Arminia Bielefeld im Kicker-Test!

Aufsteiger Bielefeld hatte Höhen und Tiefen. Dabei musste der Trainer einige Brandherde austreten. Das Feuer lodert weiter.

Die Neuen

Von den zehn Zugängen hat sich Verteidiger Lense zum Ende der Vorrunde durchgesetzt. Stark in der Defensive, bildete er rechts mit Brinkmann auch ein gutes Duo im Vorwärtsspiel. Ähnlich verlief die Entwicklung bei Murawski, der durch Zweikampfstärke im defensiven Mittelfeld beeindruckt. Auch der nachverpflichtete Innenverteidiger Hansén wurde nach einem Durchhänger zur festen Größe. Selbst wenn Akteure wie Bogdanovic, Sinisterra und Cha die Erwartungen noch nicht erfüllten, kann der Kader zumindest kurzfristige Ausfälle kompensieren.

Gewinner und Verlierer

Stürmer und Top-Joker Diabang (23) ist der Shooting-Star beim Aufsteiger. Als potenzieller Dauerreservist gestartet, entwickelte sich der junge Senegalese zum Dauerbrenner und Torjäger. Auch dass Torhüter Hain zum Rückhalt wurde, überraschte nicht nur Außenstehende. Hingegen erlebte van der Ven einen Absturz. In der Rückrunde der Aufstiegssaison noch eine Leitfigur, spielte sich der Stürmer auf und neben dem Platz ins Abseits und wurde suspendiert. Zudem hinken Bogdanovic und Sinisterra, beide mit dem Anspruch Stammspieler zu werden, den Erwartungen am weitesten hinterher.

Stärken und Schwächen

Trainer Möhlmann hat eine defensiv kompakte Einheit geformt. In Kombination mit dem guten Konterspiel ist Arminia ein unangenehmer Gegner. Zudem kann der Aufsteiger bei noch neun verbleibenden Spielen auf der Alm auf seine Heimstärke setzen. Da das zentrale Mittelfeld durchweg mit defensiv ausgerichteten Akteuren besetzt ist und ein richtiger Spielmacher fehlt, tut sich das Team oft schwer, wenn es selbst die Partie gestalten muss. Spielerisch liegt die Mannschaft - trotz Technikern wie Brinkmann und Vata - unter dem Ligadurchschnitt . Unter Druck führt dies häufig zu zahlreichen schnellen Ballverlusten.

Trainer und Umfeld

Benno Möhlmann steht außerhalb jeglicher Kritik . Dabei geht er nicht immer den einfachsten Weg, setzte beispielsweise Diabang wiederholt nach Top-Leistungen auf die Bank. Sein klares Bekenntnis vor Saisonbeginn zu Torhüter Hain als Nummer eins war mutig - und zahlte sich aus. Auch der Balanceakt mit "Enfant terrible" Brinkmann gelang ihm bislang. Dieses nicht zu unterschätzende Spannungsfeld muss Möhlmann weiter im Gleichgewicht halten.

Fazit und Prognose

Arminia hat durch die Erfolge in der Vorrunde Selbstvertrauen getankt. Bewahrt die Mannschaft ihre realistische Selbsteinschätzung und bringt das schwere Auftaktprogramm (in Bremen, gegen Bayern, in Wolfsburg) keinen Knacks, spricht vieles dafür, dass der "Absteiger Nummer eins" die Mission Klassenerhalt erfolgreich beendet.

Zitat

Alm.Öhi

Das würde mich auch interessieren. Vor der Saison vermuteten die Meisten, dass 95+1 zwischen Rang 8 und 12 landet. Um das zu erreichen, müssten die in der Rückrunde aber ordentlich zulegen. Arminia wird sich am Ende in diesem Bereich festsetzen. 95+1 steigt ab.

Rangnick braucht Punkte - und die möglichst schnell


Hannover tat sich schwer und lebte zwischendurch von Bobics Toren. Auf dessen Treffsicherheit kommt es weiter an.

Die Neuen

Die nach den drei Auftakt-Niederlagen kurz vor Ende der ersten Wechselperiode verpflichteten Fredi Bobic, Jaime und Kostas Konstantinidis erwiesen sich als wertvolle Verstärkungen. Im Gegensatz zu Fernando und José Manuel, von denen keinerlei Impulse ausgingen. Eine herbe Enttäuschung ist die Personalpolitik von Trainer Rangnick im Sommer. Ob Oswald, Schuler, N'Kufo oder Drei- Millionen-Euro-Mann Stajner - keiner der "Wunschspieler" konnte die Erwartungen erfüllen. Immerhin erwiesen sich Stürmer Idrissou und Mittelfeldmann De Guzman als "Schnäppchen", die, an den Erwartungen gemessen, voll überzeugten. Torhüter Tremmel hat nach anfänglichen Einstellungsproblemen seine Trainingsleistung auf hohem Niveau stabilisiert.

Gewinner und Verlierer

Verschiedene Leistungsträger der Aufstiegssaison verloren das Vertrauen von Rangnick: Von Sievers über Linke (zum Standby-Spieler degradiert) und Publikumsliebling N'Diaye hin zu den verletzungsgeplagten Stürmern Kaufman und Casey. Als Gewinner dürfen sich Allrounder Stefulj und Stürmer Stendel fühlen. Beide werden bisweilen unterschätzt, blieben aber weitestgehend unentbehrlich.

Stärken und Schwächen

Die Zahl von 33 Gegentoren belegt: Das Defensiv-Verhalten ist Hannovers Crux, namentlich was die Abwehr-Zentrale angeht. Weiteres Problem: Regisseur Krupnikovic ist in puncto Rückwärtsbewegung von den in der Ersten Liga gestellten Ansprüchen häufig überfordert. Kritisch ist die Torhüter-Frage, falls Tremmel das schwere Erbe von "Denkmal" Sievers nicht auf Anhieb fehlerfrei antritt. Hannovers Plus: Ein spielstarkes Mittelfeld (Krupnikovic, Jaime, Lala) und Torjäger Bobic, auf dem auch in der Rückrunde erneut das Gros der Hoffnungen lastet.

Trainer und Umfeld

Die Position von Ralf Rangnick steht vom Rückrunden-Start an auf dem Spiel. Sechs Punkte sind das geforderte Minimum aus den ersten vier Partien. Dass andernfalls der Trainer gewechselt wird, ist nach jetzigem Stand intern beschlossene Sache. Schließlich ist der Abstieg in Augen von Klub- Chef Martin Kind der Super-Gau, der mit allen Mitteln verhindert werden soll. Große Rückendeckung hat der Coach auch von Sportdirektor Ricardo Moar nicht zu erwarten. Dass die Kommunikation zwischen beiden nicht funktioniert, wurde erst jüngst bei den Diskussionen ums Trainingslager in Spanien wieder deutlich.

Fazit und Prognose

Mit Verstärkungen für die Rückrunde ist nicht zu rechnen, dem Großteil des Teams fehlt die Erfahrung im Abstiegskampf. Demzufolge dürfte der Start über das Schicksal von 96 entscheiden. Geht der daneben, droht der direkte Wiederabstieg.