Ex-Armine Du-Ri-Cha


  • Congstar Freundschaftswerbung
    Zitat

    Original von KSV-Jens
    Oder Lienen macht das Rennen... ;)


    Nee, hat sich leider erledigt, s. auch untenstehende Berichte aus der Frankfurter Rundschau.


    Ich muss leider auch sagen: obwohl ich auch nach 14 Jahren geographischer Nähe nie ein Freund der Frankfurter Eintracht geworden bin, kann man dem Engagement Chas durch die Eintracht sogar etwas abgewinnen: Wenn er dort, an alter Wirkungsstätte seines Vaters, seinem Geburtsort (!), sich durchsetzen sollte, wäre das durchaus eine Geschichte, "wie sie nur der Fussball schreibt"...


    Glaube nämlich ernsthaft nicht, dass Cha ein guter Bundesligaspieler werden kann, und bei Arminia hätten wir wohl nicht allzu viel Freude an ihm gehabt. Du Ri braucht wohl irgendwie ein bisschen Heimat, ist eher ein weicher Typ. Insofern gönne ich ihm nun sogar ein wenig den Erfolg bei der Eintracht.


    :tschau:


    l.



    Cha bei der Eintracht - Streit mit Bayer


    Frankfurt/Main (dpa) - Wie der Vater, so der Sohn: Für Du-Ri Cha hat sich mit dem Wechsel vom Rhein an den Main ein Kindheitstraum erfüllt. Der südkoreanische Nationalspieler schlüpfte erstmals ins Trikot von Eintracht Frankfurt, das schon sein Vater Bum-Kun Cha von 1979 bis 1983 trug.


    So richtig genießen konnte er die erste Übungseinheit jedoch nicht, denn um seine Ausleihe vom Liga- Konkurrenten Bayer Leverkusen ist ein Streit entbrannt. Zwar hat Du-Ri Cha einen Dreijahresvertrag beim Aufsteiger erhalten, doch Bayer-Manager Reiner Calmund will über das Ausleih-Geschäft nach jeder Saison neu entscheiden.


    Da Bayer die Transferrechte an Cha bis zum 30. Juni 2006 besitzt, muss Frankfurt den Deal nun neu verhandeln. Finanzchef Thomas Pröckl, derzeit einziges Vorstandsmitglied bei der Eintracht, setzt vor allem auf die Vermittlung von Bum-Kun Cha, der einst nach seinem Abschied aus Frankfurt für Bayer auf Torejagd ging und als gemeinsamer Manager mit Ehefrau Oh Un Mi die Interessen des Sohnes vertritt. "Ich hoffe, dass es mit dem Vertrag in Frankfurt klappt", meinte Du-Ri Cha.


    Der hatte als Kind schon davon geträumt, einmal wie sein Vater für die Eintracht in der Bundesliga zu spielen. Denn in Frankfurt ist der pfeilschnelle Rechtsaußen geboren, dort hat er immer noch viele Freunde. Als Du-Ri Cha sich Anfang 2001 den Fuß brach, holte er sich in der Main-Metropole die nötige Fitness für sein Comeback. Vater und Sohn glauben daher an eine schnellere Integration als in Bielefeld, wo der 22-Jährige kaum Anschluss fand. "Er war allein, hat täglich mit seiner Mutter telefoniert", erzählte Bum-Kun Cha, der es in 308 Bundesliga-Spielen auf 98 Tore gebracht hat.


    So erfolgreich möchte Du-Ri auch werden. "Die Bundesliga ist eine der stärksten Ligen der Welt. Wenn man da mithalten will, muss man täglich hart arbeiten. Das werde ich tun, um mich weiter zu entwickeln", erklärte der Filius. "Er muss noch viel lernen, aber er ist ja auch noch jung. Ich bin erst mit 27 Jahren als gestandener Nationalspieler nach Deutschland gekommen", meinte Bum-Kun Cha. Die Berühmtheit des Vaters, auf den er überall angesprochen wird, empfindet der Sohn nicht als Bürde. "Darüber denke ich nicht nach. Ich spiele nicht für ihn, sondern weil es mir Spaß macht."



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    Dokument erstellt am 04.07.2003 um 14:06:22 Uhr
    Erscheinungsdatum 04.07.2003



    Der Name verpflichtet


    Du-Ri Cha trainiert unter den Augen seines legendären Vaters erstmals mit Bundesligist Eintracht Frankfurt


    Von Ingo Durstewitz



    FRANKFURT A. M. Die Arme hält der in feinen grauen Zwirn gewandete Bum-Kun Cha wie ein Feldherr vor der Brust verschränkt. Er, der gerne mal mit Attributen wie groß oder unvergessen versehen wird, ist älter geworden, 20 Jahre gehen auch an einer Ikone nicht spurlos vorüber, aber seinen Augen entgeht keine Bewegung der auf dem Platz neben dem Waldstadion aufs Tor hämmernden Fußballer. Die vielen Fotografen und Reporter stören den südkoreanischen Fußballer des Jahrhunderts nicht, Cha gibt Interviews, freundlich, so wie es seiner Mentalität entspricht, und als er erzählt, dass sein Sohn Du-Ri 1980 in Frankfurt geboren wurde, als "wir den Uefa-Cup gewonnen haben", da lacht er so herzhaft, dass das viele Gold in seinem Mund blitzt.


    Bum-Kun Cha ist nicht zufällig an die ruhmreiche Stätte, die heute teils in Schutt und Asche liegt, zurückgekehrt, sein Sohn hatte gestern seinen ersten Arbeitstag bei seinem neuen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt. Nach der ersten Trainingseinheit ist Du-Ri Cha, 22, gefragt worden, ob es für ihn etwas Besonderes sei, das Trikot der Eintracht zu tragen, und er antwortet in akzentfreiem Deutsch: "Ich habe immer davon geträumt, für Frankfurt zu spielen." Wie sein Vater, der von 1979 bis 1983 für den Traditionsclub und später für Bayer Leverkusen stürmte, in 308 Bundesligaspielen 98 Tore schoss. Der gerade in Frankfurt so klangvolle Name Cha sei aber keine Bürde, sagt Du-Ri Cha, eher Verpflichtung.


    Seine zweite Heimat war schon immer Deutschland, vor allem Frankfurt, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte. Vor drei Jahren kehrte Cha nach zwei Fußbrüchen, die ihn zu einer fast einjährigen Fußballpause zwangen, an den Main zurück, um sein Reha-Programm zu absolvieren. Nützlicher Nebeneffekt: sein Deutsch hat er gehörig aufpoliert. "Da fällt es mir jetzt leichter, mich einzuleben. Die meisten Asiaten fühlen sich anfangs in Europa alleine und haben keine Freunde, weil sie die Sprache nicht können", sagte er zu seiner Zeit in Bielefeld, wohin ihn Leverkusen vergangenes Jahr ausgeliehen hatte.


    Trotzdem fühlte sich der junge Mann mit dem kahl geschorenen Haupt bei den Ostwestfalen oft einsam, zudem lief es sportlich nicht rund, auf der rechten Seite zog Trainer Benno Möhlmann Ansgar Brinkmann vor, so dass für Cha nur die Ersatzbank blieb, von wo aus sich nicht allzu viele Tore schießen lassen, ein einziges gegen Werder Bremen ist dem wieselflinken Spieler, der auf dem Platz durchaus als Draufgänger zu bezeichnen ist, gelungen. Und doch war das erste Jahr Bundesliga lehrreich: "Ich habe die Härte erlebt. Ich weiß jetzt, wie hart man arbeiten muss, um sich durchzusetzen."
    Überhaupt war die Umstellung sehr groß, in Südkorea, wo er bei einer Universitätsmannschaft in Seoul spielte, habe es keinen regelmäßigen Spielbetrieb gegeben. "Ich musste mich erst daran gewöhnen, jeden Samstag zu spielen." In Frankfurt sollen es für Cha, der auch im WM-Halbfinale vor einem Jahr gegen Deutschland spielte, ein paar Tore mehr sein als in Bielefeld, und dabei will er den Ratschlag des Vaters beherzigen: "Wenn man den Toren nicht hinterherläuft, dann kommen sie von ganz allein." Bum-Kun Cha, zugleich der Berater seines Sohnes, ist von den Fähigkeiten überzeugt: "Er hat viel Potenzial, kann ein ganz Großer werden." Große Stücke hält Bum-Kun Cha auch auf Trainer Willi Reimann, der auf die Entwicklung Einfluss nehmen könne: "Der war ja früher auch mal Stürmer."
    Zwei Jahre wird Cha die rechte Außenbahn in Frankfurt beackern. Auf ein dementsprechendes Leihgeschäft einigten sich gestern Thomas Pröckl, Eintrachts einziges Vorstandsmitglied, und Leverkusens Manager Reiner Calmund. Ob Cha anschließend unterm Bayer-Kreuz Fußball spielen wird, ist unklar. Leverkusen jedenfalls besitzt die Transferrechte bis 2006.


    Für Bayer Leverkusen zu spielen, sagt Cha übrigens, sei auch ein Traum.




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    Copyright © Frankfurter Rundschau 2003
    Dokument erstellt am 05.07.2003 um 00:00:46 Uhr
    Erscheinungsdatum 05.07.2003 | Ausgabe: R2 | Seite: 38

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