Auf der offiziellen Homepage steht jetzt diese Interview mit Andreas Mamerow zu lesen, es ist auch in der Halb Vier.
Arminia kann zur Droge werden"
Andreas Mamerow erzählt der Halbvier- und AST-Redaktion über seine Arbeit im Vorstand und die Erfolgsgeschichte des ASC.
Andreas, wie sieht die Bilanz deiner bisherigen Amtszeit aus?
Ich bin noch nicht lange genug dabei, um wirklich Bilanz ziehen zu können. Auf jeden Fall war es eine sehr spannende Zeit mit dem Erfolg der Mitglieder-werbungsaktionen und der Verpflichtung unseres neuen Geschäftsführers Sport Reinhard Saftig.
Wie unterscheidet sich deine Arbeit im Vorstand von deiner früheren ASC-Tätigkeit? Nehmen dich die Fans jetzt anders wahr?
Im ASC war ich als Geburtshelfer und Koordinator für alle Gremien und Abteilungen des Vereins tätig, meine Arbeit als Vorsitzender des Verwaltungsrates verlangte schon damals einen Interessenausgleich und eine gewisse Neutralität. Das ist jetzt nicht anders, auch wenn ich operativ weitaus mehr eingebunden bin. Die Mitglieder und Fans nehmen einen wesentlich bewusster wahr und sprechen mich auch konkret auf Dinge an, nicht nur kritisch, sondern auch ermutigend und lobend. Das motiviert natürlich.
Welche Impulse konntest du der Vorstandsarbeit geben?
Der bisherige Vorstand hat seit fünfzehn bzw. sechs Jahren zusammengearbeitet. Da besteht selbstverständlich ein großes Vertrauensverhältnis und eine bestimmte Ablaufroutine. Durch mich musste diese Routine erweitert und zum Teil neu definiert werden. So etwas lockert die Arbeit innerhalb des Vorstandes natürlich auf. Als wesentlichen Impuls würde ich aktuell die Aktion 5000 sehen, die das Thema „Mitglied sein“ in den Vordergrund stellt. Deren Erfolg und die Gründung des ASC zeigen, dass hier ein riesiges Potential steckt, das wir (fast) zu lange unbeachtet gelassen haben.
Gibt es etwas, was noch nicht nach deinen Vorstellungen gelaufen ist? Natürlich gibt es das, doch man darf nicht zu ungeduldig sein. Beispielsweise müssen wir es bis zum Winter organisieren, dass der Stand des ASC am Haupteingang vom Provisorium Zelt in einen befestigten Unterstand verlagert wird. Das sind wir nicht nur den ehrenamtlichen Helfern des ASC schuldig, die den überwiegenden Teil der 2000 neuen Mitglieder geworben haben, sondern auch den Interessierten, die sich an dem Stand Infos abholen wollen.
Gibt es etwas, das besser läuft als erwartet?
Bei Gründung des ASC haben wir die Hoffnung auf 500 bis 800 Mitglieder gehabt, große Optimisten sprachen von über 1000. Nun haben wir rund 2000 allein im ASC und über 4000 im Gesamtverein, man kann tatsächlich von einem Mitgliederboom sprechen. Es ist Kult, Armine zu sein.
Nicht zuletzt dank der Arbeit des ASC…
Dass der ASC eine Erfolgsgeschichte ist, und zwar auch für die bestehenden Abteilungen, bestreitet heute ernsthaft keiner mehr. Durch den ASC wurde der Mitgliederboom ausgelöst und wird durch ihn weiterhin getragen. Zudem schafft er für die übrigen Abteilungen die Grundlage, Sonderanschaffungen unkompliziert finanzieren zu können.
Wann haben wir die 5000 denn voll? Und was kommt danach?
Bis zum Saisonende haben wir die 5000 sicher voll, wenn es auch sportlich gut läuft, vielleicht schon zu Weihnachten. Danach werden wir unser mittelfristiges Ziel, acht- bis zehntausend Mitglieder zu bekommen, anstreben. Für einen Verein wie Arminia, der der Sportclub der Ostwestfalen sein möchte, ist das eine realistische Mitgliederzahl, die dann auch die Verwurzelung in der Region nachhaltig widerspiegelt.
Auch die Arminis liegen dir sehr am Herzen…
Die Arminis werden als Teil der Aktion 5000 die nächste Erfolgsstory sein. Die Verbindung von professioneller pädagogischer Arbeit seitens der von-Laer-Stiftung und dem emotionalem Thema Nr. 1 Fußball in der Zielgruppe der 6- bis 14-Jährigen wird eine Bindung an den Verein immens verstärken. Über die Aktionen der Arminis, die insbesondere außerhalb der Heimspiele ihresgleichen in der Bundesliga suchen, werden wir das Image von Arminia und Fußball positiv in Richtung eines Familienevents, von dem alle, auch die „kleinen Fans“ etwas haben, entwickeln. Außerdem führen wir den übrigen Abteilungen so neue Interessierte Kids zu, die zu „aktiven“ Mitgliedern bei den Eisläufern, Hockeyspielern oder Fußballern werden können.
Sind noch weitere Projekte in Planung?
Wir wollen den in den letzten fünfzehn Monaten beschrittenen Weg weitergehen. Auch was die Außendarstellung und das Image des Vereins angeht, haben wir noch einiges vor. Wir wollen zeigen, dass es sich lohnt, Fan und Mitglied von Arminia Bielefeld zu sein und den Club zu unterstützen.
Knüpft sich daran auch die Hoffnung, dass Arminia für die ostwestfälische Wirtschaft zu einem interessante(re)n Partner wird?
Arminia war schon immer ein interessanter Partner für die hiesige Wirtschaft, ich erinnere nur an die Vielzahl der Top-Sponsoren aus der Region in den letzten 20 Jahren. Wir haben mit Schüco eines der größten Unternehmen aus der Region als Namensgeber des Stadions, rund 200 weitere Unternehmen im Sponsorenpool. In bestimmten Bereichen des Sponsorings sind wir ausverkauft, da das Stadion nur begrenzte Möglichkeiten zulässt. Die Nachfrage ist trotzdem weiterhin groß, mit der Resonanz aus der Wirtschaft sind wir sehr zufrieden.
Wie bewertest du die sportliche Situation?
Man merkt, dass die Mannschaft sich erst finden musste. Insbesondere der Ausfall von Petr Gabriel als Kopf der Abwehr traf uns nach der Verletzung von Rüdiger Kauf schwer. Der Sieg gegen Mainz war immens wichtig und wird uns das notwendige Selbstvertrauen bringen. …
mit dem wir diesmal den Pokal gewinnen werden?
Wir wissen ja alle, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Aber zumindest kennen wir ja den Weg bis in Halbfinale. Ein Sieg mehr und wir sind im Finale.
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Interressant finde ich die Aussage, dass man langfristig 8000 bis 10000 Mitglieder erreichen will, dass klingt natürlich nach ner Menge Holz, wenn man davon ausgeht, das am Anfang der letzten Saison gerade mal 2000 Mitglieder existierten.
Was mir allerdings ein bischen Angst macht: Erinnert ihr euch noch an diese Fanwerbekampange von Bochum? Die haben sich so schön darauf konzentriert neue Fans zu werben, das glatt im selben Jahr abgestiegen sind....