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Mir, Sebastian Eggert geboren am 28.05.1981, wurde die Ausreise
nach Belfast verweigert. Zunächst einmal möchte ich das komplette
Geschehen mehr als nur ausführlich schildern, was mir einen tag danach
immer noch sehr schwer fallen wird weil ich eine Art „Ohnmachtsgefühl“ verspüre.
Vorgeschichte:
ZitatAlles anzeigenIch bin ein großer Fußballfan und besuche fast jedes Spiel des
FC Hansa Rostocks und seid Jahren auch die Spiele der Deutschen
Nationalmannschaft. Das Letzte Auswärtsspiel bestritt der FC Hansa
Rostock beim BVB aus Dortmund, es war ein Spiel bei dem ein großes
Polizeiaufgebot Vorort war. Während des Spiels verlief alles relativ ruhig
und auch nach Diesem ging der Abmarsch der zahlreichen Hansafans
zunächst reibungslos vonstatten.
Ich persönlich war mit einem Kumpel, Benjamin Ondruschka, aus dem
Stadion gegangen und wir philosophierten noch umher wie wir zum
Hauptbahnhof gelangen, ob mit der Bahn oder mit dem Bus. Ungefähr
400 Meter vom Stadion entfernt stand eine mir bekannte Person,
Stefan Janssen, mit der ich mich noch kurz unterhielt und danach auch
gleich weitergehen wollte, dazu bleibt noch zu erwähnen, dass ich
aufgrund eines Meniskusrisses auf Krücken unterwegs gewesen bin.
Nachdem wir weitergehen wollten, bildete sich eine lose Kette von
Polizisten um die dort anwesenden Fußballfans, der Grund war mir
bis dahin nicht bekannt, auch muss ich ehrlich zugeben machte ich
mir keine wirklichen sorgen darum weil es ja nicht das erste mal ist
das die Polizei eine solche Maßnahme durchführt. Ich blieb ruhig und
meinte nur zu dem verantwortlichen Polizisten ich würde gerne zum
Hauptbahnhof gelangen da ich mit meinen Krücken eh sehr lange für
den Weg brauche. In diesem so genannten Kessel standen noch etwa
35 andere mir teils bekannte Leute. Dann nach etwa 20 Minuten
machte der Verantwortliche Polizist eine Art Ansage indem er allen
mitteilte dass er nicht möchte dass „wir“ in dieser Gruppe zum
Hauptbahnhof gelangen und die Polizei uns „hinbringen“ möchte.
Jetzt müsste man noch dazu sagen dass sich in dieer Gruppe sich
auch wohl Leute befanden die der Polizei durch gewalttätige
Auseinandersetzungen bei Fußballspielen bekannt waren, ich und
einige andere gehörten nicht dazu.
Der Einsatzleiter ließ nun tatsächlich einen Gefängnisbus der Polizei
Dortmund vorfahren und meinte das wir keine Angst haben sollten
dieser sollte nur als Transportmittel benutzt werden, bevor wir in den
Bus in dem es KEINE sitze sondern nur Zellen gab einsteigen durften,
mussten wir noch unsere Personalien abgeben. Immer wieder meinte
der Einsatzleiter es ist nur aus reiner Vorsicht, also wird mit den Daten
auch nichts passieren. Ich muss nochmals darauf hinweisen das KEINE
Straftat von mir oder einer anderen Person begangen worden ist.
Nachdem alle in den Bus saßen wurden wir zum Hauptbahnhof gefahren,
bekamen unsere Sachen wieder und durften in den Zug nach
Rostock einsteigen. Nicht mehr und nicht weniger ist an dem
Tag passiert, jedenfalls habe ich von keiner anderen Sache
etwas mitbekommen!
Am 03.06.2005 machte ich mich mit einigen Freunden auf den Weg
nach Berlin Schönefeld um dort unseren Gebuchten Flug nach Belfast
(über Newcastle) wahrzunehmen. Alles verlief bis dahin Reibungslos.
Wir holten die Hinterlegten Tickets ab, ich bekam noch eine Sonder-
bordcard aufgrund meiner Krücken und wir machten den Check In
perfekt. Jetzt gingen wir direkt zu dem Terminal vor dem eine große
(6) Anzahl von zivilen Polizisten die durch Leibchen gekennzeichnet
waren standen, bevor wir zur nochmaligen Passkontrolle kamen,
checkten diese unsere Pässe und wir durften weitergehen. An der
Passkontrolle wurde mein Reisepass nochmals durchgezogen und ich
bekam diesen wieder und wurde von den zivilen Beamten aufgefordert
mit ihnen mitzukommen, was ich auch Tat ich dachte es handele sich
um eine Routine oder Stichprobendurchsuchung. Der eine Beamte zu
dem ich noch „großkotzig“ meinte ich habe ich nichts zu verbergen,
nahm mein Pass und tippte meine Personaliennummer in einen
Computer ein, dann meinte er „Na Herr Eggert, so ganz stimmt das ja
wohl nicht!“, ich erschrak und fragte ihn was denn wäre.
Er sagte dass ich am 31.05.2005 in die so genannte Datei der
Gewalttäter Sport aufgenommen worden bin, ich dachte er macht
Spaß aber irgendwiefing er nicht an zu lachen. Er meinte weiterhin
das in dieser steht, das ich beim Dortmundspiel meine Personalien
aufgenommen worden sind, und ich zu einer Gruppe dazugehören
sollte die eine gewalttätige Auseinandersetzung mit anderen Fans
gesucht habe. Weiterhin sei ich als sehr gewalttätig bekannt. Dazu
muss ich noch sagen das ich in meinem Leben NIE eine Anzeige bekam
die mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung zu tun hatte wie z.B.
Körperverletzung, schwere Körperverletzung etc.. Ich meinte zu Ihm zu
diesem Eintrag kann es nur fälschlicherweise gekommen sein. Während
ich kontrolliert wurde, wurden stichprobenartig auch ein zwei andere
Personen kontrolliert dabei war eine Person, die im Zusammenhang mit
Fußball mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung bekam, diese durfte
aber gleich nach 5 Minuten gehen, nun verstand ich die Welt nicht
mehr, sollte ich eine unbekannte Quote erfüllen durch welche sich die
Beamten auf die Schulter klopfen dürfen?!
Ich bot den Beamten an die Fußballszenekundigenbeamten aus Rostock
anzurufen, die ich aufgrund meiner langwierigen Verbundenheit zum FC
Hansa Rostock kenne. Ich besorgte Telefonnummern und die Beamten
telefonierten tatsächlich mit 2 Beamten aus Rostock dabei stellte sich
heraus, dass einer von ihnen (Dörte Kamrau)sogar in Belfast sei. Der
andere Beamte (Karsten Stüber) war privat zu Hause. Und jetzt kommt
es, beide zuvor erwähnten SKB´s meinten das mich die Beamten vom
Flughafen fliegen lassen sollten, da von mir keine Gefahr ausginge und
ich zwar Ihnen bekannt bin, aber auch nur aufgrund meiner Treue zum
Fußballclub Hansa Rostock und aufgrund meines Engagement in einer
großen Supporterverbindung .
Nun dachte ich mir, es kann sich nur noch um Minuten handeln, dass ich
los darf, da mein Flieger in 4 Minuten fliegen würde. Dann kam der ein
Beamter dem ich zusprechen muss das er der einzige war der mir
freundlich gegenübertrat aus dem kleinen Raum heraus und meinte:
„Herr Eggert es tut mir sehr leid, aber der Dienstgruppenleiter möchte
nicht das sie nach Belfast fliegen“. Ich war extrem schockiert und
dachte sofort an die Zeiten in der ehemaligen DDR , bei dem Leute
auch in Ihrer Reisefreiheit beschränk würden.
Ich fing an zu diskutieren und versuchte ein klärendes Gespräch mit
dem Dienstgruppenleiter zu suchen, der dies auch zuließ, jedoch
merkte ich nach 3 Sätzen es hat keinen sinn, dann meinte ein Beamter
zu mir, „Du brauchst gar nicht zu diskutieren, dein Flugzeug ist eh
gerade los geflogen und außerdem weißt du ganz genau warum du hier sitzt“.
Ich der eigentlich über eine extrem ruhige und besonnene Natur
verfügt, wurde mehr als nur sauer und konnte es einfach nicht
verstehen, die nun 8!!!! Anwesenden Beamten machten sich mehr
oder weniger lustig über mich und einer von Ihnen meinte“ Pass mal
auf du Spinner, du weißt warum du hier bist, du musst einfach vorher
überlegen wenn du eine Straftat begehst“. Ich antwortete zum
wiederholten Male das ich doch gar keine Straftat begangen habe
und es wie in einem schlechten Film hier „abgeht“.
Jetzt ging es weiter, ein Beamter fragte mich ob ich meinen Ausweis
auch mit habe, da sie ja mit meinen Pass arbeiteten. Ich übergab
meinen Ausweis und sollte etwas unterschreiben. Siehe Anhang 1.
Dann meinte der Einsatzleiter das mein Pass und mein Ausweis
eingezogen wird und ich diese Beiden Dokumente wortwörtlich:
„demnächst wohlmöglich per Post wiederbekomme!“. Ich der immer
ruhiger wurde wollte nur noch raus aus diesem Alptraum, aber zum
Höhepunkt meinte der eine beamten der mich schon zuvor auf das
übelste Beleidigte zu mir: „ Mich müsste man eigentlich hier behalten
und wir können noch ganz andere Dinge aufziehen mit dir, das Gesetz
der „Gefahrenabwehr“ kann man schön auslegen ….etc“ Er redete sich
so in Rage , dass ihn seine Kollegen zurückhalten mussten damit er mich
nicht angriff, was er definitiv gemacht hätte.
Nachdem ich nach knapp 2 stunden ohne Pass, Ausweis und
gebrochenem Herzen gehen durfte wurde ich von 2 Polizeibeamten
durch das GANZE Flughafengebäude begleitet und somit noch extra
gedemütigt weil auf mich hunderte wenn nicht sogar tausende Augen
starrten und sich wohl dachten, was ich für ein Verbrecher sei. Als ich
bis vor die Tür mit meinen Krücken gebracht wurde, rief ich gleich einen
Szenekundigenbeamten an, Karsten Stüber meinte zu mir, dass es ihm
leid tut und die Beamten des BGS mir theoretisch gar nicht die Ausreise
verweigern hatte dürfen. Und ich dies zur anzeige bringen solle,
außerdem weiß er auch nicht wie es zu diesem Eintrag in die oben
erwähnte Datei gekommen ist. Am Montag werde ich dies auch zur
Anzeige bringen, weiterhin nehme ich mir einen Anwalt der mich sofort
von dieser Liste der Gewalttäter Sport streichen soll, und den Staat
wegen Beraubung meiner Freiheitsrechte verklagen soll. Was im
Endeffekt dabei rauskommt sei einmal dahin gestellt. Ich fühle mich
hilflos und kann alles geschehene noch nicht verstehen und werde dies
auch wohl nie können.
Sebastian Eggert