ZitatAlles anzeigenParis/München - Die Radsport-Welt unter Schock: Lance Armstrong steht unter Doping-Verdacht!
Der siebenmalige Sieger der Tour de France soll 1999 bei seinem ersten Erfolg in Frankreich mit EPO nachgeholfen haben. Das berichtet die französische Zeitung "L'Equipe".
Sechs Urinproben positiv
Im französischen Labor in Chatenay-Malabry wurde dem Bericht zufolge in sechs Urinproben des Amerikaners EPO festgestellt.
Die A-Proben des 33-Jährigen waren damals noch negativ ausgefallen. Diese Proben wurden vernichtet, die B-Proben jedoch aufbewahrt.
Mit neuesten Test-Methoden machten sich die Wissenschaftler später in den B-Proben auf sie Suche nach unerlaubten Mitteln - und wurden fündig.
Keine Sanktionen zu befürchten
Der Direktor des Labors in Chatenay-Malabry, Jaqcues de Ceaurriz, erklärte, es bestehe kein Zweifel an den Resultaten der Dopingproben, auch wenn diese bereits fünf Jahre vor Durchführung der Tests entnommen worden seien.
Gleichzeitig erläuterte de Ceaurriz jedoch, dass Armstrong auf Grundlage der neuen Tests keine Sanktionen zu befürchten habe.
"Die Tests wurden im Rahmen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten durchgeführt. Wir haben die Proben wie immer anonym ausgewertet. Der rein experimentelle Charakter des Tests und die Tatsache, dass es keine Möglichkeit zu einem Gegengutachten gibt, lassen jedoch keine Möglichkeit, die Fahrer auf Grund unserer Ergebnisse zu sanktionieren", sagte der Wissenschaftler.
L'Equipe verweist aber darauf, dass die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) juristische Schritte einleiten könnte.
"Die Hexenjagd geht weiter"
Die Vorwürfe werfen natürlich trotzdem einen Schatten auf die Karriere des "Tourminators". Immer wieder hatte Armstrong beteuert, nie mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen zu haben.
Auch jetzt wehrt er sich vehement gegen die Anschuldigungen: "Ich habe niemals leistungssteigernde Mittel genommen. Das ist purer Skandaljournalismus der L'Equipe", erklärte Armstrong auf seiner Internetseite.
Und weiter: "Schon wieder berichtet eine europäische Zeitung, ich hätte gedopt. Unglücklicherweise geht die Hexenjagd weiter."
Doch in den Proben nach dem Prolog der Tour 1999 am 3. Juli in Puy-du-Fou, nach der ersten Etappe von Montaigu nach Challans, dem neunten Teilstück von Grand-Bornand nach Sestrières, Etappe Nummer zehn Sestrières - L'Alpe d'Huez, zwölf Saint-Galmier - Saint-Flour und 14 Castres - Saint-Gaudens fanden sich erhöhte EPO-Werte.
EPO wird seit 1983 synthetisch hergestellt
Erythropoetin (EPO) ist ein in der Niere produziertes körpereigenes Hormon, das die Bildung roter Blutzellen in den Stammzellen des Knochenmarks anregt.
Diese Erythrozyten binden in der Lunge Sauerstoff und transportieren diesen zur Versorgung der Zellen in die verschiedenen Körperregionen wie die Muskulatur. Seit 1983 ist es möglich, EPO synthetisch herzustellen.
Unter anderem wurde bei Ex-Tour-Sieger Marco Pantani beim Giro 1999 ein überhöhter Hämatokritwert festgestellt, der auf EPO-Doping hindeutet.
Anschuldigungen seit Jahren
Seit mehreren Jahren muss sich Armstrong mit Doping-Anschuldigungen auseinander setzen.
Unmittelbar vor der Tour de France 2004 erschien zu diesem Thema das Buch "L.A. Confidential - die Geheimnisse des Lance Armstrong".
Darin bezichtigen eine ehemalige Masseurin, frühere Teamkameraden und der ehemalige Tour-de-France Sieger Greg LeMond Armstrong des EPO-Dopings.
Armstrong geht gegen den Autoren David Walsh juristisch vor.
Anklage gegen Dr. Ferrari scheitert
2000 musste der Amerikaner eingestehen, dass ihn der italienische Arzt Dr. Michele Ferrari seit 1995 berät. Diesem wurde vor Gericht vorgeworfen, Radsportler mit Dopingmitteln zu versorgen.
Die Anklage scheiterte jedoch aus Mangel an Beweisen.
Positiver Test von 1999 ohne Folgen
Ein dokumentierter positiver Doping-Befund von Armstrong existiert jedoch. Er datiert pikanterweise vom 4. Juli 1999.
Damals wurde schon während der Rundfahrt ein erhöhter Kortikoid-Wert festgestellt, der mit einem Rezept erklärt wurde.
Das Rezept soll vordatiert worden sein. Der positive Test blieb folgenlos!
quelle: sport1.de
war ja irgendwie doch klar, trotzdem heftig!