Die Veranstaltung war doch letztens in der Uni oder?
Wer war da und kann erzählen?
Die Veranstaltung war doch letztens in der Uni oder?
Wer war da und kann erzählen?
NW-News, 05.11.2005
DSC-Anhänger meist aus OWL
Motivstrukturen von Arminen-Fans vorgestellt
Bielefeld (rio). Im Jahr 2000 erhielten die Anhänger von Arminia Bielefeld gleich bei vier Heimspielen auf der "Schüco-Arena", die damals noch "Alm" hieß, merkwürdigen Besuch. Insgesamt 100 Pädagogik -Studenten der Uni Bielefeld führten unter ihnen eine Befragung durch: es ging um die Einstellungen und Erwartungen der Stadionbesucher. Bei der Vortragsreihe "Kopfball", die vom Absolventennetzwerk der Universität veranstaltet wird, wurden die Ergebnisse des bis dato im deutschen Sport einmaligen Forschungsprojektes vorgestellt.
Rund 150 Studenten, DSC-Fans und sonstige Fußballanhänger interessierten sich für die Frage "Was fasziniert am Fußball?" und füllten den Hörsaal 14 zu der ansonsten eher Studentenunfreundlichen "Anstoßzeit" (18.30 Uhr) fast bis auf den letzten Platz. Die Zuhörer sollten nicht enttäuscht werden, denn Langeweile kam bei der Auftaktveranstaltung der Fußball-Vorlesung, nicht auf. Dafür sorgte vor allem Professor Wilfried Ferchhoff (Pädagogik-Fakultät der Fachhochschule Bochum), der das Lehrforschungsprojekt gemeinsam mit dem Bielefelder Diplom Soziologen Wolfgang Schweins geleitet hatte. Der Wissenschaftler informierte im Stil eines Sportreportes, der sein Publikum lautstark und spannend zu unterhalten versteht, über die Hintergründe und den Ablauf Untersuchung.
Diese wurde damals in Kooperation mit Arminia Bielefeld ("Ex-Manager Heribert Bruchhagen wollte wissen, wie groß das Fan-Potential ist") durchgeführt. Danach wurden von Schweins die Ergebnisse von zwei quantitativen Befragungen aus den Bundesligapartien gegen die Spvgg. Unterhaching und den FC Bayern München vorgestellt. 1.106 der insgesamt zirka 40.000 bei den beiden Spielen anwesenden Zuschauer wurden von den Pädagogikstudenten befragt.
Neben der Motivation der Sportfans wollte man anhand der 36 gestellten Fragen auch herausfinden, wie stark sich diese mit ihrem Verein und dem Umfeld identifizieren. Die Befragungen wurden sowohl auf den Sitzplatz- und den Stehplatzblöcken, als auch auf den Logenplätzen durchgeführt. Die Ergebnisse waren eindeutig. "Arminia Bielefeld ist ein Verein mit ausschließlich lokalem Bezug", so Ferchhoff. Neun von zehn Zuschauern - der Frauenanteil ist mit zirka 20 Prozent erstaunlich hoch - kommen direkt aus Bielefeld (41,5%) oder dem übrigen Teil von Ostfalen-Lippe (48,5%). "Ich hätte nicht erwartet, dass so viele Zuschauer aus der Region kommen", zeigte sich Ulf Bosse, der im Aufsichtsrat von Arminia Bielefeld sitzt, überrascht.
Auch der hohe Bildungsgrad übertraf die Erwartungen. Ferchhoff: "Fußballproleten gibt es noch, sie sind aber selten geworden." Fast die Hälfte der befragten Zuschauer, die zumeist zwischen 21 bis 30 Jahre alt waren, gaben an, dass sie die Schule mit Fachabitur/Abitur abgeschlossen hätten. Lediglich 2,4 Prozent waren ohne Schulabschluss Mit 30,5 Prozent waren die Angestellten in der Mehrheit, was die berufliche Tätigkeit betrifft. Ein Viertel der Stadionbesucher, von denen sich mehr als die Hälfte als "Fußball-Begeisterte" und 13 Prozent als "Fanatiker" bezeichneten, gingen noch zur Schule. Nicht einmal ein Prozent gab an, arbeitslos zu sein. Die Frage, was am Fußball fasziniert, konnte indes nicht eindeutig beantworten werden.
Tja von wegen Ostwestfalenidioten! Erstaunlich finde ich auch den hohen Frauenanteil!
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