Gewalt im Fußball

  • Mal etwas naiv von mir:


    Klar kann man es nicht komplett verhindern, dass Leute über Umwege an Karten gelangen, obwohl sie nicht erwünscht sind.
    Dennoch frage ich mich: Hat Arminia brav Karten gen Hannover geschickt, hauptsache man konnte ein paar Karten mehr verkaufen?
    Und wenn die Polizei die Hannover-Hools schon am Bahnhof in Empfang nimmt, waurm steckt man diese nicht einfach wieder in den Zug und schickt sie zurück, wenn doch klar ist, dass sie nur auf Krawall aus sind?


    Wie soll der Verein das verhindern ? Selbst wenn man bestimmte PLZ Gebiete für den Kauf von Karten sperren würde,
    wie es ja durchaus schon praktiziert wurde, es gäbe immer noch reichlich Gelegenheiten über Dritte an Tickets zu kommen.
    Die PLZ Sperrung wäre aber schon alleine aus dem Grund ein Rohrkrepierer, da es hier in OWL reichlich 96er gibt!
    Und ja, letztendlich wird es Arminia im Vorfeld des BTSV-Spiels reichlich egal gewesen sein, wohin man verkauft. Hauptsache,
    man verkauft überhaupt.


    Zur Polizei kann ich nichts sagen. Denke aber nicht, dass die einfach so Leute zurückschicken dürfen. Ich mag auch
    gar nicht auf diesen Zug aufspringen. Die Polizei ist immer der Depp, bekommt von allen Seiten Prügel.
    Ich würde mir wünschen, die Herrschaften dürften in bestimmten Situationen " herzhafter" zulangen.

  • Außerdem finde ich das doch jetzt ziemlich verlogen. Als Os vergangene Saison wegen der Einstufung als Hochrisikospiel angeblich bestimmte Postleitzahlbereiche sperrte, war hier alles voll von Tipps, wie man das umgehen könne und von Erfolgsmeldungen, dass man doch an Karten für den Heimbereich gekommen wäre. Ich schließe mich da gar nicht aus und war auch heilfroh, ein Schlupfloch gefunden zu haben. Und jetzt wird vom eigenen Verein gefordert, dass er hier Fans ausschließt. Hinzu kommt, (wie von Sparrenburger schon ganz richtig angeführt), dass es auch in OWL viele 96er gibt, auf der anderen Seite aber auch viele Arminenfans nördlich von Minden, die man sonst auch ausschließen würde. Entweder Fußball ist außerhalb der reinen Fantribünen frei zugänglich, oder ich kann gleich eine Regelung treffen, dass bei Heimspielen nur noch Ortsansässige Zugang haben. Würde aber Traditionsclubs mit weit verstreuter Fanbasis ziemlich hart treffen...

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Wie soll der Verein das verhindern ? Selbst wenn man bestimmte PLZ Gebiete für den Kauf von Karten sperren würde,
    wie es ja durchaus schon praktiziert wurde, es gäbe immer noch reichlich Gelegenheiten über Dritte an Tickets zu kommen.


    Klar kann man es nicht komplett verhindern, dass Leute über Umwege an Karten gelangen, obwohl sie nicht erwünscht sind.


    Nicht anderes schrieb ich ja?


    Und ja, letztendlich wird es Arminia im Vorfeld des BTSV-Spiels reichlich egal gewesen sein, wohin man verkauft. Hauptsache,
    man verkauft überhaupt.


    Andererseits spricht man dann im Statement davon, dass damit auch dem Verein (finanziell) geschadet werden kann.


    Das kann man dann ja mal gegenrechnen, ob eine etwaige Strafe vom DFB die verkauften zusätzlichen TIckets rechtfertigt;-)



    Zum OS-Vorverkauf: Keine Ahnung wie das damals war. Ich hab meine Karten damals bequem online über die OS-Page nach BIelefeld bestellen können.

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • Wayne ?

    oemmes


    "Am Ende wirkte alles wie eine Demonstration der Tradition gegen die moderne Fußballindustrie. Als wollten die Fans eines alten Bundesligastandorts den modernen Parvenüs aus den Retortenklubs zeigen wie sich echte Stimmung anhört."

    (BZ am 30.04.2015 nach dem Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg)

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Zeichen und Wunder. Besser kann man es nicht in Worte fassen. Der Rechtsstaat nimmt sich in einem Fußballstadion gezielt den Verursacher vor. Das man soetwas noch erleben darf. In dem Artikel nicht erwähnt wurde, daß es mehrere Verletzte durch eben diese Pyroaktion gegeben hat.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • In dem Artikel nicht erwähnt wurde, daß es mehrere Verletzte durch eben diese Pyroaktion gegeben hat.

    ?(


    "Der Angeklagte und mittlerweile Verurteilte der S04-Fangruppierung "Hugos" hatte am 24. November 2012 bei der Partie gegen die Eintracht aus Frankfurt gemeinsam mit anderen Personen 19 Seenotrettungsfackeln entzündet. Dadurch waren toxische Gase ausgetreten, die acht unbeteiligte Stadionbesucher, darunter ein zwölfjähriges Kind, "zum Teil erhebliche Rauchgasvergiftungen" zugefügt hatten. Dies bestätigte das OLG Hamm in der Urteilsbegründung."

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Der BVB hat einer Ultra-Gruppe, die maßgeblich für die Randale in Saloniki verantwortlich sein soll die Dauerkarten für Auswärtsspiele entzogen:


    http://www.spiegel.de/sport/fu…auerkarten-a-1056835.html



    Das ist doch tatsächlich mal schön, dass man offensichtlich die Täter erkennen konnte und entsprechend Konsequenzen ziehen konnte.

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht


  • Hat aber lange gedauert. Diese Gruppe steht schon lange unter Beobachtung. Siehe Artikel aus 2009

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Ich verstehe nicht was es da zu feiern gibt. Anstatt die Idioten festzustellen und verursachergerecht zu bestrafen, gibt es wieder mal ne Kollekrivbestrafung einer ganzen Gruppe. Wie zuletzt bereits Köln.


    Und wo diese Reise hingeht, kann man aktuell prima an den grundlosen Repressalien gegen alle Auswärtsfahrer beim kommen Derby "Wahre-Liebe-AG" gegen "FC Tönnies" erkennen.


    Und plötzlich werden diese Kollektivstrafen nicht mehr abgefeiert. Zumindest nicht wenn die Leute auf einmal selbst betroffen sind... :rolleyes:

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.


    Henry Ford

  • Höchstwahrscheinlich lesen und sehen die keine Nachrichten oder verstehen sie nicht. Der Böllerwurf auf der Alm war auch hier ein Beispiel für diese Schwachköpfe, nur um zu zeigen das sie trotz verstärkter Kontrollieren was rein bringen können.


    Ohne den Schwarz-Weiß-Blauen jetzt in der Berufsehre zu treffen zeigt das aber auch das Kontrolle nicht alles abwehren kann. Bei mir zumindest war es nicht strenger als sonst auch.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Ohne den Schwarz-Weiß-Blauen jetzt in der Berufsehre zu treffen zeigt das aber auch das Kontrolle nicht alles abwehren kann. Bei mir zumindest war es nicht strenger als sonst auch.

    Bei mir auch nicht. Ich dachte das liegt daran dass ich extra keine Jacke oder Tasche dabei hatte damit die Kontrolle nicht so lange dauert. Ich musste nur kurz mein Handy aus der Hosentasche nehmen.

    Die Chronik meiner verpassten Heimspiele:
    14.5.2017: Arminia - Braunschweig: 6-0

  • Gibt es irgendeinen Beleg für diese These? Ich würde mal eher vermuten, die überregionale Berichterstattung nimmt stetig zu, während es früher keine Sau interessiert hat, wenn ein paar Dorfkicker in der Kreisliga B nach dem Spiel in die dritte Halbzeit gegangen sind...

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Ich erspare es mir die vielen Artikel einzeln zu verlinken:


    https://www.google.com/search?…ceid=chrome&ie=UTF-8#ip=1

    Da werden auch meist nur die üblichen Floskeln wiederholt. Wenn man mal auf die Zahlen guckt, dann findet man Sachen wie:


    Im aktuellen Bericht bilanziert der DFB: „Noch nie mussten so viele Spiele in einer Saison abgebrochen werden.“ Konkret registrierte der DFB 5.582 Vorfälle, davon 3.544 Gewalthandlungen und 2.389 Diskriminierungen.


    (aus dem Artikel in der Frankfurter Rundschau)

    Wenn man da ein bisschen darüber nachdenkt wird man wohl zu dem Ergebnis kommen, dass die Sensibilität für diskriminierende und/oder rassistische Aussagen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Vor 20-30 Jahren wäre wohl kaum ein Spiel wegen einer verbalen Äußerung abgebrochen worden, da hat der Spieler vielleicht Rot bekommen für Beleidigung, sofern es der Schiri mitbekommen hat. Heute gehen Mannschaften in Profispielen teilweise vom Feld, wenn aus dem Publikum rassistische Äußerungen kommen. Wenn man sich hingegen mal Videos zu Fußballspielen aus den 90ern in Ostdeutschland anguckt, laufen da Leute mit Reichsflaggen und NS-Symbolik rum und die Polizei interessiert es nicht die Bohne.


    Ich will diese Zustände sicherlich nicht idealisieren und auch nicht nahelegen, dass die heutige Handhabung falsch ist, aber ich verwehre mich gegen diese kulturpessimistischen Keulenschläge, dass angeblich alles überall immer schlimmer wird, vor allem auf einer solchen Datenbasis. Gerade dort wo soziale Brennpunkte auf kulturelle/ethnische/soziale Unterschiede treffen, knallt es häufig und Gewalt ist definitiv ein Problem. Mich würde aber sehr wundern, wenn das früher grundsätzlich anders gewesen wäre. Ich gehe stark davon aus, dass v.a. die Sensibilität gegenüber solcher Vorfälle gestiegen ist.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Bei Beleidigungen kann man womöglich eine gesteigerte Sensibilität als Hintergrund vermuten, und zwar mit Blick auf rassistische und sexistische Beleidigungen. Bei Gewalttaten wäre ich da aber eher skeptisch. Da scheint mir auch die Intensität von Gewalt jedenfalls in einigen bekannten Fällen in der Region doch zugenommen zu haben.

    Insgesamt sind Gewaltstraftaten in der Kriminalstatistik auch rückläufig in den letzten Jahrzehnten. Das spricht nicht für den beschriebenen Sensibilitätseffekt in puncto Gewalt. Es ist dann schon sehr erstaunlich, dass die Gewalt beim Fußball zunimmt.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

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