Ich bin ehrlich: Ich bin in Bielefeld geboren, in Oerlinghausen aufgewachsen und wohnte ab dem 20ten Lebensjahr nur noch woanders (Frankfurt, Oberhausen, Münsterland, Wuppertal). Entweder bin ich zu früh weg, oder ich hab mich nie mit dieser "DNA" identifiziert.
Immer wenn ich den Teuto sehe, hab ich sofort Heimatgefühle. Aber meckern und zerfleischen hasse ich wie die Pest.
Oops, da haben wir einiges gemeinsam. Ich bin auch BioBielefelder und in Oerlinghausen aufgewachsen. Der Stadt habe ich umgehend nach dem Abi den Rücken gekehrt, obwohl die Jahre am Oberstufen-Kolles zu den schönsten meines Lebens zählen.
Das der Ostwestfale stur und eher pessimistisch eingestellt ist kann man nicht verleugnen. Einige Beiträge im Forum illustrierendes auch ganz gut. Wenn der Berliner sagt, dass es nichts zu meckern gibt, bringt er damit zum Ausdruck , dass er etwas eigentlich doch ganz gut findet. Ein Unterschied zwischen beiden Stämmen ist, das der Berliner schwierigen Situationen (die durchaus oft vorkommen) oft Ironie und einem zum Teil sehr ausgeprägt boshaftem Humor meistert und bewältigt. In OWL würde bei vergleichbarer Gemengelage vermutlich öfters Weltuntergangsstimmung herrschen.
Mein Beitrag polarisiert und ist bewusst schablonenhaft. Es gibt immer anders geartete Menschen. Eine schottische Bekannte schmeißt ihr Geld regelmäßig zum Fenster raus usw, usw.
1-2 jährlich komme ich nach Bielefeld. Heimatgefühle habe ich keine mehr. Dank meiner ostwestfälischen Sozialisation bin aber ich mit einem guten Realitätssinn ausgestattet und habe eine Vorliebe für klar ausformulierte Ideen. Die lokal zur Schau gestellte Bescheidenheit habe ich ebenfalls verinnerlicht und ziehe sie der süddeutschen Opulenz vor. Ich habe nichts gegen gelegentliche Melancholien, wenn das aber zu einer dauerhaften bleiernen Dauerstimmung ausartet, bin ich raus.
Anders als mit einer humorvollen Einstellung und einer gewissen ironischen Distanz könnte ich es gar nicht ertragen, Fan dieses Vereins zu sein.
Sorry für den langen off topic.