Die Marketing-Masche fängt doch schon bei den Politikern an.
Die Politik missbraucht die Popularität des Fußballs um eine Meinung unters Volk zu streuen, die gefälligst jeder zu diesem Thema haben sollte. Und dies funktioniert natürlich am Besten, wenn dies einheitlich geschieht. Einzelne, differenziertere Meinungen sind nicht gern gesehen.
Während gemeinsame Aktionen für FairPlay oder gegen Rassismus im Sport durchaus Sinn machen, darf man dieses beim Thema Flüchtlinge durchaus mal in Frage stellen, denn ein direkter Zusammenhang besteht eigentlich kaum.
Ob im Stadion, in der Kneipe, auf dem eigenen Sofa oder in einem Fußball-Forum: Sind wir nicht hier, um vorrangig über Fußball zu diskutieren?
Muss man wirklich jedes aktuelle politische Thema in den Fußballsport drängen? Sollte man es nicht jedem Verein selbst überlassen, ob und in welcher Form er damit umgeht? Und dann auch ohne jede einzelne Aktion großartig zu erwähnen?
In dem die DFL diese Aktion so kurzfristig und scheinbar ohne größere Diskussion ins Leben gerufen hat, hat sie den Clubs keinen Gefallen getan. Bei besserer uns sorgfältiger Vorbereitung würde diese Debatte wohl jetzt nicht stattfinden.
Von daher sollte sich die Kritik an den Vereinen, die sich daran jetzt beteiligen mMn auch in Grenzen halten. Ein Grund mit dem eigenen Club gar auf Konfrontationskurs zu gehen, besteht daher sicher nicht.
Eines ist aber in jedem Falle sicher:
Das Flüchtlingsproblem wird weder von den Vereinen noch von der Bild-Zeitung gelöst.
Ob es allerdings von denen gelöst wird, deren Aufgabe es ist, also von den Politikern, darf man aus Erfahrung aber auch stark bezweifeln...