Was sagen Sie zum Rauswurf von Nürnbergs Wolfgang Wolf?
Wenn man auf dem letzten Platz steht, muss man damit rechnen, dass die Mechanismen der Branche greifen. Ich will ihn noch anrufen, um ihm Mut zu machen.
Wann erwischt es Sie?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich erledige meinen Job so gut ich kann. Es steht jedem zu, eine andere Meinung zu haben. Aber ich nehme nur den Rat von Leuten auf, denen ich vertraue.
Würden Sie auch unter Umständen von sich aus hinschmeißen?
Auf keinen Fall. Ich werde nicht Schluss machen. Ich werfe hier nicht das Handtuch. Alleine schon, weil ich hier Trainer in Köln bin. Ich lasse mich nicht unterkriegen.
Sind Sie denn auch überzeugt, die Wende zu schaffen?
Ich muss meine Art umstellen, ohne meine Linie zu verlieren. Ich glaube, mit anderen Mitteln schaffe ich es. Ich stehe für eine bestimmte Art von Fußball. Aber das bedingt umfassende taktische Arbeit. Jetzt bin ich aber dazu übergegangen, mehr mit Spielformen zu arbeiten. Wir gewinnen gegen Wolfsburg und Schalke. Dann ist wieder Ruhe.
Welche Fehler werfen Sie sich vor?
Ich würde alles wieder so machen. Die ganzen Verletzungen waren nicht absehbar.
Und Ihr Umgangston zur Mannschaft?
Ich empfinde den nicht als zu rau. Bisher hat mir auch noch kein Spieler gesagt, dass ich mich ändern müsste.
Auch zu Ihren Co-Trainern sollen Sie ein schlechtes Verhältnis haben.
Das stimmt doch gar nicht. Dass ich Wolfgang Geiger intern Geiger-Zähler nennen soll, ist eine böse Verleumdung. Wir haben gegen Bayern das elfte Tor nach einer Standardsituation bekommen. Die Einteilungen dazu macht er. Darüber ärgere ich mich natürlich.
Wie gehen Sie privat mit der Situation um?
Zum Glück habe ich am Trainingsplatz noch keine persönlichen Anfeindungen erlebt. Aber die Situation belastet mich schon sehr. Ich lerne die Stadt gar nicht kennen. Meine Frau und meine Kinder haben sich so auf Köln gefreut. Aber wir können uns gar nicht bewegen. Am Montagabend war ich mal im Kino – mehr habe ich noch nicht unternommen. Ich polarisiere total und viele warten wohl nur darauf, dass ich scheitere.