und nicht minder aufregende Treffer von ihm zu sehen, doch diese seltenen Auftritte wechselten mit Partien in denen nach fünf Minuten klar schien, dass von Buckley nichts zu erwarten war. Ein halbes Dutzend Trainer mühte sich mit ihm, und keinem kann man den Vorwurf machen sein Talent ignoriert zu haben. Alle versuchten es, denn weder Buckleys Schnelligkeit, noch seine besonderen Drehungen mit dem Ball und die gute Schusstechnik waren zu übersehen. So ist es eher das Zeichen einer langen Zerrüttung, dass Buckley behauptet: „ In Bochum haben sie versucht mich kaputt zu machen.“
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15 Tore sagt Rapolder ihm für den Fall voraus, dass er sich nicht verletzt. „Man muss ihm aber auch sagen, dass er Tore schiessen soll“, betont der Coach. Erstaunlich, dass ein Spieler noch ausdrücklich darauf hingewiesen werden muss, doch es ist sowieso eine besondere Beziehung zwischen der Arminia und ihrem neuen Star. „Für Delron Buckley ist es besser, führender Spieler in einer schwächeren Mannschaft zu sein“, sagt Rapolder. So stützen sich offensichtlich zwei nicht so Starke und ziehen gemeinsam viel Kraft aus dieser Liaison. Für besonders zu Herzen gehende Liebesgeschichten war das schon immer der beste Stoff.
Christoph Biermann