Ex-Trainer Uwe Rapolder

  • Zitat

    Original von jögi
    Ich denke, es liegt nicht am System, dass wir so wenig Tore schießen. Skela hat er nicht verboten, Tore zu schießen. Warum das bei ihm diese Saison nicht geklappt hat, keine Ahnung. Jedenfalls lag das nicht am System. Er war grundsätzlich offensiver aufgestellt, als z.B. in Frankfurt. Im Sturm fehlte es fast über die gesamte Saison an torgefährlichen Stürmern. Boakye war einen Großteil verletzt, danach brauchte er Zeit, wieder in sein Spiel zu finden. Vata hat seine Sache gut gemacht, aber er ist halt kein Vollstercker. Raducanu, der als solcher verpflichtet wurde, konnte seine angeblichen Fähigkeiten nicht umsetzen. Ob das mit einem geduldigeren Trainer gekkappt hätte, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall scheint er seine Integration nicht beschleunigt zu haben. Dalovic ist eine Verpflichtung, die nur aufgrund von Boakyes Verletzung gemacht wurde, ansonsten werden seine Fäigkeiten wohl erst nächste Saison zum Tragen kommen. Dass die kopfballstarken Abwehrspieler nicht bei Standards getroffen haben, kann man auch nicht Rapolders System zuschreiben. Wenn man z.B. die beiden Spiele gegen Schalke sich anschaut, sieht man, dass es da Chancen für mehrere Spiele gab. Um eine alte Phrase fürs Phrasenschwein zu bemühen, Rapolder kann sie nicht selber reinmachen.


    Grundätzlich halte ich das System vo Rapolder durchaus für offensiv (vor allem für einen Aufsteiger). Die Aussenverteidiger sollen sich verstärkt mit ins Offensivspiel einbinden. Durch das vehemente Pressing werden normalerweise Chancen provoziert. Man hatte zwar nominell nur einen Stürmer. Doch Owo, Skela und Buckley oder auch Porcello sollten immer wieder in den Strafraum gehen. Wenn man einen kopfballstärkeren Stürmer gehabt hätte, hätte man auch mehr Chancen durch hohe Flanken von Schuler, Buckley, Owo und Lense haben können. Deswegen wurde auch Maric geholt, doch konnte er die Erwartungen nicht erfüllen.


    Du magst im Kern recht haben, aber ich finde, die Schwäche des Systems kam deutlich zum tragen, als Owomoyela ausfiel und Buckley nach starker Hinrunde abgebaut hat. Es lebt nämlich von schnellen, offensiven Aussen, die sich, wenn der Ball auf der anderen Spielfeldseite ist, in die Mitte und den 16er verschieben, um torgefährlich zu werden. Damit wird der zentrale Stürmer etwas entlastet und es sollte eine zusätzliche Anspielstation in der Mitte sein. Dazu sollen die Aussenverteidiger den offensiven Mann überlaufen, um Flanken in den Rücken der Abwehr zu bringen. Funktioniert hat das in der Rückrunde aber nur noch im Freiburgspiel, weil die Porcello anscheinend gar nicht auf der Rechnung hatten. Mit dem Ausfall Schulers und der Formschwäche von Lense brach dann alles zusammen, weil die Aussenverteidiger auch keine Impulse mehr setzen konnten. Offensiv finde ich das ganze nicht unbedingt, weil es darauf angelegt ist, mit schnellen kurzen Pässen auf sehr schnelle Aussenbahnen ein Spiel zu öffnen. Eine reine Kontertaktik also, von der selbst bei einem Rückstand nicht abgewichen wird. Dennoch sehr erfolgreich, das bezweifle ich nicht.


    Mir hat insgesamt nach Boakyes Genesung und dem Ausfall von Buckley die Flexibilität gefehlt. Anstatt mal mit zwei echten Stürmern ein 3-5-2 zu spielen, mit dem man auch ein Spiel machen kann, wurden die Ausfälle beklagt und die Positionen mit Spielern besetzt, die dort nur schlecht aufgehoben waren. Dieses stumpfe festhalten am System fand ich schon vor dem Theater unsinnig, wenn gegen Schalke auch viel Pech dabei war. Insgesamt bin ich der Meinung - und das ist von Rapolder unabhängig, dass wir zu leicht auszurechnen waren. Für mich der Hauptgrund, warum die Rückrunde so schlecht verlaufen ist (mal abgesehen vom fehlenden Überraschungseffekt). Dazu kommt, dass Rapolder sich einiger Alternativen (wie Raducanu oder auch Trajanov) selbst beraubt hat, weil er keine Fehler verzeihen konnte und jemanden der unten durch war, auch konsequent ausmusterte.. Aber diese menschliche Schwäche ist nicht unbekannt gewesen und wir haben es dennoch geschafft, frühzeitig die Klasse zu erhalten.


    Ich hoffe, dass wir mit TvH etwas flexibler werden und auch mal ein Spiel machen können. Die Spieler dafür hatten wir in dieser Saisonm und wir werden sie in meinen Augen auch in der nächsten haben.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

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    Original von Checker
    Glücksstern:
    Die Erfolge die du aufgezählt hast stimmen alle. Ich denke wenn UR einfach gegangen wäre ohne großes rumzögern, wäre er freundlicher verabschiedet worden (zumindest von mir). Es geht also um die ART des Abgangs und des immer wieder Hoffnung machens und schließlich doch einfach zu gehen...


    genauso sehe ich das auch!
    wenn er nach erscheinen des interviews (faz??) vorm dortmund spiel gesagt hätte: hört zu,ich habe ein angebot aus kxln, ich will dahin!
    jeder wäre entttäuscht gewesen, aber man hätte es vielleicht auch verstanden.
    aber den verein dermaßen hängen zu lassen, drei-vier wochen zu sagen ja, vielleicht, vielleicht doch nicht und schlußendlich nein, DAS ist unterste schublade.
    seine verdienste hatte wacholder auf jeden fall, aber so einen abgang, das hättenicht sein müssen!!!


  • Dankbarkeit ist ja durchaus eine edle Tugend und man sollte mit ihr auch nicht geizen.


    Aber Rapolder hat hier einen Vertrag als Fußballtrainer erhalten und Geld verdient. Er kriegt sein Gehalt, Arminia kriegt seinen Sachverstand, so ist der Deal und wenn das gut funktioniert (Aufstieg, Klassenerhalt, DFB-Pokal), dann freuen sich alle.
    Der Verein und die Fans freuen sich über die sportlichen Erfolge, der Trainer freut sich über die Möglichkeit, sein Können zu zeigen.


    Dankbarkeit ist in einer solchen Konstellation ganz offensichtlich fehl am Platz: Rapolder hat sich so verhalten, wie man das eben macht als begehrter Arbeitnehmer im Jahre des Herrn 2005: Man nimmt das nächstbessere Angebot an und lässt das Bisherige das Bisherige sein.
    Und die Fans reagieren eben so, wie man das tut als entäuschte Fans, sie sind stocksauer.


    Wo soll denn da Platz für Dankbarkeit sein? Und wer soll anfangen, dankbar zu sein? Hätte nicht auch Rapolder anfangen und das bessere Angebot ausschlagen können? Ach, ich vergaß, dass er dem Club ja schon alles zurückgezahlt hatte. Nun ja. Gleiches gilt wohl für die Fans. Auch sie haben mit den Jubelstürmen für den Trainer in den letzten Wochen alles zurückgezahlt, könnte man sagen.
    Wie man in den Wald hineinruft...
    Will sagen: Dankbarkeit muss man sich verdienen UND man muss diesen Verdienst bewahren, sonst wird nix draus. Letzteres hat zwischen Rapolder und zumindest den Fans nicht geklappt.


    Ich will das, was in den letzten Tagen von allen Seiten gesagt und geschrieben worden ist, nicht unbedingt gutheißen. Aber zu glauben, dass es hätte anders kommen können, halte ich für reichlich blauäugig.


    Zitat

    Original von Glücksstern
    Aber ich kann sehr gut verstehen,warum es unseren Trainer nach Köln verschlagen hat ..


    Hm, Dankbarkeit (gegenüber dem DSC, der ihm eine Chance für seine Zukunft gegeben hat) wars nicht, so viel steht mal fest.

    Youth is wasted on the young. (G.B. Shaw)

  • Zitat

    Original von jögi
    Es ist in den letzten Tagen verstärkt die Leistung von Rapolder angezweifelt worden, was vor den letzten ein, zwei Wochen noch nicht (zumindest in der Form) getan wurde......
    Mal ganz abgesehen von verbalen Angriffen unterhalb der Gürtellinie. Vor kurzem war Rapolder noch der Held der Fans.
    Aber das war letztlich auch bei anderen Spielernähnlich, die ohne oder nur mit wenig Ablöse gegangen sind. Lense war nach seinem Abgang auch kein Verlust mehr. Buckley hätte sowieso nicht mehr so eine gute Saison hingelegt.
    Aber vielleicht hilft das Kleinmachen von Leistungen nach einem Verlust, diesen Verlust besser zu verkraften.


    Also, was die Kritik angeht. Ich denke so insgeheim hatte jeder kleine Kritikpunkte. Das liegt einfach in der Natur der Sache begründet, dass niemand unfehlbar ist und selbst wenn, vor Kritik ist man nie gefeit. Es ist doch erh so, dass man die Kritik nur nicht laut geäußert hat, weil es ja lief. Man will sich doch nicht lächerlich machen und jmd. kritisieren, wenn man gerade 3 Punkte geholt hat. Ich weiß aber noch, wie wir in der Hinrunde nach einem Heimsieg uns mal wieder totlachten und meinten: 'Hahaha, hat es sich noch nicht bis zu denen rumgespochen wie wir spielen. Wir spielen doch immer gleich und sind leicht auszurechen und alle Mannschaften machen den gleichen Fehler, sind die so doof?'
    Im Endeffekt war es auch etwas Glück. Denn immer wenn jmd. hier verlor hieß es nur: Ist xyz in der Krise? Warum haben die in Bielefeld verloren? Nie war Arminia so gut, immer der Gegner in der Krise. Erst gegen Ende der Hinrunde ging denen dann doch ein Licht auf...
    Wie dem auch sei. Kritik hin oder her, das Rapolder gute - sehr gute Arbeit geleistet hat, will doch niemand ernsthaft bezweifeln.
    Die Angriffe unter die Gürtellinie missbillige ich auch, habe dieses himmelhochjauchzend-zutodebetrübt ja auch schon mal (ich glaube es war im Buckley-Thread) angesprochen und kritisiert. Aber es ist ein bisschen so wie du sagst, wenn Mann den anderen kleinmacht, der vorher doch noch der Gott schlechthin war, fühlt Mann sich besser. 'Wenn man den Bösewicht ausgemacht hat, ist es ganz einfach sich zum Gutmenschen zu stilisieren.' hat mal jmd. gesagt.
    Nichts desto trotz halte ich auch nicht alle Abgänge für so dramatisch, da viele der Einwände durchaus ihre Daseinsberechtigung haben und nämlich nicht nur auf das Kleinmachen beruhen.

    Frieden für Lampukistan!

  • Bei mir verfliegt die Wut irgendwie gerade son bisschen. Habe gerade durch Zufall mal wieder "geile zeit" von Juli im Radio gehröt u dachte gerade, dass diese Lied die jetzige Situation voll widerspiegelt.


    Zitat

    Hast du geglaubt, hast du gehofft, dass alles besser wird?
    Hast du geweint, hast du gefleht, weil alles anders ist?
    Wo is die Zeit? Wo ist das Meer?
    Sie fehlt, sie fehlt hier, du fragst mich, wo sie geblieben ist!?


    Irgendwie habe ich in dieser Saison gehofft, dass alles hier besser wird. Ich habe gedacht, dass Rapolder eine Mannschaft aufbaut mit der wir langfristig vielleicht um einen einstelligen Tabellenplatz spielen können...
    u jetzt die Zeit der Hoffnung ist weg wir bleiben eine Mannschfat die gegen den Abstieg spielt.


    Zitat

    Die Lichter sind aus, es ist schwer zu verstehen
    Du siehst ja fast zu wie die Zeiger sich dreh'n
    Du siehst deinen Stern, ihm kann nichts mehr passier'n
    weil du weißt, dass es geil war... dass es geil war...
    weil du weißt, dass es geil war...


    aber trotzdem war es doch unter Rapolder eine geile Saison. Ich jedenfalls kann mich nicht an eine solche Saison erinnern. Ich werde die Siege gegen Bremen, Leverkusen, Dortmund, in Hamburg u natürlich gegen Bayern nicht vergessen u das Pokalhalbfinale war der absolute Kracher. Es war halt wirklich geil bene ne geile Zeit. Die man uns Fans nicht nehmen kann!!



    genau jetzt ist es Vorbei. Klar sein Abgang war menschlich absolut nicht ok! Aber trotzdem waren die 14 MOnat richtig geil! u irgendwie bin ich Rapolder trotz seines Abgangs dankbar dafür..
    Jetzt ist es halt VORBEI u wir sollte nach Vorne gucken!!
    Damit ich vielleicht bald wieder denke "DAS IST DIE PERFEKTE WELLE" gg


    p.s. ich werde mir dies Jahr das Pokal-Final glaub ich nicht ansehen, sonst werde ich wider so melancholisch wie eben wo ich das Lied gehört habe!

    Never argue with an idiot, he'll just drag you down to his level and beat you with experience


    Managerspiele haben Menschen glauben lassen sie könnten einen Bundesligaverein führen.

  • auch in Berlin scheint der Brast auf UR groß - oder hat sich der Autor einfach nur zu lange hier im Forum aufgehalten??? oder ist er gar ein sw-blauer?



    Tagespiegel



    Auszug:


    Kleiner Verein, große Antwort


    Patrick Bauer begrüßt die Entlassung Uwe Rapolders in Bielefeld



    So schnell geht das in der Provinz.....
    .... Diese Entlassung saß. Sie verwundert zunächst, denn warum jemanden rauswerfen, der ohnehin geht? Ganz einfach: weil Uwe Rapolder Arminia Bielefeld lange genug geschadet hat. Seine Entlassung ist keine beleidigte, sie ist die einzig richtige Reaktion auf einen ärgerlichen Abschied mit Ankündigung......


  • Das ist eine deftige Antowrt auf die Situation in Bielefeld. Aber noch interessanter wäre es, wenn "Patrik Bauer" wirklich kein Bielefelder wäre, und damit hoffentlich den Tenor Fußball Deutschlands zu dem Rapolderschen VerhaltensKONZEPT hier bewertet... ich finds eigentlich sehr gut auf Punkt gebracht... und begrüße damit Patrick Bauer gern als "Neu- Arminien."....

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Ich begrüsse mit :D
    Hab den ganzen Artikel gelesen und unterstütze die Meinung des Schreibers voll.

    :arminia: It`s not a trick, it `s Arminia  :arminia:

  • Zitat

    Original von ALF
    Habe es auch gerade gelesen, is jawohl eine Unverschämtheit von ihm jetzt uns den" schwarzen Peter" zu zuschieben!!!!!! :pillepalle:


    Das war mir sofort klar, dass dies von ihm so angebracht werden würde, wenn er dann ginge, was nun eingetreteten ist.


    Bestärkt mich in der Meinung, dass die Pfiffe da wegen des Wartens und des leicht lädierten Jubiläums durchaus zu verstehen waren, man aber im letzten Heimspiel wenn schon ironische Aktionen bringen sollte, aber keine Pfiffe oder Schmährufe.


    Zum einen hat der Verein die Konsequenzen schon gezogen, zum anderen hat Rapolder schlicht und ergreifend recht, dass seine Zeit hier eine Erfolgsstory ist und bleibt. Sicher hätten wir uns ein anderes Ende gewünscht, aber so läuft der Hase halt im Fussball(geschäft). Zudem wäre es auch unnötig, weitere Steilvorlagen in Form von Pfiffen zu liefern, die er dann als Gründe angeben kann, wieso er einen Tapetenwechsel wollte.


    Wird er eigentlich gegen WOB verabschiedet, so wie das mit Spielern, die wechseln, auch geschieht?

    Einmal editiert, zuletzt von lonnemann ()

  • Zitat

    Original von Glücksstern
    Lange habe ich mir eure Zeilen durchgelesen... Und ich stelle mir echt die Frage ..


    hallo rouven rapolder, stell doch deine fragen demnächst in köln ! *g*

    oemmes


    "Am Ende wirkte alles wie eine Demonstration der Tradition gegen die moderne Fußballindustrie. Als wollten die Fans eines alten Bundesligastandorts den modernen Parvenüs aus den Retortenklubs zeigen wie sich echte Stimmung anhört."

    (BZ am 30.04.2015 nach dem Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg)

    Einmal editiert, zuletzt von oemmes ()


  • Ich bin mit Sicherheit in manchen Dingen positiver eingestimmt als die meisten hier. Nur was mich nervt, ist dass Rapolders Spielweise vor kurzem noch gefeiert wurde und jetzt wird ran rumgemäkelt. Und warum wurde Arminia von diversen Experten immer wieder gelobt? Wurde da nicht immer wieder die attraktive Spielweise von Arminia hervorgehoben? Ich kann mich noch gut an die lobenden Worte von Ulli Stein erinnern, der nun wahrlich kein Freund des jetzigen Vorstandes ist und dafür bekannt ist, dass er sich nicht scheut, seine Meinung zu sagen. Er sagte, es würde Spaß machen, dieser Mannschaft zuzuschauen. Natürlich kann man sich darüber ereifern, dass man nur mit einem Stürmer gespielt hat, dass Rapolder sein System nur in Nuancen geändert hat. Aber es handelt sich hier um Arminia Bielefeld und nicht um Werder Bremen oder so. Arminia hatte und hat nicht das Spielermaterial, um jede Mannschaft an die Wand zu spielen. Arminia hat keinen Kader in der Breite, dass er Spieler wie Owo und Buckley vernünftig ersetzen kann. Richie meint, wenn Lense und Schuler fehlten oder Formschwäche hatten, brach dann alles zusammen. Aber wir haben keine Bank, um solche Leute aufzufangen oder gleichwertig zu ersetzen (vor allem bei Schuler ist das schwierig). Aber das hätte bei jedem anderen System auch geknallt. Gerade kleine Mannschaften wie Arminia sind sehr stark davon abhängig, dass die Leistungsträger ihre Leistung abrufen. Rapolders System trägt jedoch dazu bei, dass diese Abhängigkeit verringert wird. Denn seien wir mal ehrlich. Vom reinen Spielermaterial her sind einige Mannschaften, die in der Tabelle hinter uns standen, stärker besetzt.


    Ein berechtigter Kritikpunkt an Rapolder ist sicher seine Einkaufspolitik. Er hatte den Fehler gemacht, Spieler zu holen, die er anscheinend nicht gut genug kannte und die auch die Begebenheiten im deutschen Fußball und bei Arminia speziell zu wenig verinnerlichten. Seine etwas schroffe Art machte es dann umso schwerer, diese Klippen zu meistern. Vielleicht hätte ein Raducanu, wenn man stärker auf ihn eingegangen wäre, sich besser eingefunden. Aber andererseits hat jeder Trainer seine Lieblinge und die Spieler, die es bei ihm ganz schwer haben.


    Aber grundsätzlich halte ich das System von Rapolder eher für offensiv strukturiert. Es ist sicherlich kein System, in dem es darum geht, das Spiel zu machen. Aber es ist darauf angelegt, den Gegner schon an seinem Strafraum zu stören, ihn zu Fehlern zu zwingen, und somit Chancen zu erarbeiten. Es ist darauf angelegt, dass Mittelfeld gerade über die schnellen Außen schnell zu überbrücken. Übrigens das, was bei der EM bei einigen Mannschaften positiv angemerkt wurde und bei den Deutschen negativ, weil sie dies nicht gemacht haben.


    Aber grundsätzlich hat mich die Hinhaltetaktik auch genervt. Aber ich kenne die Hintergründe nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Kentsch daran nicht unbeteiligt war. Die Vertragsverlängerung im Winter kam ja eigentlich auch nur durch den öffentlichen Druck zustande. Vielleicht wollte er ihn los werden, weil er zuviel Ansehen in Bielefeld genoss. Wenn dem so wäre und Rapolder sich trotzdem schwer getan hat mit der Entscheidung, dann würde das eher für ihn sprechen. Auf jeden Fall hat er die letzten Tage trotz Nachfragen sich nicht zu einer Stellungnahme zu den Vereinsverantwortlichen hinreissen lassen.

  • Wir können doch dankbar und froh sein, wie die letzten 14 Monate mit Uwe Rapolder über die Bühne gegangen sind: überraschender Aufstieg in die 1. BL (mit Möhlmann wären wir im 2.-BL-Mittelfeld gelandet). Dann gute Spiele in der laufenden Saison und Klassenerhalt frühzeitig geschafft.


    Ich bin mal gespannt auf Thommy's Leistungsausweis in der Saison 05/06, glaube nicht, dass er diese Saison toppen kann.



  • der artikel trifft die sache auf den punkt genau. das ist exakt der grund weshalb hier jeder zurecht sauer auf rapolder ist. und das hat mit fachlichen dingen nichts zu tun, dabei bleibe ich. sogar der abschied ist verständlich, das wie und indirekt damit verbunden auch das wann waren jedoch eine unverschämtheit.


    Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel.


    3 Mal editiert, zuletzt von MJockel ()


  • ich will dir gar nicht widersprechen, denn prinzipiell ist es richtig was du sagst, allerdings wirkt es auch etwas, jetzt bloß nicht die Dinge kritisieren, die so gut gelaufen sind.
    Fakt ist was Rapolder und das Team erreicht hat in dieser Saison ist für Arminia ein sensationeller Erfolg. Und der steht ihm zu genau wie der Mannschaft.
    Doch sein Verhalten am Ende greift die These gar nicht an, in Gegenteil, sie zeigt doch nur, das der Status, den die Person Rapolder erhalten hat, von Fans, Zuschauern, Medien und Kollegen, vielleicht "etwas" übertrieben war. Er ist und war hier ein Medienmensch, bewußt auf Darstellung gepolt, und an dieser Darstellung wird er nun gemessen, und da hat er eben gravierende Fehler in den letzten Monaten gemacht, die ihm diese Schelte nun einbringen. Selbst wenn man ihnwie Buckley einen Judas schimpft, hat er sich doch dieses duch sein Verhalten selbst zuzuschreiben. Und zu anderen kommen (wie immer) erst nach oder bei Streitigkeiten einige Detail heraus, die oftmal sehr pikant sind.


    Wo ich dir recht geb, ist es die Tatsache, das eine große Menge an Personen , auch hier im Forum, UR als unfehlbar dargestellt hat, und sich nur anhand seiner Entscheidung nun darüber aufregen, das er nun ein Abtrünniger ist. Leider ist eine fachliche Begründung, von sehr wenigen zu lesen, und noch weniger Personen haben die kritische Position auch über die Saison behalten..... wowohl das ja ostwestfälische tRadition ist.
    Wenn ich ehrlich bin, sehe ich seinen Abgang nach diesen etlichen Stundenn nachdenkens sogar als positiv an. Mal abgesehen von seinen Thesen wird mehr und mehr klar, daß man nicht mehr an einem Strang zog, sondern jeder möglichst viel für seinen Bereich raffen wollte. Und ich bin skeptisch, daß UR diese Leistung (die Saison hier ist für ihn einfach nur optimalst gelaufen) auch nur annähernd das hätte wiederholen können. so hat er einen positiven Abschluß in seiner Trainerakte, den ihn niemand mehr nehmen kann und will.


    W3enn er dann Bockmist gebaut hat, wird ihn seine "Strafe" auch in Köln ereilen, ich glaube da an das Schicksal....;-)....


    Kurz nochmal zur Hinhaltetaktik und Kentsch Beteilligung.... selbst wenn Kentsch dran beteiligt war, bedeutet es ja noch nicht zwingend, daß Kentsch etwas Falsches gemacht hat. UR Ansehen war in der Tat hoch, und Kentsch hat schnell UR durchschaut , wie er die Medien für seine Ziele einsetzt.
    Ich tue mich immer schwerer damit zu denken, das Kentsch der schuldige für alles ist. Schließlich ist er die Person, die eben bedingunglos zu dem verein steht, und nicht damit plänkelt,, er wolle zu einem Verein gehen, wo man wirklich was verwalten kann....

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Glücksstern:
    Kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen. Es geht nicht um die Leistung die U.R. hier als Trainer abgeliefert hat. Diese Erfolge haben wir IHM zu verdanken, Er hat es geschafft, daß die Spieler dieses Konzept umsetzten. Wie gesagt, so lange ER Trainer in und für Arminia war. Aber meines Erachtens ist die Geschichte mit Köln so alt, wie der Aufstieg vom FC. Spätestens da war IHm klar, daß er geht.
    Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo es für UNS richtig mies wurde.Er hat sich SEINEN Fans und dem VEREIN gegenüber ganz, ganz, ganz schlecht verhalten. Und DAS ist es, was hier z.T. auch von mir, direkt nach der Bekanntgabe zu etwas derberen Äusserungen geführt hat. Aber dies ist ein Fussballforum und nicht der Knigge fürs Kicken. Zudem ein Forum, an dem MEIN Herzblut hängt, nämlich
    ALLES FÜR ARMINIA! Nicht für die Eitelkeiten eines Trainers.
    Und eines noch zum Abschluß:
    Aber ich kann sehr gut verstehen,warum es unseren Trainer nach Köln verschlagen hat ..


    Bei den Fan`s hat er das richtige getan ..
    Es tut mir leid für Bielefeld....
    HALLO, HALLO, bist Du dieses oder letztes Jahr bei irgendeinem Auswärtsspiel gewesen? So wie wir dieses Jahr, natürlich durch die Leistung der Mannschaft, die geführt wurde von IHM,abgegangen sind, habe ICH seit 1996 nicht mehr erlebt. Und glaube mir, habe viele getroffen, die seid Jahren unterwegs sind, in der Art gabs das ganz, ganz, ganz selten.
    Erzähl Du mir nicht wie ich mich als Fan zu verhalten habe! Man war in Burghausen, in Fürth, im Sommertrainingslager, in Hamburg, etliche Male auf der Alm! Glaubst Du ich fahre dahin um mir nen beschissenen Trainer samt Team anzuschauen?
    Auf solche wie Dich, kann ich ganz gut verzichten. In nem anderen Forum hat das mal jemand ganz gut beschrieben:
    Erster Eintrag, und dann gleich sonen Mist!
    Aber wir leben in Deutschland, jeder darf schreiben und sagen was er will, und eben auch mit Antworten leben.
    "Wir werden da sein, dafür kriegen wir kein Geld, aber wir sind da, für ARMINIA BIELEFELD"
    In diesem Sinne
    SCHÖNES WOCHENENDE!

    Put the fucking puck in the fucking net behind the fucking goalie!

  • Zitat

    Original von Superstar Arminia


    Ich tue mich immer schwerer damit zu denken, das Kentsch der schuldige für alles ist. Schließlich ist er die Person, die eben BEDINGUNGSLOS zu dem verein steht, und nicht damit plänkelt,, er wolle zu einem Verein gehen, wo man wirklich was verwalten kann....


    Der guten Ordnung und Vollständigkeit halber möchte ich hier einmal in Erinnerung rufen, dass Kentschie aber sehr wohl mit der (Komunal-) Politik flirtet/geflirtet hat. Und zwar in Herford, wenn ich es recht entsinne. (Wäre es Bielefeld gewesen, hätte man vielleicht noch einen Bezug zu Arminia konstruieren können. Aber so.)
    Ist der Mann vielleicht in seinem Job bei Arminia nicht ausgelastet?
    Oder füllt er den Job bei Arminia seinerseits einfach nicht in Gänze aus?


    Ich möchte dem guten Mann ja auch nicht unbedingt die Schuld an allem zuweisen. Aber wenn du sagst, er stehe bedingungslos zum Verein, dann möchte ich hinzufügen, dass er nach meiner Einschätzung vor allem bedingungslos zu sich selbst steht.


    Valdano


  • Es war mehr die Metapher zu UR gemeint, die es ausdrücken sollte, er wolle bei einem Verein arbeiten, der wirklich etwas bewegt, und damit die treue eines RK zu seiner Arminia... ob der nebenbei noch als Vostand eines Spraclubs oder von mir auch im Swingeclub tätig ist, ist mir herzlich egal, es war die Identifikation gemeint...

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Zitat

    Original von Superstar Arminia


    Es war mehr die Metapher zu UR gemeint, die es ausdrücken sollte, er wolle bei einem Verein arbeiten, der wirklich etwas bewegt, und damit die treue eines RK zu seiner Arminia... ob der nebenbei noch als Vostand eines Spraclubs oder von mir auch im Swingeclub tätig ist, ist mir herzlich egal, es war die Identifikation gemeint...


    Na ja, ganz vergleichbar ist das aber nicht. Der Vorstand eines Vereins wechselt ziemlich selten den Verein. Er kommt idR aus demselben Ort oder zumindest derselben Region. Es wird auch nicht so schnell entlassen. Ein Trainer kommt sehr selten (zumindest im Profibereich) aus derselben Region. Er hat oft auch nicht die Chance, seine Identifikation, falls vorhanden, mit dem Club über längere Zeit zu zeigen, weil früher oder später sein Job sowieso in Gefahr gerät. Gesetzt dem Fall, er wäre hier geblieben und wäre nicht mehr so erfolgreich gewesen (was ja nicht unbedingt am Trainer liegen muss, gerade wenn vier/fünf Stammspieler den Verein verlassen). Was meinst du, wie lange der Verein und vor allem die Fans sich das anschauen und ruhig bleiben. Bei Mannheim hat es kein halbes Jahr nach vorher sehr erfolgreicher Arbeit gedauert. Ein Vorstand wird nicht so schnell in die Wüste geschickt, selbst wenn die Fans anfangen zu murren. Demnach wäre Kentsch wohl schon letzte Saison stark in Gefahr geraten. Also handelt es sich hier um ungleiche Vorraussetzungen.

  • Zitat

    Original von jögi
    Aber vielleicht war es ja auch wirklich so, dass er hin- und her gerissen war. Dass er sich dem Verein, den Fans und den Spielern verbunden fühlte, aber Angst vor dem Neuaufbau hatte, ein lukratives Angebot bekam und seine Familie sowieso weg wollte. Das ist zwar nicht heldenhaft, aber irgendwie auch menschlich.


    Dennoch muß ihm doch bewusst gewesen sein, daß so ein zögern, erst recht, wenn die wahrscheinlichkeit eines Wechsels bestand dem Verein mehr schadet als ein schneller Abgang.


    So gesehen lässt sein Verhalten wirklich nicht durchblicken ob/das ihm was am Club liegt und der Abgang erhält dadurch nunmal den schlechten Beigeschmack, der seinen Sympathien durch seine zweifelosen Erfolgen einen Dämpfer gibt..


    Zumal er die ganze Wechselei kritisiert hat und damit seinen eigenen Wechsel begründet. Da beisst sich die Katze nunmal in dem Schwanz ... so gesehen muß man die Reaktionen verstehen. Und ich für meinen Teil teile die Einstellung dazu sogar.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

    Einmal editiert, zuletzt von Gönner ()

  • Zitat

    Original von jögi
    Na ja, ganz vergleichbar ist das aber nicht. Der Vorstand eines Vereins wechselt ziemlich selten den Verein. Er kommt idR aus demselben Ort oder zumindest derselben Region. Es wird auch nicht so schnell entlassen. Ein Trainer kommt sehr selten (zumindest im Profibereich) aus derselben Region. Er hat oft auch nicht die Chance, seine Identifikation, falls vorhanden, mit dem Club über längere Zeit zu zeigen, weil früher oder später sein Job sowieso in Gefahr gerät. Gesetzt dem Fall, er wäre hier geblieben und wäre nicht mehr so erfolgreich gewesen (was ja nicht unbedingt am Trainer liegen muss, gerade wenn vier/fünf Stammspieler den Verein verlassen). Was meinst du, wie lange der Verein und vor allem die Fans sich das anschauen und ruhig bleiben. Bei Mannheim hat es kein halbes Jahr nach vorher sehr erfolgreicher Arbeit gedauert. Ein Vorstand wird nicht so schnell in die Wüste geschickt, selbst wenn die Fans anfangen zu murren. Demnach wäre Kentsch wohl schon letzte Saison stark in Gefahr geraten. Also handelt es sich hier um ungleiche Vorraussetzungen.


    stimt nicht, die voraussetzungen wären ungleich, wenn sie den gleichen Posten belegen würden, aber wie du richtig sagtst, sind es ja eben zwei unterschiedliche Tätigkeitsfelder, bei den eben auch das Personal unterschiedlich gestrickt ist.
    Letztenendes ist aber Punkt der Kritik zusammen zu fassen, auf die Identifikation zum Arbeitgeber, und da ist es völlig irrelevat, welchen Posten jemand betstreitet, hier ging es um die Loyalität, die eben nach den zweifelsohne vorhanden Erfolgen URs Risse bekam.
    Mein Gedanke zielt ja nur daraufhin, wieso ein Manager Finanzen den Trainer, wie du es ja richtig sagst, das Leben schwer machen soll.. allein anhand deiner Erklärung läßt sich ja sehen, das doch den Manager eben viel mehr am Verein liegt (lokales Umfeld, persönl. Bezug zum /im Verein) als einem "angestellten Trainer", der eben nach Erfolg und Nachfrage im Ansehen und Wert kategorisiert wird.


    Vor daher ließe sich ein verhalten Kentschs nicht begründen, da m. E sein Interesse an dem Verein fundierter ist als das eines Trainers, in dem Falle UR. Ich sage nochmal... die Interessen auch Beider Manager (Spor t und Finanzen) kollidieren, und das müssen sie ja auch, da der Eine das Geld zumindest zusammenhält (Finanzen) und der andere für Expansion und Leistung (sprich die Investitionen) verantwortlich ist... und hinter dem Manager Sport steht eben noch ein Trainer, der auf diesen wieder den Druck ausübt, für adäquaten Ersatz zu sorgen...


    Somit liegt doch ein gegeneinander von RK & UR Rapolder in der Sache, und wird damit auch eigentlich "selbstkontrolliert".... und von daher glaube ich nicht, das RK für sovieles verantwortlich gemacht werden kann, ansonsten schließ ich mich da auch "Gönner", UR hat hoch gepokert und ist eben auch dadurch tief gefallen, aber trägt selbst die größte Schuld daran....

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

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