Wie geht's längerfristig weiter mit Arminia? Da erscheint ein Blick über die Landesgrenzen vielleicht hilfreich. Beim FC Basel, der Marktwert der Spieler liegt laut tm jedenfalls nicht über dem der Arminia, gibt es ein sehr aufschlußreiches Interview mit dem Vize-Präsidenten des FC Basel Bernhard Heusler.
Ein Auszug zur längerfristigen Strategie des FC Basel.
Die Frage muss bei einem geschärften Blick auf die aktuelle Lage erlaubt sein, ob die in den letzten Jahren gewachsene Erwartungshaltung richtig ist, wonach jeder Weggang eines Spielers und der damit verbundene Substanzverlust sofort durch einen "fertigen Spieler" kompensiert werden muss. Ich schätze dies als einen Weg ein, der für einen Club der Grössenordnung und der internationalen Bedeutung des FCB zumindest kurz- bis mittelfristig nicht begehbar ist. Dies kann sich womöglich ein Club leisten, der mit den Taschen voll TV-Geldern in zweistelliger Millionenhöhe das (halbwegs planbare) Ziel angeht, alljährlich in der Champions League mitzuspielen. Wenn ich da an die grossartige Arbeit unserer Nachwuchsabteilung denke, bin ich zuversichtlich, dass der FCB aus sportlichen Gründen diesen gefährlichen Pfad auch gar nicht gehen muss.
Zur Frage Sportchef:
Warum lässt der FCB keinen Sportchef zu?
"..."
Meine persönlichen Erfahrungen mit Sportchefs anderer Clubs, welche teilweise auch die Transferverhandlungen führen, sind zwiespältig. Auf jeden Fall sollte man nicht dem Irrglauben verfallen, ein Sportchef wäre der Heilsbringer, ein Allheilmittel für alle Probleme. Gerade im Transferwesen habe ich eine zu grosse Machtkonzentration beim Sportchef als für den Club nachteilig empfunden. Wir haben in Transferverhandlungen der letzten Jahre nicht nur einmal davon profitiert, dass es eben auch in der Sparte Sportchefs nur wenige Alleskönner gibt.
Zu Spielerberatern:
Und was halten Sie von Spielerberatern und -agenten?
Spielerberater und -agenten gehören zum Fussballgeschäft. Ich bin auch der Meinung, dass es gute Berater braucht. Die Internationalität und das viele Geld machen eine gute Beratung der jungen Spieler unverzichtbar.
Als Clubverantwortlicher gilt es, den Beratern gegenüber fair und realistisch zu sein. Es bringt nichts, von einem Berater zu erwarten, dass er allein die langfristige Entwicklung eines Spielers im Auge hat. Will ein Berater mit seinem Beruf Geld verdienen, dann muss er sich in erster Linie darum kümmern, dass es auch zu Transfers kommt. Er hat beim Spieler keinen Job auf Lebenszeit, sondern steht in einem relativ leicht kündbaren Auftragsverhältnis. Er ist ein "Dealmaker", und so lange er dies sauber macht und ohne faule Tricks, gibt es wenig bis nichts gegen ihn einzuwenden.
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(Die nächste Frage lasse ich weg: Sind Juristen Rechthaber und / oder Besserwisser?)
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Der FC Basel hatte ein Abo auf den Meistertitel und spielte mindestens UEFA-Cup!