Von der Alm-Site:
ZitatAlles anzeigenGeschäftsjahr 2007: Tolle Bilanz
Fällt die sportliche Bilanz in diesem Jahr bis dato mager aus, hat DSC-Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch zumindest bezüglich der Finanzen des Clubs gute Neuigkeiten zu vermelden. Auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwochnachmittag gab Kentsch bekannt, dass Arminia seinen Umsatz im Vergleich zum vorangegangenen Jahr noch einmal steigern konnte.
Während bereits das Kalenderjahr 2005 mit einem Umsatz von 31,3 Millionen Euro zum bis dahin erfolgreichsten Wirtschaftsjahr der Vereinsgeschichte avancierte, konnte der DSC 2006 seinen Gesamtumsatz noch einmal steigern. 32,2 Millionen Euro setzte man 2006 um, sodass nach Abzug aller Aufwendungen ein positiver Betrag in Höhe von 1,75 Millionen Euro übrig bleibt.
Mit einem dementsprechend ruhigen Gewissen konnte der DSC am 15. März den Lizenzierungsantrag für das kommende Spieljahr bei der DFL einreichen. Um aufzuzeigen, wie positiv die Entwicklung des Clubs in den vergangenen Jahren verlief, merkte Roland Kentsch an, „dass man unseren Antrag von vor vier Jahren heute ablehnen würde, nachdem die DFL die Auflagen zuletzt erheblich verschärft hat.“
Inzwischen aber steht der DSC auf gesunden wirtschaftlichen Beinen, was sich auch auf den eventuellen Fall eines Abstiegs positiv auswirken würde. Die jetzige Finanzlage ließe es zu, „bei einem Abstieg sofort mit voller Kraft den Wiederaufstieg anzustreben.“ Auch hier habe sich die Situation im Vergleich zu früheren Jahren erheblich geändert.
Doch nicht nur ein Abstieg, auch ein möglicher Aufstieg wurde in den Lizenzierungsplänen berücksichtigt. Schließlich hat die zweite Mannschaft des DSC realistische Chancen, in diesem Jahr in die Regionalliga aufzusteigen und damit die direkte Qualifikation für die ab der übernächsten Spielzeit neu gestaltete Oberliga zu schaffen. „Wir werden alles daran setzten, die Zukunft der zweiten Mannschaft erfolgreich zu gestalten“, so Kentsch, der diesbezüglich ankündigte, demnächst entsprechend in die U23 investieren zu wollen. „Die Qualifikation für die neue Oberliga ist aus sportlicher Perspektive für den gesamten Verein sehr wichtig.“
Für das laufende Geschäftsjahr plant der Verein traditionell eher defensiv. Im Moment gehen Kentsch und Finanzprokurist Henrik Wiehl von einem Umsatz von 31 Millionen Euro aus, was am Ende einen wahrscheinlichen Überschuss von einer halben Millionen Euro bedeuten würde. Nicht eingerechnet sind bisher etwaige Transfererlöse. „Dies soll als Signal nach außen verstanden werden, dass die Stabilität im sportlichen Bereich gewahrt wird“, erläuterte Kentsch diesen Aspekt.
Sollte es am Ende der Spielzeit allerdings zu einem Wechsel Heiko Westermanns nach Schalke kommen, „ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass wir 2007 einen neuen Rekordumsatz erreichen.“ Bei einem Abstieg in die 2. Bundesliga würde sich der Umsatz nach aktuellem Stand auf 24 Millionen Euro belaufen, was allerdings nach wie vor „eine schwarze Null“ beim Jahresabschluss bedeuten würde.
Um den wahren Wert der Positivmeldungen im Bereich Fiananzen zu erkennen, legte Roland Kentsch der Öffentlichkeit ans Herz, die Zahlen im Kontext anderer Bundesligabilanzen zu betrachten. Während ein Bundesligist im Durchschnitt 71,5 Millionen Euro umsetzt, sind es bei Arminia gerade einmal 32 Millionen. Das ist in etwa die Summe, die ein Bundesligist durchschnittlich allein für sein kickendes Personal aufwendet.
Arminias Personaletat „Spielbetrieb“ beträgt in der aktuellen Saison hingegen 13 Millionen Euro, in der kommenden Spielzeit voraussichtlich 15 Millionen. „Trainer, Mannschaft und Sportdirektor ist gar nicht hoch genug anzurechnen, dass unter diesen Bedingungen eine wettbewerbsfähige Mannschaft gestellt wird“, sagte Kentsch in diesem Zusammenhang.
Positiv fiel auch die Bilanz der DSC-Fananleihe aus. Insgesamt 2.067 Zeichner bauten bis Ende Februar auf Blau. Dass dabei „nur“ insgesamt 127 Zeichner mehr als 10.000 Euro investierten, bezeichnete Kentsch als „erfreulich“. Schließlich habe sich der Finanzgeschäftsführer insgeheim erhofft, dass sich möglichst viele Kleinanleger und damit Fans „mit der Sache identifizieren.“
Zum Schluss kam Roland Kentsch noch einmal auf den Stadionausbau zu sprechen. Nach einer Unterredung mit dem Bauamt der Stadt Bielefeld, geht der DSC nicht davon aus, wie geplant schon nach dem BVB-Spiel am Freitag mit dem Umbau beginnen zu können. „Wir werden die alte Osttribüne definitiv nicht vor dem 20. April abreißen, sondern gehen viel eher vom 2. Mai aus.“
Damit findet die Heimpartie gegen Eintracht Frankfurt definitiv noch unter „alten Bedingungen“ statt. Wie es mit den restlichen zwei Partien gegen Bremen und Hannover aussieht, bleibt abzuwarten. Bis zum ersten Spieltag der neuen Saison werde aber auf jeden Fall bereits der Unterrang der neuen Osttribüne fertig gestellt.