Stadion Alm
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Denke da werden deine 2 Euro 50 Taschengeld nicht ausreichen. Und dann kannst du dir ja auch keine Süßigkeiten mehr kaufen.
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Ich bin jedenfalls nur froh, dass es mir gelungen ist, noch ein kleines Stück der alten Ost für mich zu sichern, als ich das letzte Mal dort war.
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Quelle: nw-news.de:
ZitatAdieu, Osttribüne
Abschied von einem wunderbaren und manchmal lebensgefährlichen Provisorium
VON CONRAD SCHORMANNBielefeld. "Eine Stunde vor Anpfiff, Block 6" – unsere zweiwöchentliche Verabredung. Vorbei an den zur Halbzeit stets übervölkerten Toiletten, die Treppe hinauf, dann halblinks zu einem der metallenen Bügel, die hier alle paar Meter aus dem Boden der Osttribüne sprießen. Dort standen wir jahrein, jahraus, mal bangend, mal fiebernd, mal jubelnd und mal betrübt, wenn die Unaussprechlichen aus Mxxster schon wieder 3:0 gegen uns gewonnen hatten.
Omas pflegen ihre Wohnungen mit Fotos ihrer Liebsten zu pflastern, das ist bei uns nicht anders. Eines der Fotos in Omas Wohnzimmer zeigt mich in der Uniform eines Sanitätsgefreiten der Bundeswehr, Symbol für zwölf Monate am Rande der Sinnlosigkeit (was Oma anders beurteilen mag). Ein anderes, noch schlimmer, zeigt mich im Trikot des – FC Bayern München, Symbol für eine Kindheit am Rande des endgültigen Abseits.
Damals gab es die "Wir warnen vor den Spätfolgen"-Plakate des DSC noch nicht, und mich prägten erste Erfahrungen auf der Haupttribüne Anfang der 80er. Inmitten der Nörgler auf den Sitzplätzen erlebte ich meine ersten Arminenspiele. "Das wird heute wieder nichts", pflegten die Herren kurz nach Anpfiff festzustellen, um spätestens zur Halbzeit anzukündigen: "Nächstes Mal gehe ich nicht wieder hin."
Kein Umfeld für ein Kind auf der Suche nach seinem Verein. Und kein Umfeld, um zu erkennen, welch großartige Figuren sich dort unten auf dem Rasen tummelten: Gregor Grillemeier, limitierter wie wackerer Mittelstürmer, der permanent unterforderte Helmut Schröder oder der finnische Wundertorwart Olli Isoaho.
Mitte der 80er war das Bayern-Trikot längst entsorgt, und auf der Osttribüne war in Ansätzen die Attitüde zu spüren, mit der die Arminen heute ihre Unvollkommenheit bewältigen: Eine Mischung aus Stolz, Selbstironie, Anspruch und Fatalismus, sei es (es folgt eine grob vereinfachte Kategorisierung) auf Block 5 bei den Kutten, auf Block 6 bei den Normalos oder auf 7 bei der alternativen Fraktion. Die Osttribüne war seinerzeit noch eine haushohe Stahlrohkonstruktion, errichtet zu dem einzigen Zweck, möglichst vielen Menschen Platz zu bieten. Anfang der 70er beim ersten Aufstieg gebaut, später ausgebaut und 1986 schließlich für 1,15 Millionen Mark überdacht.
Beim letzten Saisonspiel im Frühsommer 1988 war keinerlei Attitüde zu spüren. Unsere sechsköpfige Fußballclique auf der Osttribüne gab fast alleine den zwölften Mann. Arminia stieg aus der zweiten Liga ab, und nicht einmal tausend Fans wollten es sehen. Viel mehr hätten es allerdings auch nicht sein dürfen. Nach der Tragödie im Brüsseler Heyselstadion hatte der DFB die Stahlrohrkonstruktion unter der Osttribüne als lebensgefährlich enttarnt und weite Teile der Alm gesperrt.
Von dieser maroden Tribüne aus sahen wir in diesen Abstiegswochen erstmals unseren neuen Trainer, anfangs hartnäckig "Middendorf" genannt. Quer übers Spielfeld leuchtete das grelle 80er-Jahre-Sakko unseres neuen Übungsleiters, was damals nicht weiter auffiel, weil wir uns am Ende der 80er-Jahre befanden. Kurios verschachtelte Sätze sprach dieser Mann, der sich noch einen Namen machen musste, anschließend bei den Pressekonferenzen in der Sporthalle, wir konnten ihm kaum folgen. Dass da an der Linie ein Jahrhunderttrainer brüllt und gestikuliert, hatten wir im Frühsommer 1988 noch längst nicht verstanden, wir Bratwürste.
Im Spätsommer 1988 verstanden wir. 8:0 gegen Marl, boah, das war Powerfußball, zelebriert von Spielern, deren Namen uns wenige Wochen zuvor unbekannt gewesen waren: Manfred "Turbo" Lonnemann, Flügelflitzer Jörg Bode. Oder Frank Geideck, der damals so effektiv und unauffällig im Mittelfeld ackerte wie heute an der Seitenlinie. Oder, etwas später, Mittelstürmer Gerrit Meinke, von dem, einmal im Strafraum eingepflanzt, die Bälle zuverlässig ins Tor abprallten.
Nach und nach füllte sich die anfangs verwaiste Osttribüne wieder, und die Arminen auf den Rängen riefen wieder die Namen der Arminen auf’m Platz. Als es Mitte 1990 daheim gegen die Unaussprechlichen um den Aufstieg ging, wäre die immer noch marode und verdächtig schwankende Tribüne unter dem Druck der trampelnden Massen beinahe geborsten. 17.500 wollten Arminia in der Oberliga Westfalen sehen.
In den Wochen zuvor hatte ich "eine Stunde vor Anpfiff" nicht konsequent eingehalten, weil sich eh nur ein paar hundert Gestalten die Heimspiele ansahen. Aber nun, daTausende Arminias Powerfußball sehen wollten, waren zwar großartige Zeiten für Arminen angebrochen, aber schwierige für kleine Arminen, deren Körper das Wachstum in die Länge mit Erreichen der 1,70-Meter-Marke eingestellt hat. Es galt damals, frühzeitig den besten Metallbügel zu besetzen und zu verteidigen, möglichst fernab von einer der Säulen, um später einigermaßen das Spielfeld einsehen zu können und das Geschehen nicht allein anhand der Geräuschkulisse nachvollziehen zu müssen.
Der Anfang vom Ende der Osttribüne war beim ersten Bundesliga-Heimspiel im Spätsommer 1996 zu erahnen. Wir hatten ein neues Dreivertel-Stadion, ein schmuckes obendrein, auch wenn es bei der grässlichen 1:2-Schlappe gegen St. Pauli noch nicht überdacht war. Angesichts des Neubaus wirkte unsere Heimstätte auf Block 6 wie ein Anachronismus. Den die Zeit nun, elf Jahre später, eingeholt hat. Adieu Osttribüne. Schön war die Zeit auf dir.
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nw:
"Ein Meilenstein, der den Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld einiges kosten wird. Kentsch musste vermelden, dass es eine erhebliche Steigerung der Baukosten geben wird. „Ursprünglich waren elf Millionen Euro veranschlagt, die Kosten werden sich aber auf 13 Millionen Euro belaufen“, sagte der Finanz-Chef der Arminen."Naja, so um 2 Millionen, bevor auch nur ein neuer Stein auf dem anderen steht. Da kann man sich ja schonmal leicht verrechnen ...
Da scheint der Herr Stopfel am Anfang ja mit seeeehr spitzem Bleistift kalkuliert zu haben.
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Zitat
Original von Torti
Jetzt gibt es auch ein Video vom Abriss auf der off Hompage von Arminia zu sehen:
http://www.arminia-bielefeld.d…22&no_cache=1&viewid=5590Super Video...
Man sieht, wie der Bagger ein Klohäuschen abreißt. Kentsch dazu: "Das ist für uns alle ein sehr gefühlsbeladener Moment".
Man sieht wieder, wie der Bagger das Klohäuschen abreißt. Schwick dazu: "Heute bin ich sehr stolz".Man sieht noch einmal, wie der Bagger das Klohäuschen abreißt. Venghaus dazu: "Es ist eine sehr emotionale Geschichte".
Wer hätte gedacht, dass dieses unscheinbare Klohäuschen für die Herren das emotionale Zentrum darstellte. All die Erinnerungen und die lange gemeinsame Wegstrecke ... haach
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schöner artikel in der nw (siehe oben). die oberliga-zeiten waren für mich die intensivste erfahrung, die ich bisher mit arminia hatte. ich bin richtig wehmütig geworden *schnief*
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Zitat
Original von 100 Jahre Leiden
Wer hätte gedacht, dass dieses unscheinbare Klohäuschen für die Herren das emotionale Zentrum darstellte. All die Erinnerungen und die lange gemeinsame Wegstrecke ... haach
Also mir hat das Klohäuschen sehr, sehr viel bedeutet, ja! -
Heute Mittag, ca. 14 Uhr...
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Zitat
Original von Suomi
Heute Mittag, ca. 14 Uhr...Vor allem der Werbebanner passt gut zum Trümmerfeld:
Bielefelder Sparkasse "Wir engagieren uns"!
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Ach jaaaa ......
Was waren das für Zeiten auf der guten alten Ost, die gesamten
Ober und Regionalligazeiten mit allen Höhen und den noch mehr Tiefen
dort erlebt und den Durchmarsch in Liga 1 ......Aber nu sitz ich auch mit den anderen "alten" Säcken auf J und freu
mich trotz aller Wehmut auf das neue Stadion bzw. die neue Ost.Auf die alten Zeiten und auf die neuen, was auch immer kommen mag, Arminia bleibt im Herzen. Prost
SWB Gruss
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[quote]Original von Lord Crumb
schöner artikel in der nw (siehe oben).Für mich grenzt der Artikel an Geschichtsverfälschung. Da passt ja keine Zeitangabe.
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Zitat
Original von Suomi
Heute Mittag, ca. 14 Uhr...Du scheinst ja wirklich an der Toilette zu hängen !
ZitatOriginal von Curt Schilling
[quote]Für mich grenzt der Artikel an Geschichtsverfälschung. Da passt ja keine Zeitangabe.Sehe ich allerdings auch so und darüber hinaus könnte ich spontan mind. 6 Artikel von CONRAD SCHORMANN Junior aufzählen wo das ähnlich ist...
Lieber Conrad! Mal nen Praktikum machen bei:
Robert (Bob) Andrews, Recherchen und Archiv, ???
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Zitat
Original von Spitze der Nahrungskette
nw:
"...Naja, so um 2 Millionen, bevor auch nur ein neuer Stein auf dem anderen steht. Da kann man sich ja schonmal leicht verrechnen ...
Da scheint der Herr Stopfel am Anfang ja mit seeeehr spitzem Bleistift kalkuliert zu haben.
Hat es in der Baubranche nich eine Lohnerhöhung gegeben ???
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Ein Hubsteiger steht gerade am Schüco Arena Schild... Und ab damit!
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Zitat
Original von Yps
Du scheinst ja wirklich an der Toilette zu hängen !
Ich hab da schon Verständnis. Auch ich habe im Laufe der Jahre so einige Biere dorthin weggebracht. Da kann man schon wehmütig werden... .
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Ahoi zusammen,
also das Video zum Start des Abrisses habe ich mir nicht angeschaut.
Mir hat schon der Hohn auf der DSC-Seite gereicht; "Das Video zur Abrissparty". Wie man so etwas richtig macht, hat man beim FC St. Pauli gesehen. Gut, Bielefeld ist nicht Hamburg und der Westen schon
gar nicht mit dem Kiez zu vergleichen, aber ich denke der Verein hat
die Chance vertan den alten Ostgängern, ehemalige inzwischen umgezogene mit einbegriffen, ein wenig Respekt engegen zu bringen
und so nebenbei ein paar Euros für den Umbau einzunehmen, wenn
auch eher in einer symbolischen Höhe. Ist für mich schon enttäuschend. -
Fangen sie an den Flutlichtmasten neben der Nordkurve zu demontieren? Links im Bild steht ein Autokrahn
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Mein lieber Mann bei dem Tempo könnte man ja meinen das in ein paar Tagen von der Ost nichts mehr zu sehen ist. Auch der Platzwart gibt gerade sein bestes
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Können die nicht mal das Flutlicht anmachen? Man sieht ja nix!
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