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Was läuft im Traininslager?

  • FUSSBALL: DSC-Gepäck wiegt fast eine halbe Tonne




    Bielefeld. Seit zehn Jahren wäscht er die Trikots, putzt die Schuhe, sorgt dafür, dass die Bälle den richtigen Druck haben. Zeugwart Asim Obarcanin ist bei Arminia das „Mädchen für alles“. Was die Profis auch brauchen, er ist für Pflege und Bereitstellung verantwortlich. In der Woche vor einem Trainingslager bedeutet das für den seit 30 Jahren in Deutschland lebenden Bosnier beinahe Arbeit rund um die Uhr.


    Beispiel Dienstag: Nach der Rückkehr vom Hallenturnier aus Kiel um drei Uhr morgens hatte Obarcanin noch gut zwei Stunden im Trainingscamp an der Friedrich-Hagemann-Straße zu tun, und nach nur drei Stunden Schlaf daheim bei Gattin Ibrima stand er ab 9 Uhr schon wieder seinen Mann im Wäscheraum des Fußball-Bundesligisten. Am späten Nachmittag mussten die Arminen schließlich bestausgerüstet beim Hallenkick in Bielefeld ran.


    Was Obarcanins Arbeitsbelastung dermaßen erhöht: Neben dem Tagesgeschäft läuft die Reisevorbereitung für das Trainingslager im türkischen Belek, das die DSC-Kicker heute am späten Abend nach einem Flug von Hannover über Istanbul nach Antalya erreichen werden, auf vollen Touren. Das Ergebnis dieser logistischen Bemühungen drückt sich am eindrucksvollsten im Gesamtgewicht des mitgeführten Reisegepäcks aus: 14 große und vier kleine Metallkoffer sowie zwei Trikotkoffer wiegen zusammen fast eine halbe Tonne. „Im Winter brauche ich fast dreimal so viel Klamotten wie im Sommer“, sagt Arminias Ausstatter.


    Fehlen darf nichts. „Der Trainer fragt nicht, ob wir Leibchen haben, wir müssen Leibchen haben“, schildert Obarcanin, der vor seiner Zeugwart-Tätigkeit als Schiedsrichter mehr als 2.000 Spiele für Arminia leitete, seine Form von Leistungsdruck. Erst einmal hat etwas gefehlt. Da tauchten die Bielefelder doch vor „sechs, sieben Jahren“, wie sich der immer noch peinlich berührte Obarcanin erinnert, bei einem Freundschaftsspiel in Ahlen glatt ohne Fußballschuhe auf. Der 56-Jährige ließ die Frozzeleien der Spieler aber nicht lange über sich ergehen. Per Telefon dirigierte er seine heute 30 Jahre alte Tochter Mumevra erst zum DSC-Trainingsgelände und dann nach Ahlen, wo die Treter sogar pünktlich zum Spielbeginn eintrafen.


    In der Türkei wird nichts fehlen, dafür garantiert Obarcanin zumindest in seinem Bereich. Vier komplette Trainings- und zwei Spielgarnituren, fast einhundert Paar Sportschuhe, 30 Bälle, 120 Leibchen und für jeden Spieler eine Regenjacke („von denen wir hoffentlich keine einzige brauchen“) stehen auf seiner Liste.


    Über die weitere Zuladung muss er sich keine Gedanken machen. Sie wird von der Medizinischen Abteilung bereitgestellt. Asim Obarcanin packt nur ein, was „Doc“ Günter Neundorf sowie die „Physios“ Thomas Horstkötter und Markus Zeyer besorgen: Elektrolyt-Pülverchen (30 Liter dieses Getränks soll der Profi-Tross pro Tag schlucken), Vitamin-Pillen, 1.200 Meter Tapeverband, ein tragbares Elektrogerät, einen Laser und die ganze restliche Reiseapotheke für alle möglichen Erkrankungen.


    Gegen den Lagerkoller, ein bekanntes Phänomen solcher Dienstreisen, hilft allerdings keine Tablette. „Der kann schnell auftreten, wenn man neun Tage so dicht beisammen ist“, räumt Physiotherapeut Zeyer ein. Gemeinsam mit seinem Kollegen Horstkötter übernimmt er dann „gerne auch die Rolle des Kummerkastens, wenn der Gesprächsstoff mit dem Zimmerkollegen ausgegangen ist“.


    Auch Asim Obarcanin weiß, wann Kommunikationsprobleme drohen. „Nach der zweiten Trainingseinheit am Tag sind die Spieler immer ein bisschen müde.“ Seine Lehre: „Da muss man schon aufpassen, was man sagt.“


    Quelle NW

  • Arminia startet komplett in die Türkei



    Bielefeld (pep). Heute gehts für die Arminen Richtung Türkei. Bis zum 19. Januar bereiten sich die Bielefelder Bundesligaprofis in Belek auf die am 25. Janur mit dem Auswärtsspiel in Bremen beginnende Rückrunde vor. Mit dabei ist auch Ansgar Brinkmann.
    Die Vorwürfe wegen Körperverletzung gegen Arminias Mittelfeldspieler werden zwar am kommenden Montag weiterverhandelt, Brinkmanns Anwesenheit vor Gericht ist jedoch nicht erforderlich. Brinkmann hätte zwar gern einen Schluss-Strich unter die Angelegenheit gezogen, gibt sich nach der Zeugenvernehmung jedoch optimistisch.


    Auch die gestern als Zeugen aufgetretenen Christoph Dabrowski , Bastian Reinhardt und Rüdiger Kauf werden vor Gericht nicht mehr gebraucht, so dass DSC-Trainer Benno Möhlmann die Vorbereitung mit allen Stammspielern angehen kann. Fehlen werden lediglich die Langzeitverletzten Michael Sternkopf und Ilija Aracic sowie der freigestellte Dirk van der Ven, der gestern um eine Zeugenaussage im "Gütersloher Eisbahnfall" herumkam, da Brinkmann die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt hatte.


    Mit an Bord sind auch die wiedergenesenen Marcio Borges und Martin Amedick. Erst gegen Mitternacht werden die Arminen ihr Quartier in der Türkei beziehen können. Für den Samstagvormittag haben die Trainer Benno Möhlmann, Frank Geideck und Thomas Schlieck das erste Training angesetzt. DSC-Geschäftsführer Sport, Thomas von Heesen, plant Mitte nächster Woche zur Mannschaft zu stoßen. Bis dahin will er sich noch um die offenen Personalfragen kümmern.

  • Weiss jemand ob Mirnel sadovic mitgefahren ist ???

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  • DAS INTERVIEW: Arminia-Trainer Benno Möhlmann vor dem Trainingslager in der Türkei



    „Gute Arbeit wird automatisch belohnt“



    Bielefeld. Gegen Mitternacht erreichte Bundesligist DSC Arminia Bielefeld in der Nacht von Freitag zu Samstag das Trainingslager-Quartier in Aksu/Belek in der Türkei, wo sich die Profimannschaft auf die am 25. Januar mit dem Spiel in Bremen beginnende Rückrunde vorbereitet. Mit DSC-Trainer Benno Möhlmann unterhielt sich vor dem Abflug Torsten Ziegler.
    Nach dem Sommerurlaub haben Sie die körperliche Verfassung ihrer Spieler heftig beklagt. Gabs diesmal ähnliche Probleme?
    BENNO MÖHLMANN : Nein, dieser Urlaub war ja nicht so lang. Die Situation ist auch nicht vergleichbar. Damals haben wir bestimmt zehn Tage lang den Aufstieg gefeiert. Danach gabs vier Wochen Urlaub. Da wäre es sehr sinnvoll gewesen, hätten die Spieler gezielt ihre läuferischen Urlaubsaufgaben erledigt. Diesmal hatte ich aber schon den Eindruck, dass sie in der Gesamtheit gelaufen sind. Und ein bisschen entspannen sollten sie doch auch.


    Wo werden Sie im Trainingslager in der Türkei die Schwerpunkte setzen?
    MÖHLMANN : Da wird es einen ganz normalen Trainingsablauf geben mit zwei Einheiten pro Tag. Im Ausdauerbereich kann man so kurz vor Beginn der Rückrunde nicht mehr viel machen, die Grundlagen sind hier längst gelegt. Es wird viel um Spielformen und um taktische Dinge gehen, wobei die drei Testspiele vor Ort gegen Den Haag, Denizlispor und Kocaelispor sehr wichtig sind.


    Was wollen Sie erreicht haben, wenn das Trainingslager hinter ihnen liegt?
    MÖHLMANN: Dann sinds ja nur noch sechs Tage bis zum Spiel in Bremen. Also müssen wir so schnell wie möglich wieder diese mannschaftliche Geschlossenheit zeigen, die uns in den letzten Spielen vor der Winterpause ausgezeichnet hat, und wir müssen diese umsetzen in gutes Fußballspiel. Wir sollten auch schneller als in der Hinrunde in der Lage sein, auswärts zu punkten. Das gilt sowohl für Bremen als auch beim nächsten Gegner Wolfsburg.


    Ihre Mittelfeldspieler waren in der Hinrunde vorm Tor harmlos, schossen nur zwei Feldtore. Wie wollen Sie das verbessern?
    MÖHLMANN : Wir arbeiten insgesamt daran, dass wir Chancen vorbereiten. Wie sie genutzt werden, hängt auch von der persönlichen Verfassung eines Spielers in der konkreten Situation ab. Erhan Albayrak zum Beispiel hatte in der Rückrunde der Aufstiegssaison einen Lauf, er nutzte seine Chancen. Derselbe Spieler hat in dieser Saison schon sehr große Chancen versiebt. Es ist aber richtig: Wir müssen in der Gesamtheit mehr Torgefahr ausstrahlen. Und wir müssen besser von Abwehr auf Angriff umschalten. Da fehlt es uns gar nicht einmal an der Schnelligkeit - die Pass-Sicherheit lässt zu wünschen übrig. Oft hauen wir die Bälle zu blind nach vorn und leiten damit nur den nächsten Angriff des Gegners ein.


    Bei welchen Spielern sehen Sie für die Rückrunde das größte Steigerungspotenzial?
    MÖHLMANN : Von Fatmir Vata erwarte ich mehr bessere Spiele. Er hatte in der Hinrunde einige gute Spielsequenzen, aber noch keine Konstanz. Von Du-Ri Cha erwarte ich mehr Stabilität. Wenn er die bringt, kann er sich kurzfristig bei uns durchsetzen. Und ich hoffe auf die schnelle Rückkehr von Marcio Borges, er würde uns gerade bei der Spieleröffnung weiterbringen.


    Sie hatten vor der Winterpause einen Lauf mit acht Punkten aus vier Spielen. Sind Sie besorgt, Ihr Team könnte diese Stabilität durch die Unterbrechung verloren haben?
    MÖHLMANN : Ach, die Pause ist doch für alle Bundesligisten da.Das ist nicht das Problem.


    Welches Problem sehen Sie?
    MÖHLMANN : Die relativ gute Hinrunde in ein gesundes Selbstbewusstsein umzusetzen und nicht in Selbstgefälligkeit. Wie schmal dieser Grat ist, hat man Anfang der Woche nach unseren ordentlichen Leistungen beim Hallenfußball in Schwerin und Kiel gesehen. Nach der Rückkehr haben die Spieler sich in Bielefeld einen halben Tag lang angehört, wie gut sie waren, und dann beim eigenen Turnier in der Seidensticker Halle die in jedem Spiel und jedem Training erforderliche Konsequenz vermissen lassen. Das war ärgerlich. Jeder muss zu jeder Zeit gierig sein auf Punkte und guten Fußball. Wir brauchen das Bewusstsein, dass es ganz, ganz schwer wird, unser Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen. Dann werden wir es schaffen.


    Platz elf mit sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze und noch neun Heimspiele - diese Zahlen vermitteln aber ein Gefühl von relativer Sicherheit.
    MÖHLMANN : Wenn aber die von allen abgeschriebenen Cottbuser sagen, dass sie noch nicht aufgegeben haben, glaube ich das. Bei Kaiserslautern denkt sowieso jeder Fußball-Fachmann, dass die durch drei, vier Siege das Ruder rumreißen. Also wissen wir, was uns erwartet.


    Es fällt schwer zu glauben, dass Sie bei nur fünf Punkten Rückstand auf einen UEFA-Cup-Startplatz immer nur nach unten schauen.
    MÖHLMANN : Macht nichts. Für mich ist es ein Super-Erfolg, wenn wir die Klasse erhalten. Wenn wir uns mit irgendwelchen Hirngespinsten beschäftigen, lenkt das nur von der Arbeit ab. Fußball heißt, immer wieder nur auf die nächste Aufgabe hinzuarbeiten. Wenn wir das tun und unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen, ist die Platzierung im Grunde egal. Diese Form von Arbeit wird in der Regel automatisch belohnt. Meine Minimalforderung ist, dass wir am letzten Spieltag auf der Alm gegen Hannover aus eigener Kraft die Liga halten können. Dann bin ich zufrieden.


    Widersprüchlich wirkt in diesem Zusammenhang, dass Sie eine Prämie für das Erreichen des UEFA-Cups in ihrem Vertrag haben.
    MÖHLMANN: Erstens: Mein Vertrag läuft ja bis 2004. Zweitens: Mit diesem Passus drücke ich etwas Grundsätzliches aus. Bei meinem Gehalt könnte ich eine Nichtabstiegsprämie nicht verantworten.

  • Hallo Leute,hier schon der Artikel der erst morgen erscheinenden NW!



    Arminias dienstältester Profi hat keine Angst vor Torwart-Neuzugang Henzler


    Die mächtige Pranke des Dennis Eilhoff klopft auf den Tisch, bringt das Kaffeegeschirr kurzzeitig in Bewegung. "Mensch", bekennt Arminias Ersatztorwart, "vor zwei Jahren hätte ich so ein Gespräch nicht so locker geführt". Der Rückblick auf die ersten Medienkontakte eines "in solchen Situationen immer sehr nervösen Jungen" belustigt den inzwischen 20 Jahre alten Keeper. Denn heute verrät schon seine Körpersprache einen Reifeprozess.
    Kerzengerade und mit aufmerksamem Blick bewegt der 1,90-Meter-Mann sich im Kreise der Kollegen. Er reiht sich nicht hinten ein, sondern steht mittendrin. "Ich bin nicht mehr der Kleine, der bei den Profis reinschnuppert", stellt Eilhoff fest. Dass der Schnupperkurs des Delbrückers längst vorbei ist, bestätigt Benno Möhlmann. "Anfangs gab es einen gewissen Automatismus in den Trainingsspielen, der so aussah, dass meistens die Mannschaft mit Dennis im Tor verlor. Inzwischen ist er in diesen Situationen annähernd gleichwertig mit ,Matze' Hain."


    Um bloß nicht die alte Nervosität wiederzubeleben, hat der Arminen-Trainer den Abiturienten am Samstag in einer ruhigen Minute beiseite genommen. "Der Trainer erkennt an, dass ich einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht habe. Er sagte mir, ich solle mich nicht verrückt machen, wenn jetzt eine neuer Torwart zu uns stößt", berichtet Eilhoff.


    Dieses Hinweises hätte es freilich gar nicht bedurft. Dass heute der Torhüter-Tausch mit dem FC St.Pauli (Heinz Müller geht; Simon Henzler, 26, kommt und reist ins Trainingslager nach) über die Bühne geht, irritiert den mit fast siebenjähriger Vereinszugehörigkeit dienstältesten Arminen nicht im geringsten. "Aus meiner Sicht muss der Neue versuchen, dass er an mir vorbeikommt. Ich habe keinen Grund, mich zu verstecken", sagt er freundlich, aber bestimmt.


    Stets im Verborgenen zu arbeiten, kann auf Dauer selbst einen hoch anständig und vernünftig wirkenden Typen wie Eilhoff nicht befriedigen. Schließlich will der bis 2005 (plus klubseitiger Option für eine Saison) an den DSC gebundene Torwart "mittelfristig bei Arminia die Nummer eins sein". Auf dem Weg dahin beginnt er die noch seltenen Momente im Rampenlicht zu genießen.


    "Das war hilfreich fürs Selbstvertrauen und hat Riesenspaß gemacht" Bei seinen Hallenauftritten in Schwerin, Kiel und Bielefeld war er einer der stärksten Armimen und feierte die spektakulärsten Paraden so emotional wie einst Boris Becker seine perfekten Schläge: laut schreiend, beide Fäuste geballt. "Das lief ganz gut für mich, war hilfreich fürs Selbstvertrauen und hat Riesenspaß gemacht", schildert Eilhoff, der sich in solchen Augenblicken der Erfüllung seines Kindheitstraumes näher wähnt.


    Klein-Dennis, in Witten geboren, schleppte schon als Achtjähriger Vater Michael auf die Südtribüne ins Dortmunder Westfalenstadion. Dazu gehörte einiges an Überredungskunst, denn der Papa "hatte mit Fußball wenig am Hut", war stattdessen deutscher Juniorenmeister in einer 4x400-Meter-Staffel. Natürlich gab Eilhoff senior dem Drängeln seines Jungen nach, und der erinnert sich an ein Spiel, das seinen Berufswunsch in ganz jungen Jahren auslöste, als sei es gestern gewesen: "Köln kam mit Bodo Illgner im Tor. Der hat mich schon durch sein breites Kreuz total beeindruckt. So wie er da stand mit dem Rücken zur Südtribüne, das habe ich mir damals vorgenommen, selbst auch einmal erleben zu wollen."


    Wie man vor dieser Riesen-Fan-Kulisse als Torwart der Gäste seinen Kasten sauber hält, kann Arminias "unumstrittene" (Eilhoff) Nummer eins Mathias Hain seinem zehn Jahre jüngeren Kollegen nach dem Hinrunden-0:0 erzählen. Eilhoff, der im Sommer bei der Neubildung der U21-Nationalelf auf eine Berufung hofft, wird dann wissbegierig zuhören. Mit "Matze" versteht er sich "super", seine Tipps nimmt er gerne an: "Er ist ein guter Freund und hilft mir auch außerhalb des Platzes."

  • Sieg trotz Gedaddels



    Arminia bezwingt FC Den Haag 2:1



    Aksu. Eine Gruppe von sechs Arminen-Fans fand sich zehn Minuten vor dem Abpfiff des Freiluft-Starts von Arminia gegen den niederländischen Zweitliga-Tabellenführer FC Den Haag ein - zu spät, denn das Ergebnis stand bereits fest. Der DSC gewann nach Toren von Fatmir Vata (18. Minute; Freistoß) und Momo Diabang (60.; Ansgar Brinkmann hatte von rechts geflankt) mit 2:1.
    Trainer Benno Möhlmann ärgerte sich über das "Gedaddel" seines Teams in der ersten Halbzeit, als eine klare Überlegenheit "nicht zum 2:0 oder gar 3:0 genutzt wurde". Die Reaktion nach dem Seitenwechsel, "als man sehen konnte, dass sie unbedingt gewinnen wollten", ließ ihn schließlich milde bilanzieren: "Der grundsätzliche Einstieg ist positiv zu bewerten."


    Angesichts der ruppigen Gangart erwies es sich als richtig, neben Marcio Borges auch Daniel Bogusz (Fußprellung) zu schonen. Einen agilen Eindruck hinterließ Jesus Sinisterra auf der linken Seite. Genauso wie Sasa Janic gelang es ihm aber noch nicht, hinsichtlich der Nachfolgelösung für Erhan Albayrak ein Ausrufezeichen zu setzen.


    Der DSC begann mit: Hain - Rauw, Reinhardt, Hansén, Janic - Dabrowski, Kauf - Brinkmann, Vata, Diabang - Wichniarek; Wechsel: 46. Sinisterra für Janic, Cha für Vata, Murawski für Dabrowski, Dammeier für Kauf, Lense für Rauw. 65. Bogdanovic für Wichniarek, Flock für Brinkmann, Porcello für Diabang, 76. Amedick für Hansén.


    BILD: Zweikampfstark: DSC-Torschütze Momo Diabang (links). FOTO: Wolfgang Prüssner

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  • Gepflegt - Spendabel - Feudal - Prominent



    Gepflegt
    Detlev Dammeier und Marcio Borges beanspruchen die heilenden Hände der Arminen-Physiotherapeuten Markus Zeyer und Thomas Horstkötter in den ersten Trainingslagertagen häufiger als der gesunde Rest der DSC-Profis. Dammeier hat sich schon bei der Arbeit auf den hartgefrorenen Böden in der Heimat eine Sehnenreizung im rechten Knie zugezogen. Der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler reduzierte deshalb seine Belastung genauso wie Borges, der nach seinem Fußbruch noch ausgiebige Pflegephasen erhält. Ob der Brasilianer schon Einsatzzeiten in den Testspielen bekommt, entscheidet Trainer Benno Möhlmann kurzfristig nach Trainingseindrücken und Absprache mit Teamarzt Dr. Günter Neundorf. Der sagt: "Wie es mit Marcio weitergeht, wird uns sein Körper auf ganz natürliche Art mitteilen. Reagiert der Fuß mit einer Schwellung, müssen wir die Belastung runterfahren."


    Spendabel


    Die erste Spende in die Mannschaftskasse entrichten Mirnel Sadovic und Fatmir Vata. Die beiden verpassten am Samstag die Abfahrt zum ersten Training und wurden von Betreuer Udo Geßler hinterher chauffiert. Die 15-minütige Verspätung kostet pro Nase 100 Euro.


    Feudal


    Das DSC-Quartier Topkapi Palace besticht durch detailgetreue Nachbildung des Istanbuler Originals, jenem prunkvollen Gebäude am Bosporus, das den osmanischen Sultanen mit ihren bewaffneten Elitetruppen als Regierungs- und Wohnsitz diente. Direkt neben der 1.800-Betten-Burg wird mit nicht minder gigantischen Ausmaßen der Kreml für eine Hotelkette nachgebaut. Schweres Gerät wie Presslufthammer, Generatoren und Kreissägen lärmten sogar am Samstag und Sonntag von 7 Uhr bis 17.30 Uhr. Und auf der eigenen Anlage lieferten die Mischer rund um die Uhr Beton für diverse Erweiterungsbauten. Während die Spieler etwas ruhigere Zimmer mit Blick auf die Pool-Landschaft erwischten, wechselte Betreuer Udo Geßler seine Bleibe nach nur einer Nacht: "Der Presslufthammer hätte mich sonst wahnsinnig gemacht." Schlafend können die Spieler die von Trainer Möhlmann verordnete Mittagsruhe (13 bis 14.30 Uhr) jedenfalls nicht verbringen. "Das macht aber nichts", sagt Ansgar Brinkmann, "es ist warm, wir sind zum Trainieren hier, worüber sollen wir klagen?" Neben dem Kreml wird übrigens - wohl auch, um keinen Zweifel an der Öffnung nach Westen aufkommen zu lassen - in Kürze das Bauvorhaben "Weißes Haus" realisiert.


    Prominent


    Über die Trainingsbedingungen gerieten die Arminen ins Schwärmen. Vier Kilometer vom Hotel entfernt stehen bei Temperaturen von bis zu 20 Grad fünf Rasenplätze zur Verfügung. Zwar üben in diesem Fußball-Zentrum insgesamt elf Mannschaften, darunter Besiktas Istanbul, Austria Wien mit dem deutschen Trainer Christoph Daum sowie Nijmegen mit dem 74-er Elfmetertorschützen Johann Neeskens, doch zu den von Benno Möhlmann gewünschten Zeiten (9 bis 11 und 15.30 - 17 Uhr) steht die reservierte Fläche verlässlich zur Verfügung. "Die Plätze sind top. Kein Vergleich zu unserem Gelände in Bielefeld derzeit", lobt Kapitän Bastian Reinhardt.


  • anscheinend sind flock und jesus doch noch nicht ganz abgeschrieben

  • Zitat

    Original von Ewu


    Um bloß nicht die alte Nervosität wiederzubeleben, hat der Arminen-Trainer den Abiturienten am Samstag in einer ruhigen Minute beiseite genommen. "Der Trainer erkennt an, dass ich einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht habe. Er sagte mir, ich solle mich nicht verrückt machen, wenn jetzt eine neuer Torwart zu uns stößt", berichtet Eilhoff.



    Ich finde es absolut passend, wenn sich Benno klar zu Dennis bekennt und ihn zur unumstrittenen Nummer 2 macht, die Leistung mal vorrausgesetzt.
    In jedem Fall sollte er aber weiter bei den Amas spielen, um Spielpraxis zu erhalten aber bei den Buli Spielen, wenn möglich, auf der Bank sitzen.


    Der Junge hat wirklich Perspektive und der wird mittelfristig sicher nur bleiben, wenn er eine reele Chance auf die Nachfolge von Matze hat. Mich würde ich wirklich freuen, wenn man mal wieder einen Mann aus dem eigenen Nachwuchs, hier richtig gross machen kann.

  • Also ich habe heute mal mit meiner lieblings Informantin Jeanette gesprochen. Hab sie gefragt mit wem sich Dennis Eilhoff ein Zimmer Teilt. Mit Rübe! Außerdem hab ich sie auf die Verpflichtung von Henzler angesprochen. Sie meinte, das Dennis keine Angst vor ihm hat, und weiterhin alles geben wird, um sich als Nr. 2 hinter Matze zu behaupten.

  • Brinkmann überzeugt vom glücklichen Ausgang seines Prozesses vor dem Amtsgericht



    Antalya-Aksu. Man hat Ansgar Brinkmann schon ausgelassener gesehen. Wenn er sich mit blankem Oberkörper vor den Fans auf der Alm aufbaut und seine Freude rausschreit, ist er eins mit denen, die ihm schwarz-weiß-blau gewandet zujubeln. Auf die von ihm positiv gewertete Nachricht aus dem heimatlichen Amtsgerichtsaal - die Verhandlung wegen angeblicher Körperverletzung in vier Fällen wurde unterbrochen und wird am 24. Januar fortgesetzt - reagiert er wie jemand, von dem eine große Last abfällt.
    Holt ganz tief Luft, sammelt sie unter seinen mächtigen Wangenknochen, lässt den Druck mit einem tiefen Seufzer entweichen. Der Fußball-Profi, der seit einem Jahr bei Arminia eine Art Exklusivrecht auf negative Schlagzeilen zu haben schien, ist fest überzeugt, dass der Prozess für ihn im wesentlichen Punkt (er soll einem McDonald's-Gast per Faustschlag die Nase gebrochen haben) mit einer Entlastung enden wird.


    "Ich kann und will dem Urteil nicht vorgreifen. Aber wo nichts war, wird ein medizinisches Gutachten auch nichts nachweisen können. Über die Entwicklung des Prozesses bin ich erleichtert", sagt der 33-Jährige.


    Brinkmann wirkt sehr nachdenklich bei diesen Worten, fast in sich gekehrt. Nun gleich eine Lokalrunde zu ordern, würde ja auch nur die Bilder befördern, die ohnehin existieren. Der Kicker, der das Leben in vollen Zügen genießt. Brinkmann weiß, was über ihn erzählt wird. Jetzt betont er, "dass nur sehr wenige mich wirklich kennen".


    Dass er spontan lediglich mit einer stillen Form von Erleichterung auf den gestrigen Anruf seines Verteidigers Holger Rostek antwortet, erklärt Brinkmann mit einer Schilderung aus seiner Gefühlswelt: "So cool, wie viele mich sehen, bin ich gar nicht. Ein Jahr lang seit den bekannten Vorfällen quasi auf der Anklagebank zu sitzen, ständig negative Geschichten über sich lesen zu müssen, immer im Wissen, nicht geschlagen zu haben, das ging mir ganz schön an die Nieren." Er wolle keineswegs auf die Tränendrüse drücken. "Als Profi habe ich mir doch am meisten selbst geschadet. Ich darf einfach gar nicht in solche Situationen geraten, dafür habe ich mich auch entschuldigt." Aber die Berichterstattung über den schlimmsten Vorwurf, den angeblichen Faustschlag zur Vor-Frühstückszeit im Fast-Food-Laden, hat ihm weh getan.


    "Auch ein Ansgar Brinkmann ist Mensch und nicht Schwerverbrecher"


    "Das war eine Vorverurteilung." Schließlich sei auch er, Ansgar Brinkmann, "Mensch und nicht Schwerverbrecher".


    Dieser Mensch Brinkmann hat Anfang 2003 aus seinen unliebsamen Erfahrungen Konsequenzen gezogen. Mit dem renommierten Bielefelder Anwalt und Fußballtrainer Mario Ermisch (VfB Fichte; Oberliga) pflegt der Dribbelkönig neuerdings nicht nur freundschaftliche, sondern auch geschäftliche Beziehungen. Brinkmann erklärt: "Mario berät mich in vielen Dingen.


    Ich bin froh, dass ich jetzt jemanden an meiner Seite habe, der so kompetent ist wie er. Mit seiner Hilfe baue ich mir in Bielefeld etwas auf. Zwei Reha-Zentren, eines in Münster, das andere in Bielefeld, haben wir schon. Und mit Mario über Fußball zu sprechen, tut mir auch gut. Ich kann von ihm noch eine Menge lernen." Der Wechsel zu Ermisch sorgt in Brinkmanns Umfeld für eine neue Aufstellung. "Es stimmt", bestätigt der Armine, "ich hatte einige falsche Freunde, die nur mein Geld wollten. Ich habe mich von ihnen getrennt."


    Auch sein Ausgeh-Verhalten veränderte Brinkmann. "Vielleicht vier Mal" sei er im letzten Jahr unterwegs gewesen. "Der Besitzer vom Cafe Europa bot mir deshalb schon an, einen Mann vor meinen Tisch zu postieren, der Provokationen durch andere Gäste verhindern soll." Diese Offerte hat er bislang noch nicht angenommen. "Das fänd ich, ehrlich gesagt, wäre eine unmögliche Situation. Hoffentlich sind wir noch nicht so weit, dass das nötig ist."

  • Der Weg auf den Platz ist das Ziel


    Für den Südkoreaner Cha ist die eigene Höflichkeit das größte Problem



    Aksu. Als Du-Ri Cha kürzlich in der Weltauswahl zum 100. Geburtstag von Real Madrid mit den Superstars der Kickerkunst Seite an Seite spielte, da machte das anerzogene Verhalten wohl Sinn. Im freundschaftlichen Vergleich gegen Zidane, Ronaldo und Figo, gemeinsam mit den Brasilianern Cafu und Rivaldo sowie dem Italiener Maldini war Zurückhaltung geboten.
    Junger Spieler gibt älterem Spieler den Ball, sobald dieser danach verlangt. "So habe ich es in Korea gelernt", sagt Cha, 22 Jahre jung. "Und wenn das nicht passierte, gabs richtig Ärger." Nun war der Ball beim 3:3 Mitte Dezember, an dem der Neu-Bielefelder 45 Minuten mitwirken durfte, ohne jeden Zweifel bei den genannten Weltstars in den besten Füßen.


    Doch in der Bundesliga, wo der Sohn des berühmten Bum-Kun Cha - Profi in Frankfurt und Leverkusen - im Sommer nach erfolgreicher WM anheuerte, sollte er nach der Vorstellung von Benno Möhlmann mehr auf eigene Faust unternehmen. "Du-Ri muss lernen, sich durchzusetzen, das Zeug dazu hat er", fordert der Trainer. Das Talent aus Asien weiß das. Auch aus vielen Gesprächen mit seinem Vater, der ihm eine "Amateur-Mentalität" zuschreibt. Bis zum Profi mit Ecken und Kanten scheint es ein mühselig langer Weg. Die Welt, aus der Du-Ri kommt, unterscheidet sich zu krass von dem Umfeld, in dem er sich nun selbstsicher bewegen soll. Ein Freund aus Frankfurt hat ihm geraten: "Wenn Du dich in der Bundesliga behaupten willst, musst Du ein Arschloch werden." Er hat darauf geantwortet: "Das kann sein." Du-Ri Cha ist nach eigener Einschätzung so langsam dabei, "auf dem Platz etwas egoistischer zu werden". Er träumt gar irgendwann von einem Wechsel nach Leverkusen, wo er in der F- und E-Jugend die ersten Fußball-Schritte unternahm. Und die WM 2006 in Deutschland will er unbedingt für Südkorea bestreiten.


    "Deshalb muss ich die Umstellung schaffen." Bloß wie, wenn ihm seine Höflichkeit verbietet, mit älteren Spielern Auseinandersetzungen zu führen? Noch immer erstaunen ihn die kleinen Rangeleien auf dem Trainingsplatz, in denen die Profis wie Platzhirsche laute Töne von sich gebend ihr Revier abstecken. "Bei uns in Korea war die Mannschaft wie eine Familie. Der Jüngere hat den Älteren respektiert. Hier kämpft jeder gegen jeden um seinen Platz", beschreibt Du-Ri seinen Konflikt.


    "Rade war der beste Ausländer in der Liga und mein absolutes Idol"


    Es widerstrebt ihm noch heute, mehr als ein flehendes "Rübe" über den Platz zu rufen, wenn er im Spiel den Ball haben möchte. Rededuelle um andere Dinge bleiben suspekt. "Ich will ja von dem älteren Spieler lernen." Chas Zimmerkollege ist mit Rade Bogdanovic einer dieser Routiniers. Der 32-Jährige hat dem Nationalspieler schon viele Tipps gegeben. Im Gegenzug erzählte Du-Ri mit leuchtenden Augen eine Geschichte aus seiner Jugend. Bum-Kun Cha wurde nach seiner Bundesliga-Zeit Trainer bei Hyundai Ulsan. Damals war Bogdanovic gerade nach Südkorea gewechselt und spielte für Pohang. "Rade war der beste Ausländer in der Liga und mein absolutes Idol. Deshalb habe ich meinen Vater gebeten, mich bei jedem Heimspiel gegen Pohang als Balljunge einzusetzen." Wenn er mit seinem Idol über Fußball reden kann, fühlt Du-Ri sich wohl.


    Schwieriger sind die einsamen Tage in Bielefeld. Als Vater und Mutter ihre einmonatige Starthilfe beendeten, "wurde ich immer schlechter". Probleme bei der Selbstversorgung sorgten dafür, "dass ich auf dem Platz gar keine Kraft mehr hatte." Abends auszugehen verbietet ihm seine Mentalität. Du-Ri sagt: "Außerhalb des Platzes habe ich nur Spaß im Internet. Und Sonntags gehe ich in die Kirche. Ich bin einfach lieber zu Hause." Von dort telefoniert er oft mit seiner großen Liebe Hee Jung Lee. 500 Euro wird er so jeden Monat los. "Das ist ein Problem", gesteht Du-Ri, "sie kann nicht nach Bielefeld kommen, weil sie ihr Jura-Studium in Seoul gerade erst begonnen hat."


    Wenigstens die Eltern wollen Cha ab Februar wieder in Bielefeld betreuen. "Das ist wichtig für mich und meine Karriere." Dass ihm noch sehr viel gelingen wird, daran glaubt der junge Cha fest: "Gott hat mich bis hier her geführt und wird mich auch zu meinen Zielen bringen."

  • Henzler macht sich lang



    Torwart-Neuzugang hofft auf Einsätze und Isabella


    Aksu. Benno Möhlmann hatte bei den ersten Aktionen des neuen Arminen im Training "gar nicht einmal hingeschaut". Der Chef weiß Simon Henzler bei seinem Torwarttrainer Thomas Schlieck gut aufgehoben, und ein Urteil über den Zugang vom Zweitligisten FC St. Pauli will er "sowieso erst in vier Wochen abgeben".
    Sie müssen den 26-Jährigen erst kennenlernen. Denn der Tausch mit dem bisherigen Ersatztorwart Heinz Müller, bei dem laut Möhlmann "ein paar Euro in Arminias Kasse wanderten", wurde am Freitag erstmalig zwischen den Klubs verhandelt, Samstag zwischen Henzler und DSC-Sport-Manager Thomas von Heesen festgezurrt und am Montag mit der Erledigung letzter Formalien besiegelt. Dieses Tempo verblüffte selbst Simon Henzler. Er sagte dennoch "spontan Ja". Sogar der Spezialist Schlieck räumte ein, nicht viel mehr zu wissen als statistische Daten und Stationen: VfB Stuttgart Amateure, FC Tirol, SV Meppen, FC St. Pauli. Als Simon Henzler vor seiner zweiten Übungseinheit im Arminen-Dress selbst eine Zahl nennt, klingt das stolz: "17 Erstliga-Spiele. Die komplette Rückrunde in der vorigen Saison."


    Danach gabs einen Knick in der Karriere. Henzler ging noch als Nummer eins des Kult-Klubs in die Zweitliga-Saison. "Doch nach unserem Fehlstart verlor ich schnell meinen Platz." Freude kam bei den St. Pauli-Fans aber auch in der Folge nicht auf. Die Kiez-Kicker stehen auf dem letzten Rang, der Absturz in die Regionalliga droht.


    Dass es beim Bielefelder Bundesligisten mit Mathias Hain einen unumstrittenen Stammtorwart sowie in Dennis Eilhoff ein aufstrebendes Talent mit Heimvorteil gibt, schreckte den in der Spielestadt Ravensburg (Bodensee) geborenen Henzler nicht ab. St. Pauli, "wo nichts mehr stimmte und wir Torhüter zuletzt irgendwie im Training immer nur so mitliefen", wollte er "im Sommer auf jeden Fall verlassen". Beim DSC unterschrieb Henzler, der sich in seiner Freizeit gerne mit dem Computer beschäftigt, für anderthalb Jahre.


    "Möglichst bald" soll Freundin Isabella, die in Hamburg in einer Event-Marketing-Agentur arbeitet, nach Bielefeld nachkommen. Vorher will er im Training "reinhauen und beweisen, was ich kann". Allerdings hat der Cheftrainer schon entschieden, dass Eilhoff in Bremen und gegen Bayern München "auf jeden Fall unsere Nummer zwei sein wird". Danach ist Henzlers Eingewöhnungszeit abgelaufen - und Möhlmann wird längst genau hingeschaut haben, um den Neuen in der Torwart-Hierarchie platzieren zu können.

  • DSC-Splitter


    Geschont - Gedrängelt - Geschwächt - Gezahlt - Getestet



    Geschont
    Marcio Borges wird nach seinem Fußbruch weiter behutsam aufgebaut. Benno Möhlmann wird ihn in den weiteren Trainingslager-Testspielen nicht einsetzen. "Vielleicht bringe ich ihn am Dienstag auf der Alm beim Test gegen Osnabrück", sagte der Trainer. :head:


    Gedrängelt


    Dichtes Gedränge herrschte gestern auf den Trainingsplätzen: Sechs Vereine, fünf Plätze. Arminia kam rechtzeitig und nutzte die reservierte Fläche exklusiv. Mit den Bedingungen, zu denen Sonnenschein mit Temperaturen bis 22 Grad im Schatten gehört, ist der Coach zufrieden. "Man muss zeitlich manchmal flexibel sein. Unter dem Strich ist die Art der Vorbereitung optimal."


    Geschwächt


    Am Montag Abend legte sich Dirk Flock mit 38,5 Grad Fieber ins Bett. Eine entzündete Blase am Zeh verursachte die erhöhte Temperatur. Training mit dem Ball ist für "Flocker" vorerst nicht möglich. So kann sich der von Ex-Trainer Hermann Gerland für eine Ablöse von 800.000 Mark verpflichtete Mittelfeldspieler gedanklich weiter mit sportlicher Zukunftsgestaltung beschäftigen. Seine Wechselhoffnung wird genährt "durch einige frische Angebote, die ich in diesem frühen Stadium nicht konkretisieren will". :pillepalle:


    Gezahlt


    "Der Transfer von Erhan Albayrak ist erledigt", vermeldete Möhlmann das Ende der im Sommer 2002 begonnenen und von der Wankelmütigkeit der Fenerbahce-Spitze diktierten Verkaufsgeschichte. Die Ablöse (150.000 Euro) sei überwiesen. Der Verhandlungstermin von Roland Kentsch, Geschäftsführer Finanzen, mit den Oberen des Istanbuler Klubs ist damit hinfällig. :D


    Getestet


    Eine Standortbestimmung ist das heutige Testspiel gegen Denizlispor. Der Gegner steht im Achtelfinale des UEFA-Cups und hat zuletzt den französischen Klub RC Lens (Dritter in der Champions-League-Gruppe mit Bayern München) ausgeschaltet. :hi:

  • Brasilianischer Defensivmann sehnt das Comeback und den Besuch seiner Familie herbei


    Aksu (tzi). Brasilianer überziehen gerne mal ihren Heimaturlaub. Die Zahl der Geldstrafen, die Julio Cesar seinerzeit für dieses Vergehen bei Borussia Dortmund kassierte, sind Legende. Amoroso hat sich jüngst in diesem Zusammenhang beim BVB als legitimer Nachfolger bewiesen. Bisweilen bummeln Samba-Kicker sogar mit Ansage.
    So hatte sich der Bremer Ailton schon im Dezember gegenüber dem Stern festgelegt, auf keinen Fall zum Trainingsauftakt der braven Kollegen zu erscheinen. Stattdessen würde er „lieber im Warmen in der Hängematte liegen“. Bielefelds Brasilianer Marcio Borges hat darüber laut gelacht. Kopfschüttelnd.


    Ihm käme eine solche Dreistigkeit nie in den Sinn. „Ich bin immer pünktlich“, sagt er, „außerdem verdiene ich nicht so viel Geld wie Ailton“. Immerhin 10.000 Euro Strafe war dem Bremer das zweitägigeUrlaubsvergnügen wert. Borges kam diesmal zwar nach der Winterpause auch einen halben Tag verspätet zur Arminia, hatte dies aufgrund der Rückflugtermine vorher mit dem Trainer abgesprochen. Benno Möhlmann sah seine Überzeugung bestätigt: „Ich weiß, dass Marcio in diesen Dingen grundsätzlich zuverlässig ist.“


    Schließlich ist Borges auch einer seiner großen Hoffnungsträger für die Rückrunde. „Mit ihm haben wir von hinten heraus noch andere Möglichkeiten, das Spiel zu eröffnen.“ Den von Möhlmann geforderten „exakten Pass“ zu spielen, war Borges vor seinem Mittelfußbruch im letzten Saisonvorbereitungsspiel gegen Real Saragossa (3:0) in der Lage. „Das ist kein Problem“, radebrecht er in einer Mischung aus Portugiesisch und Deutsch, „ich habe vor meiner Zeit in Bielefeld viel im Mittelfeld gespielt“. Bald will Borges, der am Montag 30 Jahre alt wird, diese Fähigkeiten wieder einbringen. Zum weiteren behutsamen Aufbau bewahrt ihn Möhlmann noch vor Einsätzen in den Testspielen dieser Tage in der Türkei gegen Den Haag (2:1), Denizlispor (2:2) und Kocaelispor am Samstag. „Hier gibts teilweise doch schon richtig was auf die Socken“, erklärt der Coach.


    Borges übt sich in Geduld. „Ich habe zwar keine Schmerzen mehr, aber mir fehlt noch viel Kraft nach der langen Pause.“ Er hat sich das Auswärtsspiel in Wolfsburg als Comeback-Zeitpunkt ausgesucht, Trainer Möhlmann denkt „eher, dass es noch ein wenig länger dauert“. Wer schon so lange gewartet hat, dem kommt es auf ein Spiel früher oder später aber nicht an.


    In den Vordergrund rückt der Mann vom Zuckerhut sowieso das große, gemeinsame Ziel: „Klar, ich will schnell wieder gut Fußball spielen. Wichtiger ist, dass Arminia in der Klasse bleibt.“ Die zweite Halbserie werde schwieriger als die erste, glaubt Borges, „weil die Mannschaften unter uns viel stärker werden, wenn es wieder los geht, und auch die Spitzenteams in der entscheidenden Phase nichts mehr zu verschenken haben.“


    Übrigens: Marcio Borges hätte möglicherweise mehr Berechtigung als Ailton oder seine anderen brasilianischen Bundesliga-Kollegen, sich den einen oder anderen Tag Urlaubsverlängerung zu genehmigen. Seine Frau Luciane und Sohn Marcio (7) leben in Rio de Janeiro. „Es ist schlimm, von ihnen so lange getrennt zu sein, aber meine Frau ist aus privaten Gründen in Rio unabkömmlich und Marcio geht dort zur Schule“, sagt der Abwehrmann des DSC. Nur viermal pro Jahr ist die Familie vereint. Zweimal, wenn die Bundesliga ruht, und zweimal, wenn der Sohn Ferien hat. Am Montag erwartet Borges seine Lieben für sechs Wochen in Bielefeld. Passend zu seinem Geburtstag werden sie pünktlich sein.

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  • Trotz Überlegenheit nur 2:2 im Testspiel im Denizlispor


    Aksu (tzi). Benno Möhlmann verließ den direkt am Meer gelegenen Fußballplatz der Beleker Hotelanlage Attileia bei wolkenlosem Himmel und eiskaltem Wind mit grimmiger Miene. Das 2:2 (1:1) vor 28 Zuschauern im Testspiel gegen den UEFA-Cup-Achtelfinalisten Denizlispor, der das Spiel von Beginn an mit einer Mischung aus Stamm- und Ersatzspielern bestritt, gefiel ihm nicht.
    "Ich denke nicht, dass der Gegner so stark war, dass wir mit einem Unentschieden zufrieden sein könnten", bilanzierte der Arminen-Trainer. Richtig ungehalten hatte der 48-Jährige schon nach einer guten halben Stunde den jungen Koreaner Du-Ri Cha zum Warmlaufen geschickt. Mamadou Diabang hatte gerade seine zweite Riesenchance leichtfertig vergeben.


    Den ersten Adrenalinstoß versetzte der Senegalese seinem Trainer in der siebten Minute: Ansgar Brinkmann hatte von der rechten Seite nach einem Übersteiger den perfekten Rückpass gespielt, doch "Momo" schoss freistehend den Torwart an. Als sich die Szene auf der linken Seite in der 31. Minute wiederholte (ebenso vorzügliche Vorarbeit von Artur Wichniarek), war Möhlmanns Geduld vorbei. Er holte Diabang vom Platz und brachte Cha. Hinterher forderte der Fußball-Lehrer: "Momo muss einfach begreifen, dass er nicht immer 1.000 Chancen im Spiel kriegt. Er muss auf dem Platz den unbedingten Willen haben, das 1:0 zu machen oder unsere Führung auszubauen. Er hat auch in anderen Situationen Larifari gespielt." Dem 1:0 durch Wichniarek (26., Heber aus 18 Metern nach einem Fehlpass in der Abwehr) hätten vor der Pause drei, vier weitere Treffer folgen können, so feldüberlegen spielte Arminias Top-Elf, in der nur Mathias Hain aussetzte. Neben der Fahrlässigkeit beim Nutzen von Chancen war auch Pech dabei: So traf Reinhardt bei einem Kopfball die Latte und der türkische Schiedsrichter schloss gnädig bei einem nicht zu übersehenden Handspiel im 16-er beide Augen.


    Denizlispor verwertete seine erste und einzige Chance in der ersten Hälfte zum 1:1 (41., A. Kunter) und glich auch die erneute Führung (51., Cha per Abstauber nach Dabrowski-Flanke und Kauf-Kopfball) begünstigt von einer Unachtsamkeit in Arminias Rückwärtsbewegung prompt aus (56.; Serhat). Mit der Einwechselung von sieben Profis in der 63. Minute riss der Spielfaden. "Dafür habe ich schon eher Verständnis", sagte Möhlmann.


    DSC: Eilhoff - Lense (63. Rauw), Reinhardt, Hansén (Wegen einer Rückenverspannung in der 14. durch Bogusz ersetzt) - Brinkmann (63. Sinisterra), Kauf (63. Murawski), Dabrowski (63. Porcello), Dammeier (63. Janic), Vata (63. Sadovic) - Wichniarek (63. Bogdanovic), Diabang (38. Cha).

  • Antalya (tzi). "Endlich mal eine tolle Abwechslung!" Kollektiv atmeten die DSC-Profis außerhalb ihres abgelegenen Teamquartiers durch. Beim Ausflug in die malerische Altstadt und den Hafen von Antalya erholten sich die Bielefelder Profis von den monotonen Abläufen im Trainingslager. Mitbringsel für die Lieben daheim wurden reichlich erstanden. Und ein Wiedersehen gabs auch: Die von Alemannia Aachen beschäftigten Ex-Arminen Alexander Klitzpera und Josef Ivanovic hatten dieselbe Abwechslung vom Trainingsalltag nötig.

  • Heimatliche Gefühle im Trainingslager



    Bielefeld (NW). Deutsche Zeitungen am Hotelkiosk, Exil-Trainer Daum in der Lobby, Stern-Fahrzeuge als Kleinbusse vor dem Portal, eine sächselnde Reisegruppe beim Frühstück am Nachbartisch - hier gibts jede Menge Erinnerungen an meine Herkunft. Heimisch fühle ich mich aber erst, seitdem ich eine sehr vertraute Melodie gehört habe. Nein, nicht die Nationalhymne, doch fast so etwas Bedeutsames.
    Als Musik-Laie will ichs folgendermaßen beschreiben. Hört sich zuerst an wie ein Gewitter, dann gleicht es dem Gesang von Mönchen, und im Hintergrund ein bedrohlich laut werdender Herzschlag mit - bei positivem Ausgang - "Bing, bing" zum fröhlichen Schluss. Oder so ähnlich.


    Nach getaner Arbeit beim Zappen plötzlich der musikalischen Untermalung von "Wer wird Millionär" zu lauschen, lässt spontan das Gefühl aufkommen, man sei zu Hause.


    Obwohl, bei genauerem Hinsehen - er macht fast alles falsch, der türkische Günther Jauch. Wie dieser silberbärtige End-Fünfziger da schon sitzt! Mit oberhalb des Bauches verschränkten Armen und meist strengem Blick. Der personifizierte Oberlehrer. Keine Spur von der lausbubenhaften Lockerheit unseres Quoten-Königs. Der türkische Gastgeber verhört seine Kandidaten geradezu. Frage, Antwort, Frage, Antwort, Frage, Antwort, Tschüss.


    Schlimmer noch: Frauen, denen der alte Charmeur Jauch bei den billigen Fragen gerne behilflich ist, haben bei dessen türkischen Imitator null Bonus. Lässt dieser ungehobelte Kerl es mit gleichgültiger Miene tatsächlich geschehen, dass seine Kandidatin bei der zweiten Frage den ersten Joker verquizt. Das hätte Jauch zu verhindern gewusst. Musik sei universell, heißt es. Sie kann aber auch ganz schön in die Irre führen. Denn wirklich zu Hause werde ich erst sein, wenn ich das nächste Mal die bewusste Melodie höre. Bing, bing.

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  • Trainingslager in der Türkei bestätigt Möhlmanns Erwartungen


    Nur eine Wolke schiebt sich vor die Sonne Aksu (tzi). "Wir hatten gute Bedingungen, haben jeden Tag trainiert, das Spielverständnis ist da und wir beherrschen zwei, drei taktische Grundordnungen." Das Fazit von Arminia Bielefelds Trainer Benno Möhlmann nach acht Arbeitstagen an der sonnigen türkischen Riviera nahe Antalya fiel positiv aus, aber nicht überschwänglich.
    Die im Trainingslager erzielten Ergebnisse bewegten sich in den Spielen gegen Den Haag (2:1), Denizlispor (2:2) und den türkischen Pokalsieger Kocaelispor (2:0) sowie den elf Übungseinheiten im Rahmen seiner Erwartungen. Bestätigt hat sich seine Einschätzung, dass Spieler wie "Massimiliano Porcello oder Momo Diabang jederzeit einsetzbar sind". Ein Sprung nach vorn glückte dem Kolumbianer Jesus Sinisterra. Den Neuzugang hält Möhlmann nun "für eine Alternative auf der linken Seite". Auch der jüngste Armine, der 18-jährige Mirnel Sadovic, entwickelte sich weiter. Sein Trainer hätte nach den aktuellen Eindrücken " keine Angst, ihn mal für 30 Minuten in der Bundesliga reinzuschmeißen".


    Einzig der Muskelfaserriss von Artur Wichniarek passte nicht ins positive Gesamtbild. Erst nach einer Untersuchung bei Mannschaftsarzt Dr. Michael Dickob wird sich heute genauer sagen lassen, wie lange der Stürmer ausfällt. "Artur wird erst wieder spielen, wenn er 100 Prozent fit ist", erklärt Möhlmann.

  • Zitat

    Original von Jumboletto
    Also ich habe heute mal mit meiner lieblings Informantin Jeanette gesprochen. Hab sie gefragt mit wem sich Dennis Eilhoff ein Zimmer Teilt. Mit Rübe! Außerdem hab ich sie auf die Verpflichtung von Henzler angesprochen. Sie meinte, das Dennis keine Angst vor ihm hat, und weiterhin alles geben wird, um sich als Nr. 2 hinter Matze zu behaupten.


    ich glaube nicht, dass er da große probleme haben wird.
    henzler ear 2. torwart bei einem designierten regionalligisten.
    wenn ich mir dagegen die 2.liga torhüter so angucke, würd ich sagen wäre dennnis in den meisten teams die nr 1. eigentlich nur in freiburg und oberhausen nicht.
    er würde auf jeden fall zu den besseren gehören

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