Fandemo in Frankfurt


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    Unter dem Motto "Fussballfans im Abseits" demonstrierten rund 1.500 Fans verschiedener Vereine gegen Polizeiwillkür und DFB-Repressionen. Ich habe hier keinen Thread zu dem Thema gefunden, obwohl ich diese Aktion als ein wichtiges Signal der deutschen Fussballszene für einen geschlossenen Wiederstand gegen eine allgemeine Verurteilung der Fanszene im Großen und Ganzen sehe....


    Wie auf den Fotos zu sehen zog der Protestmarsch nach Vereinen unterteilt durch die Frankfurter Innenstadt. Gab es auch eine Bielefelder Fraktion?



    Fandemo in Frankfurt



    Eine sehr gelungene Aktion, von der ich aber in den Medien; sowohl in Zeitungen als auch im Fernsehen, nichts gehört habe.


    Schade... :nein:

    "Das Gleiche läßt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht."


    Johan Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

  • soweit ich weiss haben die ehemaligen ultras/ Boys Bielefeld
    nur an einer solcher fandemos teilgenommen und diese war in berlin
    bin mir aber nicht ganz sicher

    ⚫⚪🔵

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Wahrscheinlich hatten sich die Bielefelder Fans geweigert, die stylischen T-Shirts überzuziehen...

    Noch 102 Punkte!



    Die Philosophen haben die Verhältnisse nur verschieden interpretiert. Es kommt aber darauf an, sie zu ändern.


  • Fan-Demo hatte ersten Erfolg: ein Treffen mit Schily
    (Jens) Bekanntermaßen fand am Mittwoch vergangener Woche zum Auftakt des Confederation-Cup eine Demonstration aktiver Fußballfans gegen Repression, Willkür und für Fanrechte statt (schwatzgelb.de berichtete). Überraschenderweise kam das Echo sehr schnell – und erfreulich positiv.


    Offensichtlich beeindruckt von dieser Demonstration lud Innenminister Otto Schily eine Delegation der Fans zu sich ins Innenministerium ein. Am Donnerstag dieser Woche war es dann auch schon soweit. Schließlich trafen sich die Herren Schily, Dr. Rosenthal (Staatssekretär), Spahn (Sicherheitschef WM-OK), Rollmann (Beauftragter der Bundesregierung für die WM), Vertreter des DFB sowie Matthias Bettag (BAFF), Markus Schmalz (Netzwerke für Fanrechte), Philip Markhardt (ProFans) sowie Thomas Schneider und Michael Gabriel (Koordinierungsstelle für Fanprojekte), um die Forderungen der Demo zu diskutieren.


    Hier nun die Presseerklärung der Fanvertreter zu den Diskussionsschwerpunkten:


    „Gerne sind wir der Einladung von Bundesinnenminister Otto Schily zur heutigen Gesprächsrunde gefolgt. Wir haben ihm dabei zu vermitteln versucht, was zu der Verärgerung und Frustration geführt hat, die die aktiven Fanszenen Deutschlands seit vielen Monaten beschäftigt und am Mittwoch voriger Woche in Frankfurt zu dem Protestzug von knapp 2.000 Fußballfans aus über 40 Vereinen geführt hat. Hierzu zählen nicht nur die WM-Kartenvergabe und diverse Auswüchse der Kommerzialisierung, sondern nicht zuletzt auch der Umgang von Polizei- und Ordnungsdiensten mit den aktiven Fanszenen. Wir haben insbesondere auf die folgenden Missstände hingewiesen:


    Datei Gewalttäter Sport
    Die allermeisten Einträge in der Datei „Gewalttäter Sport“ beruhen nicht etwa auf rechtskräftigen Verurteilungen wegen begangener Straftaten, sondern in der Regel auf bloßen Personalienfeststellungen im Rahmen eines Fußballspiels. Gerade einem Fußballfan kann es aber leicht passieren, sich zufällig in einer „Gruppe“ aufzuhalten, in der die Polizei potentielle Gewalttäter vermutet oder aus der einzelne angeblich eine Straftat begangen haben sollen. Viele wissen gar nicht, dass sie in der Datei gespeichert sind.


    Zwangsläufig wimmelt es daher in der Datei vor Eintragungen, die auf Fehleinschätzungen, Bagatellen oder Sippenhaft beruhen. Dennoch führen solche Einträge bei Grenz- und Flughafenkontrollen häufig zu Ausreiseverboten, bei Kontrollen am Spielort zu Platzverweisen oder Ingewahrsamnahmen. Wenn der Betroffene hiergegen gerichtlich vorgeht, bekommt er zwar häufig im Nachhinein Recht zugesprochen. Aber das nützt gar nichts, solange die Polizei ihre Vorgehensweise nicht ändert.


    Wenn wir in einem Rechts- statt in einem Polizeistaat leben wollen, dürfen schwerwiegende Freiheitseinschränkungen wie Ausreiseverbote oder Ingewahrsamnahmen nicht allein auf Einträgen in Polizeidateien beruhen, die ohne rechtsstaatliche Verurteilungen zustande gekommen sind. Bei Ingewahrsamnahmen darf zudem der im Grundgesetz vorgeschriebene Richtervorbehalt nicht länger einfach ignoriert werden.


    Unkontrollierte Polizei-Schikanen
    Viele Fans sehen sich immer unerträglicheren Schikanen durch Polizei und Ordnungsdiensten ausgesetzt. Sie werden im Polizei-Kessel vom Bahnhof zum Stadion eskortiert und wie ein Gefangenentransport behandelt. Versuche, Schließfächer, Imbisse oder Geschäfte auszusuchen bzw. sich frei zu bewegen, werden unterbunden. Kommt es zu Zwischenfällen, geht die Eskalation oft von den Sicherheitskräften aus. Prügelnde oder provozierende Polizisten verweigern jedoch die Preisgabe ihrer Dienstnummer oder nennen Fantasienamen, um einer Anzeige zu entgehen. Bild- oder Videoaufnahmen, die Polizisten belasten könnten, werden brutal beschlagnahmt und gelöscht. Wenn nicht gerade zufällig Medienvertreter selbst Augenzeuge waren, findet sich am nächsten Tag allein die Darstellung des Polizeiberichts in den Zeitungen. Dies ist ungemein frustrierend für die Fans, die dabei waren und genau wissen, dass es sich völlig anders abgespielt hat.


    Um eine wirksame Kontrolle der Arbeit von Polizei und Ordnungsdiensten zu ermöglichen, fordern wir die Erlaubnis für ausgewählte Fans, die Einsätze der Sicherheitsorgane per Videokamera selber zu dokumentieren. Die Aufnahmen wären zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Beteiligten zunächst nicht für die Öffentlichkeit gedacht, sondern zur Auswertung durch eine unabhängige Arbeitsgruppe, an der sich auch die Fanorganisationen beteiligen würden.


    Die Welt zu Gast – Fühl dich wie im Knast!?
    Wir alle wollen eine sichere und fröhliche WM und einen sicheren und fröhlichen Liga-Alltag. Das Gegenteil wird aber erreicht, wenn man harmlose Fans kriminalisiert, sie durch übertriebene Repressionen gegen die Sicherheitsorgane aufbringt, Ihnen das Vertrauen in den Rechtsstaat nimmt und damit die so wichtigen Selbstregulierungskräfte innerhalb der Fanszenen kaputtmacht. Genau dies geschieht seit einigen Jahren mit zunehmender Tendenz. Wer nicht will, dass ausgerechnet der aktivste Teil der deutschen Fußballfans der Weltmeisterschaft im eigenen Land frustriert den Rücken kehrt, muss hier dringend gegensteuern.


    Blumige Wort gab es dazu schon zur Genüge – jetzt müssen endlich Taten folgen.
    Otto Schily hat angeregt, ein regelmäßig tagendes Gremium aus Sicherheitsverantwortlichen, Verbänden, Fanprojekten, -beauftragten und natürlich Fanvertretern zu gründen. Dies würde der oben gestellten Forderung entsprechen. Das Gremium könnte z.B. alle zwei Monate tagen und Veränderungen im Umgang mit Fans veranlassen, sowie erfolgte Verbesserungen beurteilen und ggf. weitere Maßnahmen anregen.


    Des Weiteren soll eine Ombudsstelle geschaffen werden, bei der Beschwerden hinsichtlich Einträge in die Datei Gewalttäter Sport eingereicht werden können!


    Beide Angebote entsprechen einem guten ersten Schritt um die Missstände, die uns in den Ligen zurzeit zu schaffen machen, zu beseitigen. Es bleibt abzuwarten wie schnell und vor allem wie effektiv dieses Gremium und die Ombudsstelle arbeiten können. Wir freuen uns auf eine baldige Umsetzung und werden dieses kritisch und konstruktiv begleiten. Leere Worte gab es genug, jetzt müssen auch Taten folgen. Vielleicht wurde heute ein Anfang gemacht.“


    Die Fansprecher beschreiben das Treffen dann auch im persönlichen Gespräch als positiv. Über 30 Minuten länger als geplant (also gut über eine Stunde), sehr konstruktiv und ziemlich offen. Das Gespräch fand vornehmlich zwischen Schily und den drei Fanvertretern sowie der KOS statt. Zwischendurch wurden auch Polizei und DFB angehört. Offensichtlich konnten wesentliche Aspekte der Wahrnehmung seitens der Fans vermittelt werden. Für Schily waren vor allem die zwei genannten, konkreten Beispiele sehr überraschend und unverständlich: das in Freiburg ausgesprochene Stadionverbot gegen einen 16-jährigen Stuttgarter Fan beispielsweise. Der wurde von einem Polizisten im Laufe einer Diskussion ins Gesicht geschlagen (dabei verlor er zwei Zähne). Daraufhin zeigte der Vater die Polizei an (erkennbar sind die Beamten ja leider nie). Irrwitzigerweise erhielt nun der Vater ein Stadionverbot seitens des SC Freiburg – obwohl der Vater noch nicht einmal in Freiburg gewesen war. Später wurde das wieder aufgehoben und auf seinen Sohn übertragen. Vielleicht wird speziell dieses Stadionverbot bald aufgehoben – leider ist es nur die Spitze eines Eisberges.
    Auch die anschließende Pressekonferenz nahm einen positiven Verlauf. Sogar CNN fragte einen Teilnehmer. CNN legte auch Wert auf die Feststellung, dass hier immer wieder Bürgerrechte mit Füßen getreten werden. Auch Reuters, AP, SID und diverse Sender machten noch Interviews.


    Aber wichtig ist ja, was hinten rauskommt - das war die wohl dickste Überraschung. Bevor die Forderung nach einem regelmäßig tagenden Gremium, welches kontinuierlich Verbesserungen anregt und bewertet, durch die Fanvertreter gestellt werden konnte, hatte Schily die Idee und plante konkret die Umsetzung. Außerdem wollte er (nachdem einige Einzelfälle der GWS und SV geschildert wurden) eine Ombudsstelle einrichten lassen, wo Beschwerden bezüglich dieser Datei eingereicht werden können (und dann hoffentlich nicht nur verwaltet werden). Das wurde vor der Presse von ihm wiederholt, sein Staatsekretär will das weiter angehen und man sollte das Erreichte nun nicht schlecht reden. Ein Gremium für die Probleme in den Ligen UND eine Ombudsstelle für die Datei-Gewalttäter Sport und Stadionverbote als Zusage vor der Öffentlichkeit ist doch mehr als die allermeisten erwartet hätten. Hoffen wir, dass die zukünftige Bundesregierung die Zusagen einhält.


    Alles in allem war das Treffen mit dem Innenminister aber eine positive Veranstaltung, die hoffen lässt.


    Quelle: schwatzgelb.de

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  • Zitat

    Original von Gonzalez
    Bielefeld wurde bei dieser Demo in Frankfurt nicht eingeladen soweit ich weiß.


    Doch Bielefeld wurde eingeladen!!! :hi:

  • Ich ahbe davon nichts mitbekommen.
    Zumindest nich von Bielefeldern...
    Man hätte die ganze Aktion mal größer ankündigen sollen, denn mit ein paar lustigen Loiten wär iczh auch runter gefahren

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  • natürlich war JEDE Fanszene eingeladen ... aber in Bielefeld distanziert man sich eben inzwischen davon an gemeinsamen Aktionen teilzunehmen wenn man sich dann eine Woche später wieder die Lächerlichkeit den Hang zu Selbstdarstellung, aufkommende Gewalt und haufenweise Fahnenklau angucken muss ... !


    Berlin war 2001 .. !

    Die Ware Fussball ist nicht der wahre Fussball!

  • "Des Weiteren soll eine Ombudsstelle geschaffen werden, bei der Beschwerden hinsichtlich Einträge in die Datei Gewalttäter Sport eingereicht werden können!"


    Natürlich, denn da hat man gleich die Adresse, denn wie soll man den Namen überprüfen und bei den "heutigen" Aktionen und Schikanen ist man vielleicht auch gleich in der Datei, denn wer sollte sich dort erkundigen, wenn nicht schon irgendwo die Personalien aufgenommen wurden. Also wäre ich da vorsichtig, ich werde DENEN doch nicht noch in die Hände spielen.
    SCHEISS WM 2006 !!!!!!


    SchwarzWeißBlau bis in den Tod !!!

  • Zitat

    Original von Sek zuckerstadt


    Quelle ???


    Die Boays Bielewfeld wurden eingeladen!
    ich habe mit einem der typen e-mails geschrieben er sagte die boys wurden eingeladen! Und es ist extra nicht an den gro´ßen nagel gehängt worden da es nach der offiziellen bekanntgabe in fast allen Städten mit den Zivis gab!!!

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