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Ist die Bundesliga einen Schuldenliga? Zumindest die Finanzlage beim derzeitigen Tabellenzweiten FC Schalke 04 scheint ähnlich prekär, wie die beim Krisen-Verein Borussia Dortmund. Das Wirtschaftsmagazin "Focus-Money" berichtet unter Berufung auf die Bilanzen 2003 und 2004, dass der Club für das vergangene Jahr bei gut 94 Millionen Euro Umsatz nochmals 17 Millionen Euro Verlust ausgewiesen habe. Damit seien die Knappen mit Verbindlichkeiten von insgesamt 110 Millionen Euro derzeit der höchstverschuldete Bundesliga-Verein. Borussia Dortmund habe zuletzt knapp 100 Millionen Euro Schulden gehabt.
Schulden und Bilanztricks
Schalke muss seine Bilanzen- anders als der börsennotierte Erzrivale - nicht veröffentlichen. Karlheinz Küting vom Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes sagte "Focus-Money", dass die Finanzlage in Schalke noch katastrophaler als in Dortmund sei. "Schulden und Bilanztricks sind auch dort Normalität", sagt er. Auch in der Liga stößt das Schalker Modell auf Kritik. Unlängst hatte Bayern-Manager Ulli Hoeneß die Schuldenpolitik des Konkurrenten getadelt. Er habe den Eindruck, so Hoeneß, dass sein Schalker Kollege Rudi Assauer (60) "am Ende seiner Karriere auf Teufel komm heraus einen Titel holen will". Dafür nehme der sogar eine Verschuldung in Kauf.
Finanzieller Druck wächst
"Er hetzt Schalke 04 damit in ein großes Risiko", sagte Hoeneß, schließlich sei das wirtschaftliche Fundament in Gelsenkirchen alles andere als solide. Durch den Bau der 192 Millionen Euro teuren Arena AufSchalke sowie der 85-Millionen-Euro-Anleihe, die der Klub beim Londoner Finanzmakler Stephen Schechter aufgenommen habe, stünde der Rivale finanziell unter Druck. Zudem gingen die Schalker auch in der Personalpolitik ein hohes Risiko. Als Beleg führte Hoeneß die Verpflichtung älterer, aber teurer Spieler wie Ailton (31), Marcelo Bordon (28) oder Mladen Krjstajic (30) an
Assauer bezeichnet das Risiko als "vertretbar"
Manager Rudi Assauer verteidigte sich und seinen Verein. Er stufte das Risiko als "vertretbar" ein. Finanzvorstand Josef Schnusenberg sagte dem Magazin außerdem: "Wir sind keine Hasardeure, wir nutzen nur alle bilanziellen Möglichkeiten aus." Verpasst der Revier-Club aber über mehrere Jahre die Teilnahme an Uefa-Cup oder der Champions League, "drohen uns echte Bilanz- und Liquiditätsprobleme", erläuterte Schnusenberg.
Quelle: t-online.de
Wundern tut mich der Bericht nicht wirklich, wenn ich sehe, was da in den letzten 5 Jahren für Gelder in Spieler, Spielergehälter und Stadion reingeflossen sind.