Bundestagswahl 2005 - Wen wählt ihr?

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Original von nrwsiggi
@ Suomi
Zum anderen habe ich einen Sohn, und habe auch in seinem Sinne gehofft, das sich etwas ändert. Denn wenn ich jetzt sehe das man sich in der Bildungspolitik die letzten Jahre über Sachen wie z.Bsp. Ganztagsschulen streitet (sowas ist selbstverständlich), Schulsstoff 10 mal wiederholt wird weil (nichts gegen Ausländer) ausländische Kinder nicht hinterher kommen und die eigenen Kinder sich langweilen weil sie es schon können oder man Familien Gelder untersagt, und somit einem Kind ein wenig Kinderleben nimmt, weil es auf Grund von finanziellen Problemen nicht mehr alles geboten bekommen kann. Ich denke in meinen Aussagen nicht nur an mich.

Nun, das sehe ich anders. Und da denke ich bei weitem auch nicht nur an mich.
Das Wort Ganztagsschule würde heute doch niemand kennen, wenn es rot-grün nicht gebe. Wer hat denn Milliarden in die Gründng von Ganztagsschulen und Ganztagsbetreung reingepumpt? Rot-grün. Wer hat den vorschulischen Sprachkurs eingeführt? Rot-grün. Ich könnte das noch weiter führen. Gerade was Bildungspolitik angeht kann ich mich nun wirklich nicht mit schwarz-gelb anfreunden.

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Original von Kai
Da hat Herr Rüttgers 8.000 neue Lehrer versprochen und kann sie nicht einstellen, weil es gar nicht so viele arbeitssuchende Lehrer gibt.

Ach, das ist so nicht richtig. Es gibt immer genug Lehrer, die gerne eine Festanstellung hätten, aber es gibt halt nicht immer unbedingt die Lehrer, die er sucht (Berufsschullehrer, Physiklehrer, usw.)
Und außerdem muss er so oder so neue Lehrer einstellen, da ja in den nächsten Jahren viele Lehrer pensioniert werden. Wenn dann Englisch demnächst ab Klasse 1 unterrichtet werden soll, dann bedarf es schon einiger Neueinstellungen, um das überhaupt aufzufangen. Das ist eine Milchmädchenrechnung, macht sich aber im Wahlkampf halt ganz gut.
Das nur mal so als Beispiel wie man Sachen prima in der Öffentlichkeit verdrehen kann.

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Original von nrwsiggi
@ Suomi

Ne um Gottes Willen. Ich will hier nicht alle in einen Topf werfen. Ich bin halt nur enttäuscht von einer gewissen Bevölkerungsgruppe, die tag täglich wie wild unruhe und negative Stimmung schüren und nun ganz kleinlaut wählen gehen und das selbe wieder wählen.

Bei 61,9 Millionen Wahlberechtigten und einer Wahlbeteiligung von knappen 80% entspricht ein Prozentpunkt etwa 500.000 Stimmen.

Kennst Du so viele? Ich nicht.

Bei allem Respekt, bei Wahlumfragen werden etwa 2.000 Befragungen in das Ergebnis eingebracht. Das ist ein 250stel Prozentpunkt.

Das sind Zahlen, die man sich mal zu Gemüte führen sollte, bevor man von Bevölkerungsgruppen schreibt, die Unruhe machen und dann doch wieder das andere wählen. Es lässt sich doch gar nicht objektivieren.

EDIT: Und was die Landtagswahlen angeht, da möchte ich doch gerne mal wissen, wie sich die wirklich abgegebenen Stimmen miteinander in Verbindung bringen lassen.

@ Suomi

Ich bin zwar gebürtiger Ossi und von Stoiber vor Tagen als dumm hingestellt worden weil die Bayern die schlaueren sind. Er hatte aber auch teilweise recht. Wer schließt bei Wissenstest immer mit sehr gut ab. Die bayrische Jugend. Und warum, weil deren Schulwesen super gut läuft und organisiert ist. Da fällt nicht alle Furze lang Untericht aus, da werden Stunden nicht 10 mal wiederholt weil ausländische Kinder nicht hinterher kommen und da wird die Ganztagsschule schon seit Jahren durchgeführt. Ein Bundesland was durch CSU geführt wird. Wer ist das Bundesland was immer in Sachen Bildung an zweiter Stelle steht. Sachsen. Auch ein CDU geführtes Land. Und auch bei uns gibt es schon seit Jahren die Ganztagsschulen. Also nicht die SPD oder die Grünen haben das erfunden sondern das gibt es schon länger. Und das sind nur zwei Bsp. das es anders gehen kann.(Zumindest in diesem Thema)

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Dynamoszene Ostwestfalen

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Original von nrwsiggi
@ Suomi
Wer schließt bei Wissenstest immer mit sehr gut ab. Die bayrische Jugend. Und warum, weil deren Schulwesen super gut läuft und organisiert ist. Da fällt nicht alle Furze lang Untericht aus, da werden Stunden nicht 10 mal wiederholt weil ausländische Kinder nicht hinterher kommen und da wird die Ganztagsschule schon seit Jahren durchgeführt. Ein Bundesland was durch CSU geführt wird. Wer ist das Bundesland was immer in Sachen Bildung an zweiter Stelle steht. Sachsen. Auch ein CDU geführtes Land. Und auch bei uns gibt es schon seit Jahren die Ganztagsschulen. Also nicht die SPD oder die Grünen haben das erfunden sondern das gibt es schon länger. Und das sind nur zwei Bsp. das es anders gehen kann.(Zumindest in diesem Thema)

Also, mal der Reihe nach. Sachsen liegt im Osten. Ganztagsbetreuung und Ganztagsschulen waren im Westen leider, leider lange Zeit Fremdwörter. Ich weiß nicht genau, seit wann du im Westen lebst. Aber ich bin in einer Zeit aufgewachsen als es sowas im Westen noch nicht gab und das war nicht gerade einfach mit berufstätigen Eltern. Natürlich hat rot-grün vom Osten und von anderen Ländern kopiert und das ist auch sehr, sehr gut so. Ich wollte das auch nicht als rot-grüne Erfindung verkaufen. Aber sie haben es im Westen eingeführt, wenn du so willst. Ganztagsschulen in Bayern? Da kenne ich andere Geschichten.
Was du sonst zum Thema Bayern und Schulen schreibst ist doch genau die Polemik die Stoiber so gerne verbreitet, leider geht das ganze kein bisschen in die Tiefe und ist zum Teil schlichtweg falsch. Bei Interesse kannst du gerne eine PN schreiben, dann kann ich dir das näher erläutern.

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Original von The_Game
Übrigens möchte ich die spd nochmal daran erinnern dass immer der mit dem besten ergebnis gewinnt und nicht der der etwas positiv überrascht. (Man erinnere sich an die Aussagen nach dem TV-Duell die heute komplett umgedreht wieder aufgetaucht sind)
Das war einfach nur peinlich heute.

Das ist ein interessanter Punkt. Ich erinnere mich sehr deutlich an die Wahl vor 3 Jahren. Damals hat die CDU/CSU versucht sich als Wahlsieger zu präsentieren, weil sie so stark aufgeholt hatten im Vergleich zur Wahl davor. Im Endeffekt hatten sie dennoch keine Mehrheit. Es gibt da wohl genug Beispiele, daß sie alle ähnlich peinlich sind/waren. Das wird halt nur schnell wieder alles vergessen.

Einziger Unterschiede zu heute ist, daß kein Lager eine Mehrheit hat. Dazu kommt die Absage der Grünen zu Schwarz-Gelb-Grün und die Absage der Gelben zur Ampel. Die ganz Roten lasse ich mal aus bekannten Gründen völlig aussen vor.

Ist die Frage was bleibt. Das einzige was komischer Weise nach den ersten Ergebnissen nicht mehr völlig ausgeschlossen wurde ist Rot-Schwarz. Einerseits nicht ganz überaschend, wenn man den richtigen Umfragen vor der Wahl vertraut hat, aber dennoch unerwartet weil die SPD sich nahezu auf Augenhöhe zur Union befindet. Bei der Augenhöhe zählen dann keine Prozente mehr, sondern Sitze. Bei den "Überhangmandaten" muß man jetzt halt noch etwas abwarten. Daran wird sich dann wohl auch spätestens am 2. Oktober der Kanzler entscheiden.

Das "klein reden" und zwerschneiden der Union in CDU und CSU, ist dabei sicher ein Stück weit Kindergraten, aber vielleicht auch schon etwas vorschießen in Bezug auf die mit Sicherheit kommenden Koalitionsverhandlungen. Erneute Neuwahlen will sicherlich keiner und nach den heute getroffenen Aussagen wäre alles andere als eine "große Koalition" eine Überaschung.

Bleibt also die Frage unter wessen Führung und da kann man sich aus vielfältigen Gründen nun wirkliche beide noch als zukünftigen Kanzler oder Kanzlerin vorstellen. Der Kuchen ist zwar gegessen, aber die Kirsche ist noch auf dem Teller.

Beide Parteien nähern sich weiter an. Wenn es so weitergeht, holt die SPD doch noch die meisten Sitze. Ich lach mich schlapp....

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Original von Gönner
Das "klein reden" und zwerschneiden der Union in CDU und CSU, ist dabei sicher ein Stück weit Kindergraten, aber vielleicht auch schon etwas vorschießen in Bezug auf die mit Sicherheit kommenden Koalitionsverhandlungen.

Da konnte ich mir das Lachen nicht so ganz verkneifen. Und vorhin bei den Tagesthemen diejenigen, die hinter Kurt Beck standen auch nicht.

Das schlimmste ist allerdings, dass sich das bis zum 2. Oktober auch nicht so ganz auflösen wird. Erst dann werden die vielleicht alle mal wieder runterkommen.

Moinsen Arminen,

hier wurde von einigen mit dem Kopf geschüttelt und gefragt, wie es sein kann, das die SPD zum einem soviele Prozente erreichen kann und zum anderem in den Ländern in denen sie bei den letzten Landtagswahlen rausgeflogen sind, nun wieder die Mehrheit haben.

Hierfür gibt es wohl eine sehr logische Erklärung:

Bei dieser Wahl ist es Gerhard Schröder gelungen, die SPD-Wähler zu mobilisieren. Bei den Landtagswahlen war dies nicht der Fall, viele SPD-Wähler sind erst gar nicht wählen gegangen und aus diesem Grund hat die SPD die Landtagswahlen verloren. Bei dieser Wahl jedoch wurden diese damaligen" Wahlverweigerer" mobilisiert und sie haben gewählt.

Das Auftreten von Schröder bei der Elefantenrunde war mir persönlich ebenfalls peinlich und ich fand es mehr als arrogant und sich nicht ziemend für einen Bundeskanzler. Eine Entschuldigung hierfür gibt es nicht, jedoch sollte sich Schröder morgen dafür entschuldigen (meine Meinung).

Jedoch trafen die Aussagen bzgl. der Presse hier sehr gut zu, wurde Schröder, wurde die SPD doch sehr negativ in den verschiedenen Medien dargestellt, was den Medien so nicht zusteht, denn sie müssen, bzw. sollten objektiv berichten, zumindest die überregionalen Medien.

Tja, was wird nun passieren, wie wird sich der Bundestag nun zusammensetzen? Ich kann nur hoffen, das es durch Koalitionsverhandlungen zu einer starken Regierung kommen wird. Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle wer die Verhandlungen führen darf, sich alleine über dieses Thema zu streiten ist völlig lächerlich und Kindergartenlike. Nein es ist nun wichtig das sich Koalitionen bilden werden, die die Mehrheiten hat.

Was so ziemlich das schlimmste und ein absolutes Armutszeugnis der gesamten deutschen Politik wäre, wären Neuwahlen! Das kann es ja dann nun wirklich nicht sein.

Im übrigen fand ich einige Kommentare von Besuchern der CDU-Wahlparty in Berlin eine absolute Unverschähmtheit, wenn dort Äußerungen gemacht werden mit dem Wortlaut: Scheiß Wähler usw.!!!

Das gehoert sich nun wahrlich auch nicht!

SWB Gruß
Bennobarkeeper

Also eins ist wohl klar geworden durch die Wahl......
Das Volk wünscht sich mehr politische Beteiligung der kleineren Parteien und weniger der zwei großen Partein.

Das hat man vor allem bei der CDU gesehen, die ja viele Stimmen an die FDP verloren hat. ( Wobei ich glaube das dies die Wähler waren die zwar Schwarz-gelb wollten, aber keine Mehrwertsteuer :P)

Im moment sieht es so aus als hätten jeweils die CDU, die Spd und alle kleinen Parteien zusammen jeweils ein Drittel hintersich.......

Ps: Den Auftritt von Schröder auch nicht ok

Fischer hat mir am besten gefallen....er hat sachlich die Fakten auf den Tisch gelegt. Am besten war sein Kommentar zu Jamaica-Kolletion:
Ja ich höre schon die Reggae klänge im hintergrund

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Original von Der kleine Armine
Also eins ist wohl klar geworden durch die Wahl......
Das Volk wünscht sich mehr politische Beteiligung der kleineren Parteien und weniger der zwei großen Partein.

Nope. Das Volk wünscht sich klare Mehrheitsverhältnisse. Weil diesem Volk aber wochenlang erzählt wurde, dass es entweder den Merkelschen "Preise rauf, Löhne runter"-"Kurs" oder die große Koalition geben würde, hat die Angst die Werte für F.D.P. und Grüne nach oben getrieben. Die PDS/ML hatte die große Koalition sogar als erklärtes Wahlziel.

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Original von Horst Stapen

Nope. Das Volk wünscht sich klare Mehrheitsverhältnisse. Weil diesem Volk aber wochenlang erzählt wurde, dass es entweder den Merkelschen "Preise rauf, Löhne runter"-"Kurs" oder die große Koalition geben würde, hat die Angst die Werte für F.D.P. und Grüne nach oben getrieben. Die PDS/ML hatte die große Koalition sogar als erklärtes Wahlziel.

Du nennst das Angst, ich nenne es Wunsch nach Politische Beteiligung...im endeffeckt kommt das aufs gleiche hinnaus, nämlich das die kleinen mehr zu sagen haben.....

Ich habe gestern auch die FDP gewählt weil die für mich das klarste und beste Programm hatten.
Kommunal fiel die Stimme natürlich auf die CDU, damit wegen der A33 mal was passiert.

So einen Tag nach der Wahl gibt es ja nun die vorerst feststehenden Daten zur Wahl. Gleichstand auf ganzer Linie, uneinigkeit pur weil jeder an die Macht will, die Börse schreibt derbe negativzahlen, das Ausland lacht sich kaputt wie Deutschland aus einem nicht gerade super laufenden Politikum nun ein kleines Chaos macht und der Deutsche schaut blöd weil er egal welche Partei er gewählt hat nun den Salat hat.

Endfazit zu gestern. Im Osten haben gerade die sozial Schwächeren, also Arbeitslose und gerade die Älteren aus Protest und der Sehnsucht nach einem Stück Kommunissmus die "Linke" gewählt und damit Stimmen den eher wichtigeren Parteien entzogen und im Westen haben Menschen die in den Landtagswahlen und Komunalwahlen noch eine Veränderung wollten kalte Füße bekommen, sei es aus Frust das die neuen Parteien noch nicht viel bewegt hatten oder weil sie im inneren doch noch zu SPD und Grünen standen. Es sieht auch aus als hätten viele Deutsche nicht Parteien gewählt sondern Menschen und sich deswegen für SPD wieder umentschieden kurz vorm Ende weil Schröder der bessere Redner war.

Wir werden sehen was weiter passiert, auf alle Fälle ist die große Koalition nicht der Hit wenn diese Streithähne nun auf unserem Rücken Entscheidungen ausfechten.

Rauft euch zusammen und nehmt den Mittelweg der auch uns, dem kleinen Arsch von nebenan was bringt!!!

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Dynamoszene Ostwestfalen

Bei dem Ergebnis ist mir einfach nur schlecht!

Der Super-GAU ist eingetreten.

Dann wurschteln wir halt mind. zwei Jahre weiter, beschimpfen uns gegenseitig, werfen dem anderen versagen vor und wählen wieder um festzustellen, das wir wieder am Anfang stehen und NICHTS erreicht haben.

Armes Deutschland!

Diese Weltuntergangsstimmung die hier von einigen verbreitet wird ist wirklich typisch Deutschland! Und ob die Börse auf das Wahlergebnis negativ reagiert oder nicht, ist mir sowas von scheißegal. Die Wahl ist vorbei und nun muss eine Koalition gebildet werden. Da hilft jetzt auch kein rumjammern.

Bei aller Jammerei muss man festhalten, dass die Stimmen zwischen den --nun, ich greife es mal so auf, wie das im Vorfeld dargestellt wurde, die Linke ausschliessend-- beiden "demokratischen" Lagern SPD und Grüne auf der einen CDU/CSU und FDP auf der anderen Seite einigermaßen gleich verteilt sind.

Unter dieser Voraussetzung wäre es wohl nicht richtig, wenn eine Regierung in Richtung links oder rechts gebildet werden könnte.

Klarerweise ist es sehr viel einfacher, zu regieren, wenn man einfach idealistisch begründete Entscheidungen treffen kann. Und dass CDU/CSU und SPD fast gleich stark sind, hilft mal nicht im Geringsten.

Die Agenda (damit meine ich nicht die Agenda 2010 :P) ist aber völlig eindeutig. Vielleicht begreifen die Politiker dies mal als Chance, Themen sachbezogen zu bearbeiten und ohne idealistischem Schaum vor dem Mund. Braucht man unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Koalition? Was spricht gegen sachbezogene Mehrheitenbildung?

Allein, mir fehlt der Glaube.

Fest steht doch mal: wenn es zu einer großen Koalition mit einer Kanzlerin Merkel kommt, werden wir in spätestens 2 Jahren Neuwahlen haben. Der Rückhalt in der eigenen Partei ist doch offensichtlich nicht gegeben. Ansonsten wären ja nicht 1,2 Mio zur FDP "übergelaufen". Irgendwie kann ich Schröder schon verstehen, wenn er einen gewissen Anspruch stellt, denn dass diese Wahl eine klare Absage an eine Kanzlerin Merkel war, steht doch wohl ausser Frage.

Mal schauen, ob Herr Westerwelle noch umfällt und sich doch auf eine Ampel einlässt. Ihm muss man warscheinlich nur die richtigen Ämter anbieten.

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Original von nrwsiggi
@ lonnemann

Du hast recht wenn Du sagst das in alten schwarzen Zeiten viel von dem derzeitigen Mist vorbereitet wurde, aber es kann doch nicht sein das man jetzt diese finanziellen Fehler auf Kosten der "Kleinen" auskuriert. Wieso haben die Jungs und Mädels um Schröder in den letzten 7 Jahren nicht alle möglichen Konsequenzen gezogen, heißt auch die "Großen" zur Kasse gebeten. Da hätte man doch genügend Geld zusammenbekommen und hätte nicht an allen Ecken und Enden sparen müßen, bzw. Arbeitslosen noch das Geld wegnehmen müßen. Gründe über Gründe über die tag täglich alle rumjammern und nun gehen sie zur Wahl und wählen wieder (zwar mit starken Verlusten) Rot/Grün weil die gerade in den letzten Wochen die heile Welt versprechen. Ich habe ein Kind und das bekommt von mir abends immer eine Geschichte erzählt und glaubt auch noch dran. Mit dem unterschied das er erst 4 ist und nicht wie die anderen die schon richtig gut mitdenken können sollten.

Die Sache ist: wenn man sich die Situation von bspw. Arbeitslosen, die Du als Beispiel nimmst, muss man feststellen, dass sie die Wahl zwischen zwei Übeln haben. Hier die SPD, die Hartz IV durchgesetzt hat; dort die Union, die bei der Verabschiedung von Hartz IV rumgetönt hat, die Reform wäre ja schön und gut, und würde nicht weit genug gehen. Die Union setzt recht einseitig auf Wirtschaftsförderung zu Lasten von Arbeitnehmern, in der Hoffnung, dass die Wirtschaft Arbeitsplätze schafft, wenn sie bessere Bedingungen schafft. Dass diese Rechnung nicht aufgeht hat man oft genug gesehen, nicht zuletzt auch am lange Zeit sehr wirtschaftsfreundlichen Kurs der SPD (siehe die katastrophale Reform der Unternehmenssteuern). Was die Volksparteien nicht davon abhält, an der Illusion einer Vollbeschäftigungsgesellschaft festzuhalten und so tun, als befände Deutschland sich grade in einer Krise, und wenn die vorbei ist, gehen die Arbeitslosenquoten in den Keller. Für die Reichtumsproduktion bzw. Wirtschaftswachstum werden aber de facto immer weniger arbeitende Menschen gebraucht.
Insofern ist mir mehr als verständlich, dass sozial schwache Menschen eher ihr Kreuz bei der SPD denn bei der CDU machen, oder gar beim Utopistenverein PDS.
Nebenbei bemerkt war es auch die rot-grüne Regierung, die überhaupt mal Reformen angepackt hat und in vielen Bereichen Tacheles geredet hat. Wenn ich jetzt das Gejammere der CDU höre, man habe zu sehr die Wahrheit gesagt und sei vom Wähler abgestraft worden, dann möchte ich mal wissen, wodurch Kohl die Wahl gegen Lafontaine damals haushoch gewonnen hat. Die CDU jetzt wird wohl weniger dafür abgestraft worden sein, dass sie "Wahrheiten" genannt hat, sondern eher für die Konsequenzen, die sie daraus ziehen will.

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Original von Bennobarkeeper
Im übrigen fand ich einige Kommentare von Besuchern der CDU-Wahlparty in Berlin eine absolute Unverschähmtheit, wenn dort Äußerungen gemacht werden mit dem Wortlaut: Scheiß Wähler usw.!!!

Der lustig war dieser JUler, der sofort meinte, die Kandidatin sei zu schwach gewesen. Bin mal gespannt, was mit Merkel nun abgeht.

Aber insgesamt zieht sich dieses Bild ja irgendwie durch die CDU: dass die Wähler zu doof sind, das Richtige (=CDU) zu wählen. Siehe Stoibers Äußerungen vor ein paar Wochen. Oder die Muster-Wahlzettel, die die CDU auf ihre Strothmann-Wahlplakate geklebt hat, wo dann bei Erst-und Zweitstimme CDU angekreuzt war. Denken die, ihre potentiellen Wähler sind zu doof ihre Stimme abzugeben?