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Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bereitet nach Informationen von "Spiegel Online" angeblich die Abwahl von Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder vor. Das Verbandspräsidium wolle heute auf einer außerordentlichen Sitzung die Abwahl des 71-Jährigen beschließen. An der Sitzung werde auch Franz Beckenbauer teilnehmen. Auf einem DFB-Bundestag solle im April die Abwahl Mayer-Vorfelders besiegelt werden.
Kein echtes Dementi von Stenger
DFB-Sprecher Harald Stenger bestätigte am Montagabend lediglich, dass eine außerordentliche Präsidiumssitzung angesetzt sei. "Die Abwahl des Präsidenten ist nicht Gegenstand der Tagesordnung", sagte Stenger. Eine Abwahl sei "satzungsrechtlich gar nicht möglich". In erster Linie solle "über die Entwicklung im Wett- und Manipulationsskandal informiert werden".
"Man kann nichts ausschließen"
Stenger räumte allerdings ein, es sei "nicht auszuschließen", dass auch über grundsätzliche Dinge wie die Doppelspitze mit dem Geschäftsführenden Präsidenten Theo Zwanziger und Mayer-Vorfelder diskutiert werde. Dem Nachrichtensender n-tv sagte Stenger: "Ich kann klipp und klar sagen, dass die Sitzung morgen nicht mit der Abwahl enden wird." Und: "Man kann in dieser Situation nichts ausschließen, es gab ja in der vergangenen Woche die eine oder andere Bemerkung."
Holzhäuser nimmt Mayer-Vorfelder in Schutz
DFB-Vizepräsident Wolfgang Holzhäuser bestätigte das. Der Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen wird nicht an der Sitzung teilnehmen, weil der Bundesligist heute das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Liverpool bestreitet. Eine Abwahl Mayer-Vorfelders stehe laut Holzhäuser nicht auf der Tagesordnung. "Dies ist satzungsrechtlich nicht möglich. Eine Abwahl könnte nur auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag erfolgen", sagte Holzhäuser. Außerdem sei er der Auffassung, dass man Mayer-Vorfelder mit der Kritik "nicht gerecht" werde.
Zweifel an der DFB-Doppelspitze
Generell steht er dem Modell der Doppelspitze aber kritisch gegenüber. "Dies kann nur funktionieren, wenn zwei Menschen sich sehr gut verstehen, der eine sich dem anderen auch mal fügt und sie mit einer Stimme sprechen", meinte Holzhäuser. Zu der außerordentlichen Präsidiumssitzung hatte nach Angaben von Verbandssprecher Harald Stenger der DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt in Abstimmung mit beiden Präsidenten am vergangenen Freitag geladen. Mayer-Vorfelder war im Lauf der von Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer ausgelösten Manipulationsaffäre in die Kritik geraten
Quelle: t-online.de