Nee, neee, wenn ich das hier alles so lese... solche Diskussionen und ihre Hintergründe sind wahrscheinlich der Grund, warum ich auch im vierten Jahr in Bielefeld noch immer nicht so recht mit der Arminia warm geworden bin. Es herrscht viel zu viel Aggression. Da hilft kein Verweis darauf, daß es im Osten noch viel schlimmer ist, und keine Bemerkung a la "Das gehört zum Fußball halt dazu". Auch keine Mitteilung wie "für die ist das fast so wichtig wie ihr eigenes Leben". Mal abgesehen davon, daß mir jeder leid tut, dessen Blick auf das Leben so eng fokussiert ist... ich hab auch noch nie jemanden gröhlen hören "Alles außer mei'm Leben ist scheiße" oder "Arschloch, Wichser, Hurensohn", weil jemand vor ihm eine andere Sorte Bier aus dem Getränkemarkt schleppt. Nur im Stadion, da ist das alles ganz normal, da gehört das dazu.
Nett ist dann auch immer, wenn von eben solchen dies betonende Leuten lauthals darüber gejammert wird, daß ja keiner Arminia mag, das Stadion nicht voll wird und wenn dann nur mit Fans des Gegners. Vielleicht liegt das ja einfach nur daran, daß viele doch anders denken und sich mit dieser Aggro- Einstellung nicht identifizieren können und wollen.
Dazu paßt ja auch, daß hier von vielen grad die Vereine als Erzfeinde ausgemacht wurden, die woanders ausgesprochen gern gemocht werden. Aber da grinst ja dann der Trainer zuviel oder ist zu schnauzbärtig und die Fans zu fröhlich und was weiß ich.
Ich fürchte, um manches zu verstehen, muß man einfach hier geboren sein, sonst steigt man da nicht hinter. Aber es tut gut zu lesen, daß es auch genügend Arminen gibt, die sich einfch nur am Sport erfreuen und ihre Mannschaft anfeuern wollen. NICHTS anderes gehört zum Fußball dazu, vielleicht noch 'ne Bratwurst und'n Bier. Das einzige, was im Stadion angegriffen wird, ist meine Stimme.